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Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

TWNSPRK #80: Elmar Heuer

Trial and Error, das Motto der Oktoberwoche 2024 in den Pyrenäen. Carina hat viel ge-trialt und auch viel ge-errort, alles in allem aber die Zeit ihres Lebens gehabt. Ein Grund dafür war die Vertrauensperson auf zwei Rädern, die mit Engelsgeduld und viel Witz und Charme seinen Schülern das Trial fahren näher bringt: Elmar Heuer von der Trialschule, bei dem ich auch schon in den Genuss eines Trainings kam.

Die viel zu unterschätze aber sehr spaßige Nische des Motorsports ist zwar den meisten Bikern bekannt, die wenigsten haben es bisher ausprobiert. Dafür ist Elmar mit seiner Trialschule genau die richtige Person, also hört rein und bucht euch ein Training!

Namibia auf dem Motorrad erleben mit LNR Moto und Untamed Africa Tours

Es gibt Reiseziele, die fühlen sich an wie aus einer anderen Welt. Namibia ist so ein Ziel. Endlose Weiten, wilde Tiere, der Wechsel von staubigen Wüsten und sattgrünen Oasen – es ist ein Land, das einem die Sprache verschlägt. Und jetzt stellt euch vor, diese einzigartige Landschaft auf dem Motorrad zu entdecken. Genau das bietet euch LNR Moto in Zusammenarbeit mit Untamed Africa Tours. Ein Abenteuer, das nicht nur Fahrspaß verspricht, sondern auch eure Seele berührt.

Mit Leonoor Fischer unterwegs

Hinter LNR Moto steht niemand Geringeres als Leonoor Fischer, eine leidenschaftliche Motorradfahrerin und Fotografin aus den Niederlanden. Wenn ihr unseren TwinSpark Motorrad Podcast hört, erinnert ihr euch sicher an ihre Folge. Leonoor hat eine inspirierende Art, Geschichten zu erzählen, und ihre Begeisterung für Motorräder und Reisen ist ansteckend. Sie bringt nicht nur jede Menge Erfahrung, sondern auch diesen besonderen Funken mit, der aus einer Tour ein unvergessliches Erlebnis macht.

Namibia erleben – aber richtig

Gemeinsam mit Untamed Africa Tours, mit deren Gründer Dirkie sich Leonoor übrigens auf dem MaxlRide in Bayern kennengelernt hat, hat Leonoor eine Tour zusammengestellt, die Namibia von seiner faszinierendsten Seite zeigt. Ihr fahrt durch abwechslungsreiche Landschaften: von der Skelettküste mit ihren Schiffswracks bis hin zu den roten Dünen von Sossusvlei. Unterwegs begegnet ihr Elefanten, Giraffen und vielleicht sogar einem Löwen. Keine Sorge, die Guides kennen die Wege und wissen, wie man sicher durch die Wildnis kommt.

Das Schöne an dieser Tour ist, dass sie perfekt auf Motorradfahrer zugeschnitten ist. Es geht nicht darum, Kilometer zu schrubben, sondern die Landschaft zu erleben, die Augenblicke zu genießen und diese Momente mit Gleichgesinnten zu teilen. Die Unterkünfte reichen von charmanten Lodges bis hin zu authentischem Camping unter dem Sternenhimmel – Luxus und Abenteuer in perfekter Balance.

Warum diese Tour?

Namibia ist ein Land, das sich nicht einfach nur bereisen lässt – es will erfahren werden. Und das geht kaum besser als auf zwei Rädern. Der Wind, der Staub, die Geräusche der Wildnis – all das wird Teil eures Abenteuers. Doch was diese Tour wirklich besonders macht, ist die Kombination aus Leonoor’s persönlicher Art und der Expertise von Untamed Africa Tours. Hier habt ihr nicht nur ein tolles Motorradabenteuer, sondern auch die Gelegenheit, tief in die Kultur und Natur Namibias einzutauchen.

