Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

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Watching people building epic shit

Was haben wir nur in Zeiten vor diesem Internet gemacht? Wie haben wir uns denn Fähigkeiten angeeignet ohne YouTube? Oder Inspiration geholt? Oder bekloppte Ideen beim Entstehen und bei der Umsetzung verfolgt? Sicherlich, das ging alles auch, aber mit mehr Aufwand und vielleicht nicht so schnell.

Warum ich das Euch schreibe? Weil ich gerade wie ein Süchtiger die YouTube-Playlist von Mike Burroughs wegbinge, in der er seinen Umbau eines Ferrari 308 dokumentiert. Hier kurz das Vorher-/Nachher-Bild:

Klar, Umbauvideos von Motorrädern und Autos gibt es zuhauf. Was diesen für mich speziell macht, ist zum einen die krasse Idee, die hinter diesem Umbau steckt. Mike zerpflückt einen sehr gut erhaltenen Ferrari 308 um unter anderen einen Honda K42-Motor mit Turbolader einzubauen, der über 1.000 PS abliefern soll. Ziel ist es damit Rennen zu fahren, gleichzeitig soll der Ferrari aber auch auf der Strasse funktionieren.

Zum anderen fasziniert mich die Ambition von Mike, an diesem Projekt zu wachsen und seine eigenen Fähigkeiten weiter auszubauen. Und er ist super ehrlich zu sich selbst und gleichzeitig auch sein größter Kritiker. Wie oft er gerade erstellte Teile immer wieder modifiziert oder komplett neu baut, weil das letzte Detail noch nicht passt. Und er macht auch seine Emotionen komplett transparent: der Frust, wenn etwas nicht funktioniert aber auch der Enthusiasmus, wenn sich das gewünschte Endergebnis nach vieler Arbeit endlich einstellt.

Was ich auch super finde, dass Mike in den Videos auch genau aufzeigt, mit welchen Werkzeugen er arbeitet oder welche Techniken bei der Erstellung einzelner Komponenten verwendet. Und er lässt einen an seiner eigenen Lernkurve teilhaben.

Fallen Euch ähnliche Content Creator ein, die das auch so machen? Im Motorradbereich wäre das für mich auf jeden Fall Gorm Taube mit seinem Dominator-Umbau. Nur, dass er den leider nicht auf YouTube dokumentiert.

Headerfoto: Mike Burroughs – Stanceworks

Die BMW GS Trophy 2024 geht nach Namibia

Der Austragungsort der BMW Motorrad International GS Trophy 2024 steht fest: Das Offroad-Abenteuer führt diesmal nach Namibia. Nachdem die International GS Trophy alle befahrbaren Kontinente rund um den Globus bereist hat, kehrt sie 2024 dorthin zurück, wo im Jahr 2008 alles begann – nach Afrika.

Nationale Qualifyings und erstmaliges internationales Qualifying für ein International Team bei den BMW Motorrad Days 2023

Bis zum offiziellen Start der BMW Motorrad International GS Trophy 2024 dauert es jedoch noch ein wenig. Einen Vorgeschmack darauf bieten die nationalen und regionalen Qualifyings. Weltweit finden 15 nationale sowie ein internationales Qualifying statt, bei denen sich die geübten Enduristinnen und Enduristen beweisen können.

Wer die Navigationsübungen mit dem GPS, Geländefahrten und technische Prüfungen am besten meistert, sichert sich einen Platz in einem der 22 Länder-Teams. Die Damenteams, die sich auf nationaler Ebene durchsetzen, gewinnen schließlich eine Reise zum internationalen Female-Qualifying. Dort werden insgesamt sechs Damen-Teams ermittelt, die gemeinsam mit den 16 Herren-Teams die heißbegehrten Plätze im Flugzeug nach Namibia ergattern.

Für alle diejenigen, die ihr Heimatland auf der Liste der nationalen oder regionalen Qualifyings nicht entdeckt haben, besteht indes kein Grund zum Trübsal blasen. Denn im Rahmen der in Berlin stattfindenden BMW Motorrad Days bietet BMW Motorrad vom 6. bis 8. Juli 2023 erstmalig ein internationales Qualifying an, um noch mehr begeisterten Enduristinnen und Enduristen eine Chance auf die Teilnahme an der Int. GS Trophy 2024 im sogenannten International Team zu ermöglichen. Auf der gstrophy.com wird hierzu im März 2023 ein Link zur Anmeldeseite hinterlegt.

Was in zehn Jahren Kettenritzel.cc so alles passiert ist

Für mich selber klingt es ein bisschen unglaublich, aber wie mein Kalender mir anzeigt, hat dieses kleine Nischenblog dieses Jahr im August seinen zehnjährigen Geburtstag gefeiert. Und ich habe es nicht mal auf dem Schirm gehabt. So viel ist in dieser Dekade passiert, was so nicht vorhersehbar war. Meine damalige Entscheidung, den Motorradführerschein zu machen war eher eine zweckmässige, wie ihr hier nachlesen könnt. Eher beiläufig entstand dann auch dieses Blog, eher gedacht als mein persönliches Tagebuch im Internetz.

