Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Kategorie: Let me take you offroad Seite 1 von 3

Im Dreck spielen für Fortgeschrittene – Training beim Enduro Action Team

Treue Leser erinnern sich an meine Begeisterung und meine immer wiederkehrenden Plädoyers für Motorradtrainings. Und ich kann Euch versprechen, dass das auch in Zukunft nicht aufhören wird. Mein persönlicher Trainings-Schwerpunkt hat sich seit 2020 aufs Offroad fahren verlagert:

Nun stand also das 2. Fortgeschrittenen-Training an, fast auf die Woche genau ein Jahr nach dem letzten Training. Dieses Jahr bestand unsere Gruppe aus sieben Trainingswilligen, mit Frank als Instruktor trag ich wieder auf ein bekanntes Gesicht, hatte er doch auch mein letztes Training angeleitet.

Was neu war: ich war das erste Mal mit meiner F800 GS in Meltewitz. Hatte ich schon auf der Offroadtour nach Polen erfahren können, was mein Mopped abseits der Strasse kann war ich doch sehr gespannt, wie sie sich mein Motorrad im ambitionierten Geländeeinsatz schlagen würde.

Mit kindlicher Vorfreude folgte ich dem Instruktor auf das Gelände, nach einer kleinen Orientierungsrunde und der obligatorischen Erwärmung machten wir uns an die ersten Fahrübungen. Die Basics wie Stehposition, Gewichtsverlagerung, Steuerung über Fußrastenimpulse wurden wiederholt und gefestigt. Ob das nicht langweilig ist, fragt ihr? Überhaupt nicht. So lange du nicht jede Kurve oder Passage in der 100. Wiederholung perfekt fahren kann ist immer noch Luft nach oben.

Ich versuche auch, mir innerhalb der Übung kleine Aufgaben zu stellen: so langsam oder so eng wie es geht die Kurve fahren ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Wie früh kann ich aus der Schräglage aufs Gas gehen? Kann ich einen kontrollierten Beschleunigungsdrift wiederholbar abrufen? Oder ich suche mir die tiefere Stelle im Schotter, auf der das Vorderrad in der Kurve eher anfängt zu schwimmen. So kann man sehr lange mit einer Fahrübung verbringen, ohne dass es uninteressant wird.

Zwischen den einzelnen Übungen machten wir immer wieder Anwendungsfahrten um das Gelernte zu festigen. Über den Winter hat das EAT-Team das Gelände um zwei Bereiche erweitert, hinter der Motocross-Strecke und oben am Aussichtspunkt sind zusätzliche Übungsflächen entstanden. Perfekt fürs technische Fahren, hier kann man sich immer wieder neue Übungen und Routen ausdenken. Das fand ich hier sogar noch besser als auf der großen Fläche links der Einfahrt ins Gelände.

Es folgten Bremsübungen in allen verfügbaren Fahr- und ABS-Modi. Erstaunlich auch wieder hier zu sehen, welcher Modus was macht und welchen Einfluss der Fahrer doch noch hat. Bei meinem allerletzten Bremsmanöver hatte ich es etwas übertrieben und das Vorderrad drohte wegzuklappen. Ich machte beide Bremsen kurz auf, stabilisierte das Mopped und langte dann wieder voll in die Eisen. Und dachte danach erst drüber nach. Früher hätte ich das Mopped wahrscheinlich weggeschmissen. Und genau das ist der Grund, warum Wiederholungen so wichtig sind. Damit es Dir in Fleisch und Blut übergeht und Du eben nicht mehr drüber nachdenken musst sondern es unterbewusst abrufen kannst.

