Saisonstart. In den Bergen liegt noch Schnee, das weiß ich, da war ich gestern. Also bleiben wir erst einmal im Flachland. Da gibt es noch ein Ziel, das ich schon lange vor mir her schiebe: das Geisterdorf Thomasbach mit Kirche und Bauernhof irgendwo in Niederbayern.
Es ist ein wunderschöner Morgen. Wie im April eben noch etwas kalt und feucht, aber mit jeder Minute gewinnt die Sonne an Kraft. Und in der aufgehenden Sonne ergeben sich auf dem Weg in den Münchener Osten ein Panorama nach dem anderen.
Da ich aber versprochen habe zum zweiten Frühstück zurück zu sein spare ich mir die meisten Fotos. Es sollten noch genügend folgen.
Zwischen Schlüpfing und Exing (kein Witz) liegt von der Straße aus gut sichtbar die Kirche und der Bauernhof Thomasbach. Die letzten Meter gehen zwar durch die Wiese, aber selbst mit einem Sporttourer sind Kirche und Bauernhof gut zu erreichen.
Kirche und Bauernhof stehen offen und sind gut zugänglich. Die Kirche ist viel größer als gedacht. Und tatsächlich seit längerem verlassen.
Ein paar Teelichter im Inneren zeigen, dass wohl gelegentlich ein paar Jugendliche die Ruhe nutzen. Aber heute bin ich der einzige Besucher hier.
Der Altar steht noch im Altarraum, auch die alte, hölzerne Empore ist noch in Takt. Es zieht durch die teilweise offenen Fenster. Ein schöner Ort.
Ein paar hundert Meter weiter steht der verlassene Bauernhof.
Auch hier stehen alle Türen auf, ein alter Herd und die Reste eines Bettes stehen bzw. liegen in den Räumen, von deren Wänden schon lange der Putz blättert.
Eine Fülle von Fotomotiven ergeben sich aus der alten, zerfallenen Kulisse in Kombination mit dem blauen Himmel und der erwachenden Natur. Über eine Stunde verbringe ich an diesem Ort. Dann wird es langsam aber sicher Zeit für eine Rückkehr. Denn ein spätes zweites Frühstück nach 13:00 ist schon ganz schön spät.
Ach ja. Die Tour an sich? Schöne Nebenstraßen, mal kurvig, mal sehr gerade. Nicht spektakulär. Aber gut für den Saisonstart. Und in diesem Fall ist tatsächlich einmal das Ziel der Weg. Oder so.