Nebenan hat Alex das diesjährige Alpenblitz Spektakel entlang der Route des Grandes Alpes filmisch aufbereitet:
Link zum Kettenritzel.cc-Youtube-Kanal.
Acht tolle Tage in acht Episoden. Schaut rein und genießt.
Wann fahren wir wieder?
Nebenan hat Alex das diesjährige Alpenblitz Spektakel entlang der Route des Grandes Alpes filmisch aufbereitet:
Link zum Kettenritzel.cc-Youtube-Kanal.
Acht tolle Tage in acht Episoden. Schaut rein und genießt.
Wann fahren wir wieder?
Strecke, Strecke, Strecke.
Mittlerweile zu zweit haben wir heute die längste Etappe der Tour vor uns. 500 km von Genf in die Nähe von Straßburg.
Eine Rushhour gibt es sogar in der Schweiz, vielleicht mit noch langsamerem Verkehr als anderswo (Vorsicht: Vorurteil!).
So bleibt uns Zeit etwas von Genf zu sehen. Anders als viele andere Schweizer Städte wirkt Genf im inneren tatsächlich großstädtisch. Die Uferpromenade am Genfer See ist dann aber wieder typisch mondän.
Nach den Strapazen des gestrigen Tages entscheiden wir uns für ein gutes Stück Autobahn,
bevor wir bei Neuchâtel wieder in Richtung Frankreich und kleineren Straßen abbiegen.
Überraschend schön windet sich die Straße ins Tal des Flusses Doubs (sprich: „Du“), der an dieser Stelle die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich markiert.
Die Straßen sind ländlich, nicht mehr hochalpin, aber abwechslungsreich und schön zu fahren.
Bis hinein ins Elsaß wird die Strecke wieder weniger spektakulär. Lange Ortsdurchfahrten und viele gerade Straßen machen die Fahrt etwas zäh. Bis plötzlich wieder Kurven auftauchen.
Der Col de Bramont mit seinen knapp 1000 m über NN ist mir unbekannt. Bezeichnenderweise ist der erste Treffer bei Google die Seite „Quäl Dich“ was wohl aber mehr für Fahrradfahrer als für Motorradfahrer gilt. Für uns ist es die Aufwärmende zum
Hands down, ein Heizerpass par excellence. Weit gezogene Kurven, guter Asphalt, Platz. Ein Fest.
Danach gehts weiter grob Richtung Norden. Dabei stehen wir plötzlich auf Schotter. Erst unbedenklichem, dann gröberem. Nach dem Col de la Finestre für uns und unsere Sporttourer ja Routine. Trotzdem bin ich froh als ich wieder Asphalt unter den Reifen habe.
Spätestens hier sind wir im Nirgendwo angekommen. Sogar der GPS-Tracker (s.u.) gibt bei der Aufzeichnung auf und mein Reiseleiter weiß auch nicht weiter.
Nach zuviel Hauptstraße D1420 biegen wir noch einmal vom rechten breiten Pfad der Tugend ab und fahren über die „Route du Zollstock“ (kein Witz) nach Dabo. Hier sind einige Strecken frisch gemacht. „Chip-sealing“ nennt das der Amerikaner, wenn auf eine Schicht Bitumen loser Schotter geschüttet wird und die Autos die Oberfläche Plattfahren sollen. Für Autos easy. Für Motorräder echt doof.
Schliesslich endet die Etappe in Ingwiller, wo uns Alex‘ Bekannte äußerst nett und aufmerksam ein Nachtlager anbieten.
Das ist der letzte Abend der Tour des Grandes Alpes. Morgen heißt es vollends Abschied nehmen.
Aber heute haben wir uns noch ein Bier verdient. Dachten wir. Und? Es gibt Crémant d’Alsace. Thematisch zwar passend aber eben doch nur Zickenbrause.
[osm_map_v3 map_center=“47.491,7.349″ zoom=“7″ width=“100%“ height=“450″ file_list=“../../../../wp-content/uploads/2017/07/Alpenblitz2017-Tag8.gpx“ file_color_list=“blue“]
Nach dem umwerfenden Tag gestern starten wir vor unserem Quartier in Guillestre
In Briançon trennt sich die Gruppe, da Rolf am Samstag auf den BMW Garmisch Motorrad Days einen Vortrag über seine Weltreise hält. Für mich ein Abenteuer, um das ich ihn beneide, wohl wissend, dass ich selbst nie den Mumm dazu hätte was Ähnliches zu tun. Umso schöner mit so jemandem ein paar Tage unterwegs zu sein und ein Teil seiner Geschichten zu hören und nachzuvollziehen.
