Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

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Den Endgegner Sand besiegen

Bei allen Endurotrainings und Offroadtouren der letzten beiden Jahre blieb trotz aller Lernkurven ein Thema immer noch ungelöst: meine Gehirnbarriere wenn es um Fahren auf Sand ging. Auf Sand habe ich auch meinen ersten und einzigen Sturz in über zehn Jahren Motorrad fahren hingelegt. In der Theorie ist mir die Fahrtechnik auch klar, Arsch nach hinten um das Vorderrad zu entlasten, Gas geben weil Geschwindigkeit stabilisiert und den Lenker locker lassen, damit sich das Vorderrad seinen Weg suchen kann.

Soviel zur Theorie. Sobald die Karre aber instabil wurde, habe ich immer das Gegenteil gemacht. Und ich war leidlich genervt von mir selber. Aber was hat sich nun geändert? In den letzten zwei Jahren habe ich mehrere Offroad-Trainings gemacht (ADAC Reiseendurotraining, EAT Individualtraining, EAT Fortgeschrittenentraining) in deren Verlauf ich viel mehr Sicherheit beim Offroad fahren bekommen habe, die Basics wie Haltung auf dem Motorrad in verschiedenen Fahrsituationen, Gewichtsverlagerung oder Fußrasten-Impulse fast schon Routine geworden sind. Und ebenso habe ich mich mehr Fahrsituationen ausgesetzt, in denen ich das Gelernte anwenden konnte. Trotzdem stand ich mit Sand immer noch auf Kriegsfuß.

Let’s do this!

Gestern stand dann das ADAC Reiseenduro-Training Level 2 auf dem Programm. Eigentlich hatte ich einen Termin vor einem Jahr gebucht, quasi als Vorbereitung auf das EAT-Training August. Mangels Teilnehmer konnte das ADAC-Training im letzten Jahr aber nicht stattfinden und so hatte ich in der Zwischenzeit zwei EAT-Trainings hinter mir, bevor ich beim ADAC in Linthe auf den Hof rollte.

Let’s go offroad – Einsteigertraining beim Enduro Action Team

Das Enduro Action Team muss ich euch wohl kaum vorstellen. In einem der größten Offroad-Parks in Deutschland bietet das Team um Gründer Robert Loschütz seit nunmehr 10 Jahren Offroadtrainings für Großenduros an. Ebenso finden sich auch Enduro-Events und -Reisen im Portfolio. Einer der größten Events im letzten Jahr war sicherlich der GS Trophy Qualifier, bei dem sich die drei besten Fahrer und die zwei besten Fahrerinnen qualifizieren konnten für die GS Trophy 2022 in Albanien (die just in dieser Woche in der dieser Artikel live geht stattfindet).

Das Trainingsgelände des EAT

Zwischen Dahlener Heide und Leipzig befindet sich in einem 120 Hektar großen Tagebau das Trainingsgelände für Reiseenduro-Trainings. Das Enduro-Gelände des Steinbruchs umfasst rund 80 Hektar. Auf diesem weitläufigen Gelände erwarten dich eine vielfältige Topographie und verschiedenste Untergründe: während des Endurotrainings bekommt man Asphalt, Schotter, Kies, Wiesen, Wasser und Feldwege unter die Räder.

Um einen Eindruck vom Gelände zu bekommen hier zwei Videos. Das erste ist von Enrique, der zusammen mit Tim und Patrick den GS Trophy Qualifier gewonnen hat und bei der diesjährigen GS Trophy mitfährt. Hier bekommen sie gerade ihre Trophy Bikes und ballern damit ordentlich durch den Enduropark.

Checkt auch Enriques YouTube-Kanal, er hat einige Videos rund um das Qualifying zur GS Trophy gemacht.

Das zweite Video ist von Johnny und Haui, die 2020 beim FEAR Event des EAT mitgefahren sind. Hier seht ihr auch viele Passagen des Geländes und bekommt einen Eindruck von diesem Event.

Unterwegs auf dem TET Deutschland

Der TET ist eine Strecke durch und um Europa auf zumeist unbefestigten Wegen. Von Bremen bis an die polnische Grenze führt ein großer Teilabschnitt der deutschen TET und so machten sich im letzten Jahr ein paar BEARS auf den Weg, ihn bis zur polnischen Grenzen zu befahren, um von dort auf die neue Route im Süden zu gelangen.. doch wie immer bei den BEARS kam alles ganz anders.

Entstanden daraus ist dieser nette Kurzfilm, der Euch ein paar erste Eindrücke der deutschen TET vermittelt.

Adventure Bike Ride Festival

Frühling wirds, die Blumen spriessen und die Tourenpläne fürs Jahr sind hoffentlich schon gefixt oder schon in der Umsetzung. Motorradtreffen sind ja auch wieder möglich und da kann man sich schon auf gemeinsame Ausfahrten und Treffen freuen. Ein etwas weit entfernteres, aber für den Reiseenduristen sehr interessantes Ziel kam mir dieser Tage auf das Radar: das Adventure Bike Ride Festival in Warwickshire, England.

Was genau verbirgt sich dahinter? Zum Festival, welches dieses Jahr vom 24. bis 26. Juni 2022 auf dem treffen sich tausende Reise-Enduristen auf dem beeindruckenden Gelände des Ragley Hall Estate in Warwickshire. Natürlich steht da auch altes Gemäuer rum und es hat weitläufige Parkanlagen, in denen gezeltet, gefeiert und auch offroad gefahren wird.

Wie das konkret aussieht? Kuckst Du hier:

EMGo Scramper

EMGo wer? Das Unternehmen EMGo Technology wurde im August 2019 durch den Zusammenschluss von zwei Entwicklungszentren – Motorrad und Elektromotorrad – gegründet und sitzt in Odessa/Ukraine. Letzte Woche startete EMGo seine Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo für den ScrAmper, ein Elektromotorrad im Scrambler-Stil. Wegen des Krieges in der Ukraine wurde die Produktion nach Polen und die Lagerhaltung nach Deutschland verlegt. Und um den Widerstand der Ukraine gegen die russische Invasion zu unterstützen, werden sie für je 15 verkaufte Motorräder ein Motorrad für das Militär bauen.

Das Motorrad selbst sieht sehr interessant aus. EMGo gibt an, dass der Motor eine Spitzenleistung von 16 kW /21PS hat, die Reichweite beträgt 160 km und die Höchstgeschwindigkeit 125 km/h erreicht. Im Gegensatz zu den meisten Elektromotorrädern ist der ScrAmper mit einem Vierganggetriebe ausgestattet. Ausserdem verfügt das Motorrad über ein integriertes Ladegerät und einen Stecker für den Anschluss an Level-2-Autoladestationen, um das Aufladen außer Haus zu erleichtern. Die 17-Zoll-Speichenräder mit 50-50-Reifen sollen dafür sorgen, dass der ScrAmper sowohl auf dem Asphalt als auch im Gelände zu Hause ist. Eine Bodenfreiheit von 200mm garantieren ein vielseitiges Einsatzspektrum.

Let’s go offroad – SW Motech Motor-Sturzbügel

Das Jahr 2022 steht für mich unter dem Motto „Let’s go offroad“. Seitdem ich die F800 GS mein Eigen nenne, habe ich wieder verstärkt den Wunsch, im Gemüse zu fahren. Im letzten Jahr ging es bereits mit der KTM Freeride ins Gelände und mit Stefan Tappert offroad durch Brandenburg. Für dieses Jahr sind schon drei Enduro-Trainings gebucht und die TET steht auch auf der Tourenliste. Jetzt zu Saisonbeginn gilt es erstmal am Fahrzeug und am Equipment zu feilen, um die Offroadtauglichkeit von Maschine und Fahrer zu optimieren.

Den Anfang machte ich heute mit der Montage von SW Motech Sturzbügeln. Dass diese sehr nützlich sein können, erfuhr ich auf meiner letzten Offroadtour, auf der ich mich gepflegt gemault hatte, die Maschine blieb aber ohne bleibende Schäden. Damit das zukünftig auch so bleibt, wollte ich etwas vorsorgen.

Die Bügel hatte ich bereits im letzten Jahr bei Valle ihm seinem Online-Shop bestellt, seitdem lagen sie im Keller, weil andere Projekte zuerst dran kamen. Bevor es morgen aber auf die erste Tour im Jahre 2022 geht, wollte ich heute schnell noch die Bügel montieren.

Offroad-Abenteuer in den Pyrenäen mit den Adventure Country Tracks

Um legal in Europa offroad fahren zu können, hat der Reise-Endurist mehrere Möglichkeiten. Entweder sich bei Reiseanbietern wie Eastmoto oder auch dem Enduro Action Team einbuchen, den Trans European Trail fahren oder den Adventure Country Tracks folgen. Letzteres ist ein mittlerweile eingetragener Verein, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Offroad Routen und Tracks in den europäischen Ländern für Reiseenduros zu etablieren und zu erhalten.

