Ich weiss, es war schon seit dem letztem Jahr angekündigt, dass das Magazin FUEL eingestellt werden würde. Der Moment aber, wenn Du die letzte Ausgabe aus den Briefkasten holst und realisierst, dass es nun wirklich zu Ende ist, stimmt einen schon traurig. Neben der CRAFTRAD verkörperte die FUEL einen für mich sehr wichtige Nische im Motorrad-Journalismus. Weniger teutonisch Test & Technik-getrieben sondern viel emotionaler, verspielter und manchmal auch quatschköpfiger. So wie das Benzingespräch, dass Du mit nem Kumpel abends beim Bier in der Schraubergarage hast.
Die FUEL ist eine der Zeitschriften, die Du nach dem Lesen nicht ins Altpapier schmeisst. Sondern ins Regal stellst zu den anderen Ausgaben um später nochmal drin zu schmökern und Dich an den herrlichen Stories ein zweites oder drittes Mal zu erfreuen! Zumindest bei mir sind mehrere Regalmeter mit der Komplettausgabe der CRAFTRAD, der FUEL sowie die RIDE – die gottseidank noch weiter verlegt wird – belegt.
So werde ich auch in Zukunft noch Freude an der FUEL haben, an dieser Stelle seien Dir, Rolf Henniges und der gesamten Redaktion ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. Auch wenn diese Magazin nicht mehr ist, hoffe ich auf weitere Lebenszeichen von Euch an anderer Stelle!
Langsam wird es eine Weihnachts-Tradition: wie bereits im letzten Jahr präsentieren uns die Kollegen von Adventure Country Tracks am ersten Weihnachtsfeiertag eine neue Episode. Diesmal waren sie in Kroation unterwegs und präsentieren damit ihre 7. europäische Strecke speziell für Adventure-Bikes.
Wie bereits bei der letzten Tour in UK ist diesmal auch wieder Motorrad-Ikone Charley Boorman dabei. Der Film zeigt, wie die Crew die 835 km lange Strecke zum ersten Mal erlebte und wie die Fahrer und das Material von der Route herausgefordert wurden. Die Strecke, die am Kap Kamenjak beginnt und auf der Insel Hvar endet, führt durch das vergessene Hinterland Kroatiens und bietet nicht nur zusätzliches Adrenalin entlang alter Minenfelder, sondern auch atemberaubende Landschaften, darunter Bergkämme, Wasserfälle und Wälder, die als Kulisse für die berühmten Winnetou-Filme dienten. Mit einem Offroad-Anteil von 65 Prozent ist ACT Croatia eine der anspruchsvolleren Strecken im ACT-Portfolio.
Heute Abend um 20:00 Uhr hat der Film auf YouTube Premiere:
Nach Portugal, Griechenland, Rumänien, Italien, den Pyrenäen und Großbritannien ist der ACT Kroatien die 7. Ausgabe dieses Projekts. Mitglieder können alle GPS-Tracks und so ihr persönliches Abenteuer in Europa planen. Mehr Infos auf der Website des Adventure Country Tracks e.V.: https://www.adventurecountrytracks.com/
Ihr kennt das bereits, ab und zu findet auch mal vierrädriger Content den Weg in diese Publikation. Vor allem wenn es um eine Ikone geht wie den Porsche RS. Und wenn einer meiner geschätzten Kollegen dran beteiligt war. Wir reden drei Zahlen und zwei Buchstaben: seit mehr als 50 Jahren trägt der Porsche 911 in all seinen Generationen das RS-Kürzel. Aerodynamik, Leichtbau, Kraft und Balance: RS-Modelle von Porsche sind stets die schärfste Ausbaustufe diesseits der Rennstrecke. Modelle mit diesen Lettern homologieren die Motorsport-Fahrzeuge, begeistern Puristen, bringen Hobby-Rennfahrer an ihre Grenzen oder machen einfach nur unheimlich viel Spaß.
In Zusammenarbeit mit Porsche stellen Constantin Bergander und Fabian Hoberg diese faszinierenden und rasanten Modelle mit technischen Details, vielen Bildern und spannenden Anekdoten aus der Entwicklung vor. Die Fotografien zum und im Buch kommen von meinem Kollegen Peter Besser.
