Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Kategorie: Fahrrad

Gepäcklösungen fürs Gravelbike – Decathlon versus Ortlieb

Seit wir mit dem Büro umgezogen sind, bin ich dieses Jahr mehrfach mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Die 30km hin und zurück pro Tag sind ein gutes Training und mehr Zeit als mit dem Roller oder den Öffis zu fahren braucht es auch nicht. Zu Anfang fuhr ich mit meinem Bulls, später stieg ich dann auf das Rose Bike um, was viel mehr Spass machte. Weniger Gewicht, viel bessere Schaltung und Antritt. Nur für das Gepäck musste eine Lösung her, da ich ungern mit Rucksack fahre.

Decathlon Fahrrad-Gepäckträger 500 für Sattelstütze Version 2023

Gepäckträger für die Sattelstütze waren mir schon an anderen Fahrrädern im Pendelverkehr aufgefallen und bei Decathlon fand ich ein passendes Modell für 29,99 €. Montiert war es schnell mittels vier Schrauben, die Seitenstreben verhindern, dass Fahrradtaschen in die Speichen geraten und die maximale Tragkraft von 10 kg war ausreichend für meine Satteltasche mit Laptop und Gedöns.

Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, ist der Schwerpunkt konstruktionsbedingt sehr hoch. Mit voller Satteltasche pendelt das Bike beim Anfahren relativ stark und die Seitenstreben schwingen auch etwas so dass auf ruppigem Strassenbelag die Satteltasche dann doch mal die Reifenflanke touchierte. Wenn man das Gepäck auf zwei Satteltaschen verteilt, geht es besser. Trotzdem war mir schnell klar, dass eine neue Lösung her musste. Für meine Bedürfnisse war das nicht zufriedenstellend.

Ortlieb Quick Rack Light mit Mudguard

Eine für mich passendere Alternative fand ich schliesslich bei Ortlieb mit dem Modell Quick Rack Light, was ich gleich um das passende Schutzblech ergänzte. Mit zusammen 116,00 € ist diese Lösung preisintensiver als der Decathlon Fahrradträger.

Cyclassics Hamburg 2023

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Das VeloCity in Berlin hatte mich dann doch angezeckt und Lust auf mehr gemacht. Und wie es der Zufall so wollte war das nächste, spannende Rennen am 20.08. angesetzt, das Cyclassics in Hamburg. Für mich genau richtig getimed um es auf dem Rückweg aus dem Dänemark-Urlaub noch mitzunehmen. Das Cyclassics ist eines der bekanntesten Radrennen Deutschlands und wird seit 1996 ausgetragen. Schon bei der Premiere des Hamburger Radrennens für Profis und Jedermann im Jahr 1996 gingen knapp 100 der weltbesten Radprofis an den Start. Das Profirennen der Cyclassics Hamburg ist Teil der UCI WorldTour, der höchsten Rennserie im Straßenradsport der Männer, die über 30 Wettbewerbe auf der ganzen Welt umfasst, darunter die Klassiker wie die Tour de France, Giro d’Italia, Vuelta a España und Paris-Roubaix.

Das Streckenprofil der Cyclassics ist großteils flach und bietet auch weniger erfahrenen und trainierte Teilnehmern (also mir) eine gute Gelegenheit um eine schnelle Endzeit auf den Asphalt zu brennen.

Ähnlich wie in Berlin liegt der höchste Punkt der Strecke auf ca. 85 Metern – in Berlin wird dieser im Grunewald erreicht, in Hamburg in Blankenese. Mit dem Unterschied, dass der Anstieg in Hamburg viel knackiger ist.

Der Start der Cyclassics Hamburg befindet sich im Stadtkern Hamburgs zwischen Außen- und Binnenalster. Die Strecke führt aus dem städtischen Hamburg in das grüne Umland Schleswig-Holsteins. Zurück in Hamburg wartet mit dem Kösterberg die letzte Herausforderung, bevor es über die Reeperbahn zurück Richtung Innenstadt geht. zur Zieleinfahrt in der Mönckebergstraße.