Die ersten 1.000 Kilometer mit dem Heidenau K60 Ranger

Die letzten drei Jahre bewegte ich die F800 GS auf den Dunlop Trailmax Mission, einem Reifen, der sowohl Strasse als auch leichtes bis mittleres Gelände kann. Der Reifen hat einen wirklich guten Job gemacht und war auf meinen bisherigen Ausflügen auf und abseits der Strasse ein guter Begleiter. Größere Schwächen zeigte er nur, wenn es sehr nass und matschig wurde. Die Reifenabnutzung ist auch sehr überschaubar, es wäre dem Reifen eine sehr viel längere Laufleistung möglich. Warum also neue Pellen aufziehen?

Der Grund waren schlicht und einfach meine gestiegenen Offroad-Ambitionen mit der GS. Die Honda Dominator rollt bereits auf Continental TKC80 und mit denen hatte ich im groben Geläuf schon sehr viel Spaß und das grobe Profil sorgt für sehr viel mehr Traktion. Das gleiche wollte ich für die BMW auch haben.

Warum wurde es der Heidenau K60 Ranger und nicht ein Metzeler Karoo 4 oder der Dunlop Trailmax Raid? Zum einen weil mir sehr viele Menschen mit Ahnung davon vorgeschwärmt haben – wenn Dir ein GS Trophy Teilnehmer wie Tim Schlage zu dem Reifen rät, weiss er von was er spricht. Zum anderen, weil ich bereits mit dem „Vorgänger“ K60 Scout sowohl auf meiner F650 GS gute Erfahrungen gemacht hatte und die F800 GS auch bereits beim Kauf mit dem Scout kam.

Offroad von Berlin an die polnische Ostsee

Das hat man nun davon, wenn man in seinem Podcast unausgegorene Ideen laut ausspricht. Wie eben den Wunsch, eine Tour an die Ostsee zu fahren und dabei hier und da mal auf nicht asphaltiertem Terrain unterwegs sein zu wollen. Und einer unserer aufmerksamen Zuhörer ist Offroad-Instruktor und -Touranbieter und hat eine ebensolche Tour neu im Programm. So kam der Kontakt zu Christian Kampmann zustande. Nach einigen Nachrichten und Telefonaten stand der Plan: ich begleite Christian als Versuchskaninchen und fahre mit ihm die Drei-Tages-Tour nach Mielno. Zu meiner großen Freude hatten auch Ellie und Norman aka The8Hundreds (unsere Podcastgäste aus Folge 61) zugesagt, mit denen ich eh‘ noch eine Runde fahren wollte.

Tag 1: Berlin – Barlinek

Und so trafen wir vier uns an einer Tankstelle am östlichen Berliner Autobahnring an einem relativ kühlen, aber sonnigen Montagmorgen im März. Für die Tour hatte ich meiner F800 GS extra noch neue Heidenau K60 Ranger gegönnt, um auch für gröberes Geläuf gut besohlt zu sein. Lustigerweise hatten Chris, Norman und Ellie ebenfalls auch genau diesen Reifen aufgezogen. Am Material sollte es schon mal nicht scheitern.

Geschnackt, getankt, aufgesattelt, losgefahren. Kurz hinter dem Autobahnring war schon der Einstieg in die Route. Nach einer kurzen Aufwärmung bat ich vorsorglicherweise um etwas Nachsicht bei meinen Mitfahrern. Jetzt bin ich kein Offroad-Anfänger, aber ich war hier mit einem Offroad-Instruktor und zwei Motorrad-Weltreisenden unterwegs, von denen eine auch noch im GS Trophy-Team 2024 ist. Letzteres war nicht zu übersehen, denn Ellie hatte bereits ihr Trainingsbike von BMW Motorrad bekommen, eine nagelneue R1300 GS im Trophy-Trimm mit ihrer Startnummer und ihrem Namen. Schon beeindruckend.

Nach einem aufmunternden „Passt schon, bekommen wir alles hin!“ nahmen wir die ersten Feldwege unter die Räder, die immer wieder durch kurze Ortsdurchfahrten unterbrochen wurden. In einem großen Bogen ging es über Strausberg bis Neuhardenberg. Eine Ecke, die ich bereits sehr gut von meinen Touren in die Märkische Schweiz kenne, aber nicht so offroadlastig wie an diesem Tag. Zwischen Ihlow und Reichenberg hatten wir einen besonders schönen Abschnitt über die Felder mit weitem Blick in die Umgegend.