Warten auf den perfekten Moment?

Ich sage: Wartet nicht zu lange! Namibia auf dem Motorrad mit LNR Moto und Untamed Africa Tours ist eine dieser Gelegenheiten, die man nicht verpassen sollte. Es ist mehr als nur eine Reise – es ist eine Erfahrung, die bleibt.

Also, schnappt euch eure Motorradstiefel, packt den Helm ein und lasst euch von Dirkie und Leonoor durch Namibia führen. Ich glaube, dieses Abenteuer werdet ihr nicht so schnell vergessen. Alle weiteren Infos und Buchungsmöglichkeiten findet ihr hier.

Fotos: Leonoor Fischer

Support your local MaxlRide MotoFestival und macht die 2025er Ausgabe möglich

Das MaxlRide MotoFestival, das 2023 zum ersten Mal in Maxlrain stattfand, hat sich als Treffpunkt für Motorradliebhaber etabliert. Die Idee entstand, als das Bad & Bold Sommerfest zu groß für den kleinen Weiler wurde, in dem Matthias und Barbara wohnten. Auf der Suche nach einer neuen Location stießen sie auf Maxlrain, wo die Idee wuchs, etwas Größeres auf die Beine zu stellen. Gemeinsam mit Silke Hoerl und Roel Bremmers, die ein Event für Adventurebikefahrer und Reisende schaffen wollten, wurde das MaxlRide ins Leben gerufen.

Das Ziel war klar: Ein Event von Motorradfahrern für Motorradfahrer. Hier sollten die Welten der Customizer (unterstützt von Bad & Bold) und der Adventurerider (vertreten durch Mosko Moto) zusammenkommen, um die Leidenschaft fürs Motorradfahren zu feiern.

Ein Rückblick: Zwei Jahre MaxlRide

Trotz der Begeisterung und des positiven Feedbacks der Teilnehmer war der Start nicht einfach. Bereits im ersten Jahr zog das Festival über 3.000 Besucher und mehr als 50 Marken als Aussteller an. Doch ein schweres Unwetter am Samstag und ein verregneter Sonntag führten zu unerwartet hohen Verlusten.

2024 konnte die Teilnehmerzahl auf 5.000 und die Zahl der Aussteller auf 72 gesteigert werden. Große Marken wie BMW, Honda, Harley Davidson, Triumph und Royal Enfield waren vor Ort, begleitet von einer Vielzahl an geführten Touren und gescouteten Routen. Trotz allem blieb auch das zweite Jahr finanziell herausfordernd, obwohl das Defizit aus dem Vorjahr immerhin halbiert werden konnte.

Warum das Crowdfunding entscheidend ist

Die bisherigen Veranstaltungen haben die finanziellen Reserven der Veranstalter komplett aufgebraucht. Um das Festival auf ein solides Fundament zu stellen und die Risiken eines weiteren Schlechtwetter-Wochenendes zu minimieren, ist nun Eure Unterstützung gefragt. Ein Crowdfunding auf Startnext soll helfen, die Finanzierungslücke zu schließen.

Neben dem Crowdfunding sind auch Zusagen von Ausstellern bis Ende Februar ein entscheidender Faktor. Zudem sucht das MaxlRide-Team nach Investoren, die nicht nur die Liebe zum Motorradfahren teilen, sondern auch am langfristigen Erfolg des Events teilhaben möchten.

Wie du helfen kannst

Wenn dir das Konzept eines Festivals für Motorradfahrer am Herzen liegt, kannst du einen Beitrag leisten:

  • Unterstütze das Crowdfunding: Jeder Beitrag auf Startnext bringt das MaxlRide einen Schritt näher an die Umsetzung für 2025.
  • Sei dabei als Aussteller: Marken und Unternehmen, die bis Ende Februar zusagen, sichern nicht nur ihre Präsenz, sondern tragen direkt zum Erhalt der Veranstaltung bei.
  • Werde Investor: Wenn du an das langfristige Potenzial des Festivals glaubst, könnte eine Partnerschaft genau das Richtige sein.

