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Motorrad-Magazin über Benzinkultur, Motorrad-Touren und Custombikes

Motorrad App Yomoko – unkompliziert Rider für gemeinsame Touren finden

Allein auf dem Motorrad unterwegs? Viele kennen das: Lust auf eine Tour ist da, aber niemand hat Zeit. Oder man ist neu in der Stadt, kennt die Umgebung nicht und die WhatsApp-Gruppen schlafen. Genau hier setzt die Motorrad App Yomoko an. Sie vernetzt Motorradfahrerinnen und -fahrer, Sozius-Fans und Gruppen in der Nähe – unkompliziert, direkt und ohne endlose Chatverläufe. Statt lange zu suchen, findet man über die App schnell neue Mitfahrende und kann direkt losfahren.

Motorrad App Yomoko Screenshot

Swipe, Ride, Repeat – so funktioniert die Motorrad App Yomoko

Die Motorrad App Yomoko erinnert optisch an eine Dating-App. Profile lassen sich durchswipen, Grüße verschicken, Matches entstehen automatisch. Nur geht es hier nicht um Flirts, sondern ums Fahren.

Motorrad App Yomoko Tour mit mehreren Ridern

Der „Let’s Ride Mode“ zeigt an, wer gerade spontan unterwegs ist. Über „Aktivitäten“ kann man Touren einstellen oder bestehenden Ausfahrten beitreten – mit Detailinfos und Gruppenchat. Die Swipe-Funktion hilft, neue Kontakte nach Umkreis, Motorrad oder Alter zu finden. Auch Sozius-Mitfahrende können gezielt suchen. Und Frauen können ausschließlich nach anderen Fahrerinnen filtern – ein Feature, das für ein sicheres und angenehmes Umfeld sorgt.

Swipe Funktion in der Motorrad App Yomoko

Ein besonderes Highlight ist der spontane Ride-Mode: Wer ihn aktiviert, sendet automatisch Push-Nachrichten an Rider in der Umgebung. So entstehen zufällige Begegnungen – manchmal sogar entlang der Strecke, wie Gründer Norman im TwinSpark Podcast erzählt: „Ich war auf dem Weg zu den BMW Motorrad Days und plötzlich bekam ich drei Nachrichten von Leuten, die mich über die App auf der Karte gesehen haben. Das war der Moment, wo ich wusste: Es funktioniert.“

Die Gründer hinter der Motorrad App Yomoko

Die Motorrad App Yomoko wurde 2024 offiziell gestartet – komplett eigenfinanziert und neben den Vollzeitjobs der drei Gründer. Norman kümmert sich um Community und Strategie, Falk entwickelt die App, Pat gestaltet das Design. Alle drei arbeiten verteilt über Deutschland, treffen sich aber jede Woche online. „Wir haben keinen Investor, keine Agentur im Rücken. Alles, was ihr in der App seht, ist von uns drei gebaut“, meint Norman.

Heute nutzen rund 4.000 bis 5.000 Motorradfahrer:innen die App. Das Wachstum passiert organisch, ohne großes Werbebudget. Die Bewertungen in den App-Stores sind durchweg positiv, viele Nutzer:innen geben Feedback und Ideen.

„Wir merken, dass die Leute Lust auf eine kleinere, authentische Community haben“, sagt Falk. „Yomoko ist nicht Facebook. Es geht uns nicht um Likes, sondern darum, dass sich echte Menschen finden und zusammen fahren.“

Geplante Features und Crowdfunding

Das Team arbeitet bereits an der nächsten Ausbaustufe der Motorrad App Yomoko. Die ursprünglich für Herbst 2025 geplante Kickstarter-Kampagne wurde auf März 2026 verschoben – passend zum Saisonstart. Damit sollen drei neue Features finanziert werden:

  • Crew Base Manager: ein Tool für Gruppen mit Eventkalender, Chat und gemeinsamer Planung
  • Roadstory Tracker: ein digitales Reisetagebuch mit Fotos, Videos und Notizen
  • Full Throttle Achievements: Community-Awards und ein Punktesystem mit Prämien

„Viele lernen sich über die App kennen, aber wir verlieren sie danach oft an WhatsApp“, sagt Norman. „Unser Ziel ist, dass Yomoko der Ort bleibt, an dem die Gruppe zusammenbleibt.“

Frauenquote über Branchenschnitt

Ein besonderes Anliegen des Teams ist es, ein sicheres Umfeld für alle zu schaffen. Mit rund 20 Prozent weiblichen Nutzerinnen liegt die Motorrad App Yomoko deutlich über dem Branchenschnitt. „Frauen vernetzen sich bei uns bewusster – oft für gemeinsame Touren unter sich“, erklärt Norman. „Deshalb kann man bei uns auch reine Frauentouren einstellen. Das ist uns wichtig.“

Fazit – mehr Gemeinschaft auf zwei Rädern

Die Motorrad App Yomoko zeigt, dass Motorradfahren mehr ist als Solo-Abenteuer. Sie schafft Begegnungen, spontane Touren und echte Freundschaften auf zwei Rädern. Mehr Infos unter www.yomoko.app und auf Instagram unter @yomoko.app.

TWNSPRK #92 mit den Gründern von Yomoko

Gründer der Motorrad App Yomoko

Und wer die drei Gründer Norman, Patrick und Falk einmal persönlich erleben möchte: In der aktuellen Folge 92 unseres TwinSpark Motorrad Podcasts sprechen sie ausführlich über die Entstehung der Motorrad App Yomoko, die Herausforderungen einer App-Entwicklung ohne Investoren, das Feedback der Community und ihre Vision für die Zukunft.