Nach dem Grenzübertritt nach Polen in Kystrin gabs einen kurzen Tank- und Supermarktstopp und kurze Zeit später machten wir Mittagspause im Wald. Frisch gestärkt konnten wir es auf dem festgefahrenen Waldweg ein bisschen fliegen lassen. Trotzdem musste man immer vorausschauend fahren, denn nach der nächsten Biegung kann auch wieder eine Sandpassage warten. Ich fühlte mich aber sehr wohl und merkte, wie ich viele gelernte Dinge aus den Offroadtrainings wieder abrufen konnte. Fußrastenimpulse, Gewichtsverlagerung, nicht zu fester Griff am Lenker und wie immer weit nach vorne blicken.

Offene Passagen über Felder wechselten sich mit Waldwegen ab. Das Wetter war auch mit uns und trotz der einstelligen Temperaturen den ganzen Tag konnte ich zumindest eine meiner Zwiebelschichten ablegen und die dünneren Handschuhe anziehen. Auf dem Mopped rumturnen hält auch warm.

Offroad fahren in Brandenburg mit Enduromoto

Ihr kennt bereits Stefan Tappert aus unserem TwinSpark Podcast #23 und als Mitgründer von Eastmoto. Ich habe ihn als sehr umtriebiges Kerlchen kennengelernt und er hat sich mal wieder etwas Neues überlegt. Wovon es sich handelt und wie es dazu kam, das erzählt er Euch besser selber im folgenden Gastbeitrag:

Oh ja, es ist der 23.12.2023 – es regnet schon wieder wie aus Eimern und die Temperaturen liegen so um die 4 Grad. Weihnachten. Nix tun oder ähnliches kommt mir persönlich da weniger in den Sinn. Eigentlich heißt es jetzt raus aufs Moped und ab ins Gelände. Ja  – aber heute bleibt es beim eigentlich, denn der rechte Fuß oder besser die Bänder sagen immer noch „Schön langsam, mein Freund!“

Wenn´s sein muss, dann habe ich wohl keine Wahl und freue mich in dem Moment um so mehr, dass mein Freund Alex „ja“ gesagt hat. Wozu? Na, wenigstens einen Gedankenausflug zu machen, ganz ohne Sprit tanken zu müssen und auch ohne den heute wohl notwendigen Zwiebellook anzulegen. Kopfkino ist angesagt – und da kann man ja am Jahresende ganz einfach in beide Richtungen schauen. 

Zurückgeschaut war mein Motorradjahr 2023 von wirklich spannenden Events geprägt – in meinem Job als Kameramann und kreativer Videoproduzent für BMW durfte ich die Markteinführung einer neuen Ikone von 0-100 miterleben. Die neue GS kommt auf den Markt und alle Welt ist gespannt – kann die wirklich so viel mehr? (Alex war ja auch da und hat seine Erfahrungen hier im Blog aufgeschrieben)

Wow. Drei Wochen durch die andalusischen Berge rund um Malaga und Ronda – das waren wohl die besten Motorradkilometer meines Bikerlebens auf der Straße. Und dabei bin ich gar nicht so oft die neue R 1300 GS gefahren, sondern eher mit meiner eigenen 1250er. Aber diese Kurvenlage, diese zauberhaften Straßen und die coolen Kollegen haben Herbsttage mit 22 Grad zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Und das selbst nach so vielen Jahren und so vielen zehntausend Kilometern. Das Vorderrad taucht ein, langsam neigt sich alles, das Hinterrad schiebt konstant kraftvoll und der Straßenbelag ist extrem griffig – das ist Südspanien, wenn es trocken ist. Bei aller Euphorie sei aber auch gesagt – fällt hier nur ein Tropfen Regen, wird aus der griffigen Superstraße eine muschelkalkunterlegte Schlittschuhbahn. Es ist so rutschig, da muss man selbst beim Laufen aufpassen. Also Dr. Jekyll und Mister Hyde sitzen hier beide im Vorstand der Straßenbaucompany.