Die Zukunft des MaxlRide

Ende Februar wird entschieden, ob das Festival 2025 stattfinden kann. Mit deiner Unterstützung könnte das MaxlRide MotoFestival weiterhin ein Ort bleiben, an dem die Liebe zum Motorradfahren gefeiert wird und die Community zusammenkommt.

Mehr Informationen zum Festival und den aktuellen Entwicklungen findest du auf der offiziellen Website: maxlridemotofestival.com.

Mit 40 aufs Motorrad: Zwischen Midlife Celebration und neuer Freiheit

Mitten im Leben und dann ein neues Hobby anfangen? Warum macht (Wo)Mann das? Naja, oft hat man in dieser Lebensphase die nötige Ruhe, die finanzielle Stabilität und vielleicht auch den lang gehegten Wunsch, etwas für sich selbst zu tun. So war es auch bei mir – mit 40 Jahren habe ich meinen Motorradführerschein gemacht und eine Welt für mich entdeckt, die mich bis heute begeistert.

Natürlich könnte man jetzt sagen: “Ah, Midlife Crisis, da ist sie wieder!” Klar, ich hätte mir auch ein Cabrio mit Sitzheizung kaufen können oder angefangen, Triathlon zu trainieren. Aber mal ehrlich, als langjähriger Vespafahrer war ich zumindest schon mal geprägt vom Spaß auf dem Zweirad und dem Wind um die Nase. Insofern ist Motorradfahren für mich keine keine Midlife Crisis – es ist vielmehr eine Midlife Celebration!

Das Video von Robert Baldinger auf YouTube fasst genau diese Facetten des späteren Einstiegs zusammen. Es zeigt, dass Motorradfahren in diesem Alter nicht nur eine neue Freiheit bringt, sondern auch Herausforderungen, die man mit der richtigen Einstellung und Vorbereitung meistern kann. Es geht darum, Sicherheit und Spaß in Einklang zu bringen, den passenden Fahrstil und das richtige Motorrad zu finden und dabei auch die körperlichen Voraussetzungen im Blick zu behalten. Viel Spaß beim Kucken.

Wann habt ihr mit dem Motorradfahren angefangen? Schreibt es mir gerne in die Kommentare.

TWNSPRK #79: Kris und Tsering von RIBE

Würdest du dein Motorrad an fremde Menschen vermieten? Wenn die Antwort ein klares „NEIN“ ist, dann lohnt es sich umso mehr, jetzt zuzuhören. Tsering und Kris, zwei der Gründer von RIBE, der ersten Motorrad-Sharing Plattform im deutschsprachigen Raum haben einiges zu sagen.

Die Idee davon, sein Lieblingsmotorrad nicht verkaufen zu müssen, es mit anderen Motorradfahrern teilen zu können und so eine Win-Win-Situation zu schaffen, ist genial. Und die Umsetzung und Community, die sich dazu bildet noch mehr.

Auch die Schweizer Löwen waren dieser Meinung, wie man im Video unten sehen kann. Hört rein mit den beiden super sympathischen Töffli-Passionisten und lasst euch inspirieren! RIBE wartet auf euch 🙂

Als kleines Weihnachtsgeschenk haben wir von RIBE Promo-Codes im Wert von 10 € für eure erste Miete auf ribeme.com erhalten. Nutzt dazu einfach den Code TwinSpark@RIBE25. Der Code ist bis zum 31.12.2025 gültig, nicht übertragbar und kann nicht mit anderen Rabatten kombiniert werden. Gebt den Code während des Buchungsprozesses ein. Viel Spaß damit!