EICMA 2025: CFMoto V4 SR-RR und Indian Concept Girder – zwei Welten, ein gemeinsamer Ehrgeiz

Manchmal reicht ein kurzer Moment auf der Messe, um zu verstehen, worum es wirklich geht. Bei mir war es dieser eine Satz von Ola Stenegärd, dem Designchef von Indian Motorcycle. Wir trafen uns zufällig am nächsten Tag nach der Präsentation seines eigenen Concept Girder – ausgerechnet vor der neuen CFMoto V4 SR-RR. Er sah das Bike an, lächelte und sagte: „Das ist der Star der Messe.“

Ein Satz, der viel über ihn sagt – und über die beiden Maschinen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Die eine steht für das technische Selbstbewusstsein eines chinesischen Herstellers, die andere für die gestalterische Klarheit einer amerikanischen Ikone. Und doch verbindet sie etwas: Beide zeigen, wie präzise Ingenieurskunst und Designidee zusammenwirken können, wenn Menschen Maschinen nicht nur bauen, sondern ernst nehmen.

CFMoto V4 SR-RR – das neue Selbstbewusstsein

Wer vor der SR-RR steht, sieht kein Experiment, sondern eine Ansage. Der chinesische Hersteller, lange als Lizenzfertiger abgestempelt, präsentiert hier ein Motorrad, das auf Augenhöhe mit den großen europäischen Superbikes fährt – und das nicht nur auf dem Papier.

Der neu entwickelte V4-Motor mit 997 Kubikzentimetern leistet über 210 PS. Das Fahrfertiggewicht bleibt unter 200 Kilo. Aktive Aerodynamik-Elemente verändern ihre Stellung bei Tempo, das semiaktive Fahrwerk reagiert in Millisekunden, die Abgasanlage aus Titan spart Gramm, nicht Charakter. Alles an dieser Maschine ist präzise, ehrgeizig und konsequent umgesetzt.

CFMoto will beweisen, dass Hightech kein Herkunftsprivileg ist. Der Motor, intern „V.04 Core of Speed“ genannt, ist eine Eigenentwicklung – kein Zukauf, kein Joint Venture. Entwickelt wurde er mit europäischen Partnern, aber unter chinesischer Regie. Das Motorrad zielt klar auf Ducati Panigale V4 und Aprilia RSV4, will sie nicht imitieren, sondern unterbieten – beim Preis und vielleicht bald auch auf der Rennstrecke.

Wer genau hinsieht, erkennt: Hier beginnt ein Umbruch. CFMoto zeigt, dass technischer Fortschritt längst global geworden ist – und dass Ehrgeiz manchmal der schärfste Wettbewerber ist.

Indian Concept Girder – Maschinenbau mit Seele

Ein paar Hallen weiter steht das Gegenstück dazu. Kein Windkanal, keine Winglets, kein Kohlefaser-Showeffekt – sondern Metall, Leder und Handwerk. Die Indian Concept Girder ist gebaut wie ein Statement gegen die Austauschbarkeit moderner Motorräder.

Die Basis ist eine Chief mit dem großen Thunderstroke-116-V2. Darüber spannt sich eine neu entworfene Girder-Gabel aus Billet-Aluminium – nicht als Zitat, sondern als funktionsfähiges Bauteil. Jede Linie folgt einer technischen Logik, jedes Detail einer klaren Idee: die Schönheit der Mechanik sichtbar machen.

Stenegärds Team hat sie nicht als Showbike entworfen, sondern als real fahrbares Konzept. Der Dämpfer ist funktional, die Gabel so konstruiert, dass sie theoretisch gegossen werden könnte. Dazu ein neu geformtes Heckteil, gefräste Seitendeckel, Flanders-Lenker und ein Sitz aus der Werkstatt von Silver Machine.

Die Lackierung trägt Burt Munros Startnummer 35 – ein direkter Verweis auf den legendären Salzsee-Rennfahrer, dessen Rekorde bis heute gelten. Damit schließt sich der Kreis: von der Vergangenheit über die Gegenwart hin zu einer neuen Form von Authentizität.

Stenegärd beschreibt es schlicht: „Wir wollten, dass sie echt ist.“ Und genau das ist der Punkt. Hier wird nichts inszeniert. Das Motorrad ist so ehrlich, wie Metall, Leder und Öl es zulassen.

Im Interview mit BikeExif erzählt Ola noch mehr zum Bike und zum Entstehungsprozess der Concept Girder.

Zwei Maschinen, ein gemeinsamer Anspruch

Die CFMoto SR-RR und die Indian Girder stehen für zwei sehr unterschiedliche Wege, Motorradbau neu zu denken. CFMoto demonstriert technische Reife, Geschwindigkeit und Systemkompetenz – den Mut, in die Königsklasse zu steigen. Indian zeigt handwerkliche Präzision, Liebe zum Detail und das Vertrauen in die eigene Geschichte. Zusammen erzählen sie, warum Motorräder mehr sind als Produkte: Sie sind Ingenieurskunst, übersetzt in Emotion.

Mehr News zur diesjährigen EICMA findest Du hier.

EICMA 2025: Neuigkeiten von der Elektrofraktion

Das Thema Elektromobilität war in Mailand allgegenwärtig. Vom erschwinglichen E-Scooter bis zum Hightech-Crossover reichte das Spektrum. Und erstmals wirkt das elektrische Angebot erwachsen, differenziert – und breit genug, um tatsächlich verschiedene Fahrertypen anzusprechen.

Zero Motorcycles – neue Basis, neuer Chef, neuer Fokus

Für Zero beginnt ein neues Kapitel. Der amerikanische Hersteller verlagert seinen Hauptsitz von Kalifornien in die Niederlande. Entwicklung und Design bleiben in den USA, Montage, Vertrieb und Service werden künftig in Europa angesiedelt. Damit rückt der größte E-Motorradmarkt der Welt näher an das Unternehmen heran. Gleichzeitig hat mit Pierre-Martin Bos ein neuer CEO übernommen, der zuvor für Renault und Peugeot tätig war.

Auf der Messe zeigte Zero den LS1, den ersten Elektroroller der Marke. Mit 8,4 kW Spitzenleistung erreicht der Roller rund 100 km/h. Zwei 3-kWh-Akkus sind serienmäßig, ein dritter kann ergänzt werden, um die Reichweite auf bis zu 173 Kilometer zu erhöhen. Geladen wird an der Haushaltssteckdose, auf Wunsch auch mit Schnellladegerät. Praktisch ist das Stauraumkonzept: Unter der Sitzbank passen zwei Helme, die Batterien lassen sich zum Laden entnehmen. Das Gewicht liegt bei 132 Kilogramm, der Preis bei rund 5.200 Euro. Damit positioniert sich der LS1 im Segment der B196-tauglichen Stadtroller – mit mehr Reichweite als die meisten Wettbewerber.

