Es ist schon Ende April und ich bin noch nicht ausgeritten. Und dabei habe ich ein Ganzjahreskennzeichen und keine Ausrede. Es war also dringend an der Zeit, die Motorräder durch Fahrtwind zu entstauben. Die Wahl fiel auf die BMW F800 GS und bezüglich der Route entsann ich mich auf einen meiner Klassiker, die Tour durch Schorfheide, Uckermark und den Müritz Nationalpark (wie schon 2012, 2013, 2014, 2016 und zuletzt 2021).
Im Prinzip habe ich mich an der Tour von 2021 orientiert, aber in der Gegend zwischen Temmen und Prenzlau noch ein paar Schlenker extra eingebaut. Doch eins nach dem anderen, zur Einstimmung hier die Bewegtbild-Kurzfassung des Tages:
Start- und Endpunkt der Tour ist in Finowfurt und da die Tour lange genug werden würde, entschloss ich mich für den direktesten Weg dahin über die Autobahn.
Werbellinsee, Grumsiner Forst und Wolletzsee
Es folgt der Klassiker, die Umrundung des Werbellinsees auf der Westseite. Da ich an einem Wochentag unterwegs war, herrschte so gut wie kein Verkehr und ich hatte den Ausblick auf den See für mich alleine. Anschliessend führte mich die Route um den Grimnitzsee herum durch den Grumsiner Forst bis Altkünkendorf. Hier stehen vor allem Wegweise nach Angermünde, wenn man aber weiter nördlich durch das Dorf über das ruppige Kopfsteinpflaster fährt, passiert man erst den Heiligen See und erreicht dann den Wolletzsee (hier startet auch das Video oben).
Nach Wolletz folgt eine wunderschön glatt asphaltierte Strecke, die sich beschwingt durch den Wald windet bis Görlsdorf. Allein für diese paar Kilometer lohnt sich das Gehoppel über die ruppige Strasse auf dem Weg hierhin. In Görlsdorf sollte man nicht der Beschilderung nach Angermünde folgen, sondern gerade aus durch den Ort fahren um dann in die Birnenallee links abbiegen. Ab dem Ortsausgang folgen ein paar wunderschöne Schotterkilometer bis zur B198.
Die rollenden Hügel der Uckermark
Selbst wenn man nicht aufs Navi oder auf die Karte schaut, bleibt es eine, spätestens jetzt nicht verborgen, dass man in der Uckermark abgekommen ist. Denn die sanft geschwungene Landschaft mit ihren alten Alleen, verstreuten Seen und überraschenden Höhenzügen hat diese typische Eiszeit-Wellenform, die jede Landstraße zur kleinen Fahrspaßkurve mit ordentlich Flow macht.
Kurz nach dem Überqueren der Autobahn in Pfingstberg biegt die Route links nach Stegelitz ab und danach gleich auf die kleine Straße, die nach Groß Fredenwalde führt. Wie viele der kleineren Strassen hier ist sie zu 2/3 geteert und zu 1/3 geschottert. Natürlich baller‘ ich über den Schotterteil, wozu habe ich denn ne Enduro. Grundsätzlich sind bei dieser Tour längere Federwege nicht verkehrt, auf manchen Passagen wird man gut durchgerüttelt. Hinter Groß Fredenwalde mache ich den ersten Drohnenstopp, um die Landschaft aus der Luft zu knipsen.