Mit Alex alleine machen wir uns weiter (vorauseilend) auf den Spuren der Tour de France. Über die folgenden Pässe werden in etwa einer Woche die Rennradler fahren. Die ohne Motor. Wir glücklicherweise mit.
Eigentlich gar nicht auf dem Programm, aber als erster, schneller Pass mit lang gezogenen, gut ausgebauten Kurven ein unerwartetes Hightlight an diesem Tag ist der Col Du Lautaret auf dem Weg zum berühmten Tour de France Pass
Der fünfhöchste asphaltierte Straßenpass der Alpen geht auf 2642 m Höhe. Die Zahl der Radler ist eine Woche vor der Tour entsprechend hoch. Dennoch gibt es dazwischen immer wieder schöne Passagen für Motorradkurven.
Unterhalb der Passhöhe gibt es seit einigen Jahren einen Tunnel, so dass ein Großteil des Verkehrs hier abbiegt und die oberen paar Kurven den Radlern und Motorradfahrern gehören.
Die Passhöhe bietet schon wieder wunderschöne Blicke auf die umliegende Bergwelt. Nach dem gestrigen Tag fast schon etwas inflationär. Aber dennoch nicht weniger schön.
Auch einer der bekannten Tour de France Pässe ist der Col du Télégraphe. Zusammen mit dem Col du Galibier stellt die Kombination eine der „Königsetappen“ der Tour da. Die Straße ist gut ausgebaut und auch auf dem Bike königlich.
Mit dem Blick auf den Mont Blanc, den schneebedeckten, höchsten Berg der Alpen fahren wir über den Col de la Madeleine. So langsam zehrt die Hitze an den Kräften, so dass es Zeit für eine Mittagspause ist. Das Baguette quer hinten auf dem Motorrad hat bereits Tradition.
Die Pässe werden niedriger, mit dem Saisis noch 1657 m, der Aravis mit 1486m ist der niedrigste über den Aravis Gebirgszug. Dennoch ist er nicht unbekannt, die Zahl der Busse und Wohnmobile spricht hier Bände. Schließlich gibt es auch hier noch mal große Ausblicke auf den Mont Blanc.
Wir geben uns so langsam der Hitze geschlagen, und ich muss mich sogar als Milka Kuh beschimpfen lassen,
aber was macht man nicht alles für ein bisschen Kulisse
Die weitere Strecke wird mühsam. Unsere Übernachtung ist in Genf, die Straßen dorthin alle gesperrt und so rollen wir im Feierabendverkehr über Autobahn und Stau bei 34 Grad im Schatten zu unserer Gastgeberin. Gesellschaftstauglich sind wir nicht mehr.
[osm_map_v3 map_center=“45.37,6.305″ zoom=“7″ width=“100%“ height=“450″ file_list=“../../../../wp-content/uploads/2017/07/Alpenblitz2017-Tag7.gpx“ file_color_list=“blue“]
Nach Gewitter und Starkregen am Vorabend erwacht Briançon im strahlenden Sonnenschein. Heute steht viel auf dem Programm. Der Reihe nach.
Der Col d’Izoard ist mit seiner schroffen, verwitterten Landschaft ein beliebtes Motiv der Tour de France.
Mit seinem perfekten Straßenbelag und langgezogenen Kurven ist er direkt nach dem Frühstück ein großer Kurvenspaß. Bad News für Knieschleifer…
Von 2360m geht es runter ins Tal des Guil, auf der Strecke, die sich Casse Déserte, das menschenleere Geröll nennt. Nachvollziehbar warum…
Superlative gibt’s auf dieser Tour genug, und so überqueren wir mit dem Col Angel (französische Seite) bzw. dem Solle dell’Agnello (italienische) den höchsten Grenzpass der Alpen.
Oben ist der Blick ob der Höhe (2744 m) atemberaubend und macht Hunger. Gut das Packesel Rolf eine kleinere Auswahl an Salami und weiteren Gerichten im Koffer hat.
Insgesamt ist der Pass trotz seiner exponierten Höhe recht unbelebt und ruhig. Sehr angenehm zu fahren.