Abenteuer pur: Adventure Country Tracks Montenegro & Albanien feiert heute Premiere auf YouTube

Es ist soweit: Heute Abend um 20:00 feiert der neueste Film der Adventure Country Tracks Serie auf YouTube Premiere. Diesmal nimmt uns das Team mit auf eine Reise durch die wilden Landschaften von Montenegro und Albanien. Der Film verspricht nicht weniger als epische Motorradabenteuer, extreme Trails und unvergessliche Landschaften.

Warum dieser Film ein Muss ist

Die achte ACT-Route stellt erneut alles in den Schatten. Über sechs Tage hinweg navigieren die Fahrer durch die teils gnadenlose Natur, erklimmen einsame Bergpässe und durchqueren abgelegene Dörfer. Dabei werden sie nicht nur von der unberechenbaren Witterung und anspruchsvollen Strecken gefordert, sondern wachsen auch über ihre eigenen Grenzen hinaus. Dieser Film zeigt nicht nur, wie die Fahrer den widrigsten Bedingungen trotzen, sondern auch, wie sie dabei die wahre Bedeutung von Ausdauer und Teamgeist entdecken.

Highlights der Route

Der Film beginnt in Montenegro im Durmitor Nationalpark – einem Ort, der mit seiner schieren Naturschönheit allein schon den Atem raubt. Von dort geht es weiter nach Albanien, wo die Fahrer unter anderem die berüchtigten Trails von „Hellbania“ bezwingen. Ob unwegsame Schotterpfade, tief eingeschnittene Canyons oder das majestätische Berat Castle – jede Etappe ist ein Highlight für sich.

Neben den Herausforderungen gibt es auch Momente der Besinnung: Die Fahrer begegnen den Menschen vor Ort, entdecken kulturelle Schätze und machen unerwartete Erfahrungen – vom improvisierten Reifenwechsel bis hin zum Ritt auf einem Esel. Kein Tag gleicht dem anderen, und genau das macht den Reiz dieser Tour aus.

Meine Begegnung mit Charley Boorman

Vor ein paar Wochen hatte ich die Gelegenheit, die Vorpremiere des Films in Köln zu besuchen. Und als ob das nicht schon aufregend genug gewesen wäre, traf ich dort Charley Boorman. Ja, den Charley Boorman – bekannt aus Long Way Round und Long Way Down. Seine Begeisterung für das Projekt war ansteckend, und es war faszinierend, seine Gedanken zur Motorradabenteuerwelt zu hören.

Jetzt einschalten!

Also: Popcorn bereitstellen, die Abend frei machen und den Film geniessen. Falls ihr danach Lust bekommen habt, selbst die Koffer zu packen und euch auf ein Abenteuer zu begeben, könnt ihr weitere Informationen zu den ACT-Tracks auf www.adventurecountrytracks.com finden.

NAXEON: Elektromobilität mit Anspruch – und ungesehenem Design

Neu auf dem deutschen Markt und schon ein echter Hingucker: Die Elektromotorradmarke Naxeon hat nicht nur mit ihrem Debüt auf der Intermot für Aufsehen gesorgt, sondern auch gleich mit dem Red Dot Award einen Designpreis eingeheimst. Mit einem futuristischen Look, der irgendwo zwischen Science-Fiction und minimalistischem Kunstwerk pendelt, und einer beeindruckenden Feature-Liste versucht Naxeon, die urbane Mobilität neu zu definieren. Doch steckt hinter der auffälligen Fassade auch die nötige Substanz?

Das Vorzeigemodell, der Naxeon I AM., ist in zwei Varianten erhältlich: Pro und Lite. Beide Modelle beeindrucken durch ein futuristisches Design und hochwertigen Materialien wie 65 % recyceltes Aluminium und biobasierte Kunststoffe.

