Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Category: BikeLife

Temple Choppers. Custom Bikes aus München. Und eine Band.

Da musst du mal hin, hat der Nachbar gesagt. Chopper, Scrambler, Cafe Racer und mehr bauen die Jungs. Nichts von der Stange. Sogar in einen Reiseführer für München haben sie es schon geschafft. Und ich war noch nie da?

Die Gelegenheit ist günstig. Der Kustom Life Run 2017 macht halt in München. Der Run ist eine Veranstaltung des Kustom Life Magazins . Auf dem Weg von der Schweiz zur Ostsee macht der Tross regelmäßig halt und so auch an diesem Dienstag bei den Temple Choppers. Und eine Band haben sie auch dabei, also könnte es auch laut werden.

Der Abend beginnt mit einer Überraschung. “Ich fahre mit!”.

Die Frau auf der VFR.

Das Bike kenn ich doch! Und die Frau auch!!

So fahren wir also zu zweit durch das nächtliche München. Eine BMW R nineT Racer (sowas von Serienstand, jetzt im Gegensatz zu “custom”) und eine Honda VFR (Serie, mal von ein paar abgefallenen Teilen und etwa 98 zusätzlichen Unterlegscheiben abgesehen).

Die Tempelhäcksler sind im Westend in einem Hinterhof, Straße und Hinterhof stehen voller Motorräder, eher nicht so im Serienstand. Und die Dan Dryers sind schon auf der Straße zu hören, obwohl sie eigentlich im Keller des Hinterhof Gebäudes spielen.

Dan Dryers im Keller der Temple Choppers

Lauter als es aussieht.

Insgesamt sehen nur wenig Motorräder so aus, als wären sie auf dem Run. Die meisten sind wie wir nur für den Abend gekommen oder stehen definitiv unbewegt bei den Choppers (weil Details wie Räder Motor oder alles fehlt). Und es sind nicht nur die üblichen Amerikaner aus Milwaukee. Erstaunlich viele BMW K75 oder K100 stehen rum. Schon umgebaut oder in froher Erwartung.

Temple Choppers. Alles außer Serie.

Als Serien-Biker mit Unterlegscheiben-Frau ein Bier zu bekommen gestaltet sich hingegen schwierig. Vielleicht liegt es auch an meiner Frisur (hab die Haare extra wachsen lassen und mir extra eine Platte auf dem Hinterkopf zugelegt), oder dem Integralhelm.

Heute im Angebot: Glatzenschoner, Glatzenschoner und Glatzenschoner.

Ein toller Platz. #trotzdem.

Need Directions?

Temple Choppers
Bavarian Backyard Manufacturing

Westendstr. 21
80339 München

Opening Time:
Di 16:00 – 20:00
Do 16:00 – 20:00
Sa 10:00 – 16:00

Sicherheit, mit Vergnügen.

Motorrad-Sicherheitstraining in Aschheim. Wie letztes Jahr. Mit Fotografierverbot. Wie letztes Jahr. Nach Einfahrt in das Gelände müssen die Fotos ausbleiben,

Die Einfahrt zur Foto-freien Zone.

also heute mal viel Text, ein Pressefoto und Knieschleifer-Content.

Gut 10 Gruppen à 8 Fahrern sind auf dem Kurs. Auf dem großen Gelände verteilt sich das aber gut und so wechseln wir uns in den 8 Stunden bei strahlender Sonne und guter Hitze mit den anderen Gruppen ab.

Meine Gruppe hat ein paar starke Fahrer. Vier Husqvarna Nudas sind dabei. Was für ein starkes Motorrad.

Husqvarna Nuda 900 R. Foto: BMW Group Pressefoto.

Gut die Jungs können auch fahren, aber so agil und so dynamisch um den Kurs geht kein zweites… Das Bike stammt aus der Zeit als BMW noch Eigentümer von Husqvarna Motorcycles war, bevor der Verkauf an Pierre Industries erfolgte.  Sonst hatten wir noch eine S1000RR (seufz), zwei “alte BMW” und meine “R”.

Bremsen.

Könnt Ihr, sagt der Trainer. Also endlich mal nicht Vollbremsung mit Ausweichen, sondern die interessanten Sachen: wie viel Lenken geht bei ABS im Regelbetrieb? Nicht viel, aber ein bisschen schon. Und so ein halbes Grad Lenkeinschlag bei Auffahrt auf ein Stauende kann Wunder bewirken.

Handling.

Das Highlight auf dem Gelände. Eine starke Stunde Renn-Feeling, mit langgezogenen Kurven mit Knie auf dem Boden, engen Kehren und Hügeln. Nur wenige wollen an mir vorbei, einige lassen mich gerne vorbei. Die richtige Spur zu lesen, Kurven außen anzufahren und mit reichlich reserve in der Spurmitte wieder rauszukommen. Ein großer Spaß. Ratet mal ob das ein linksrum oder rechtsrum Kurs war:

Links. Schrabbelschrabbelschrabbel.