Zurück in Italien kommen wir zunehmend langsam (abnehmend schnell?) voran. Der Rolle di Sampeyre ist zwar asphaltiert, aber nur knapp zweispurig. Oben treffen wir neben einer kleinen Ausstellung italienischer Verkehrsschilder
einen vereinsamten Honda Transalp-Fahrer, der trotz mehrfacher Bestätigung unsererseits nicht glauben will, dass der Pass asphaltiert und nicht, wie er erwartet hat, geschottert ist. Am Ende schiebt er es darauf, dass er auf seiner Karte von hinten rum raufgefahren ist?! Dass oben die geschotterte Varaita-Maira-Kammstrasse die Passhöhe quert scheint ihm entgangen. Unseren GS Fahrern nicht. Aber sie benehmen sich.
So langsam wird es sehr kleinteilig, die Straßen enger durch eine weiterhin einsame und aussichtsreiche Bergwelt. Auf der Südseite des Valcavera ärgert die Streckenführung etliche Male die Rennmaschinenfahrer, auch wenn wir zunehmend Übung in Schotter und rutschigem Untergrund bekommen. Irgendwann hängt die S1000R an zwei GS-Fahrern dran, die offensichtlich ebenso mit dem Untergrund hadern. Wir kommen alle unten an. Das zählt.
Die Temperaturen sind in den Dreißigern, wir alle gut im Saft und so trennt sich nach einem Kaffee die Gruppe. Während ein Teil direkt zurückfährt bleiben wir auf der ursprünglichen Route. Über
einem Wintersportort der französischen Seealpen mit dem typisch französischen Retorten-Flair und seiner „Muttergemeinde“ Isola nähren wir uns dem
Nach drei Stichstraßen, die hier nicht zählen ist der Col, genauer genommen der Cime de la Bonette die höchste Straße der Alpen, vor dem Stilfserjoch, auf dem es Bekannterweise zugeht wie auf dem Ballermann für Motorradfahrer. Umso erstaunlicher ist, dass wir den Col de la Bonette nahezu für uns alleine haben. So für uns alleine, dass wir minutenlang, ungestört in einer Kurve Fotos der Motorräder, der Fahrer und der Kurventechnik machen.
Die Passhöhe liegt zwischen den beiden Gipfeln Cime de la Bonette und Cime des Trios Serrières. Um zur höchsten Straße zu werden zweigt von der Passhöhe noch eine Ringstraße um einen der Gipfel ab. Dieser bildet als schwarzer Kegel einen wunderschönen Aussichtspunkt über die französischen Seealpen.
Glücklich und sattsehen von der wunderbaren Bergwelt geht es zurück ins Tal…
und über den perfekt ausgebauten
zur Unterkunft, wo die anderen mit kaltem Bier auf uns warten.
Was für ein Tag. Ungelogen sicher einer der längsten, schönsten und beeindruckendsten Tage auf zwei Rädern, die ich bisher erleben durfte.
Französische Seealpen. Bitte merken!
[osm_map_v3 map_center=“44.468,6.445″ zoom=“8″ width=“100%“ height=“450″ file_list=“../../../../wp-content/uploads/2017/07/2017-07-05-0819__20170705_0819.gpx“ file_color_list=“blue“]
Besser als gestern geht’s nicht. Wirklich?
Ein Tag voller Hang-Off/Knee-Down Kurven einerseits und Schotter/Off-Road Piste andererseits.
Vom Aosta-Tal bis Breançon erleben wie ungewöhnliche Landschaft und persönliche Herausforderungen. Wir beginnen nach dem großen St. Bernhard gestern mit dem kleinen heute. Zwar haben wir uns vorgenommen, die Liste der 10 höchsten Alpenpässe voll zu machen, aber auf dem Weg dorthin nehmen wir mit was da ist.
Großartige Landschaft bei Traumwetter und GS-Fahrer, die es in der Gashand juckt. Während auch die Straßemaschinen an der Aussicht erfreuen
turnen die Geländemaschinen oben über die Wiese.
Für einen Wintersportort gar nicht mal so hässlich ist Val d’Isère Startpunkt zu einem weiteren Pass, der in unglaublich schöner Landschaft liegt. Dazu lädt die Straße ein zum Kurven fahren und bietet Schräglage en masse.