Und da war für mich noch eine zweite große Story in Sachen Motorrad. Eigentlich bin ich mit meinen Freunden ja nur Offroad unterwegs. Und auch hier war Alex ja dabei und der erste, der unsere kleine Offroad-Tourfirma eastmoto.de begleitet hat. Das war vor mehr als zwei Jahren in der Nähe von Rheinsberg. Die Idee von damals hat in der Zwischenzeit nicht nur laufen gelernt, nein sehr viele Enduristen von der Nordsee bis zur Schweiz sind gekommen, um den Brandenburger Sand lieben zu lernen. Da aber Rheinsberg verdammt weit von meinem eigentlichen Standort entfernt ist und ich schon lange mit einer Verlegung in den Süden von Berlin geliebäugelt habe, war 2023 der richtige Zeitpunkt dafür.

Adventure Country Tracks Kroatien – Filmpremiere

Langsam wird es eine Weihnachts-Tradition: wie bereits im letzten Jahr präsentieren uns die Kollegen von Adventure Country Tracks am ersten Weihnachtsfeiertag eine neue Episode. Diesmal waren sie in Kroation unterwegs und präsentieren damit ihre 7. europäische Strecke speziell für Adventure-Bikes.

Wie bereits bei der letzten Tour in UK ist diesmal auch wieder Motorrad-Ikone Charley Boorman dabei. Der Film zeigt, wie die Crew die 835 km lange Strecke zum ersten Mal erlebte und wie die Fahrer und das Material von der Route herausgefordert wurden. Die Strecke, die am Kap Kamenjak beginnt und auf der Insel Hvar endet, führt durch das vergessene Hinterland Kroatiens und bietet nicht nur zusätzliches Adrenalin entlang alter Minenfelder, sondern auch atemberaubende Landschaften, darunter Bergkämme, Wasserfälle und Wälder, die als Kulisse für die berühmten Winnetou-Filme dienten. Mit einem Offroad-Anteil von 65 Prozent ist ACT Croatia eine der anspruchsvolleren Strecken im ACT-Portfolio.

Heute Abend um 20:00 Uhr hat der Film auf YouTube Premiere:

Nach Portugal, Griechenland, Rumänien, Italien, den Pyrenäen und Großbritannien ist der ACT Kroatien die 7. Ausgabe dieses Projekts. Mitglieder können alle GPS-Tracks und so ihr persönliches Abenteuer in Europa planen. Mehr Infos auf der Website des Adventure Country Tracks e.V.: https://www.adventurecountrytracks.com/

Island offroad erfahren

Egal wie viel Dinge ich schon mit dem Motorrad erlebt habe, meine Bucketlist wird nicht kürzer, eher länger. Und gerade ist noch ein weiterer Eintrag auf die Liste gerutscht: eine Offroadtour durch Island. Und das nur, weil ich diese Doku auf YouTube gesehen habe (ja, ich bin leicht zu triggern):

Brent Pearson von dem das Video ist reiste dafür extra aus Australien an und war mit dem Anbieter Ride with Locals unterwegs, die verschiedene Offroadtouren in Island anbieten. Die Auswahl der Leihmotorräder zeigt schon, dass hier das Fahren auf losem Untergrund Programm ist: Husqvarna 450 und 701, KTM 350, 450 und 690 R sowie Honda CRF 300L stehen zur Auswahl, jeweils auf Grobstöllern. Im Video wird klar, dass man schon mal Offroad gefahren sein sollte, der Anbieter beschreibt den Schwierigkeitsgrad ans „very advanced“. Es wird aber auch eine Tour an die Westfjorde angeboten, die als „medium“ klassifiziert ist.