Zero Lompico Concept Bike

Parallel dazu präsentierte Zero das Lompico Concept, eine futuristische Studie mit dem neuen Betriebssystem Cypher 4. Es verbindet Fahrzeugdiagnose, Navigation, Sicherheitsfunktionen und Fahrmodi in einem System. Technisch liefert der Lompico rund 30 kW Spitzenleistung und 40 PS, lädt in unter einer Stunde auf 80 Prozent und zeigt, wie Software künftig auch im Motorradbau wichtiger wird.

LiveWire – Spaßfaktor im Kleinformat

LiveWire, die Elektromarke von Harley-Davidson, hat auf der EICMA gleich zwei neue Modelle gezeigt, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Beide markieren wichtige Schritte, um die Marke breiter aufzustellen – weg vom reinen Performance-Fokus der LiveWire One und S2 Del Mar, hin zu einem alltagstauglicheren, jüngeren Angebot.

Das S4 Honcho ist ein kompaktes, A1- und B196-taugliches Elektromotorrad, das optisch an Kultbikes wie die Honda Monkey oder den Zoomer erinnert. Es ist klein, wendig und bewusst verspielt im Design – kurze Proportionen, breite Reifen, flacher Lenker und ein dick gepolsterter Sitz, unter dem zwei herausnehmbare Batterien Platz finden. Dazu gibt es sogar etwas Stauraum für Handschuhe oder Ladezubehör.

Technisch liegt die Dauerleistung bei etwa 11 kW (15 PS), die Spitzenleistung dürfte leicht darüber liegen. Das reicht für rund 100 km/h Höchstgeschwindigkeit – also ideal für den Stadtverkehr oder kurze Landstraßenfahrten. Das Gewicht bleibt unter 140 Kilo, die Reichweite soll je nach Nutzung um 100 Kilometer liegen. Gezeigt wurden zwei Varianten: die Street-Version mit glatten Reifen, Kennzeichenhalter, Spiegeln und Lichtanlage sowie eine Trail-Version mit Stollenreifen, höherem Kotflügel und reduziertem Setup ohne Straßenzulassung.

Damit richtet sich LiveWire an ein Publikum, das eher Spaß am Fahren sucht als lange Reichweiten. Das S4 Honcho ist kein Pendlerfahrzeug, sondern ein Funbike für Wochenenden, Ferienhaus und Stadt. Preislich soll es um 5.000 Euro liegen, womit es deutlich günstiger ist als etwa der BMW CE 02 oder die Kawasaki Z e-1.

Noch interessanter für den europäischen Markt dürfte jedoch der S2 Maxi-Scooter sein, der ebenfalls auf der Messe gezeigt wurde. Er basiert auf der S2-Plattform, die bereits bei der Del Mar und Alpinista im Einsatz ist, und kombiniert den starken Mittelantrieb mit dem Komfort eines Großrollers. Der Scooter entstand in Kooperation mit dem taiwanesischen Hersteller Kymco, der seit 2021 an LiveWire beteiligt ist.

Das Konzeptmodell auf der EICMA zeigte ein modernes Design mit klarer Front, LED-Lichtband und breitem Trittbrett. Technisch soll der Roller bis zu 63 kW Spitzenleistung (84 PS) bieten – das entspricht dem Leistungsniveau der S2 Alpinista. Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in etwa 3 Sekunden, maximale Reichweite von 113 Kilometern und CCS-Schnellladung sind geplant. Damit zielt der S2 Maxi-Scooter klar auf Premium-Roller wie den BMW CE 04 oder die Energica Experia – aber mit sportlicherem Auftritt.

Das Fahrwerk basiert auf der bekannten S2-Hardware mit tiefem Schwerpunkt und Alu-Rahmen, die Batterie liegt zentral zwischen den Trittflächen, was für ausgewogenes Handling sorgt. Besonders bemerkenswert: LiveWire plant Varianten für unterschiedliche Einsatzbereiche – eine urbane Version für den europäischen Markt sowie eine „Adventure“-Variante für Asien.

Mit Honcho und Maxi-Scooter öffnet sich LiveWire in zwei Richtungen: nach unten für junge Fahrer, nach oben für Pendler und Tourer. Zusammen ergeben sie ein stimmiges Bild einer Marke, die ihr Portfolio endlich so divers aufstellt, wie es die Elektromobilität erfordert.

Ultraviolette – Hightech in Serie

Kaum ein anderer Hersteller trat so geschlossen und selbstbewusst auf wie Ultraviolette aus Indien. Das Unternehmen zeigte seine komplette Modellpalette und mehrere neue Konzepte.

Ultraviolette X-47 Elektromotorrad

Im Mittelpunkt stand der X-47, ein Crossover-Motorrad mit 10,3-kWh-Akku, 40 PS Spitzenleistung und 100 Nm Drehmoment. 0–60 km/h in 2,7 Sekunden, 145 km/h Spitze, dazu 200 Millimeter Bodenfreiheit und ein Fahrwerk mit einstellbaren KYB-Federelementen. Das Motorrad verfügt über ein integriertes 77-GHz-Radarsystem, das Blind-Spot-Erkennung, Spurwechselassistent und Überholwarnung ermöglicht. Hinzu kommt ein Dual-Kamera-Dashcam-System mit eigenem Display, sowie Brembo-Bremsen und Bosch-ABS – für ein Serienmotorrad in dieser Klasse beeindruckend.

Noch futuristischer wirkt der Tesseract, ein großer E-Scooter mit 34 Litern Stauraum, integriertem Radar und 7-Zoll-TFT. Auch er nutzt die neue „UV HyperSense“-Technik, die Informationen zu Verkehr und Fahrverhalten in Echtzeit verarbeiten kann.