Zum Teil durch das Skigebiet von Val d’Isère geht es hinauf auf den Col de l’Iseran. Die Bergwelt ist relativ schroff, überall liegen noch Schneefetzen neben der Straße.
Zunehmend viele Fahrradfahrer teilen sich die Straße mit uns. Zugegebenermaßen habe ich immer ein schlechtes gewissen wenn ich gemütlich mit fast 200 PS an schnaufenden Bergradlern vorbeifahre. Aber selbst mit diesen kommt man auf der Passhöhe regelmäßig ins Gespräch. Das Miteinander der Motorrad- und Fahrradfahrer funktioniert besser als das mit den Autofahrern, die für die meisten dieser Straßen einfach zu breit, zu schwer und zu langweilig sind.
Auf dem Col d’Iseran verlieren die drei GS-Fahrer wieder einmal die Geduld ob der ausdauernd pausierenden und Straßenfahrenden Mitstreiter. Und finden mal wieder eine Abkürzung. So dass wir die nächste Strecke zu zweit bestreiten und die Ausblicke auf den See alleine genießen. Die Rache der Offroad-Fahrer wird kommen. Aber noch genießen wir.
Denn dann kommt der
Kurviger geht nicht. Wenige Meter gerade aus, dann wieder eine Spitzkehre. So beginnt der Colle Della Finestre.
Die Reiseleitung sagt, oben zweigt ein Schotterweg ab. Unsere Mitfahrer sind entzückt. Doch oben ist nicht oben und so stehen wir etwa acht Kilometer vor der Passhöhe vor einer Schotterstraße. Umdrehen gilt nicht, also weiter.
Ob eine BMW S1000R mit Straßenbereifung dafür die richtige Ausstattung ist?
Nach der Hälfte der Strecke müssen wir eine Pause einlegen. Der S1000R Fahrer ist überhitzt und das Motorrad ist auch bei über 100 Grad. Zwei Endurofahrer mit <80 kg Maschinen kommen vorbei gedriftet und schauen mich mitleidvoll an. Verfahren? Nein, Absicht.
Dennoch. Die Erfahrung zu spüren, welcher Rutscher des Hinterrads gut ist und welcher nicht, das ist schon interessant. Und vielleicht sollte ich das mit den leichten Geländemaschinen auch mal versuchen. Aber heute nicht, wir sind 50% durch, der Rest muss.
Wie auch immer.
Aber es geht. Bei Nässe wäre das vielleicht was anderes gewesen, aber heute sind die 20 km Schotter mit viel PS und wenig Profil eine Herausforderung, aber kein Problem.
Apropos Nässe. Oben angekommen ziehen dunkle Wolken auf. Runter gehts glücklicherweise auf Asphalt, aber wenig später öffnet der Himmel die Schleusen. Abkühlung für den überhitzten S1000R Fahrer.
Jetzt ist dann auch genug mit dem Gekurve. Über Sestrière geht es das letzte Stück zur heutigen Übernachtungsgelegenheit. Sestrière ist ein Wintersportort, der so aussieht, als hätte man für olympische Spiele schnell viele Wohnungen gebraucht. Hässlich, und weil es regnet schnell weiter.
Was wir aber brauchen sind Essen und Bier. Irgendjemand hat behauptet, in Frankreich wird das Essen besser. Also los.
Erst kurz vor 19:00 Uhr kommen wir in Briançon an. Eine Stadt geprägt von Festungen und alten Bauwerken.
Am Ende wird es typisch französisches Entrecote mir Frittes. Aber ein Leckeres.
[osm_map_v3 map_center=“44.999,8.556″ zoom=“7″ width=“100%“ height=“450″ file_list=“../../../../wp-content/uploads/2017/07/2017-07-04-0821__20170704_0821.gpx“ file_color_list=“blue“]
Tag 4. Gestern Abend war es noch saukalt, der Wirt hat was von Schnee erzählt. Und tatsächlich ist der morgen neblig und kalt. Kein Schnee, immerhin.
Das Frühstück aus dem Sustenpass Hospiz ist deftig reichhaltig. Käse. Viel Käse. Nun ja, wer’s mag.
Bei 4 Grad ziehen wir alles an, was so da ist. Und den Regenkombi. Und dank Respro sind die Lacher auf meiner Seite. Aber was soll’s, ich finde das Teil geil.
Zurück zum Thema.
