Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Kategorie: Alpenblitz 2022 Seite 1 von 2

Ein Leben ohne Motorrad ist möglich, aber sinnlos

Motorradfahren hat für viele eine unterschiedliche Bedeutung und Motivation – Freiheit, Abenteuer oder einfach die beste Möglichkeit, von A nach B zu kommen. Wir haben einige Menschen nach ihren Emotionen beim und fürs Motorradfahren gefragt, garniert mit Impressionen unserer Motorradtour 2022 an den Gardasee.
Es kommen zu Wort: Siddarth Sing, Trip Machine Company; Camille Pigeonnier, Eudoxie; Matthias Berger, Riderstyle Trading; Oscar Manilla, Throttlesnake; Amelie Mesecke, Fotografin; Karles Vives, Fuel Motorcycles; Jörg Lietzenburger, ehemals Glemseck101; Hermann Köpf, Auerberg Klassik und Krowdrace

Im Video seht ihr einige Pässe und Strassen, die wir auf dem Alpenblitz 2022 gefahren sind: Passo di Crocedomini, Stilfser Joch, Passo di Torre di Fraele, Lago di Valvestino, Passo di Maniva, Brasa-Schlucht, Gardasee, Bernina-Pass und Passo di Tremalzo.

Was bedeutet Motorradfahren für Euch? Ab in die Kommentare mit Euren Gedanken!

Aufnahmen: Stephan Schaar, FSK Studio,
Schnitt und Postproduktion: Stephan Schaar, FSK Studio
Fahrer: Alexander Hauser, Stephan Schaar, Nico Martin

Vielen Dank für die Unterstützung geht an BMW Motorrad, Bad & Bold und Fuel Motorcycles.

TWNSPRK #38: Soulfuel-Tour

Drei Männer auf BMW R nineTs und ein Ziel: der Gardasee. In diesem Podcast nehmen Euch Stephan (@stephan.schaar) Nico (@documotory) und Alex (@kettenritzel) mit auf ihre Soulfuel-Tour über kleine Pässe und schnuckelige Serpentinen und erzählen Ihre Erlebnisse. Unterwegs treffen sie Freunde wie Siggi, Jürgen (@motorprosa) und Thomas (@motor8de), die uns mit weiteren Tourentipps für Sardinien und das Vinschgau versorgen. Genug Material für die nächsten paar Jahre Tourenplanung. Die Bilder zur Tour und die detaillierte Routenbeschreibung findet ihr hier im Blog unter der Rubrik Alpenblitz 2022 inklusive Trackdownloads.

Dies wird auch der letzte Podcast vor der Sommerpause 2022 sein. Im August werden sich Alex und Carina ein bisschen Zeit nehmen, um gestärkt und mit viel Energie in die neue Podcast-Season zu starten. Anfang September kommt dann die neue Folge, live und voll mit Adrenalin vom Enduro Action Team ❤️ wir freuen uns und habt einen tollen Sommer!

Auf Tour mit der BMW R nineT Scrambler

Nachdem ich 2015 auf der BMW R nineT meine erste Alpentour gefahren bin, wurde ich 2022 zum Wiederholungstäter und räuberte auf dem Alpenblitz 2022 mit einer R nineT Scrambler über die Passkurven rund um den Gardasee. Sowohl die R nineT als auch ich hatten in der Zwischenzeit sieben Jahre um zu reifen und besser zu werden.

Die Unterscheide der Scrambler zu ihren beiden mitfahrenden Schwestermodellen umfassen im wesentlichen die folgenden Punkte: 19 Zoll-Vorderrad, schmaleres 17-Zoll-Hinterrad, schmalere Reifen, längere Federwege, weichere Feder hinten, konventionelle Gabel, flacherer Lenkkopf, längerer Nachlauf.