Ultraviolette Tesseract Großroller mit Elektroantrieb

Mit dem Shockwave wendet sich Ultraviolette an sportliche Fahrer: 505 Nm am Hinterrad, 0–60 km/h in 2,9 Sekunden, Speichenräder und Offroad-Tauglichkeit – ein elektrischer Nachfahre der klassischen 2-Takter.

Ultraviolette Shockwave Elektro-Enduro

Ein besonderer Baustein im Gesamtkonzept ist der neue UV Crossfade Helm. Ultraviolette denkt das Motorrad nicht als isoliertes Fahrzeug, sondern als Teil eines vernetzten Fahrer-Ökosystems – und der Helm ist dessen Schnittstelle.

Der Crossfade ist ein ECE-22.06-zertifizierter Integralhelm mit einer Carbonfaser-Außenschale und einem Gewicht von nur rund 1.380 Gramm. Integriert ist ein Cardo-Kommunikationssystem, das über Ultraviolettes Connected Rider Ecosystem direkt mit den Motorrädern interagiert. So werden Warnungen aus dem Radarsystem oder Hinweise der Fahrassistenzsysteme in Echtzeit an den Helm weitergegeben – etwa über akustische Signale oder visuelle Hinweise.

Ultraviolette Crossfade Smarthelm

Das funktioniert dank der hauseigenen Software Dynamic Alert Sequencing (D.A.S.), die Signale priorisiert und in der richtigen Reihenfolge an den Fahrer weitergibt. Wenn das Motorrad also gleichzeitig einen Überholvorgang erkennt und ein Anruf über das Mesh-Netzwerk eingeht, entscheidet das System, welche Information relevanter ist.

Ultraviolette schafft damit eine echte Integration zwischen Motorrad, Helm und Kommunikation – ähnlich wie es in der Automobilbranche bei Fahrzeug-zu-Fahrer-Systemen geschieht. Der Crossfade ist weniger Zubehör als vielmehr ein weiteres Steuer- und Sicherheitsmodul im Gesamtsystem. Genau das zeigt, wie konsequent das Unternehmen seine Vision von intelligenter, vernetzter Elektromobilität verfolgt: Performance, Design und Technologie als geschlossene Einheit..

Verge – Technologie im Hintergrund

Der finnisch-schwedische Hersteller Verge hat mit seinem Radnabenmotor bereits einen festen Platz in der Szene. Auf der EICMA stellte das Unternehmen die Plattform Verge Next vor – ein B2B-System, das den charakteristischen „Donut-Motor“ nun auch anderen Herstellern anbietet.

Die Motoren werden in verschiedenen Größen (2 bis 15 kW) und Drehmomentstufen (80–350 Nm) angeboten und können inklusive Batteriemodulen, Software und Displays geliefert werden. Der erste Prototyp eines Rollers mit Verge-Next-Technik wurde in Mailand gezeigt. Für kleine Marken, die eigene E-Fahrzeuge entwickeln wollen, könnte das ein Durchbruch sein.

Das eigene Spitzenmodell, die Verge TS Pro, bekam ebenfalls ein Update. Der Radnabenmotor ist jetzt kompakter, das Design filigraner, das Cockpit aufgeräumt. Im Tankbereich sitzt nun ein zweites Display für Konfigurationen und Telemetrie.

GR1T – Berliner Elektromotorräder mit Charakter

Ein Newcomer aus Deutschland mischt die Szene auf: GR1T Motorcycles aus Berlin. Gezeigt wurden zwei Modelle – die G1S Street und die G1X Scrambler. Beide basieren auf einem modularen Aufbau mit zwei herausnehmbaren Batterien (je 3 kWh) und erreichen 130 km/h Spitze bei rund 150 Kilometern Reichweite.

Die G1S ist auf urbane Nutzung ausgelegt, wiegt nur 127 Kilogramm und fährt auf 17-Zoll-Pirelli-Reifen. Die G1X ist etwas robuster, mit 830 mm Sitzhöhe, Metzeler-Karoo-Bereifung und kleinem Windschild. Beide Modelle bieten vier Fahrmodi, integrierte Kameras, 4G/5G-Konnektivität, GPS-Tracking und eine App mit digitalem Schlüssel. Der Einstiegspreis liegt bei 6.999 Euro, die Scrambler-Version kostet 7.999 Euro.

Royal Enfield – Flying Flea FF.S6

Royal Enfield hat seine elektrische Tochtermarke Flying Flea weiterentwickelt. Nach der Präsentation der C6 im letzen Jahr (wir waren dabei) zeigte der indische Hersteller nun das Schwestermodell, die neue FF.S6, einen leichten Scrambler mit 19-Zoll-Vorderrad, 18-Zoll-Hinterrad und einem markanten Magnesium-Akkupack, der Gewicht spart und gleichzeitig für effiziente Kühlung sorgt.

Das Motorrad ist mit schräglagenabhängigem ABS, Traktionskontrolle und einem 4G-fähigen Steuergerät ausgestattet, das Navigationsdaten, Fahrzeugdiagnose und Sicherheitsfunktionen bündelt. Über Sprachsteuerung lassen sich Navigation und Musik bedienen.

Auch das Design erinnert an die historischen Militärmodelle: das flache Enduro-Sitzpolster, die hochgezogene Front, kombiniert mit moderner TFT-Instrumentierung. Die FF.S6 soll in Indien gebaut und in Europa ab 2026 verkauft werden.

Fazit

Die EICMA 2025 zeigt, dass elektrische Motorräder keine Nischenprodukte mehr sind. Zero öffnet sich dem urbanen Markt, LiveWire baut Reichweite über Fahrspaß auf, Ultraviolette treibt Technik und Sicherheit voran, Verge professionalisiert seine Plattform, GR1T bringt frischen Wind aus Berlin, und Royal Enfield verbindet Leichtbau mit Tradition. Elektromobilität wirkt auf dieser Messe nicht mehr wie Zukunftsvision, sondern wie Alltag – mit vielen Gesichtern.

Und was macht die Elektrofraktion abends?