Wirfahren muss im dichten Nebel. Aber schon nach wenigen Metern reißen die Wolken zum ersten Mal auf. Eine Traumkulisse zeigt sich und: Sonne, Schnee, grüne Wiesen, Berge.
Selten so etwas schönes gesehen.
Unten schließt sich der Grimselpass an. Schöne, langgezogene Kurven, ein „sweeper-pass“. So schön, so langgezogen und so gut asphaltiert, das viele Kurven beim „hang-off“ Kniekontakt zum Boden ermöglichen. Adrenalin pur! Bei der Abfahrt ist schon ein gutes Stück des
-Aufstiegs zu sehen. Ein Meer aus Kehren, oben das legendäre Hotel. Schon James Bond hat die Strecke in „Goldfinger“ genossen.
Weiter geht’s zum
„Dort ist doch immer viel Verkehr“, schreibt die Beobachterin aus dem Off. Stimmt auch, bis der Tunnel abzweigt und die Passstrasse kurvig nach oben geht. Spätestens bei der Abzweigung zur alten, kupfsteingepflasterten Straße ist der Verkehr verschwunden und wir mehr oder weniger unter uns.
Als wäre das alles nicht genug kommt schließlich noch der
Zum Abschluss des Vormittags. Eher weniger kurvig, mit langen Passagen aber auch durch tolle Landschaft geht es nach oben. Dort zeigt sich dann eine atemberaubende Aussicht.
Wir glauben ja, es ist das Matterhorn, das gut durch die Wolken spickt.
Unten angenommen heißt es dann Strecke machen. Nach an den Kurven hat keiner Lust auf Schweizer Landstraße und so kaufen wir zähneknirschend eine Autobahn Vignette. Doch obacht: Autobahn ist nicht gleich Autobahn. In der Schweiz ist die gerne auch Mal einspurig, oder hört auch mal ganz auf. Egal. Wir erreichen als letzten Pass des Tages den großen
Und kommen nach Italien.
Aosta ist das Ziel des Tages. Nach einem mäßigen italienischen Abendessen im Hotel geht’s ins Bett. Mehr Kurven gibt’s morgen.
[osm_map_v3 map_center=“46.515,8.587″ zoom=“8″ width=“100%“ height=“450″ file_list=“../../../../wp-content/uploads/2017/07/2017-07-03-0846__20170703_0846.gpx“ file_color_list=“blue“]
Endlich geht’s richtig los. Es regnet. Es ist kalt. Aber das macht ja nichts. Treffpunkt mit den anderen ist am Sustenpass vor Sonnenuntergang. Welche Sonne?
Das Navi darf „keine Autobahn“ und so geht es durch das Oberschwäbische in die Schweiz. Über die Grenze wird es dann sehr ruhig. Und ländlich. Als die Tankanzeige auf Reserve springt habe ich noch 80km Sprit im Tank. Kein Problem. 40km später und immer noch nicht eine Tankstelle an der Strecke werde ich schon nervöser. Von einem dringend erforderlichen Kaffee ganz zu schweigen. Die Tanke kommt, der Kaffee nicht. Also weiter.
Nach dem Zürisee wird es kalt. Der ständige Nieselregen tut den Rest. Hoch zum Gotthard wird eine Herausforderung.
Glücklicherweise lässt der Regen nochmals nach und die Straße wird interessant, so macht das letzte Stück nach der Abzweigung zum Sustenpass noch richtig Spaß. Immer wieder reißt der Nebel auf. Oben sehe ich schon die vier Mopped vor dem Hospiz parken. Es regnet horizontal. Ich muss rein. Alle da. Bier da. Essen da.
6 Grad wärmer als am Sonntag, sagt Google für den Montag voraus. Morgen kommt Schnee sagt der Wirt. Na dann.
Die Tour heute:
[osm_map_v3 map_center=“47.449,9.589″ zoom=“8″ width=“100%“ height=“450″ file_list=“http://www.motor8.de/wp-content/uploads/2017/07/2017-07-02_13-51_Sun.gpx“ file_color_list=“blue“]
5 Männer und ihre Maschinen. Der See-Alpenblitz beginnt. Wir sind auf Motorradtour. Das Ziel ist das Mittelmeer (oder fast), aber eigentlich ist wie immer, der Weg das Ziel.