Technisch besticht das Pro-Modell mit einer Reichweite von bis zu 180 Kilometern (nach WMTC) und einer Beschleunigung von 0 auf 50 km/h in nur 2,8 Sekunden. Die Spitzenleistung von 10,5 kW und das Drehmoment von 270 Nm lassen keine Zweifel daran, dass dieses Bike nicht nur für die City gemacht ist. Der Boost-Modus ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 115 km/h.

Naxeon hat bei der Integration intelligenter Technologien nicht gespart. Beide Modelle sind mit einem 7-Zoll-TFT-Farbdisplay, Bluetooth-Konnektivität und einer eigens entwickelten App ausgestattet, die Navigations-, Diebstahlschutz- und Fahrzeugdiagnosefunktionen bietet. Besonders erwähnenswert sind die Sicherheitsfeatures wie ABS, Traktionskontrolle (TCS), ein Toter-Winkel-Warner und sogar eine Dual-Kamera-Anlage für Front- und Rückansicht. Ob man das bei so einem kompakten Zweirad braucht ist die andere Frage aber es ist ne nette Spielerei.

Fantic Caballero 2025: Neue Motoren, schlankeres Design und mehr Abenteuerlust

Die Fantic Caballero hat seit jeher einen besonderen Platz in meinem Herzen. Obwohl ich bisher nicht das Vergnügen hatte, sie selbst zu fahren, fasziniert mich ihre Mischung aus Retro-Charme und moderner Technik. Die aktuellen Entwicklungen für das Modelljahr 2025 könnten dazu beitragen, meine Begeisterung noch weiter zu steigern. Aber was ist denn jetzt neu?

Neuer Motor für die 500er-Modelle

Für 2025 erhalten alle 500er-Modelle der Caballero-Reihe ein bedeutendes Update: einen in Italien entwickelten Minarelli-Motor. Dieser flüssigkeitsgekühlte 463 cm³ Einzylinder mit DOHC-Technik leistet 45 PS bei 8.000 U/min und liefert ein Drehmoment von 42,5 Nm bei 7.000 U/min. Mit einem Gewicht von unter 40 kg verspricht er ein agiles Fahrerlebnis. Zusätzlich verfügt der Motor über ein modernes Ride-by-Wire-System mit abschaltbarem Kurven-ABS.

  • Caballero 500 Scrambler und Deluxe: Dank eines neu entworfenen Rahmens sind diese Modelle nun drei Zentimeter schmaler, was die Kontrolle und Stabilität verbessert. Die Preise liegen bei 7.190 Euro für die Scrambler- und 7.390 Euro für die Deluxe-Version.
  • Caballero 500 Rally: Dieses Modell wurde für den Offroad-Einsatz optimiert und verfügt nun über ein 21-Zoll-Vorderrad, längere Federwege und voll einstellbare Federelemente. Mit einem Motorschutzblech und einem Scheinwerfergitter ist sie bestens für unwegsames Gelände gerüstet. Der Preis beträgt 7.690 Euro.

Caballero 700: Travel und Deluxe

Die Caballero 700 bleibt ihrer Linie treu und kombiniert den bewährten 74 PS starken Reihenzweizylinder von Yamaha mit italienischem Design. Neu sind moderne Features wie schräglagensensible Sicherheitssysteme, einstellbare Fahrmodi, ein TFT-Bildschirm, Bluetooth-Konnektivität und LED-Beleuchtung. Die Travel-Variante bietet zusätzlich einen größeren Windschild und ein komplettes Koffersystem ab Werk. Die Preise liegen bei 10.490 Euro für die Travel- und 9.999 Euro für die Deluxe-Version.

Vorsatz für 2025: endlich mal Probe fahren

Es gibt Motorräder, bei denen ich mich wirklich freue, dass sie im Markt gut ankommen, sie eine entsprechende Weiterentwicklung erfahren und sich eine Fangemeinde um das Modell bildet. Besonders die Integration moderner Technologien in ein klassisches Design zeigt, dass Fantic die Balance zwischen Tradition und Innovation sehr gut beherrscht. Und auf jeder Motorrad-Messe wie zuletzt auf der Mailänder EICMA schleiche ich erneut um die Caballero herum und frage mich, warum ich sie noch nie Probe gefahren bin. Das muss ich kommendes Jahr endlich mal ändern.