Mit Rennen über 60 km, 100 km und dem Profirennen ist der Tag sehr gut durchgetaktet. Für uns Teilnehmer am 60 km-Rennen hieß es entsprechend früh aufstehen, die Startaufstellung war für 06:45 angesetzt, der Start erfolgte ab 07:30 aus den diversen Startblöcken heraus. Mit der U-Bahn fuhr ich in die Stadt rein und machte mich auf den Weg in meinen Startblock auf der Kennedybrücke. Und hier traf ich meinen Kumpel Tobi aus Berlin. Wir hatten uns ursprünglich über die Berlin Café Racer kennengelernt und teilen auch eine Begeisterung für nicht-motorisierte Zweiräder.

Pünktlich starteten wir in den Hamburger Morgennebel, leider verlor ich Tobi schnell im Getümmel aus den Augen. Aber ich fand einen guten Anschluss an mehrere Gruppen, die eine gute Anfangs-Pace vorlegten. Auf den ersten 20 Kilometern pendelte die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 36 und 42 km/h. Eigentlich hatte ich mir wieder vorgenommen, meinen Stiefel zu fahren und mich nicht so sehr mitreissen zu lassen. Es machte auf jeden Fall sehr viel Spaß, aber in Anbetracht der weiteren 40 km, die noch zu fahren waren reduzierte ich die Geschwindigkeit auf den Plankorridor 30-32 km/h um noch genug Energie für den Schluss zu haben.

Fahrradtouren rund um den Ringkøbing Fjord

Der Ringkøbing Fjord ist mit 300 km² Fläche der größte Küstensee Dänemarks und liegt im Südwesten der Region Midtjylland. Der Fjord ist etwa 30 km lang und 12 km breit. Er wird durch die 30 km lange und an der schmalsten Stelle nur wenige hundert Meter breite Nehrung namens Holmsland Klit von der offenen Nordsee getrennt. Und die Gegend ist ein Paradies für Gravelbiker. Wenn ihr also gerne auf Schotter unterwegs seid und in einer wunderschönen Landschaft, dann seid ihr hier genau richtig. Wir haben in der Gegend die letzten Jahre unsere Sommerferien verbracht – hauptsächlich mit Windsurfen und Wellenreiten. Aber dieses Jahr hatten wir endlich mal die Bikes dabei und ich war viel in der Gegend unterwegs. Zwei meiner Lieblingsrouten möchte ich Euch hier vorstellen.

Nordseeküsten-Radweg / Vestkystruten

Der Nordseeküsten-Radweg – auf dänisch Vestkystruten – ist 560 km lang und folgt der dänischen Westküste von Norden nach Süden. Eine Übersicht der verschiedenen Teilabschnitte findet ihr hier.

Zwei der Teilabschnitte der Vestkystruten führen über Holmsland Klit. Unser Ferienhaus war ungefähr in der Mitte bei Hvide Sande, so fuhr ich den Abschnitt zwischen Nymindegab und Søndervig in mehreren Kombinationen. Der Einfachheit halber fange ich im Süden an und beschreibe die Strecke von da aus Richtung Norden.

Ab Nymindegab führt die Strecke zwischen der Straße und einem Militärgelände entlang, zunächst auf einer für beide Fahrtrichtungen asphaltierten Strecke. Diese geht später in eine geschotterte Strecke über, die sich von der Hauptstraße Sønder Klitvej entfernt. Charakteristisch ist bereits hier die geschwungene Streckenführung durch die Dünenlandschaft, nur unterbrochen von den verschiedenen Feriensiedlungen zwischen den Sønder Klitvej und dem Dünenkamm.

Die Navigation ist sehr einfach, man muss nur auf die entsprechenden Schilder mit der Aufschrift „Vestkystruten“ achten, jeder Abzweig ist markiert. Zwischen den einzelnen Ortschaften wie Bjerregard oder Sønder Havrig gibt es meist eh nur den einen Weg, der einen durch wunderschöne, mit Dünengras und Heidekraut bewachsene Landschaft führt. An einigen Stellen wird der Schotter etwas gröber und tiefer wenn z.B. die Route einer Zufahrt zu einem Strandparkplatz folgt. Dies sind aber nur kleinere Abschnitte.

VeloCity 2023 – mein erstes Fahrradrennen

Als ich mir das Rose Multistreet kaufte, war der geplante Einsatzzweck einfach ein paar Trainingsrunden am Abend und Touren am Wochenende zu fahren, um einen Ausgleich zur Schreibtischtätigkeit zu haben. Man wird ja nicht jünger und so. Aber dann fragten ein paar Kollegen im Frühjahr rum, wer denn Interesse hätte am Berliner VeloCity Radrennen am ersten Juniwochenende mitzufahren. Und da ich für bekloppte Ideen immer zu haben bin war ich dabei und habe mich gleich angemeldet. Das war Mitte Februar.