Aller Anfang ist schwer. Erstens ist heute Strecke gefragt und der Chef diskussionsfreudig. Ich komme zu spät los und habe nur noch die Autobahn als Option.
Kurz nach Ulm schüttet es. Ich glaub ich dreh um. Der Hauser hat sogar nen Regenkombi eingepackt.
In Anbetracht der sehr mauen Wetterberichtes habe ich für die anstehende Motorradtour doch noch das Ganzkörperkondom mit eingepackt. Mäh!
— Kettenritzel.cc (@kettenritzel_cc) June 29, 2017
10 Minuten später bin ich klatschnass. Und der Regen hört auf. Die Straße dampft,
mir ist kalt und die Landschaft wunderschön. So langsam stellt sich Tourengefühl ein. Vor mir liegen 7 Tage auf dem Bock, Berge, tolle Jungs, Fahrtwind. Ich freue mich.
Der See-Alpenblitz, le grand tour des alpes, findet die nächsten Tage hier statt. Und auf Kettenritzel.cc.
Stay tuned.
Früher war viel einfach besser. Heute sind wir alle so wichtig und unentberlich, dass ein Motorradurlaub zwischen Samstag und Sonntag stattfinden muss. Aber. Lieber kurz als nicht. Size does not matter. This time.
Und dann ist da noch das Wetter. Vorhersagen mit Niederschlagswahrscheinlichkeiten größer 99% sind selten und selten gut für ordentlichen Grip auf der Straße. Aber, siehe oben, lieber nass als nicht.
Und so ziehen viert Unerschrockene mit reichlich Wechselklamotten für zwei Tage (die GS Fahrer) oder einer alten Regenkombi und sonst nix (die RR Fahrer) am Samstag früh los zum Alpenblitz 2016.
Wie sich Ettal, Plansee, Namlos, dann Silvretta Hochalpenstrasse und Flüela am ersten Tag auf der RR angefühlt haben, und Ofenpass, Stilfserjoch, etc. am zweiten Tag kann keiner besser beschreiben als kettenritzel.cc in Die Alpen aus Sicht einer BMW S1000RR.
Doch was rede ich lang. Ein Film sagt mehr als 1000 Worte. Herr Hauser war so freundlich:
Gestern ging der Alpenblitz 2015 zu Ende, in den letzen vier Tagen fuhren Thomas, Sebastian, Akki und ich 1.200 Kilometer durch die österreichischen und italienischen Alpen. Am Freitagabend stieß Siggi noch zu uns, um zumindest den Samstag noch mit uns zu fahren.
Für mich war es das erste Mal in den Alpen auf dem Motorrad und vielleicht bin ich daher etwas leichter zu beeindrucken als erfahrene Alpenpiloten. Aber jetzt sitze ich hier in München beim Frühstück und mein Gehirn ist immer noch dabei, die Eindrücke zu verarbeiten und ich kann nur sagen: Scheisse, war das geil! Traumpässe, unfaßbare Aussichten, eine tolle, harmonische Gruppe und mit der R nineT den perfekten Kurvenjäger für die Alpen. Daher sitze ich hier gerade etwas melancholisch und habe den Post-Alpen-Blues.
Ich bin froh, daß wir so viel Glück mit dem Wetter hatten. Vor einer Woche noch waren für alle Tage der Tour Gewitter vorhergesagt. Die Vorhersagen haben sich zwar verbessert im Laufe der Woche, trotzdem war für jeden Tourtag Regen und Gewitter vorhergesagt. Bis auf einen kleinen Schauer am Passo Pordoi hat uns aber erst am letzten Tag in Bayrischzell mit einem Gewitter erwischt.
Schweren Herzens werde ich heute die R nineT zum BMW Fuhrpark zurückbringen, was für ein klasse Motorrad. In Berlin am Flughafen steige ich wieder auf meine kleine GS und ich hoffe, daß ich durch die Ninette nicht allzu sehr verwöhnt wurde und mich auch wieder mit 50 Einzylinder-PS begnügen kann. Das vielleicht schon, aber die Berge werden mir definitiv fehlen.
In den kommenden Tagen werde ich mich durch die Gigabyte an Bilddaten wühlen und die Highlights der Tour zusammenstellen sowie die Tour-Eigenschaften der Ninette näher beleuchten. Vielleicht hilft das dann auch über den Blues hinweg und schürt die Vorfreude auf die nächste Alpentour 2016.
Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén