Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Was mich in 2020 bewegt hat

Was macht man gerne am letzten Tag des Jahres? Genau, man blickt zurück. So will es das Gesetz. Was mich in 2020 bewegt hat in 12 kleinen Kapiteln

Januar

Im Januar schien die Welt noch in Ordnung, Corona war noch fern und wir trafen uns zu Motorrad-Vorträgen oder schauten spannende Flattrack-Filme. Endlich kam ich auch dazu, meinen Testbericht zur Triumph Scrambler 1200 XE zu posten, die ich schon Monate vorher gefahren war.

Februar

Anfang Februar freundete ich mich mit dem Thema Metallbearbeitung und Schweissen an, der Workshop im Craftwerk ist sehr zu empfehlen und wird nach wie vor angeboten.

Nach dem Snowboarden im Riesengebirge ging es gleich zu den Berliner Motorrad Tagen, um die Neuheiten für 2020 direkt in Augenschein zu nehmen. Die beiden XR-Modelle von BMW sind mir da besonders hängengeblieben.

Motorradrennen auf dem zugefrorenen Baikalsee? Warum nicht? Die Baikal Mile fand dieses Jahr zum zweiten Mal statt und Indian Motorcycle und der Workhorse Speed Shop schickten die Appaloosa v2.0 an den Start.

März

Der März brachte Kuchen in Form einer Probefahrt der Cake Kalk und Cake Ösa im Craftwerk.

Die Streety durfte auch mal wieder ausrücken auf eine kleine Hausrunde an einem kalten, aber sonnigen Sonntagmorgen zum Schiffshebewerk Niederfinow.

April

Einen ganz schlimmen Coronablues hatte ich Anfang April, als ich schrieb „Warum die Motorradsaison 2020 bereits jetzt am Arsch ist„. Der pessimistische Blick auf die Lage am Motorradmarkt hat sich nicht bewahrheitet, ebenso kam ich doch auf ein paar Tourenkilometer und es deutete sich da schon eine mögliche Neuerwerbung an.

Da nicht an fahren zu denken war, schob ich die Vespa auf die Terrasse um sie in der Frühlingssonne einer kleinen Schönheitsreparatur zu unterziehen.

Das Ganze eskalierte dann etwas und erst vor zwei Wochen fuhr ich die gerade mal grundierte Vespa zum Lackierer meines Vertrauens. Gemeinsame Ausfahrten werden wir dann wohl erst in 2021 wieder unternehmen.

Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen von Jürgen Theiners Buch „Motorprosa – Geschichten aus der Kurve„. Wer es noch nicht gelesen hat: dringende und wärmste Leseempfehlung.

Mai

Neben Buchempfehlungen gab es auch Podcastempfehlungen, meine Lieblinge stellte ich Euch im Mai vor.

Genügend Zeit, Podcasts zu hören hatte ich auf den Zugfahrten nach Rendsburg. Dort besichtigte ich zuerst eine BMW F800GS um sie dann zwei Wochen später nach käuflichem Erwerb auch abzuholen.

Leicht zu begeistern ich bin. Mag ja sein. Aber bei keinem meiner bisherigen Motorräder steige ich so bedingungslos glücklich auf oder ab wie bei der F800 GS. Und um kein anderes Motorrad schlich ich jahrelang so rum wie um dieses. Auf der Überführungsfahrt nach Berlin entdeckte ich auch neue Routen entlang der Elbe, die ich auch später im Jahr wieder unter die Räder nehmen sollte.

Ein ganz anderes Motorrad fuhr ich im Mai Probe: die neue Triumph Rocket 3 ließ mich beeindruckt zurück. Was für ein monumentales Motorrad.

Juni

Aus Tourensicht war der Juni das Highlight des Jahres. Auch wenn es nur ein Wochenende sein sollte, die Tour durch das Erzgebirge mit meinem Kumpel Thomas war ein großer Spaß auf schönen Sträßchen. Eckpunkte waren das Schleizer Dreieck und der Deutschlandring, auf dem Hinweg nahmen wir die tschechische Erzgebirgsseite unter die Räder, auf dem Rückweg die deutsche, assistiert von Antje und Ronny.

Für eine mehrtätige Tour ist Sohn I noch nicht soweit, für seine erste große Tagestour hat es aber schon gereicht.

Ganz alleine ging ich auch noch auf die Suche nach Lost Places in Brandenburg. Das hat so viel Spaß gemacht, ich suche bereits nach neuen, verlassenen Orten um 2021 eine Wiederauflage der Geschichte zu machen.

Seit Mai steht auch meine Streety zum Verkauf, bislang wollte sie aber keiner haben. Kennt jemand einen, der einen kennt? Oder soll ich das als höheres Zeichen werten und sie einfach behalten?

Juli

Custombikes? Hatten wir länger nicht mehr, Abwechslung brachte der Dominator-Umbau meines Schweiss-Lehrers Michael aka Palm Moto.

Und ein bisschen Motorrad-Statistik wurde im Juli auch geschubst.