ACT versucht hierbei, das Motorradfahren auf unbefestigten Strecken im Hinterland für kommende Generationen zu erhalten und zusätzlich den Tourismus in den ländlichen Gegenden zu fördern. Entstanden ist die Idee im Jahr 2016 auf Initiative einiger Touratech Mitarbeiter aus Deutschland und Portugal. Das erste Projekt ACT Portugal entwickelte sich bereits in kurzer Zeit zu einem große Erfolg mit unzähligen Fans und Fahrern auf der Strecke. Ich erinnere mich noch gut an die Aufregung und Begeisterung, mit der Canan und Stefan von Motorradreise TV 2016 mit dem Scouting begonnen hatten.

Das Thema stieß auf große Begeisterung und so folgten nach Portugal Tracks in Griechenland, Rumänien und Italien. Ganz aktuell feierte gerade der ACT Pyrenäen seine Premiere und nach einzelnen Auszügen ist seit ein paar Tagen der komplette, einstündige Film über diese sensationelle Tour verfügbar.

Auf der ACT Website ist der GPX-Track und die Tourenbeschreibung noch nicht verfügbar, es lohnt sich also demnächst dort wieder reinzuschauen oder den Newsletter für weitere Update zu abonnieren. Persönlich bin ich komplett begeistert von dieser wunderschönen Natur und der tollen sowie anspruchsvollen Route.

Weitere Informationen findet ihr zum ACT auch auf YouTube oder Facebook.

Ducati präsentiert die neue Desert X

Ale letzte von Ducatis Modellneuheiten wurde heute die neue Desert X präsentiert, zu meiner persönlichen Freude in nahezu unverändertem Styling im Vergleich zur auf der EICMA vor zwei Jahren präsentierten Studie. Dieses begeisterte Publikums-Feedback gab dem Hersteller aus Bologna den entscheidenden Anstoß, das Konzept Realität werden zu lassen. Alle Informationen zum Bike gibt es jetzt auch auf der Ducati Website.

Die neue DesertX ist ein Motorrad mit einer starken Offroad-Orientierung, mit dem Ducati über die bisherigen Grenzen hinausgeht. Wüstendünen, schmale Offroad-Pfade, Schotterstraßen und bergige Serpentinen: Mit der DesertX soll es keine Grenzen mehr geben.

Die neue DesertX ist mit einem 21-Zoll-Vorderrad und einem 18-Zoll-Hinterrad ausgestattet und wurde mit dem Ziel entwickelt, auch anspruchsvolle Offroad-Einsätze zu meistern.

Elektro-Enduro fahren im Electric Ride Park Hardegsen

Seit annähernd zehn Jahren fahre ich nun Motorrad. In dieser Zeit war ich meistens auf der Strasse unterwegs, meine Fahrskills entwickelten sich hauptsächlich in ADAC Trainings. Bevor ich neulich das Blut der Rennstrecke geleckt habe beim Triumph Media Day war mein grösster Wunsch, meine Offroad-Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Das einmalige ADAC Reiseendurotraining fand ich eher so mittel, mir schwebte eher etwas in Richtung Enduro Action Team Training vor. Termine hatte ich mir auch schon ausgekuckt, aber Corona machte das ganze wenig planbar. Wir aber auf jeden Fall noch passieren, wohl aber mehr in Richtung 2022.

Umso mehr freute ich mich über das kurzfristig organisierte Wochenende der Bears on Tour im Electric Ride Park Hardegsen. Seit Januar bin ich Teil dieser herrlich verstrahlten Menge Motorradmenschen. Und zwei davon hatten ein Trainingswochende organisiert. Der Electric Ride Park ist ein Offroadpark für elektrobetriebene Motorräder und E-Bikes. Neben Single-Trails in verschiedenen Schwierigkeitsstufen und einer Einsteigerstrecke auf einem Wiesenhang mit kleinen Sprüngen ist die Krönung des Parks die anspruchsvolle Motocross-Strecke angelegt vom belgischen Streckendesigner Freddy Verherstraten.

Einfahrrunde

Motorrad-Reise-Enduro-Training beim ADAC

Dinge, die man nicht oft genug machen kann: Motorrad-Trainings. Vor ein paar Wochen hatte ich mich schon mal dazu ausgelassen. Wenn ich mich mal selber zitieren darf:

Ihr habt ein neues Motorrad, mit dem ihr noch nicht so ganz vertraut seid? Macht ein Training!