Island ist generell ein sehr teueres Reiseland, das zeigt sich auf auf dem Preisschild beider Touren: 7.000€ muss man auf der hohen Kante haben, um sich den Traum gönnen zu können. Ob der Preis das Wert ist muss jeder für sich entscheiden, aber die Landschaften sind unfassbar.

Ich schaue mir gleich mal das nächste Video an von Girl on a Bike und träume weiter. Und fange vielleicht an zu sparen.

Schnell mal im Dreck spielen oder wie ich meine Hausrunde optimiere

Den Osten von Berlin in Richtung Märkische Schweiz habe ich dieses Jahr wieder entdeckt. Sei es auf meiner Neujahrsrunde oder der Tour nach Küstrin im letzten Monat. Ebenso nahm ich die Gattin neulich auf eine gemeinsame Runde Richtung Altlandsberg zum Äpfel kaufen mit – und diese Runde war total nett für eine kleine Zweistunden-Feierabendrunde. Ebenso bietet diese Runde auch genug Offroadpotential, wenn man die Wege links und rechts der Hauptstrasse inspiziert.

Damit wir und richtig verstehen: ich rede hier nur von Feldwegen, die legal zu befahren sind. Zum Teil sind das auch reguläre Ortsverbindungsstrassen wie zwischen Buchholz und Wesendahl. Und das ist dann was man findet:

Und ich habe noch nicht alle Optionen ausgeschöpft, im Nachhinein sind mir noch ein paar Passagen eingefallen, die ich noch mit einbauen kann. Wenn ich mal fertig bin, teile ich die Route auch mit Euch. Wenn ihr brav seid…

Was ich unterwegs auch entdeckt habe ist die Motocross Arena des MC Bernauer Schleife e.V.

Und wie man auf der Website sieht, kann man da Samstags auch als Gastfahrer auf die Strecke für 15 € Gebühr. Hier komme ich auf jeden Fall mal mit der Dominator nochmal hin.

Pol Tarrés beim Erzbergrodeo 2023

Wer Pol Tarrés auch nur peripher aus den Augenwinkeln verfolgt hat, weiss, dass er mit Motorrädern im Gelände umgehen kann. Nicht nur mit Trial- und Hardenduro-Maschinen, er nimmt gerne auch eine Yamaha Ténéré 700 mit ins Gemüse und macht da Dinge, von denen die Mehrheit von uns nicht mal zu träumen wagen dürfte.

Anscheinend ist er immer wieder auf der Suche nach neuen Herausforderungen, sonst erklärt es sich mir nicht, dass er mit einer ebensolchen Ténéré 700 beim diesjährigen Erzbergrodeo angetreten ist. Genau diesem Erzbergrodeo, neben den Red Bull Romaniacs wahrscheinlich der Endgegner eines jeden ambitionierten Enduristen.

Mit der Actioncam am Helm kann man in Spielfilmlänge und First Person View verfolgen, wie er die Maschine durchs Gelände prügelt:

Auch wenn ihr vielleicht das eine oder andere Video vom Erzberg gesehen habt, aus der Fahrerperspektive ist es eine andere Welt. Wie eng und steil es da den Berg rauf oder runtergeht, wie unfassbar eng es da zugeht, die Maschinen der Mitbewerber krachen neben Dir durchs Gehölz, es geht drunter und drüber. Und Pol mittendrin in den deutlich leichteren Hardenduros mit der Ténéré.

Zum Teil sind die Passagen so steil, dass er den Motor ausmacht und nur im Schrittempo den Berg herunterrollt. Zu Fuß würden wir da auf allen Vieren rückwärts den Berg runterkrabbeln und er fährt das mit dem Motorrad. Unfassbar. Kuckt Euch das unbedingt an.