Rechts. Nischts.

Fahren in Schritttempo

Letztes Jahr der Alptraum auf der #RRed, dieses Jahr auf der R nicht viel besser. Die Nudas hüpfen durch die Gegend, dass man schier nicht zusehen kann. Für die schweren Geräte gilt (neu gelernt): nur nicht mit dem Lenker lenken, der hat zu schnell zu viel Anschlag links und rechts. Stattdessen Kupplung, Gas, Bremse und Gewichtsverlagerung durch den Oberkörper. Üben! Es geht. Aber ist bei diesen Temperaturen eine Qual. Die R klettert kurz nach dem Anlassen auf 100 Grad, schaltet den Lüfter an und versorgt den Fahrer mit tropischen Winden. Puh, ich bin froh als wir weiterziehen.

Steigung und Gefälle

30 Grad Steigung sind enorm und die Geschwindigkeit richtig zu schätzen, mit der man oben gerade so ankommt ist erst einmal nicht leicht (E = 1/2 m v ²). Zuviel Geschwindigkeit erzeugt dann erst einmal eine Strecke Flug. Und das ist für den Ungeübten ganz schön schaurig. Und beim zweiten Mal witzig.

Kurven. Der 8er und der Halbmond.

Schräglage pur. Erkenntnis eins: bisher geht immer noch ein bisschen mehr. Die RR hat einen Neigungsmesser der es auf 51° bringt und dem Trainer die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Wie erkennt man ob noch ein Grad mehr geht? Daran ob’s hält. Punkt. Wenn’s halt nicht hält hält’s halt nicht. Also lieber etwas Abstand zur physikalischen Grenze.

Erkenntnis zwei: ein Hindernis in Schräglage zu treffen (in unserem Fall einen Stein) ist a) nicht einfach und b) nicht schlimm. Wenn das eine Grad noch in Reserve ist.

Seitenwindanlage

Auf dem Gelände gibt es 80 km/h Seitenwind aus der Dose. Eine beeindruckende Anlage. Aber auch nicht wesentlich anders als die Böhe, die einen nach dem LKW auf der Autobahn von der Seite trifft. Gegenlenken, Mopped schräg stellen und Spur halten.

Fazit

Das war ein großer Spaß. Soll ich das Renntraining im Sommer also doch machen? Gebucht ist es ja schon. Aber ich weiß nicht wie ich das Motorrad da hinbekommen soll. Und ob meine alte VFR überhaupt geeignet ist. Und welche Reifen ich brauche. Und ob ich ein Zelt mitnehmen muss.

Aber der Handlingparkour war sooooo genial…

Lederkombi reinigen.

Was das angeht bin ich der Oberschlamper. Aber. Gestern Abend waren dann irgendwann soviel tote Fliegen auf meiner Lederkombi verteilt, dass ich mich zunehmend wie ein fahrender Friedhof fühlte und mich die Menschen angewidert angesehen haben. Also dann:

Straßenstaub, Schmutz:

Den ersten großen Effekt erzielt ein feuchter Lappen. Die Fliegen beeindruckt das nicht, aber die Farbe des Wassers spricht Bände. Staub, Pollen, etc. wird man so schon einmal los. Einfachste Übung.

Tote Fliegen und hartnäckige Flecken:

Dainese liefert mit der ersten Ausstattung einen “Strong Cleaner” mit. Für genau diese Fälle.

Branding macht aus kleinen Produkten große Preise.

Der Cleaner muss auf einen feuchten Schwamm und dann “ohne größeren Druck” aufgebracht und trocken abgerieben werden. Theorie. Der Effekt ist ernüchternd. Wer nicht glaubt, dass tote Fliegen einen auslachen können, sollte den “Strong Cleaner” verwenden. Und spätestens bei den Textilpartien in der Kombi macht der Cleaner alles mögliche. Aber keine Fliegen weg.

Was wirkt ist ausreichend Wasser, etwas Seife und Geduld. Mit einem ordentlich nassen Lappen lösen sich die Fliegenreste irgendwann vom Leder und den Textilflächen und lassen sich damit abwischen. Anschließend muss die Kombi trocken gerieben werden und an der Luft einige Zeit vollständig abtrocknen. Nach so viel Wasser und Seife muss danach wieder Fett drauf. Nicht vergessen.

Rise and Shine:

Viel habe ich damals rumgedocktert an der Farbauswahl meiner Kombi. “Nimm nicht zuviel weiß”, hieß es damals. “Das kriegst Du nie wieder sauber”. Also, dann eben mehr blau.