Den eigenen Rat zu Herzen genommen, buchte ich mich fürs Wochenende beim ADAC in Linthe zu einem Reiseenduro-Training ein. Schließlich hatte ich mein neues Motorrad noch nicht im Training bewegt. Das größere Ziel ist ein Trainingswochenende beim Enduro Action Team. Das ADAC-Training sollte das kleine Warmup dazu werden. Ein bisschen Zweifel hatte ich, ob die als Einsteigertraining ausgewiesene Veranstaltung ggf. zu langweilig werden könnte. „An den Basics kann man immer arbeiten!“ dachte ich mir dann aber.

So klingelte Sonntags um 6:00 der Wecker, denn die Trainings beginnen bereits um 08:00 Uhr. Die Morgensonne begleitete mich und ich hatte sogar noch die Zeit, ein Stück Landstrasse durch den Hohen Fläming bis nach Linthe mitzunehmen.

Dort angekommen formierte sich unsere Trainingsgruppe um unseren Trainer Peer. Mit meiner F800GS war ich bischen der Exot, alle anderen fuhren GS-Boxer, von 1100 über 1150, 1200 bis zur neuesten 1250er war alles vertreten. Die einzige Ausnahme bildete ein Teilnehmer mit einer brandneuen Triumph Tiger 900 GT.

Die erste Trainigseinheit am Vormittag verbrachten wir erstmal auf Asphalt. Bergauf- und Bergabbremsungen jeweils nur mit Vorder- oder Hinterradbremse, im Schrittempo am Lenkeranschlag wenden, Notstopp am Berg. Oder wie der Trainer es nannte: „Was tun, wenn der Berg gewinnt?“ In dem Falle die Maschine durch Motor abwürgen mit eingelegtem Gang zum Halten bringen. Anschliessend Lenker an den Anschlag bringen und durch ganz zartes Dosieren der Kupplung rückwärts rollen lassen um die Maschine parallel zum Berg bringen. Anschließend durch wechselnde Lenkereinschläge das Vorderrad dazu bringen, bergab zu rutschen um eine ungefährdete Linie bergab zu haben.

Am späteren Vormittag ging es dann auf den Offroadparcours. Fahren auf Sand war angesagt. Für mich so ein bisschen der ungeliebte Endgegner. Um es richtig zu lernen, standen wir vor der „Elefantengrube“, einer tiefen, mit Sand gefüllten Senke. Aber auch mit einer dicken Adventure-GS mit wenig Profil auf den Strassenreifen war die Durchfahrt durch das Becken zu bewältigen, wie unser Trainer zeigte. Und ich muss gestehen, ich gewöhnte mich immer mehr daran. Erstmal mit den Füßen noch unterstützend am Boden. Dem Vorderrad etwas Spiel geben, damit es sich durchpflügen kann und vor allem wie bei allen anderen Fahrmanövern auch den Blick in der Ferne gerichtet und nicht auf das Terrain kurz vorm Vorderrad. Wenn man auch bei langsamen Tempo die Balance gut halten kann, findet das Motorrad schon seinen Weg.

In Zweierteams fuhren wir Runden durch unseren Parcours, später ergänzt mit Bergauf- und Bergabpassagen. Ich hatte mich mit Achim zusammengetan, lustigerweise kam er aus meiner schwäbischen Heimat. In Brandenburg machte er gerade Urlaub und nahm das Endurotraining als passende Abwechslung mit. Wir ergänzten uns sehr gut und mussten eher den anderen beim Motorrad aufheben helfen. Zwei, drei der Teilnehmer hatten durchaus zu schaffen mit den noch leichten Offroadbedingungen. Nach leichten Stürzen strichen auch zwei Mitfahrer die Segel und brachen das Training ab.

Später am Nachmittag hatten wir das gesamte Offroadgelände für uns und konnten uns durch schmale Pfade im Wald wühlen, auf Waldboden, Sand und Schotter in unterschiedlichster Körnung und Konsistenz. Die hohen Temperaturen den Tag über zehrten aber an der Kondition, viele Trink- und Verschnaufpausen halfen da, die Konzentration dennoch hoch zu halten.

Mach 8 Stunden Training ging es zurück nach Hause. Insgesamt fand ich es gut aufgebaut, an den Grundlagen konnte ich gut weiter feilen. Beim nächsten Training darf es aber gerne etwas anspruchsvoller sein.

Auf der Heimreise fiel die 50.000 Kilometer-Marke. Ich kann meine Maschine also als gut eingefahren bezeichnen. Mögen viele, spannende Kilometer auch abseits asphaltierter Strassen folgen.

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