Den Endgegner Sand besiegen

Bei allen Endurotrainings und Offroadtouren der letzten beiden Jahre blieb trotz aller Lernkurven ein Thema immer noch ungelöst: meine Gehirnbarriere wenn es um Fahren auf Sand ging. Auf Sand habe ich auch meinen ersten und einzigen Sturz in über zehn Jahren Motorrad fahren hingelegt. In der Theorie ist mir die Fahrtechnik auch klar, Arsch nach hinten um das Vorderrad zu entlasten, Gas geben weil Geschwindigkeit stabilisiert und den Lenker locker lassen, damit sich das Vorderrad seinen Weg suchen kann.

Soviel zur Theorie. Sobald die Karre aber instabil wurde, habe ich immer das Gegenteil gemacht. Und ich war leidlich genervt von mir selber. Aber was hat sich nun geändert? In den letzten zwei Jahren habe ich mehrere Offroad-Trainings gemacht (ADAC Reiseendurotraining, EAT Individualtraining, EAT Fortgeschrittenentraining) in deren Verlauf ich viel mehr Sicherheit beim Offroad fahren bekommen habe, die Basics wie Haltung auf dem Motorrad in verschiedenen Fahrsituationen, Gewichtsverlagerung oder Fußrasten-Impulse fast schon Routine geworden sind. Und ebenso habe ich mich mehr Fahrsituationen ausgesetzt, in denen ich das Gelernte anwenden konnte. Trotzdem stand ich mit Sand immer noch auf Kriegsfuß.

Let’s do this!

Gestern stand dann das ADAC Reiseenduro-Training Level 2 auf dem Programm. Eigentlich hatte ich einen Termin vor einem Jahr gebucht, quasi als Vorbereitung auf das EAT-Training August. Mangels Teilnehmer konnte das ADAC-Training im letzten Jahr aber nicht stattfinden und so hatte ich in der Zwischenzeit zwei EAT-Trainings hinter mir, bevor ich beim ADAC in Linthe auf den Hof rollte.

Offroadtraining mit der Dominator beim Enduro Action Team

Es war zu erwarten, dass ich zum Wiederholungstäter werde. Zu sehr hatte mich das Individualtraining beim EAT im letzten Jahr angefixt. Mehr Offroadtrainings mussten her. So hatte ich Ende letzten Jahres bereits das Fortgeschrittenentraining gebucht und Ende April war es dann soweit. Der ursprüngliche Plan war, mit der F800 GS zu fahren. Aber aus Gründen musste die Dominator ran.

Zu meiner freudigen Überraschung stellte sich heraus, dass Sabine aka das Rethörnchen ebenfalls einen Platz in meiner Trainingsgruppe ergattert hatte. Sabine ist im letzten Jahr so dermassen eskaliert was offroad fahren angeht und hatte sich als Krönung eine Einladung zum BMW Motorrad GS Trophy Qualifier ergattert. Und wie es sich am Samstag morgen herausstellen sollte, gab es mit Anni auch eine zweite Frau in unserer Gruppe, die ebenfalls im Qualifier mitfährt. Großartig. Und überhaupt: von den sieben Leuten in unserer Gruppe waren vier Frauen. You go girls.

Nach einem kleinen Intro mit Frank unserem Instruktor ging es los aufs Trainingsgelände zur Aufwärmung. Da war ich nun mit einem fast 30 Jahre altem Motorrad zwischen vier BMW R1250 GS, einer KTM 890 Adventure und einer Honda Africa Twin Adventure Sports. Und musste jedes Mal grinsen wenn der Instruktor meinte „ABS ausschalten“ oder „Enduro-Modus einschalten“. Hab isch net, kenn isch net. Erstaunlicherweise sollte das aber kein Handicap sein. Überall wo die anderen rauf, runter oder durchfuhren kam ich auch ohne Probleme mit. Weniger Gewicht und gutes Ansprechverhalten sind offroad doch auch Gold wert.

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