Sie trifft sich im Reload.Land.Space zur Party und zum ersten Silent Ride in Mailand. Ob es lustig war? Voll. Kuckt einfach auf Insta.

Noch mehr Elektro-News findest Du hier. Weitere Artikel zur EICMA kannst Du hier lesen.

Nachglühen im Craftwerk Berlin – Motorrad-Geschichten, die den Sommer verlängern

Im November verwandelt sich das Craftwerk Berlin in einen Reisesalon für Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer. Unter dem Titel „Nachglühen – dem Sommer auf der Spur“ läuft dort eine neue Vortragsreihe, die jeden Freitag zwei Motorradreisende auf die Bühne bringt. Sie erzählen ehrlich und ungeschminkt von ihren Touren, vom Staub Südamerikas bis zum Nebel am Nordkap.

Am 7. November eröffnen Christie Sacco und Jo Fischer die Reihe. Christie war allein in Lateinamerika unterwegs. Ihr Vortrag „Solo Latin America“ zeigt die raue Seite des Reisens: Dschungel, Anden, Schokoladenfelder und das Gefühl, irgendwo anzukommen, ohne anzuhalten. Jo Fischer erzählt in „Balkan 2.6“ von seiner Liebe zu Land und Leuten zwischen Kroatien, Bosnien und Albanien. Was als kurzer Fotoausflug begann, wurde zu einem Jahrzehnt voller Geschichten über Licht, Schatten und Schnaps.

Am 14. November geht es weiter mit Casper van der Ven und Cäthe Pfläging, die durch den Westen der USA gefahren sind – Highways, Canyon Roads und offene Horizonte. Danach nimmt Christian Kampmann das Publikum mit nach Alaska und Kanada. Seine Tour führt durch Einsamkeit, Regen und Schotter – und zeigt, warum manchmal gerade die Kälte das Herz wärmt.

Am 21. November bin ich selbst Teil der Reihe. In meinem Vortrag „Ode ans deutsche Mittelgebirge“ geht es von Berlin über Harz, Rhön, Spessart, Taunus, Bergisches Land und Vogelsberg. Keine Alpen, keine Höhenrekorde, aber viel Motorradkino zwischen Regen und Sonne, Asphalt und Schotter. Es ist eine ehrliche Reise durch die Mitte Deutschlands, mit Begegnungen, kleinen Pässen und Momenten, die zeigen, wie schön Nahreisen sein kann.

Nach mir spricht Maria Köpf über „The Fast Ones“. Sie ist Filmemacherin und Motorradfahrerin und erzählt von Geschwindigkeit, Stil und den Menschen hinter dem Gasgriff. Der gemeinsame Abend verbindet zwei Perspektiven – die leise Faszination für Kurven und Landschaften und die Energie des Motorsports.

Den Abschluss der Reihe am 28. November gestalten Karsten Merz mit seiner Tour zum Nordkap und das Duo Daniel Schöps und Ramon Pallaske, die Rumänien mit ihren Motorrädern erkundet haben. Zwischen Nebel, Karpaten und Dreckspur zeigen sie, was echtes Abenteuer bedeutet.

„Nachglühen“ im Craftwerk Berlin ist kein Hochglanzprogramm, sondern ehrliches Erzählen. Geschichten, die nach Benzin, Regen und Fernweh riechen. Jeden Freitag im November, jeweils zwei Vorträge, viel Inspiration und kaltes Bier.

EICMA Eindrücke 2025 – Motorradwelten zwischen Hightech und Handwerk

Mailand bleibt das Zentrum der Motorradwelt. Auf der EICMA 2025 zeigen die Hersteller, wie unterschiedlich man Zukunft denken kann. Noch sitze ich hier zwischen den Messeständen, wollte Euch aber schon mal meine ersten Eindrücke mitgeben: BMW bringt moderne Technik in die A2-Klasse, Honda zündet gleich mehrere Innovationsstufen und Royal Enfield bleibt der Meister des Stils.

BMW F 450 GS – kleiner Hubraum, große GS-DNA

Letztes Jahr noch der Prototyp, dieses Jahr stellte BMW die Serienversion der „Baby-GS“ vor. Mit der neuen F 450 GS wagt BMW einen wichtigen Schritt: eine vollwertige GS für die 48-PS-Klasse. Der neue Zweizylinder mit 420 Kubikzentimetern leistet 35 kW (48 PS) bei 8.750 U/min und 43 Nm bei 6.750 U/min. Damit ist sie am Limit der A2-Klasse, bleibt mit 178 Kilogramm fahrfertig aber leicht. Zum Vergleich: die CF Moto 450 MT wiegt 175 Kilo bei 44 PS und kostet rund 6.300 Euro, die Kove 450 Rally bringt 155 Kilo auf die Waage, bietet 52 PS und liegt bei etwa 8.000 Euro.

Für die Basis-Variante der ruft BMW 7.220 Euro auf, liefert dafür aber Top-Ausstattung mit TFT-Display, ABS Pro, Quickshifter und Fahrmodi „Rain“, „Road“ und „Enduro“. Die Ausstattungsvarianten kosten zwischen 300 und 770 € Aufpreis, die oben gezeigte GS Trophy-Version würde entsprechend 7.990 € kosten.

Ein Highlight ist die Easy Ride Clutch (ERC), die das Kuppeln fast überflüssig macht. Damit positioniert sich die F 450 GS klar oberhalb der asiatischen Konkurrenz. Sie wirkt wie eine geschrumpfte R 1300 GS – hochwertig, ausbalanciert und mit echter GS-Ergonomie. Mit 3,8 Litern Verbrauch und über 350 Kilometern Reichweite bleibt sie alltagstauglich.

Honda CB1000GT – Fireblade-Power mit Reisediplom

Die CB1000GT ist Hondas neue Definition des Sporttourers. Der Vierzylinder aus der Fireblade leistet 150 PS und 102 Nm und steckt in einem Tourenrahmen mit Showa-EERA-Fahrwerk und 6-Achsen-IMU. Koffer, Heizgriffe, Tempomat und Quickshifter sind Serie, ebenso das verstellbare Windschild und RoadSync-Konnektivität.