Fotos: Fantic

Warum die Intermot ein Problem hat…

Die Intermot 2024 hat viele Motorradfans etwas ratlos zurückgelassen. Ein Event, das einst zu den führenden internationalen Messen zählte, kämpft um Relevanz und Substanz. Zwar bemühten sich die Veranstalter um eine “Neuausrichtung”, doch das Ergebnis blieb ernüchternd: Statt prall gefüllter Hallen, beeindruckender Premieren und umfangreichem Rahmenprogramm gab es eine auf zwei Hallen zusammengeschrumpfte Messe. Die Diskrepanz zwischen vollmundigen Pressemitteilungen und der Realität vor Ort ist – zumindest für mich – schon sehr groß.

Ein Messebesuch im Überblick: Licht und viel Schatten

Bereits beim Betreten der Hallen fiel auf: Von der einstigen Größe und Strahlkraft der Intermot war kaum etwas übrig. Zwei Hallen, deren Flächen nicht einmal vollständig mit Motorrädern gefüllt waren. Ein Viertel bis ein Drittel der Fläche war mit gastronomischen Ständen, chinesischen Teileherstellern oder Ausstellungsbereichen von Rennteams bestückt. Für eine Messe, die den Anspruch hat, die Leitmesse der deutschen Motorradbranche zu sein, ist das schlicht zu wenig.

Dass es auch anders ging, hat die Intermot früher bewiesen. Erinnern wir uns: 2016 feierte Ducati die Weltpremiere der Supersport – präsentiert vom damaligen CEO Claudio Domenicali höchstpersönlich. Dieses Jahr wurde zumindest die Multistrada V2 vorgestellt, aber irgendwie war früher mehr Lametta.

Veranstalter in Verteidigungshaltung

In den offiziellen Statements der Koelnmesse und des IVM (Industrie-Verband Motorrad Deutschland e.V.) bemüht man sich um Optimismus. “Starker Start”, “Neuausrichtung”, “zukunftsorientierte Plattform” – die Worte klingen gut, lassen sich aber vor Ort nicht bestätigen. Ja, es gab interessante Ansätze wie die Creator Lounge, die junge Social-Media-affine Zielgruppen ansprechen sollte. Doch solche Gimmicks sind kein Ersatz für das, was Motorrad-Enthusiasten von einer Messe erwarten: Motorräder, Zubehör, Premieren, Testmöglichkeiten und ein Rahmenprogramm, das den Besuch zum Erlebnis macht.

Zwar konnten bekannte Marken wie BMW Motorrad, Honda, Kawasaki, Suzuki, Triumph und Yamaha gewonnen werden, doch fehlten zahlreiche wichtige Player. Wer etwa nach KTM, Husqvarna oder Harley-Davidson suchte, suchte vergeblich. Eine deutsche Leitmesse, die große Marken nicht an Bord hat, kann ihrem eigenen Anspruch kaum gerecht werden.

Was muss sich ändern?

Um die Intermot wieder zu dem Event zu machen, das Motorradfahrer aus ganz Detuschland anzieht, sind deutliche Verbesserungen nötig:

  1. Mehr Hallen, mehr Vielfalt: Zwei Hallen sind nicht genug. Der Anspruch muss sein, die komplette Bandbreite der Motorradwelt zu zeigen – von großen Herstellern bis zu Zubehöranbietern.
  2. Echte Highlights: Weltpremieren und große Präsentationen müssen wieder zur Tagesordnung gehören. Ohne Neuheiten und spektakuläre Enthüllungen fehlt der Wow-Faktor.
  3. Stärkeres Rahmenprogramm: Testfahrten, Live-Shows, Workshops und Mitmach-Aktionen – das sind die Dinge, die Messebesucher anziehen und begeistern.
  4. Zubehör und Custom-Szene: Eine stärkere Einbindung von Customizern, Zubehörherstellern und Nischenmarken könnte die Messe diverser und lebendiger gestalten.
  5. Internationalität ausbauen: Die Intermot muss ein Treffpunkt für die ganze Motorradwelt sein – dafür braucht es mehr internationale Marken und Aussteller.