Der Fahrkomfort

Die BMW R nineT Scrambler bietet mit 125 mm vorne und 140 mm hinten einen spürbar längeren Federweg als die BMW R nineT Pure mit 120 mm vorne und 120 mm hinten. Es sitzt sich entspannter auf der Scrambler und der Kniewinkel ist auch etwas reisetauglicher – die Sitzhöhe bei Leergewicht beträgt bei der Scrambler 820 mm vs. 805 mm bei der Pure, ebenso ist die Schrittbogenlänge bei der Scrambler 45mm größer als bei der Pure.

Wenn am Ende eines langen Fahrtages trotzdem der Allerwerteste zwickt, dann liegt das eher an der dünnen Sitzbank. Die hat mich schon 2015 gestört, hier würde ich am ehesten Abhilfe schaffen. Zahlreiche Zubehörlösungen sind hier ja bereits am Markt, die auch die originale Optik wieder aufgreifen.

Alpenblitz 2022 Tag 7 – Vom Stilfser Joch zurück nach München

Als Großstadtbewohner ist man kaum mehr absolute Stille gewohnt. Umso faszinierender war es für mich, morgens den Kopf unseres Zimmerfenster auf der Tibethütte zu stecken und – nichts – zu hören. Nicht mal den Pups eines Murmeltieres. Irre. Versonnen betrachtete ich den Sonnenaufgang, der den Ortler und das Stilfser Joch in gnädiges Morgenlicht tauchte.

Wie bereits am Vortag nutzten wir die schöne Stimmung für ein paar Fotoaufnahmen, bevor wir nach dem Frühstück die Pferde sattelten und uns den Weg talwärts durch die Spitzkehren des Stelvio bahnten. Und wir beherzten Jürgen Theiners Tipp: „vor neun, nach vier!“. Als ob es einen Beweis dafür gebraucht hätte, strömten uns je tiefer wir kamen immer mehr Motorräder, Autos und Wohnmobile entgegen.

Alpenblitz 2022 Tag 6 – vom Mortirolo über Bernina zum Stilfser Joch

Wiederhole ich mich, wenn ich sage „Ich liebe es, auf Pässen zu übernachten?“. Egal, man kann das nicht oft genug betonen. Auch in diesem Fall war es ein Genuss, die frühe Morgensonne durchs Zimmerfenster unserer Almhütte im Gesicht zu spüren. Auch wenn der Wecker noch nicht mal 6:00 Uhr zeigte. Den anderen ging es auch so und wir nutzten das schöne Morgenlicht für ein paar Fotos und ich fuhr auch eine kleine Runde zurück Richtung Dosso dei Galli auf dem Schotterpass.

Zurück im Rifugio gab es bei Bud Spencer ein rustikales Frühstück, bevor wir uns talwärts den Crocedomini hinunter arbeiteten Richtung Breno. Die Strasse wurde wohl kurz zuvor zum Vieh-Auf- oder Abtrieb genutzt, der Vielzahl der Kuhfladen auf der Fahrbahn nach zu urteilen. Da nutzt dann auch ein frischer Asphalt nix. Egal, so kurz nach dem Frühstück war es uns eh nicht nach beschleunigter Fahrweise.

Im Tal angekommen folgen wir eine Weile der SS42, bis wir in Incudine den Abzweig zur Ostrampe des Passo di Mortirolo erreichen. Der Mortirolopass ist mit der Auffahrt von Mazzo di Valtellina seit 1990 etwa alle zwei Jahre Teil der Italien-Radrundfahrt Giro d’Italia. Mit einem durchschnittlichen Anstieg von 10,5 % über 12,4 km zählt er zu den Bergwertungen der 1. Kategorie. Insgesamt sind 1.300 Höhenmeter bei einer maximalen Steigung von 18 % zu überwinden. Die Scheitelhöhe beträgt 1852 m. Wir merken sofort die Beliebtheit des Passes unter den Fahrradfahrern, denn alle paar Meter überholen wir Grüppchen oder Einzelfahrer, die sich tapfer den Berg hoch kämpfen. Der Pass ist durchgängig asphaltiert, teilweise sehr schmal aber auf jeden Fall etwas für den Genießer. Auch die Westrampe runter nach Mazzo di Valtellina ist sehr reizvoll. So reut es mich gar nicht, den auch sehr schön zu fahrenden Gavia-Pass in der Routenplanung ausgelassen zu haben.

