Das Jahr 2022 steht für mich unter dem Motto „Let’s go offroad“. Seitdem ich die F800 GS mein Eigen nenne, habe ich wieder verstärkt den Wunsch, im Gemüse zu fahren. Im letzten Jahr ging es bereits mit der KTM Freeride ins Gelände und mit Stefan Tappert offroad durch Brandenburg. Für dieses Jahr sind schon drei Enduro-Trainings gebucht und die TET steht auch auf der Tourenliste. Jetzt zu Saisonbeginn gilt es erstmal am Fahrzeug und am Equipment zu feilen, um die Offroadtauglichkeit von Maschine und Fahrer zu optimieren.
Den Anfang machte ich heute mit der Montage von SW Motech Sturzbügeln. Dass diese sehr nützlich sein können, erfuhr ich auf meiner letzten Offroadtour, auf der ich mich gepflegt gemault hatte, die Maschine blieb aber ohne bleibende Schäden. Damit das zukünftig auch so bleibt, wollte ich etwas vorsorgen.
Die Bügel hatte ich bereits im letzten Jahr bei Valle ihm seinem Online-Shop bestellt, seitdem lagen sie im Keller, weil andere Projekte zuerst dran kamen. Bevor es morgen aber auf die erste Tour im Jahre 2022 geht, wollte ich heute schnell noch die Bügel montieren.
Raus in die Sonne, in der Open Air Garage begann ich mit dem Schrauben. Das Set besteht aus zwei Bügeln und einer Verbindungsstrebe sowie Befestigungsmaterial. Hergestellt sind die Bügel aus gestrahltem und elektropoliertem Edelstahl und bieten im Vergleich zu beschichtetem Stahl den Vorteil, dass Beschädigungen am Sturzbügel nicht zum Verlust der Korrosionsbeständigkeit führen.
Die Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben und Distanzhülsen hatte ich schon vorsortiert, also die Teile rausgesucht, die zu meinem Modell passten. Da das Bügelset für die BMW F 650, 700 und 800 GS gemacht ist, gab es modellspezifische Unterschiede im Befestigungsmaterial. Die Bedienungsanleitung war dabei, hätte aber etwas expliziter sein können.
Ich begann mit der Reinigung der im Motorblock eingelassenen Gewinde, die die Befestigungsschrauben aufnehmen sollten. Mit der Bürste entfernte ich den groben Dreck, spülte dann mit ein paar Stößen WD40 den Dreck raus, bevor ich mit Wattestäbchen den Restschmutz rausholte und dann alles trocknen ließ.
Das erste Problem hatte ich dann, als ich die Motorschrauben lösen wollte, die den oberen Aufnahmepunkt für die Bügel bildeten. Mit meinem 45er Torx-Schraubenzieher bekam ich die nicht gelöst, hatte leider keinen passenden Aufsatz für meine Ratsche, mit der ich eine höhere Hebelkraft erzielt hätte. Also fuhr ich kurz ins Craftwerk und lieh‘ mir dort bei Micha das passende Werkzeug, löste beide Schrauben an und fuhr dann wieder nach Hause, um mit der Montage fortzufahren.
Die Bügel waren dann schnell montiert, die Schrauben mit blauem Schraubensicherungsmittel fixiert und erstmal handfest angezogen. Bei der Montage der Verbindungsstrebe hatte ich mich etwas dämlich angestellt. Das Gewindeloch für die linke Halterung der Strebe war zwischen den beiden Auspuffrohren und etwas schwer zu erreichen. Gleichzeitig war die passende Distanzhülse nicht aufzufinden. Ich hatte nur eine mit zu dünnem Bohrloch, durch dass die Schraube nicht passte. Laut Bedienungsanleitung sollte es noch eine andere mit größerer Bohrung geben, diese war aber nicht auffindbar. Laut fluchend ging ich in den Keller und suchte alle passenden Unterlegscheiben zusammen, bis ich auf die Höhe der Distanzscheibe kam, band alle mit einem dünnen Faden zusammen, damit ich ne Chance hatte, die auf die Schraube zu führen. Natürlich fiel mir das ganze dann zweimal runter und ich durfte die Scheiben dann mit zwei langen Schraubenziehern aus der Motorschutzplatte rausfischen. Schussendlich waren alle Teile montiert und ich zog alle Schrauben auf das passende Drehmoment an.
Und was soll ich sagen? Beim Aufräumen tauchte dann die vermisste Distanzhülse wieder auf, das vermaledeite Drecksstück. Für heute habe ich es aber gut sein lassen, wenn ich nach der morgigen Tour noch etwas Muße habe, baue ich sie vielleicht noch ein.
Mir gefällt, dass die SW Motech Bügel schmal anliegen und die Optik der Maschine nicht so verbreitern. Und ich habe zusätzliche Montagepunkte für die Actioncam, werde ich morgen auf der Tour gleich ausprobieren. Die Robustheit bei Stürzen im Gelände möchte ich möglichst nicht austesten müssen, aber zumindest habe ich vorgesorgt. Und wenn ich im nächsten Winter etwas Muße habe, lasse ich die Bügel vielleicht noch schwarz pulvern.
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