Fazit: Ein weiter Weg zur Leitmesse

Die Intermot 2024 hat gezeigt, dass der Wille zur Veränderung zwar da ist, das Ergebnis aber noch weit hinter den Erwartungen zurückbleibt. Der Veranstalter spricht von einem “Fundament”, auf dem man aufbauen möchte. Doch bis zur Rückkehr zur einstigen Stärke der Messe ist es noch ein weiter Weg.

Gerade die Anziehungskraft für jungen (und mehr weiblichen) Motorradnachwuchs muss sich steigern. Gerade am ersten Tag meines Messebesuches war ich gefühlt nur von alten, weissen Männern umgeben. Das verbesserte sich am Samstag, aber ist es noch weit entfernt vom Idealzustand, den auch die Hersteller brauchen, um zu wachsen und neue Zielgruppen zu erschliessen.

Wenn die Intermot künftig als deutsche Leitmesse ernst genommen werden will, müssen 2025 mehr Hersteller an Bord sein, mehr Hallen gefüllt werden und echte Highlights präsentiert werden. Bis dahin bleibt für viele Besucher vor allem die Erinnerung an vergangene Zeiten – und die Hoffnung, dass der Lack doch noch einmal aufgefrischt werden kann.

Can-Am Pulse & Origin: Der Neuanfang der Elektromobilität bei BRP

Nach mehr als drei Jahrzehnten Abwesenheit meldet sich Can-Am gleich mit zwei Modellen auf dem Motorradmarkt zurück. In den 1970er Jahren erlangte die Marke Kultstatus durch ihre leistungsstarken Motocross- und Enduro-Motorräder, bevor sie sich auf Offroad- und Freizeitfahrzeuge konzentrierte. Nun setzt BRP (Bombardier Recreational Products) mit Can-Am wieder auf den Motorradmarkt – diesmal jedoch elektrisch.

Mit den Modellen Pulse und Origin zielt Can-Am auf zwei klar definierte Zielgruppen: Pulse für urbane Pendler, die ein wendiges, modernes Motorrad suchen sowie die Origin für Fahrer, die auch mal abseits befestigter Straßen unterwegs sind. Auf der Intermot konnte ich mir die Modelle mal näher anschauen.

Die Technik im Detail

Motor und Leistung

Beide Modelle werden von einem ROTAX E-POWER-Motor angetrieben, der eine Spitzenleistung von 35 kW (47 PS) und ein maximales Drehmoment von 72 Nm bietet. Für Fahrer mit A1-Führerschein gibt es eine 11-kW-Variante.

Reichweite und Ladezeiten

Die Reichweiten beider Modelle sind für den Alltag ausreichend. Im Stadtverkehr erreichen sie eine maximale Distanz von bis zu 145 Kilometern, während sie bei einer kombinierten Nutzung nach dem WMTC-Standard etwa 115 Kilometer schaffen. Bei einer konstanten Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde können die Fahrzeuge eine Reichweite von 84 Kilometern erzielen.

Bei einer Ladung über Level-2-Anschlüsse mit 240 Volt können die Akkus in 50 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden, während eine volle Ladung etwa 1 Stunde und 30 Minuten benötigt. Über Level-1-Anschlüsse mit 120 Volt dauert das Aufladen auf 80 Prozent 3 Stunden und 10 Minuten und auf 100 Prozent 5 Stunden und 15 Minuten.

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