August

Im August fesselte mich dieser sensationelle Film von Pol Tarres, der unfassbare Dinge mit einer Yamaha Ténéré anstellte:

Ein Update gab es beim Equipment, ich stellte Euch die Rev’it Eclipse Jacke vor sowie meine Lieblingshandschuhe Held Sambia.

Genau das richtige, wenn man bei 36° ein Endurotraining beim ADAC macht.

Staubig und k.o., aber glücklich kam ich abends nach Hause. Staubig und glücklich waren auch die Teilnehmer des Krowdraces in Wolfslake. Trotz Corona konnten drei Läufe der Flat Track-Rennserie durchgeführt werden. Beim ersten in der Nähe von Berlin war ich mit Sohn II dabei.

September

Im September überraschte BMW Motorrad mit der Ankündigung, die BMW Motorrad Days in 2021 von Garmisch-Partenkirchen nach Berlin zu verlegen.

Mich selber überraschte ich mit einer neuen Reisebegleiterin (DJI Mavic Mini Drohne) und meine F800GS mit neuen Schlappen (Dunlop Trailmax Mission).

Oktober

Im goldenen Oktober wurde nochmal richtig Gas gegeben.

Ich durfte bei der internationalen Pressevorstellung der BMW R18 dabei sein. Nach der Triumph Rocket 3 das zweite Schwereisen, welches mich dieses Jahr bewegte.

Die neuerworbene Drohne und die frisch aufgezogenen Reifen durften das frühe Morgenlicht der Schorfheide schnuppern.

In den Herbstferien wurde wieder an der Elbe entlang nach neuen Pfaden nach Hamburg gesucht.

Kurz vor Saisonkennzeichen-Ende haben wir Adrian mit seiner S1000RR auf einer zügigen Runde durchs Havelland gejagt. Bis die Strasse ausging.

Und als der BER mit achtjähriger Verspätung öffnete, erinnerte ich mich daran, daß dieser Flughafen eigentlich daran Schuld ist, daß ich den Motorradführerschein machte.

November

Die Neuvorstellungen, die mich im November beschäftigten, waren beide elektrisch und für den urbanen Raum gemacht. Sowohl beim Kymco F9 als auch beim BMW Motorrad Definition CE 04 bin ich sowohl auf eine Probefahrt als auch auf das finale Preisschild gespannt.

Das Preisschild meines neuen Helmes war dank Saisonschlussrabatt sehr attraktiv. Mit dem Nolan N70-2 X Grandes Alpes bin ich nach wie vor sehr glücklich.

Die neue Mütze nahm ich gleich auf eine kleine Tagestour durch das Löwenberger Land und den Naturpark Uckermärkische Seen und entdeckte auch hier teilweise neue, interessante Pfade.

Auch bei dieser Tour war Tom an meiner Seite, neben Thomas ist er mein Lieblings-Tourenpartner. Danke Tom für die gemeinsamen Kilometer in 2020, nächstes Jahr müssen es wieder mehr werden.

Wenn ich gerade nicht unterwegs war, wurde „Long Way Up“ auf Disney+ weggebinged. Passend dazu das Interview von Claudio von Planta bei Pegasoreise.

Dezember

Die letzte Tour des Jahres führte mich am Nikolaustag in die Märkische Schweiz und bescherte mir einen schleichenden Plattfuß.

Grund sollte ein Ventilschaden gewesen sein. Der Dunlop Trailmax Mission nahm mir die Heimfahrt mit wenig Druck im Vorderrad nicht krumm und es war Zeit für ein Testfazit.

Zum späten Saisonende der Formel 1 nahm ich einen „trip down memory lane“ und ließ die letzten 35 Jahre meiner Eindrücke mit der Rennserie Revue passieren lassen.

Und nun?

Ganz so Kacke wie befürchtet wurde mein Motorradjahr 2020 nicht. Meine Traumenduro steht in der Garage. Ich konnte neue Strecken entdecken und mit guten Freunden gemeinsam Touren erleben. Für 2021 erhoffe ich mir mehr genau von diesen Sachen. Und wenn es die Lage erlaubt, gerne auch wieder auf einer Tour durch die Alpen.

Und? Was hat Euch dieses Jahr bewegt?

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Wie sähe eine Corona Hausrunde in Berlin aus?

  1. Danke für diesen tollen Blog. War sehr interessant zu lesen.

  2. Das ging es uns ganz ähnlich – bei all dem Unerwarteten, was uns 2020 so permanent präsentierte, war es am Ende doch nicht sooo schlimm. Eigentlich schaue ich mit einem lächelnden Auge zurück: Traumurlaub genossen, Traummotorrad gekauft, herrlich entspanntes Arbeiten im HomeOffice genossen, irre Treibstoff-Kosten gespart, gesund geblieben ..

    Vielen Dank für die nochmalige Erwähnung meines Buches – auch so ein Traumprojekt, das erst 2020 möglich wurde.

    Herzliche Grüsse aus Südtirol,
    und ein mindestens so gutes 2021 für Dich!

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