Die GT ist klar Hondas Antwort auf BMW S 1000 XR und Kawasaki Versys 1000 SE. Im Vergleich zur XR tritt sie entspannter auf: weniger aggressiv, komfortabler und leiser. Dafür punktet sie mit Reife, Sitzkomfort und typischer Honda-Sanftheit. Preislich dürfte sie leicht unter der XR liegen – mit mehr Reise-, aber etwas weniger Attacke-Charakter.

Honda WN7 – der Start einer neuen Elektro-Ära

Mit der WN7 startet Honda seine neue Elektro-Generation, Details dazu hatte ich Euch hier bereits vorgestellt. Die Mittelklasse-Maschine bietet 18 kW Leistung, 140 Kilometer Reichweite und CCS-Schnellladung auf 80 Prozent in 30 Minuten. Dazu gibt es Fahrmodi, Rekuperation, Rückfahrhilfe und ein neues Honda-EV-Branding mit modernem Logo.

Honda plant unter dieser neuen E-Linie weitere Modelle – vom Cityroller bis zum sportlichen Naked. Die WN7 markiert den Anfang einer langfristigen Elektrifizierungsstrategie, die Emotion und Alltag verbinden soll, statt reine Technologie zu zeigen.

Honda V3R 900 – Kompressor statt Kompromiss

Der V3R 900-Prototyp war einer der Höhepunkte der Messe. Der 75-Grad-Dreizylinder mit elektronischem Kompressor liefert 130 PS bei 900 Kubik, wiegt rund 200 Kilogramm und soll die Leistung eines 1.200er-Motors bieten – bei geringerem Verbrauch und mehr Kontrolle. Der E-Kompressor sorgt für spontanes Drehmoment schon ab niedrigen Drehzahlen.

Honda V3R900 Prototyp

Das Design ist asymmetrisch, kantig und zukunftsorientiert. Der Preis ist noch offen, Honda nennt als Zielmarke etwa 15.000 bis 17.000 Euro. Mit neuem „Flagship Wing“-Logo und sportlicher Linienführung steht die V3R sinnbildlich für Hondas technologische Ambitionen – ein Motorrad, das in Serie zum Benchmark der Mittelklasse werden könnte.

Honda NX500 – bewährter Allrounder, jetzt smarter

Auch die NX500 profitiert von Hondas neuer E-Clutch-Technologie. Die halbautomatische Kupplung erlaubt Schalten ohne Hebel – auf Wunsch aber auch weiterhin manuell. Damit ist sie perfekt für Einsteiger und Pendler. Dazu kommen neue Farben, TFT und kleine Detailverbesserungen.

Die E-Clutch wird künftig auch für CB500 Hornet, CBR500R, CB750 Hornet und XL750 Transalp verfügbar sein. Damit will Honda den Brückenschlag zwischen klassischem Motorradgefühl und modernem Bedienkomfort schlagen.

Royal Enfield – Custom trifft Serienreife

Royal Enfield setzt seine 650er-Plattform fort und zeigt gleich mehrere Neuheiten. Die Shotgun 650 kommt in einer edlen Darkshot-inspirierten Version mit modifiziertem Sitz, kürzerem Heck und neuen Farben. Die Continental GT R bringt den Café Racer zurück – mit halbverkleideter Front, Clip-ons und klarer Linienführung.

Auch von der Super Meteor gibt es ein Touring-Paket mit Windschild und Seitentaschen. Zudem zeigt Royal Enfield die Scambler-Version der Flying Flea. Die Elektro-Version der Himalayan (mit Antriebsstrang von Stark Future) wird leider noch im Prototypen-Stadium gezeigt.

Zudem hält Royal Enfield als einer der wenigen Hersteller die Custom Bike-Fahne hoch, stellvertretend sei der spektakuläre Umbau “Caliber Royale” der Shotgun 650 von Rough Crafts genannt.

Basierend auf dem Custombike entsteht eine auf 100 Stück limitierte Sonderedition, die die charakteristischen Merkmale übernimmt: ein grau abgesetzter Zierstreifen aus echtem Blattgold zieht sich über die Karosserie und hebt die Kombination aus mattem und glänzendem Schwarz hervor. Das handgegossene Tankemblem aus massivem Messing ist eine exakte Nachbildung des Custombikes. Gestepptes Echtleder auf den Sitzen, goldfarbene Gabelinnenrohre sowie kontrastierende Leichtmetallfelgen und Lenkerendspiegel ergänzen den Charakter.

Über die Vielzahl neuer chinesischer Hersteller und weitere Neuigkeiten aus dem Elektrolager schreibe ich Euch im nächsten Artikel. Jetzt muss ich erstmal zurück zum Flughafen.

Honda EV Outlier Concept – Allradantrieb und Zukunftsdesign auf zwei Rädern

Nicht auf der EICMA, sondern auf der Japan Mobility Show zeigte Honda mit dem EV Outlier Concept wie sich die Marke die Zukunft des elektrischen Motorradfahrens vorstellt. Kein Retro-Versprechen, kein Versuch, den Look bestehender Modelle zu elektrifizieren. Sondern ein radikal neues Konzept – technisch wie optisch.

Honda EV Outlier Concept auf der Japan Mobility Show

Das auffälligste Merkmal sind die Radnabenmotoren an Vorder- und Hinterrad. Zwei kompakte E-Motoren, die direkt in den Rädern sitzen, treiben das Motorrad an. Damit entsteht ein Allradantrieb auf zwei Rädern, etwas, das bisher nur auf dem Papier existierte. Honda nutzt diese Bauweise nicht nur für Traktion, sondern auch, um völlig neue Proportionen zu schaffen. Ohne zentralen Motorblock oder Kardan kann der Akku tief im Rahmen untergebracht werden, der Schwerpunkt sinkt, das Design wird freier.

