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Kategorie: Honda Dominator

Honda Dominator zerlegen: erst kucken, dann schrauben

Seit der Neujahrsausfahrt steht die Domi unter einer Plane in der Garage, die Batterie hängt ordnungsgemäß im Keller am Ladegerät. Da das Wetter sich immer noch sehr garstig gibt, wäre jetzt ja ein guter Zeitpunkt, kleinere Wartungsarbeiten durchzuführen. Auf der Liste stehen der Tausch des Lenkers, USB-Ladebuchse ins Cockpit integrieren, Ölwechsel und neues Leuchtmittel für den Scheinwerfer, um bisschen mehr Sichtbarkeit aus der Funzel rausholen.

Da ich eh die Befestigungsschrauben der Verkleidung tauschen wollte, habe ich erstmal alles abgebaut, was an Verkleidung da war und den Tank habe ich auch gleich mit abgebaut. Die Domi ist jetzt also erstmal ein Naked Bike:

Beim genaueren Blick auf die Schläuche rund um Tank und Vergaser wird klar, dass einige von denen auch schon ihre besten Tage hinter sich haben. Um die alle zu tauschen müssten aber der Vergaser und der Verdunster-Steuerventil raus und da weiss ich nicht, ob ich dazu gerade Bock habe. Mal kucken, ob man sich da noch ne Saison durchschummeln kann.

Was den Ölwechsel angeht, so habe ich zwar das Reparaturhandbuch konsultiert, aber ich wollte mir das vorher nochmal als Video ankucken. Disclaimer: ich habe noch nie vorher einen Ölwechsel am Motorrad gemacht.

Auf YouTube fand ich dann in ZAMsChannel eine Playlist rund um die Domi, die so ziemlich alle Teile abdecken, die man an einer Domi abbauen kann und warten kann. Alles kein Hexenwerk, aber ich finde es hilfreich, es einmal vorher gesehen zu haben bevor man es selber macht. Hier die gesamte Playlist:

Und wo holt ihr Euch Schraubertipps?

Wie die Honda Dominator zum Camel Marathon Bike wurde

Als Jugendlicher war mir die Camel Trophy natürlich ein Begriff. 1980 von der Zigarettenmarke Camel ins Leben gerufen war sie eine Art Rallye Raid mit Expeditionscharakter und fand jährlich in einem anderen Land statt. Die Teilnehmer, die sich in ihren Heimatländern jeweils qualifizieren mussten, erwartete fahrtechnisch schwierigstes Gelände, meist in Dschungel-Regionen. Es kam dabei nicht nur auf die Geschicklichkeit mit den vom Veranstalter gestellten Geländewagen an, sondern auch auf den Teamgeist, das technische Improvisationsvermögen und die Ausdauer der Teilnehmer. Eingestellt wurde die Camel Trophy 1999.

Was ich allerdings nicht wusste, dass es einen Ableger der Camel Trophy mit Motorrädern gab. Das Camel Marathon Bike geht auf eine Idee von Beppe Gualini zurück. Beppe startete zehnmal bei der Paris Dakar und hält wahrscheinlich Teilnahmerekord an den afrikanischen Rallye Raids mit 65 Starts. Er stellte seine Idee dem Pressemanager von Camel Italia Francesco Rapisarda vor: die Dakar und die Camel Trophy gab es bereits, aber warum nicht eine Camel Trophy mit Motorrädern veranstalten? Camel Italia machte mit und genehmigte den Namen Camel Marathon Bike, den Begriff Camel Trophy wollten sie aber nicht hergeben dafür. Die technische Unterstützung kam von Honda Italia, schon damals war der heutige Racing Operations Manager von Honda Italia Carlo Fiorani mit am Start.

(Bilder: Federico Fantini, FOX Italia)

Dominator-Update: es gibt immer was zu schrauben

Noch steht die Dominator mehr rum, als dass sie gefahren wird. Aber einerseits macht es Spaß, nach einem langen Arbeitstag noch bisschen an der Honda rumzufummeln, andererseits freu ich mich schon sehr darauf, mit der Domi im Dreck zu spielen, wenn alle Umbauten fertig sind. Ein paar kleinere Updates habe ich in der Zwischenzeit umgesetzt. Aber lest selbst.

Endurokotflügel

Mit den bereits montierten TKC80 musste einfach ein Endurokotflügel her, um den Offroadlook zu komplettieren. Der normale Kotflügel hätte es auch getan, bei zuviel Modder hätte er sich wahrscheinlich zugesetzt. Besorgt hatte ich mir ein Modell von Acerbis, welches hinten kurz und geschlitzt ist, um die Luftkühlung des Motors nicht zu beeinträchtigen. Dem Puristen hätte eine etwas weniger zerklüftete Formgebung wahrscheinlich eher gefallen, aber ich fand es ok.

Auf der Unterseite der unteren Gabelbrücke sind bereits vier Gewindelöcher vorhanden, an zwei von denen ist normalerweise der Kunststoff-Spritzschutz montiert. Und hier lässt sich der Kotflügel sehr gut anbringen. Nach einem ersten, groben Anhalten habe ich die Abstände der Gewindelöcher auf den Kotflügel übertragen um dann die Löcher für die Schrauben zu bohren. Und überraschenderweise passte es wie angegossen.

Die ersten Modifikationen für die Dominator

Als ich die Honda Dominator dieses Jahr kaufte, hatte ich noch kein ganz klares Bild, was ich mit ihr vorhaben würde. Nachdem ich all die Jahre immer wieder drauf rumgedacht hatte und mir auch viele Domi-basierte Umbauten angeschaut hatte, wäre eigentlich ein Scrambler-Umbau das naheliegendste gewesen. 

Aber da meine Offroad-Ambitionen vor allem nach dem Training beim EAT sehr starken Aufwind bekommen haben, war der Entschluss gefasst, sie zu meinem Stoppelhopser zu machen. Also ein Bike für gelegentliche Ausritte in die unbefestigten Routen Brandenburgs, der Uckermark und Polen. Das Ganze soll nicht nur rein funktional werden, es darf auch gut aussehen. Mein Vorbild habe ich beim Rumlungern im Internet gefunden bei Gorm Moto: eine über die Jahre immer weiter optimierte Dominator mit kerniger Optik und klarer Offroadausrichtung. 

Aber ein Schritt nach dem anderen. Zunächst standen die grundlegend notwendigen Sanierungsarbeiten an der Honda an: sie brauchte neben neuen Bremsbelägen auch Bremssättel, das Lenkkopflager musste neu gemacht werden, sie bekam vorne und hinten Stahlflex-Bremsleitungen und als ersten Schritt Richtung Offroad Continental TKC 80 und einen hohen Endurokotflügel vorne. 

Das neue Pferd im Stall: Honda Dominator

Menschen, die mich schon länger kennen, werden sich nicht wundern, dass nun eine Honda Dominator den heimischen Fuhrpark bereichert. Zu lange schon lungere ich um dieses Motorrad herum. Es hätte auch gut mein erstes Motorrad werden können anstatt der BMW F650 GS. So weit voneinander entfernt sind sie ja nicht als Einzylinder-Enduros mit Doppelrohr-Auspuff.

Dieses Jahr jährt sich meine bestandene Führerscheinprüfung zum zehnten Mal. Ich habe das einfach mal als Zeichen genommen, mir das zehnte motorisierte Zweirad meines Lebens zu gönnen (die anderen neun seht ihr auf der Fuhrpark-Seite). Sagt mal Hallo:

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