Das Buch erzählt auf 256 Seiten mit mehr als 280 Fotografien die RS-Geschichte des Porsche 911 vom charismatischen Entenbürzel bis zum aufwändigen Drag-Reduction-System, von Dünnblechkarosserien bis zu Türen aus Karbon, vom 2,7-Liter-Vergasermotor bis zum 4,0-Liter-Hochdrehzahl-Aggregat mit starrem Ventiltrieb. Ausführlich recherchiert, kurzweilig erzählt und begleitet von Zitaten der RS-Macher beschreibt das Werk alle RS-Derivate des Porsche 911 vom legendären 911 Carrera RS 2.7 bis zum aktuellen 911 GT3 RS des Typs 992.
Den großformatigen Bildband bekommt ihr für 69,00€ beim Buchhandel Eures Vertrauens oder in diesem Internetz.
Die Adventure Country Tracks sind sicherlich vielen von Euch bereits ein Begriff. Der eingetragene Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Offroad Routen und Tracks in den europäischen Ländern für Reiseenduros zu etablieren und zu erhalten. ACT-gescoutete Tracks gibt es bereits in Portugal, Rumänien, Griechenland Italien und in den Pyrenäen. Als neuester Track kam gerade das Vereinigte Königreich dazu. Die ersten Teaser sind in den letzten Wochen auf dem YouTube-Kanal des ACT veröffentlicht worden, heute Abend hat der komplette Film Premiere:
Technisch anspruchsvolle Tracks und abgelegene Routen durch die Berge versprechen das Beste was die britischen Landschaften zu bieten haben. Begleitet von Motorrad- und Abenteuerikone Charley Boorman und Partnern aus der Motorradbranche startet die ACT Crew in dieses 920 km lange Motorradabenteuer.
Gestartet wird im Brecon Beacons National Park an einer alten Klosterruine aus dem 12. Jahrhundert, weiter geht es durch Wales, die Isle of Man und den Abschluß findet die Reise in der Küstenstadt Whitby an der Nordseeküste – Heimat des Entdeckers Captain James Cook und einer der Schauplätze in Bram Strokers berühmten Roman Dracula.
Produziert wurde der Film von RuggedFrames, der Produktionsfirma von Canan Gündogan und Stefan Klabunde (früher mal Motorradreise TV). Glückwunsch Euch beiden zu einer weiteren, tollen Produktion.
Gerne und oft denke ich an vergangene Motorradreisen zurück, egal ob die kleinen innerhalb Deutschlands oder die großen, die mich über die Jahre hinweg schon fast durch den ganzen Alpenkamm von Frankreich bis Slowenien geführt haben.
Besser als dran denken ist drüber reden. Und so hatte ich mich sehr über die Einladung von Moto Zora in ihren Podcast „Auf Achse“ gefreut. Wir reden über unsere Motorradtour 2018, die uns ins schöne Slowenien führte. Die Artikel zur Tour findet ihr natürlich auch hier im Blog.
Klicks um jeden Preis
Die Szene der Motorrad-Influencer ist außer Rand und Band. Mit asozialem Verhalten wird auf Youtube viel Geld verdient. Und die Industrie beteiligt sich an dem Irrsinn.
Disclaimer: ich kenne Jochen Vorfelder persönlich, lese auch gerne seine Testartikel für SpOn. Aber an dieser Stelle muss ich ihm herzlich widersprechen. Aber bevor ich das tue, habe ich hier einige Reaktionen aus der Netzgemeinde gesammelt.
Stephan Maderner
Meine Anmerkungen zum viel beachteten und heiß diskutierten "Motorrad"-Artikel des Wochenendes: "Klicks um jeden Preis -…
Wenn ihr Euch die Mühe gemacht habt, jeden der obigen Beiträge zu lesen, werdet ihr einen gemeinsamen Nenner erkannt haben. Sei es Journalist, freier Redakteur, Podcaster, oder eben betroffener YouTuber: alle bekritteln eine sehr einseitige Berichterstattung. Der Podcast von Gasgeflüster mit Lucas Lit bringt es meiner Ansicht nach sehr gut auf den Punkt. Es wird nicht differenziert. Der Bericht ist einseitig geschrieben und lässt die „Gegenseite“ nicht zu Wort kommen. Blackout hat es sehr transparent gemacht. Er wurde nicht mal angefragt oder um Stellungnahme gebeten. Es werden in dem Artikel einseitige Kausalitäten hergestellt und es wird nicht neutral berichtet. Querly mag ein sehr exponiertes und krasses Exemplar der motorradfahrenden Social Media-Spezies mit einer sehr flexiblen STVO-Auslegung sein, aber er steht nicht pars pro toto. Das hätte der Artikel herausstellen müssen, umso mehr, da er nicht im Pinneberger Revolverblatt erschien sondern in der Frankfurter Allgemeinen.