Das Outlier Concept ist lang, flach und wirkt fast wie eine Mischung aus Cruiser und Sci-Fi-Skulptur. Die Front erinnert eher an ein Fahrzeug aus einem Videospiel als an ein Serienmotorrad. Anstelle klassischer Spiegel kommen Kameras zum Einsatz, das Cockpit besteht aus großflächigen Displays. Die Sitzposition ist niedrig, die Fußrasten weit vorne – ein Hinweis auf entspanntes, aber durchaus kraftvolles Fahren. Über Leistung, Gewicht oder Reichweite schweigt Honda noch. Auch ob die Studie jemals in Serie geht, ist offen. Aber die Richtung ist klar: vollelektrisch, vernetzt, neu gedacht.

Im Vergleich zu heutigen Elektromotorrädern wie der Zero SR/S oder der LiveWire One fällt auf, wie anders Honda an das Thema herangeht. Während die meisten Hersteller versuchen, elektrische Versionen klassischer Motorradformen zu bauen – mit Mittelmotor, Riemenantrieb und herkömmlicher Geometrie – bricht das Outlier Concept bewusst damit. Es nutzt die Möglichkeiten des Elektroantriebs konsequent aus, anstatt sie in alte Formen zu pressen.

Ob sich Radnabenmotoren und E-Allrad im Alltag durchsetzen, ist fraglich. Die höhere ungefederte Masse kann das Fahrverhalten beeinflussen, und die technische Komplexität dürfte groß sein. Aber als Statement funktioniert das Konzept: Honda zeigt, dass Elektromotorräder nicht einfach leise Motorräder mit Akku sind, sondern eine neue Kategorie werden können.

Vielleicht ist genau das der Unterschied zwischen der Zukunft und der Gegenwart – heute geht es um Reichweite, Ladezeit und Fahrbarkeit. Morgen vielleicht um neue Formen, neue Antriebe und ein neues Gefühl auf zwei Rädern.

Weitere Artikel rund ums Theme Elektromobilität findest Du hier. Was Honda als erstes elektisches Serienmotorrad in den Markt bring, liest Du hier.

Reload.Land.Scape Mailand: Pop-Up für Elektromotorräder, Design und Community

Reload.Land bringt die elektrische Motorradkultur nach Italien. Mit Reload.Land.Scape Mailand entsteht während der EICMA 2025 auf der Piazza Vetra 17 eine dreitägige Pop-Up-Installation, die Kunst, Design, Musik und Elektromobilität verbindet. Vom 4. bis 6. November zeigen Marken wie Can-Am, LiveWire und Zero Motorcycles ihre Vision von moderner, leiser und kreativer Mobilität.

Das Event versteht sich weniger als klassische Messe, sondern als Treffpunkt für die wachsende europäische Elektro-Szene. Gezeigt werden Konzeptbikes, Designobjekte, digitale Arbeiten und limitierte Editionen – alles kuratiert mit einem klaren Blick auf das Zusammenspiel von Technologie, Handwerk und Kultur.

Ein besonderes Highlight ist das Zero SRX Concept von Huge Design. Das Bike steht mitten in der Ausstellung und zeigt eindrucksvoll, wie mutig und modern Elektromotorrad-Design aussehen kann.

Zum Auftakt lädt Reload.Land am Dienstag, den 4. November, zum Silent Ride Milan ein – dem ersten seiner Art in der Stadt. Treffpunkt ist um 19:30 Uhr an der Piazza Vetra, Abfahrt gegen 20:00 Uhr. Mitfahren darf alles, was elektrisch fährt: Motorräder, Roller und E-Bikes. Die rund einstündige Fahrt führt quer durch Mailand, bevor der Abend bei Musik, Drinks und guten Gesprächen im Pop-Up-Space weitergeht. Wenn Du teilnehmen willst, melde Dich bitte hier an.

Reload.Land.Scape Mailand läuft vom 4. bis 6. November 2025, täglich von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, zur Teilnahme am Silent Ride ist eine Anmeldung erforderlich. Würde mich freuen, wenn wir uns dort sehen!

Neugierig geworden aufs Reload.Land? Hier findest Du meine Berichte der letzten Events.

Road2Rally – ein Einsteigerleitfaden für Rallye & Roadbook

Manchmal beginnt ein Abenteuer mit einer simplen Frage: Wie fange ich eigentlich an? Genau hier setzt Christoph Sautter an. Mit Road2Rally – Einsteigerleitfaden Rallye & Roadbook hat er das Buch geschrieben, das er sich selbst zu Beginn seiner Rallye-Reise gewünscht hätte. Kein Hochglanz-Magazin, sondern ein ehrlicher, praxisnaher Begleiter für alle, die den Traum vom Rallyefahren endlich angehen wollen.

Vom Kindheitstraum zum Rallye-Fahrer

Chris kam nicht aus einer Motorsportfamilie. Motorradfahren war kein Thema, aber die Faszination Rallye Dakar hat ihn nie losgelassen. Über Umwege, eine Honda Dominator und viele lehrreiche Kilometer fand er schließlich den Weg in den Rallyesport. Heute ist er nicht nur Fahrer, sondern auch die Stimme hinter Dakar.FM, dem bekanntesten deutschsprachigen Rallye-Podcast.

Im Gespräch mit uns im TwinSpark Motorrad Podcast erzählt Chris, wie alles begann – von der ersten Ausfahrt auf der quietschbunten Dominator bis zu den ersten Roadbook-Kilometern in Südafrika. Er spricht offen über Rückschläge, über mentale Stärke und darüber, was passiert, wenn man sich endlich traut, loszufahren. Seine Geschichten von der Bosnien Rally, der Pharao Rally in Ägypten und dem Transitalia Marathon zeigen, wie nah Abenteuer und Überforderung beieinander liegen – und wie man daran wächst.

Das Buch: Mehr als ein Leitfaden

In Road2Rally – Einsteigerleitfaden Rallye & Roadbook bündelt Christoph alles, was er selbst mühsam herausfinden musste. Das Buch erklärt, wie man ein Rallye-taugliches Motorrad vorbereitet, welche Ausrüstung wirklich zählt, wie Navigation per Roadbook funktioniert und welche Events sich für den Einstieg eignen. Unterstützt wird er dabei von erfahrenen Dakar-Piloten wie Tobias Ebster, Mike Wiedemann, Willem Avenant und Justin Gerlach, die ihre eigenen Tipps und Erfahrungen beisteuern.

