Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Monat: Juli 2020

Deutschland: welches Motorrad fährst Du?

Wenn ich mir meine bisherigen Motorräder anschaue, dann hatte ich das Gefühl, eher abgehangenere Maschinen der mittleren Leistungsklasse im Besitz zu haben (nach Leistung sortiert):

  • Vespa GTS 300 Super, Baujahr 2010, 22 PS
  • Honda CJ 250T, Baujahr 1977, 27 PS
  • BMW F650 GS, Baujahr 2002, 48 PS
  • Yamaha MT-07, Baujahr 2015, 75 PS
  • BMW F800 GS, Baujahr 2014, 86 PS
  • Triumph Street Triple 675 R, Baujahr 2009, 106 PS

Über alle Maschinen ergibt sich daraus ein Durchschnittsalter von 15,5 Jahren und eine Durchschnittsleistung von 60,7 PS. Wenn man die Vespa und die Honda mal ausklammert, ergeben sich ein Durchschnittsalter von 10 Jahren sowie eine Durchschnittsleistung von 78,8 PS.

Wenn ich nun mal nicht meine F800 GS oder die Street Triple als Einzelreferenz nehme, liege ich mit den obigen Durchschnittszahlen wirklich ziemlich nah am Schnitt. Doch wie schaut der denn nach Bundesländern aus? Schauen wir es uns an:

Motorräder nach Alter

Quelle: CHECK24 Vergleichsportal für Kfz-Versicherungen GmbH https://www.presseportal.de/pm/73164/4596532

Nach dieser Auswertung sind Schleswig-Holsteiner auf den ältesten Motorrädern unterwegs. Im Schnitt haben die Maschinen dort 12,1 Jahre auf dem Buckel. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland (jeweils Ø 12,0 Jahre) sind vergleichsweise alte Maschinen unterwegs. Brandenburger fahren mit durchschnittlich 9,9 Jahren die modernsten Zweiräder. Die meisten Motorräder pro Einwohner fahren in Brandenburg, in Thüringen die wenigsten.

Deutschlands Biker-Hochburg ist Brandenburg. Bezogen auf die Einwohnerzahl sind dort am meisten Biker unterwegs: 40 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt. In Thüringen sind die Zweiräder vergleichsweise unbeliebt. Die Motorradquote ist dort 40 Prozent geringer als im Bundesschnitt.

Motorräder nach Leistung

Quelle: CHECK24 Vergleichsportal für Kfz-Versicherungen GmbH https://www.check24.de/unternehmen/presse/pressemitteilungen/motorradversicherung%3a-bremer-sind-mit-den-meisten-ps-unterwegs-1449/

Bremen ist die Hochburg der PS-starken Motorräder. Biker sind dort mit durchschnittlich 81,6 Pferdestärken unterwegs. Das sind 22 PS mehr als bei den letztplatzierten Thüringern (Ø 59,6 PS).

Motorradfahrer im Saarland (Ø 77,1 PS) und Niedersachsen (Ø 74,9 PS) fahren ebenfalls Maschinen mit hoher Motorleistung. In Sachsen-Anhalt (Ø 67,7 PS) und Mecklenburg-Vorpommern (Ø 66,0 PS) hingegen sind eher schwach motorisierte Bikes unterwegs.

Übrigens: Männer (Ø 73,8 PS) fahren im Schnitt deutlich stärker motorisierte Zweiräder als Frauen (Ø 58,2 PS) – ein Plus von 27 Prozent.

Ein bisschen überrascht war ich schon von den Zahlen, hatte ich zumindest bei der Leistung mit einem höheren Schnitt gerechnet. Gefühlt fährt doch jeder zweite ne Boxer-BMW neueren Zuschnitts, die je nach Modell nun eben 110 bis 135 PS auf den die Kurbelwelle drücken.