Nasty Nils war in seinem Statement sehr Influencer-wohlwollend. Aber auch er hat einen Punkt. Die alte Generation reibt sich an der jungen Generation und kritisiert ihre Methoden. Letztendlich sorgen sie aber für ein Interesse beim Motorrad-Nachwuchs. Etwas, was auch die Industrie dringend braucht und nicht immer geht sie damit souverän um. Auch ich war bei manchen Hersteller-Presse-Events, wo einige, junge, gutgebaute Damen in enganliegenden Renneinteilern anreisten, zwei Stunden Fotos mit den neuen Modellen machten und wieder abreisten, ohne die Motorräder ernsthaft getestet zu haben. Aber die Insta-Postings brauchten tausende von Likes in potentiellen Zielgruppendemografien. Da war egal, ob das Mopped sich gut fährt. Es ging erstmal um die Reichweite. Ich verurteile das nicht, ich verstehe das Dilemma. Manch ergrauter, alteingesessener Printredakteur mag sich da an der Ehre gepackt fühlen und muss sein Revier verteidigen. Ich möchte das weder Walter Wille noch Jochen Vorfelder bei Ihrem Artikel unterstellen. Aber es hat ein G’schmäckle, wie der Schwabe zu sagen pflegt. Die Medienwelt hat sich gewandelt und die Regeln nach denen sie spielt ebenso. Anstatt einen einseitigen Artikel zu schreiben hätte sich ein Diskurs mit einem „Vertreter aus der Szene“ angeboten. Der heutige Gasgeflüster-Podcast trägt hier viel mehr zur Diskussion bei als ein von zwei Redakteuren in angeblich wochenlanger Recherche zusammengetragener Artikel in einem Printmedium.
Auf dem Bildungskanal ARD alpha läuft im April ein „Motorrad-Renaissance-Abend“ in der Sendereihe „alpha-retro“. Sechs Filme mit Längen zwischen sieben und 45 Minuten erzählen von der Münch Mammut, der /5-Reihe von BMW, einem Berliner Motorrad-Club, Freunden auf Reisen oder Trial am Sudelfeld 1961.
Das Angebot an Motorrad-Podcasts wächst und wächst, vor ein paar Monaten stellte ich Euch schon einige meiner Favoriten vor. Und damit kratzte ich nur an der Oberfläche. Über die von Pegasoreise initierte Podcastgemeinschaft „Motocast“ stieß ich auf weitere, sehr spannende Angebote. In den SSMP-Podcast und den Bearcast höre ich mich gerade rein, seit gestern bin ich auch Supporter des Bearcast auf Patreon. Und: aus dem Bearcast-Universum kommt die sehr charmante Carina, mit der ich sonntäglich unseren Motorrad-Talk auf Clubhouse moderiere.
Diese Woche kam dann eine für mich neue Erfahrung dazu. Ich wurde vom Zuhörer zum Mitmacher. Gleich in zwei Podcasts durfte ich diese Woche zu Gast sein. Ich hatte mir extra noch so ein schickes Podcaster-Mikro geholt, vong Ton her.
KRCC meets GRUL
Mittwochabend ging es los mit Thomas a.k.a. Der Ausreiter und seinem Podcast „Gang rein und los!“. Thomas hat seine YouTube-Aktivitäten Ende Januar diesen Jahres auch auf Podcasts ausgeweitet und hat schon eine gute Frequenz hingelegt, ich war sein siebter Gast. Thematisch hatten wur uns im Vorfeld lediglich auf das Thema „Freestyle“ geeinigt und so ging es lustig von Hölzchen auf Stöckchen.
GRUL trifft KRCC: heute zu Gast bei »Gang ‚rein und los« ist Alexander vom Motorradblog Kettenritzel.cc. Komplett unseriös und unvorbereitet wird thematisch gefreestyled. Die Tourenscheiben-Kopfschmerzen von Thomas, Forentrolle, Yamaha-Dreizylinder, der liebende Blick zurück aufs Motorrad nach dem Abstellen und coronakonforme Mittelgebirgstouren, heute kommt alles auf den Tisch. Nur für die Schminktipps war am Schuss keine Zeit mehr.