Alpenblitz 2022 Tag 5 – das kleine Abenteuer über den Passo di Baremone und Maniva bis zum Crocedomini

Es ist an der Zeit, Abschied zu nehmen von unserem kleinen Domizil am Gardasee. Wir treten langsam die Rückreise in drei Etappen nach München an und besatteln die R nineT’s wieder mit dem vollen Gepäck. Der Tagesbeginn ist ansonsten eine Kopie des gestrigen Tages, denn wir nehmen wieder die Fähre nach Toscolano-Maderno. Auch die Route über den Lago di Valvestino ist die gleiche wie gestern. Diesmal nehmen wir uns aber mehr Zeit für ein paar Foto- und Drohnenaufnahmen.

Um nicht komplett den gleichen Weg zum Idro-See zu nehmen biegen wir hinter Capovalle von der SP58 auf die SP56 ab und mogeln uns über Cavaccio und Trebbo über schmalste und teilweise sehr rumpelige Sträßchen an den Berghängen entlang. Wer es lieber entspannt mag, der bleibt auf der SP58. Wir haben uns auf jeden Fall ein paar schöne Ausblicke erarbeitet. Der schönste kam ein paar Kurven nach dem Ortsausgang von Trebbio, hier hatten wir den perfekten Blick auf den Idrosee.

Alpenblitz 2022 Tag 4 – Lago di Valvestino, Monte Tremalzo und Brasa-Schlucht

Alle, die schon mal am Gardasee waren wissen, wie riesig der Tümpel ist. Man kann natürlich drumrum fahren, wenn man auf die andere Seite will. Man kann aber auch eine der Fährverbindungen über den See nutzen. Und zufälligerweise führt eine dieser Fährverbindungen von unserem Ferienort Torri del Benaco auf die Westseite des Sees nach Toscolano-Maderno.

Die erste Fähre geht um 08:25, wir haben also genug Zeit zum Tanken und für einen Espresso mit Croissant in der Bar nebenan. Am Fähranleger hält neben uns ein wundervoll restaurierter Fiat 500 an und wir plauschen angeregt mit dem Fahrer. Nein, der Fiat musste nicht aus eigener Kraft aus Aichach in Bayern an den oberitalienischen See fahren, er durfte auf dem Hänger mitreisen. Die Aufmerksamkeit der Umstehenden war dem Besitzer auf jeden Fall gewiss.

Auf der anderen Seeseite wartete bereits Siggi auf uns, er möchte uns auch an diesem Tag begleiten und nach einem kurzen Plausch fahren wir ein kleines Stück am See entlang bis wir in Gargnano links abbiegen und uns den Berg hochschnüren. Je nach Kurve erwischten wir wieder wunderschöne Ausblicke auf den See. Ab Navazzo wird die Strecke etwas gerader und man kann ambitioniert dem Lago di Valvestino entgegenfahren. Die Kurven entlang des Stausees durch den Wald sind super schön und beschwingt zu fahren, der Asphalt ist auch ok.

Bei Capovalle überfahren wir den Passo San Rocco, immerhin auch 958m hoch. Perfekt angelegte Kehren und Kurven auf Top-Belag machen die Abfahrt zum Idro-See zu einem großen Spaß!

Am Idro-See angekommen machen wir eine kleine Kaffeepause in der Bar Pizzeria Cinzia direkt am See. Die Lage direkt am Ufer mit einem malerischen Ausblick auf den See hat auch einige andere Biker zur Rast angeregt.

Alpenblitz 2022 Tag 3 – rund um den Monte Baldo

Unser erster Fahrtag am Gardasee führte uns rund um den Hausberg Monte Baldo, der sich direkt hinter unserem Apartment in Torri del Benaco erhob. Nur mit leichtem Gepäck – dem Tankrucksack – machten wir uns zunächst auf den Weg zur Orts-Tankstelle, um sowohl die Motorräder (Benzin) als auch die Fahrer (Espresso) zu betanken. Und an diesem Tag sammelten wir uns an der Tankstelle auch einen weiteren Mitfahrer ein: Siggi machte zu der Zeit auch am Gardasee Urlaub und hatte zufälligerweise seine GS dabei, so dass er uns an diesem und dem nächsten Tag begleiten konnte.

So beschallte der Klang von vier Bayern-Boxern den Anstieg nach Albisano und San Zeno di Montagno und wir erfreuten uns an den ersten, sehr launigen Kurvenkombinationen sobald wir die Ortsschilder hinter uns gelassen hatten. Nach der ersten, kleinen Passhöhe unweit des Monte Belpo ging es schon wieder bergab Richtung Caprino Veronese. Wir waren hier ja erst auf dem Südausläufer des Monte Baldo unterwegs. Von hier aus orientierten wir nordwärts und schraubten uns über nette Landstraßen und weite Kurven Richtung Spiazzi. Ob der grandiosen Umgebung ließ der erste Drohnen-Fotostopp nicht lange auf sich warten.

Alpenblitz 2022 Tag 2 – von Bozen zum Gardasee

An Tag 2 unserer Tour verlassen wir Bozen erstmal nordwestlich in Richtung Meran. Kilometerweit erstrecken sich die Apfelplantagen im Tal und wir mäandrieren über schmale Strassen Richtung Lana. Dort wechseln die Apfelplantagen über in Weinberge und malerischer kann man Kurven nicht in die Landschaft setzen. Oben auf dem Berg ein altes Herrenhaus, die Morgensonne im Rücken, wir haben Gänsehaut, als wir die Anhöhe hoch fahren. Das kann der Mendelpass nicht besser.

Die weitere Strecke durchs Ultental hat eigentlich kaum eine Gerade. Richtig geniessen konnten wir die Kurven nicht, da wir einiges an Verkehr hatten, so stand eben die Freude an der Natur im Vordergrund.

Freie Bahn hatten wir dann wieder, als wir in Lotterbad Richtung Hofmahdjoch – auch Passo Castrin genannt – abbogen. Ein schönes Asphaltband zog sich hinauf durch die Wälder und die Temperaturen wurden angenehmer. Den ersten Kaffeestopp machten wir in Laurein, von der Terrasse der Bar schauten wir auf das nächsten Postkartenmotiv. Irgendwann muss man sich entscheiden, ob man Kurven fahren oder Landschaft kucken will. Beides gleichzeitig wird hier schwierig.

Alpenblitz 2022 Tag 1 – München Bozen

Die erste Aufgabe bei einer in München startenden Motorradtour ist es, erstmal aus der Stadt rauszukommen. Nach unserem Treffpunkt am Siegestor und einem kleinen Tourstart-Foto ging es für uns daher erstmal auf die Autobahn A96 für eine halbe Stunde bis wir in Weyarn abfahren. Von hier aus schwingen wir uns erstmal über kleine Landsträsschen vorbei an Kuhweiden in Richtung Tegernsee und gewöhnen uns erstmal an unsere R NineT’s.

Nico pilotiert die klassische R nineT, Stephan sitzt auf der Pure und ich darf eine Scrambler für die nächsten sieben Tage meinen fahrbaren Untersatz nennen.
Von St. Quirin bis Rottach-Egern zuckeln wir am Tegernsee entlang und geniessen den Ausblick. Über die Dörfer führt uns die Route über den unspektakulär zu fahrenden Achenpass. Ein paar Kilometer folgt die Strasse hier fast exakt dem Grenzverlauf zwischen Deutschland und Österreich. Doch wir bleiben erstmal noch auf der deutschen Seite und an der Walchenklamm vorbei erreichen wir den Sylvenstein-Stausee, den wir auf der Faller-Klamm-Brücke überqueren. Ich war schon des öfteren hier, aber der tiefblaue See in den Bergen beeindruckt mich immer wieder. Hier kam dann auch zum ersten Mal die Drohne zum Einsatz.

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