Ganz schön blau dafür, dass das nächste Motorrad dann rot sein sollte #RRed

Als dann aber die italienische Style-Beraterin aus Vicenza den Entwurf sah, war plötzlich wieder alles anders. “Piu Bianco!” war die Devise.

Ganz schön viel weiß. Wird das jemals wieder sauber?

Und das bringt uns zurück zum Thema. Die weißen Stellen werden nämlich weder mit Wasser noch mit dem Strong Cleaner wieder weiß.

Hier hilft ein Schmutzradierer aus dem Drogeriemarkt.

Diese bestehen aus einem affenporigen Schwamm aus einem Melaminharz (ähnlich Polstern oder Dämmmaterial). Beim Abrieb nimmt das Harz die Schmutzpartikel auf. Übrig bleibt eine Menge abrieb und – hey! – weiße Flächen.

Einfetten:

Um das Leder stabil, geschmeidig und halbwegs wasserdicht zu halten braucht es Fett. Hier verwende ich das von Dainese mitgelieferte. Unglaublich wie viel Fläche und verwinkelte Stellen so eine Lederkombi hat.

Schmieren und salben hilft allenthalben.

Endlich ist alles geschafft: tataaah, der Fuchs strahlt wieder:

Fuchs Du hast die Gans gestohlen.

So eine frisch gereinigte Kombi muss dich sicher Probe gefahren werden, oder?

Morgen Kinder wird’s was geben (*freu*).

Trotz zuletzt widersprüchlicher Angaben zur Auslieferung gehe ich fest davon aus: morgen ist der Liefertermin der S 1000 R.

Ja, das Wetter wird schlecht zum Wochenende. Aber was soll’s. Ich freu’ mich tierisch.

 

Neujahresvorsätze.

Die RR und die Moppedtrainings der vergangenen Jahre haben gezeigt, was auf zwei Rädern so alles geht. In einem gesicherten Umfeld, ohne Leitplanken, Bäume und Schotter in der Kurve.

Viele Internet-Bekannte tun es, und 2017 ich auch. Ein Renntraining auf einer Rennstrecke.

Soweit der Vorsatz.

Jetzt gibt’s noch viel zu tun und zu klären:

  • Wie geht das, wo meldet man sich da an und wenn ja, was kostet sowas? Bisher gefunden habe ich Anbieter wie TrackAttack, und ein paar weitere auf Facebook. Auch BMW hat sowas im Programm, aber eher in unbezahlbar.
  • Mit welcher Maschine macht man das? Mein Leasebike darf wohl eher nicht auf die Piste, meine 26 Jahre alte Honda aber wahrscheinlich auch nicht. Oder?
  • Was braucht man sonst so dazu? Zubehör gibt’s bei mir, neue Reifen? Sonst?? Die Packliste einer Frau klingt spannend, aber auch ein wenig nach Handtasche…
  • Wie erklär’ ich’s meiner Frau?

Es ist wie jedes Jahr mit Vorsätzen. Fragt mich am 2. Januar noch einmal…

 

 

Preview on upcoming attractions.

Sieht so aus als bräuchte ich nächstes Jahr einen neuen Hashtag. #RRed wird zu #… Ja was denn?

Die Bestellung ist raus und bestätigt. Ja, in weiß.

Wie wäre es mit #WeissR? Oder #MotoR? Ich hab ja noch ein paar Tage zum Überlegen. Die arme #VFR. Die nimmt mir das bestimmt übel…

Bike Night at Greenville, SC

Stell Dir vor es ist Motorrad-Sauregurken-Zeit. Das Bike steht tausende von Kilometern entfernt und hat Urlaub. Und der Bike-Content für einen Motorrad-Blog neigt sich dem Ende. Würdet Ihr nicht auch spontan einer Herde lauter, umgebauter Bikes folgen um zu sehen, was es dort zu sehen gibt?

Ihr würdet.

Bezeichnenderweise am Chrome Drive, zwischen Harley Davidson of Greenville und Quaker Steak and Lube steigt jeden Mittwoch die Bike Night in Greenville, South Carolina.

Eine Unmenge an Motorrädern. Harleys, Sportsbikes, Umbauten. Die meisten so, dass ein deutscher TÜV Schnappatmung bekommen würde. Sei es aufgrund der fehlende Auspuffanlage,

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der Unterboden-LED-Beleuchtung oder einfach nur der gewagten Umbauten. Die US Polizei stört es nicht, sie sind mitten im Trubel.

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Die Stimmung ist gut und der Parkplatz so gut wie ein Motorradmuseum.

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Wenn Ihr mal da seid, Mittwoch ist der Tag.

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