Vorbereitung

Ich fuhr weiter meine Trainingsrunden, so um und bei eine Stunde lang, das reichte für 25 Kilometer. Ende Mai dann fiel mir auf, dass das Rennen ja schon in sechs Wochen ist und es vielleicht eine gute Idee sein würde, mal mit dem Training dafür anzufangen. Obwohl es da eigentlich schon zu spät war. „Nun gut, holen wir das beste raus!“ dachte ich mir. So fuhr ich weiterhin nach Feierabend mindestens zwei 25km-Runden und packte am Wochenende längere Ausfahrten dazu. Erst 35, dann 45 und zum Schluss dann fast 60km. Immer alleine, ohne Windschatten, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von um die 26 km/h.

Meine rennversierten Kumpels Ingo und Fabian versicherten mir, dass man beim Rennen im Pulk locker über 30 km/h fahren würde, da man ca. 40% Energie spart, wenn man im Windschatten fährt. Das gab mir zumindest etwas Zuversicht, nicht vom Besenwagen eingesammelt zu werden. Na hoffentlich.

Rennen

Das Rennen sollte um 08:00 Uhr auf der Strasse des 17. Juni starten. Mein Nachbar und ich machten uns also um 07:00 Uhr vom Hof und rollten uns locker die ca. 10 km bis zum Start ein. Vor Ort machte ich mich dann mit meinen Kolleg:innen auf den Weg in unsere jeweiligen Startblöcke. Mit ein paar Minuten Abstand wurden dann ab 08:00 Uhr die einzelnen Blöcke auf die Strecke geschickt.

Die Routenführung lässt es schon erkennen: man darf eine schöne Sightseeing-Tour durch Berlin auf abgesperrten Strassen Fahren. Goldelse, Schloss Charlottenburg, Havel, Grunewald, Zehlendorf, Steglitz, Kreuzberg, Mitte und wieder zurück in den Tiergarten auf den 17. Juni. Zu Beginn des Rennens habe ich mich aber weniger aufs Umgebung kucken fokussiert sondern auf meine Pace und meine Mitfahrer.

Das neue Bike im Stall – Rose Multistreet 3

Schon wieder ein neues Bike? Was ist denn da beim Herrn Kettenritzel los? Aber diesmal ist es anders. Dieses Zweirad muss ich selber antreiben und kann nicht einfach nur am Gashahn ziehen. Aber Moment, soll das hier nicht ein Motorrad-Blog sein? Ja, auch. Zum Namen „Kettenritzel“ wurde ich ja schon des öfteren gefragt, ob das ne Fahrrad-Website sei. Bisher noch nicht, aber jetzt auch.

Aus gesundheitlichen und Fitness-Gründen hatte ich mich schon des längeren nach einem neuen Fahrrad umgesehen, welches etwas sportlicher ausgelegt ist als meine normale Stadt-Möhre, mit der ich ins Büro fahre. Ein MTB war mir zu fett, ein Rennrad zu sportlich. Letztendlich habe ich mich bei den Gravel Bikes umgeschaut und lange mit einem Canyon Grail 6 geliebäugelt. Wie bei vielen Fahrrädern waren die Lieferzeiten irre lang, wenn sie überhaupt lieferbar waren. Bei ebayKA habe ich gebraucht auch nur wenige gefunden und wenn, waren die sofort weg. Ich hatte dann doch mal die Gelegenheit, eines in Rahmengröße L Probe zu fahren und musste feststellen, dass der Rahmen mir einen Tick zu lang und von der Geometrie zu sportlich war. Wobei wir wieder beim Problem der Marken sind, die nur Online-Vertrieb machen: man kann nicht einfach in den Laden gehen und 2-3 Rahmengrößen ausprobieren um zu kucken was einem passt. Stattdessen schaut man sich Rahmenmasse an, macht sich mit Begriffen wie „Stack“ und „Reach“ vertraut und ist sich trotzdem noch unsicher, ob es einem letztendlich taugt. Und ich wollte nicht einen vierstelligen Betrag ausgeben und am Ende ein Fahrrad haben, dass mir nicht passt.

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