KRCC meets Gasgeflüster
Jan und Michels Podcast höre ich schon länger und wir haben schon fleissig auf Twitter hin- und hergeschrieben. Wir hatten schon länger geplant, dass ich auch zu den beiden mal in den Podcast komme. Es war nun Zufall, dass beide Podcastaufnahmen in der gleichen Woche stattfanden. Mein Arbeitstag am Freitagabend ging nahtlos in die Podcastaufnahme über, nur stilecht mit Augustiner-Bier. Obwohl wir uns das erste Mal so in live sahen, war es ein bisschen wie alte Bekannte treffen. Die Jungs sabbeln beide gerne und viel und ich reihte mich da nahtlos ein. Den schönste Moment fand ich Michels und meine Diskussion über Honda Goldwings und Jan fiel parallel die Kinnlade sowas von in den Keller. Sensationell! Aber ich will nicht spoilern, hört selber rein.
Alex ist Motorradfan. Und weil er (wenn es nicht gerade Pizza gibt) sich auch abseits der Sitzbank gerne mit dieser Passion beschäftigt, schreibt er über Neuheiten, seine Gedanken und Empfehlungen auf seinem Blog „Kettenritzel“. Wir haben schon öfters daraus zitiert und deshalb war es Zeit, dass wir einmal zu dritt darüber sprechen, wie man überhaupt zum Motorradfahren und darüber sprechen kommt. Und auch, wieso zum Teufel Michel eine Honda Goldwing fährt!?!?
Wie haben wir aufgenommen
Da es ja mein Podcast-Debut war, hatte ich noch keine Vorstellung, wie man das remote aufnimmt:
GRUL-Setup: Über Zoom haben wir uns zusammengefunden, jeder hat seine Tonspur parallel über Audacity aufgenommen und Thomas hat das nachher zu einem Track zusammengehäkelt.
Gasgeflüster-Setup: die Aufnahme machten wir über Zencastr. Hier können wir uns über ein Webinterface alle drei mit Video zusammenschalten und jeder hat seinen eigenen Audiotrack, die parallel aufgenommen werden. Das System hatte seine Tücken, den Videofeed sollte man besser ausmachen. Als wir zwischendrin kurz Pause machen mussten, war Michels Aufnahme der ersten 20 Minuten komplett weg. Und mein Audio klang hier so, als ob ich in einer Blechdose sitze. Obwohl Mikro und Rechner der gleiche waren.
Und ich habe wieder mal gemerkt, dass ich mich von der Begeisterung oft hinreissen und zu schnell rede. Ab und zu mal Pause machen und durchatmen, Herr Hauser. Aber es hat mir irre viel Spaß gemacht. Danke an Thomas, Jan und Michel, dass ich bei Euch sein durften.
Wenn draußen zweistellig Minusgrade herrschen, kann man sich auch mal gepflegt aufs Sofa verpieseln und ein bisschen Motorradreisen-Bingewatching machen. Als Kontrollgruppe waren meine Frau und meine Kinder anwesend.
Das schöne an den Filmen von Erik ist, daß er auch für Nicht-Motorradreisende spannende und empathische Reportagen macht. Er berichtet nicht nur über Routen und Kurven sondern auch über besondere Orte und Begegnungen. Gerade bei seiner Südostasien-Reportage hatte die ganze Familie Spaß und bekam instant Fernweh. Hier zwei Ausschnitte zu den DVDs:
Südostasien
Schottland
Bei Interesse bestellt ihr die DVDs am besten über Eriks Website. Und ich plane schon mal im Kopf nen Trip nach Thailand, um den Mae Hong Son Loop zu fahren.
Habt ihr schon das neue Abenteuer von Charley Boorman und Ewan McGregor gesehen? Long Way Up gibt es bei Apfel TV Plus seit September zu sehen. Kommenden Freitag gibt es das Staffelfinale zu sehen, wahrscheinlich werde ich dann ein Probeabo abschliessen und das ganze dann am Wochenende durchbingen!
Zur Vorbereitung darauf gibt es passenderweise im aktuellen Pegasoreise-Podcast ein Interview mit Claudio von Planta, dem Kameramann des Vertrauens von Charley und Ewan.
Somit solltet ihr ganz gut auf das Serienerlebnis vorbereitet sein. Ich freu mich schon drauf, „Long Way Round“ hat mich damals – noch nicht im Besitz eines Motorradführerscheins – schon sehr fasziniert. Bin gespannt auf diese Reise.