Was mein Bauchgefühl dabei nicht auf dem Zettel hatte sind die Leichtkrafträder, die sich sehr größer Beliebtheit erfreuen. Ein Blick auf die aktuellen Zulassungen bestätigt dies:

Der Motorradmarkt 2020

Im Juni 2020 erreichte der Zweiradmarkt, gegenüber dem Vorjahresmonat, ein Zulassungsplus von 48 Prozent. Stark nachgefragt waren vor allem wieder die Leichtkrafträder-/roller mit einem satten Zuwachs von 129 bzw. 169 Prozent. Auch die Nachfrage nach Motorrädern stieg deutlich auf fast 14.000 Maschinen (+21%). Hier führt der Osten Deutschlands deutlich vor dem Westen. Bayern liegt als einziges Bundesland unter dem Vorjahresniveau.

Ein Zuwachs von 41% (Leichtkrafträder) bzw. 70% bei Leichtkraftrollern sind echt beeindruckend. Ob es die neue Führerscheinregelung ist oder der Umstieg vom Auto auf den Roller oder das Motorrad, begrüßenswert finde ich es auf jeden Fall.

Und, wo reiht ihr Euch mit Euren Motorrädern ein?

Palm Moto Honda Dominator

Hinter Palm Moto steckt der Michael, bei dem ich im Januar meine ersten Schweisserfahrungen gemacht habe beim Workshop im Craftwerk. Bereits damals arbeitete er am Umbau seiner Honda Dominator. Bei meinen gelegentlichen Besuchen im Craftwerk konnte ich das Motorrad in diversen Zuständen sehen. Angefangen von kompletten Originalzustand bis zum finalen Umbau.

Der Weg dahin war nicht frei von Iterationen. Einer der ersten Mockups zeigte noch eine sehr ambitionierte Tanklinie:

https://www.instagram.com/p/B8dlmaDiznd/

Der finalen Version ist die kurze, knackige Optik geblieben, nun aber mit anderem Tank, 3D-gedruckter Lampenmaske, selbstgebauten Seitenteilen und anderer, leckerer Features:

Die Geschichte des Umbaus hat Michael neulich dem Nils erzählt. Sehr kurzweilig, schaut mal rein!

Erzgebirgstour 2020: die deutsche Erzgebirgsseite

Früh zu Bett, früh wieder auf den Beinen: nachdem am Vorabend in Hohnstein die Bordsteine unter unseren Füßen hochgeklappt wurden und nirgendwo mehr ein Bier aufzutreiben war, lagen wir früh in den Betten in unserem Burgzimmer. Irgendwann nachts stand ich auf um das Fenster zuzumachen, nachdem es draussen schon wieder regnete. Der Blick aus dem Fenster nach dem Aufstehen offenbarte auch grau in grau. Wird’s halt wieder nass, dachten wir. Ein Jugendherbergs-Frühstück später sattelten wir die im Burghof geparkten Stahlrösser und ritten durchs Burgtor hinaus in den letzten Tourtag.

Als erstes erwartete uns eine Runde um den Deutschlandring. Leider nicht in seiner kompletten Länge, denn der Aufstieg zwischen Polenztal und Hockstein ist am Wochenende für Motorradfahrer gesperrt. Also bogen wir rechts ab Richtung Heeselicht und fuhren wir uns etwas warm auf den langgezogenen Landstrassenkurven. Hinter Heeselicht orientierten wir uns entlang der Streckenführung der alten Rennstrecke südwarts und das aufklarende Wetter bot uns einen tollen Blick  aus der Sächsischen Schweiz Richtung Erzgebirge. Warum hatten wir nochmals in vorauseilendem Gehorsam gleich zur Abfahrt die Regenklamotten angelegt? Kurz hinter Pirna hielten wir nochmal an und pellten uns wieder aus.

Nach Überquerung der A17 fuhren wir ins Seidewitztal ein und folgten dem mäandrierendem Flusslauf bergauf. Ein kleines Stück durchs Müglitztal weiter führte uns dann nach Glashütte. Die Wirtschaftskraft der örtlichen Uhrenfabrik spiegelt sich deutlich im Ortsbild wieder. Natürlich befindet sich hier im Ort auch das deutsche Uhrenmuseum, wo sonst sollte es beheimatet sein.

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