Das Buch ist kein Technik-Manual, sondern eine Einladung. Rallye wird hier nicht als exklusiver Profi-Sport verstanden, sondern als Gemeinschaft von Menschen, die Abenteuer, Freiheit und persönliche Entwicklung suchen.

Roadbook2Rally – die Plattform zum Buch

Parallel zum Buch betreibt Christoph die Website Roadbook2Rally, die inzwischen zu einer wichtigen Anlaufstelle für Rallye-Fahrer geworden ist. Dort gibt es einen internationalen Rallye-Kalender, Trainingsübersichten und bald auch ein Rallye-Pedia mit Begriffserklärungen, Checklisten und Guides. Wer tiefer in die Szene eintauchen will, findet hier den richtigen Einstieg.

Zu Gast im TwinSpark Podcast

In unserer Podcastfolge mit Christoph spricht er über seine ganz persönliche Road2Rally: über Zweifel, erste Stürze, seine Faszination für die Wüste und den Moment, als er in Südafrika sein erstes Roadbook in der Hand hielt. Er erzählt, warum Rallye-Fahren auch mentale Arbeit ist, wie aus Rückschlägen Stärke wird – und wie man aus einem Traum ein Buch macht.

Fazit: Ein Buch für Träumer und Starter

Wer schon lange überlegt, wie man in den Rallyesport einsteigen kann, findet in Road2Rally – Einsteigerleitfaden Rallye & Roadbook einen ehrlichen, motivierenden und fachlich starken Einstieg. Es ist kein Lehrbuch, sondern eine Einladung, sich auf den Weg zu machen.

Das Buch ist seit September 2025 erhältlich, unter anderem bei Amazon. Und wer nach dem Lesen direkt Lust bekommt, selbst ins Rallye-Abenteuer zu starten, findet auf Roadbook2Rally alle Infos zum ersten Event.

Du bist neurierig geworden und willst ins Offroad fahren reinschnuppern? Dann kannst Du Dich hier über Offroadtrainings in Deutschland informieren.

Red Bull Stoppelboss 2025: Offroad-Action auf dem Acker bei Leipzig

Schlamm statt Asphalt, Stoppelfeld statt Rennstrecke – das ist Red Bull Stoppelboss. Am 1. November wird ein Weizenfeld am Frohburger Dreieck bei Leipzig zur Bühne für eines der schrägsten Offroad-Events des Jahres. 300 Fahrerinnen und Fahrer treten gegeneinander an, vom Freizeit-Schrauber bis zum Weltmeister.

Start des Red Bull Stoppelboss Rennens mit dutzenden Offroad-Fahrer:innen auf dem Acker am Frohburger Dreieck.

Angeführt werden die Teams von zwei echten Größen des Sports: Hard-Enduro-Weltmeister Manuel Lettenbichler für das blaue Team und MX2-Champion Simon Längenfelder für das rote. Beide wollen zeigen, wer auch abseits der klassischen Pisten der wahre Boss ist. Lettenbichler sagt dazu trocken: „Das ist purer Spaß und Wettkampfgeist – und ja, ich will den Titel holen.“

Manuel Lettenbichler beim Red Bull Stoppelboss auf dem Stoppelfeld bei Leipzig, umgeben von Staub und fliegendem Schlamm.

Die Strecke ist rund 2,7 Kilometer lang, etwa zehn Meter breit und hat alles, was Landmaschinen und Offroad-Fans glücklich macht: Strohballen-Rampen, Baumstamm-Hindernisse und sogar einen Trecker-Anhänger als Sprungrampe. Das Format folgt einem klaren Prinzip: erst Training, dann Quali, dann die besten 80 im Super-Finale mit Le-Mans-Start.

Das Starterfeld ist ausgebucht, aber wer den Geruch von Benzin und Erde liebt, sollte trotzdem vorbeikommen. Zuschauerinnen und Zuschauer sind willkommen – ab 10 Uhr geht’s los. Der Lärm, die Sprünge, das Chaos: Hier zählt nicht das perfekte Outfit oder das polierte Bike, sondern Mut, Können und ein bisschen Wahnsinn.

Red Bull Stoppelboss bringt Profis und Amateure auf Augenhöhe – und am Ende bleibt nur eine Frage: Wer ist der Boss auf dem Acker?

Wer selbst Lust auf Offroad-Abenteuer bekommen hat, findet hier passende Touren und Inspiration für das nächste Dreckabenteuer. Auch unsere Berichte zum Enduro-Training zeigen, wie viel Spaß Fahren abseits der Straße machen kann.

Indian Motorcycle Polaris Verkauf

Polaris verkauft Indian Motorcycle – ein neues Kapitel für die Traditionsmarke

Mit diesen Worten „A new exciting chapter – a new era.“ kommentiert Ola Stenegard, Director of Design bei Indian Motorcycle, die Nachricht, dass Polaris seine Kultmarke in die Eigenständigkeit entlässt. Nach Jahren intensiver Arbeit, so schreibt Stenegard auf LinkedIn, beginne jetzt ein neues Kapitel – und das dürfte tatsächlich richtungsweisend werden.

Indian Motorcycle Produktion nach Polaris Verkauf

Indian Motorcycle wird eigenständig

Polaris hat offiziell bekannt gegeben, dass das Unternehmen seine Mehrheitsanteile an Indian Motorcycle verkauft. Käufer ist die US-Investmentfirma Carolwood LP. Der Abschluss des Deals wird im ersten Quartal 2026 erwartet. Nach dem Verkauf bleibt Polaris Minderheitsgesellschafter, Indian Motorcycle agiert künftig als eigenständige Gesellschaft. Rund 900 Mitarbeitende, darunter Entwickler, Designer und Produktionspersonal, wechseln in das neue Unternehmen. Auch die Werke in Spirit Lake (Iowa), Monticello (Minnesota) und das Entwicklungszentrum in Burgdorf (Schweiz) gehören weiterhin zu Indian.

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