Die anfänglichen Artikel waren aus heutiger Sicht etwas hemdsärmelig, hat ja auch kaum einer mitgelesen. Heute, knapp 1.300 Artikel später sind es ein paar mehr geworden, im Schnitt 10.000 Menschen, die im Monat hier vorbeischauen. Auch wenn diese Zahlen die letzten Jahre stabil sind, habe ich mich immer noch nicht daran gewöhnt und finde das alles ein bisschen verrückt. Und ich möchte Euch „Danke“ sagen, dass ihr hier immer wieder vorbeischaut und den Artikeln hier Eure Aufmerksamkeit schenkt. Es sind ja längst nicht nur die meinen, das Autorenteam ist in den letzten Jahren sehr gewachsen, neben mir schreiben hier mittlerweile Thomas, Siggi, Nico, Sabine, Carina und Stephan.

Zehn Jahre tolle Menschen

In diesen zehn Jahren habe ich auch unfassbar viele neue Menschen kennengelernt, viele gute Bekanntschaften und großartige Freundschaften sind entstanden. Menschen, die aus meine Leben nicht mehr wegzudenken sind. Alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, but just to name a few:

  • Ganz am Anfang standen die ganzen Motorrad-Blogs und -Twitterer, bei denen ich mitlas, kommentierte und mich mit der ganzen Blase vernetzte.
  • Früh kam ich mit der Berliner Motorrad-Szene in Berührung, über Treffen bei Urban Motors (Feines Fest oder Glühwein & Waffeln) oder den Berlin Café Racers, zu deren ersten Anhängern ich mich zählen darf.
  • Später, als ich mir etwas Reputation erschrieben hatte und die ersten Hersteller auf einen aufmerksam wurden, entstanden auch erste, gute Kontakte in die Industrie. Tolle, passionierte Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machten.
  • Erst in den letzten beiden Jahren – und es kommt mir so viel länger vor – kam der Kontakt zu den Bears on Tour. Erst über den Podcast gestolpert, dann Supporter geworden, dann ganz viele zauberhafte Menschen kennen gelernt. Und mit einer ganz besonderen Frau aus dieser Truppe darf ich seit 2021 unseren TwinSpark Podcast hosten. Danke Dir, Carina für die aufregende Reise bis hierher, möge sie noch ewig weitergehen.

Moto Cinema – Wide of the Mark

Normalerweise beginnt ein Motorradabenteuer mit der Abfahrt. Sechs Kumpels aus Australien hatten sich aber eine andere Aufgabe gestellt. Jeder von ihnen hat auf Basis eines normalen Strassenmotorrads ein Custombike auf die Beine gestellt mit dem im Anschluss die unglaubliche Wildnis der australischen Insel Tasmanien erkundet werden soll. Was kann da schon schiefgehen? Eine ganze Menge, und genau hier ist „Wide Of The Mark“ anders, als andere Motorrad-Filme. Hier gibt es keine Schnitte und keine zweiten Takes, dafür aber das ungeschminkte Abenteuer geschminkt mit Pannen, Stürzen und Reparaturen am Straßenrand.

Den Film gibt es als Video on Demand auf Vimeo. Für alle, die morgen in Berlin sind könnt ihr den Film auch im Craftwerk.Berlin kucken. Ab 19:00 Uhr ist die Bar offen, der Film startet um 20:00 Uhr. Koscht nix, aber meldet Euch bitte vorher hier an.

Der ungewöhnliche Ausgang eines Motorrad-Diebstahls

tl;dr

Die ganze Geschichte

Man könnte meinen, ich würde hier in Berlin in einer hochkriminellen Umgebung wohnen. Wurde mir nun zum zweiten Mal schon das Motorrad gestohlen. Abgeschlossen und angekettet in einer geschlossenen Großgarage.

Als unser Hausmeister am Montag morgen bei uns klingelte, dachte ich erstmal an nichts böses. Als er mir dann sagte, dass mein Motorrad nicht mehr da wäre, war ich dann schlagartig hellwach und flitzte in die Garage, um mir das anzuschauen. An der Stelle, an der am Vorabend noch die F800 GS unter einer Plane stand, lag nur noch die Sicherungskette am Boden. Mit dem hydraulischen Bolzenschneider, den die Diebe benutzt hatten, um den Kettenring zu durchtrennen.

Ein Besuch im PS.Speicher in Einbeck

Manche Dinge geschehen ungeplant und sind aber darum noch umso besser. Eigentlich waren wir nach Niedersachsen gefahren, um Elektro-Enduros zu fahren. Als der Betreiber uns aus Witterungsgründen absagen musste, suchten wir ein Alternativprogramm und wurden in Einbeck fündig. Schon auf der Hinfahrt wies uns ein Hinweisschild auf das PS.Speicher genannte Motorrad- und Automobil-Museum im niedersächsischen Einbeck hin. Es beschreibt sich selbst als Erlebnisausstellung zur Entwicklung der individuellen Mobilität auf Rädern. Auf sechs Etagen führt die Hauptausstellung chronologisch durch alle Entwicklungsphasen der motorisierten Fahrzeuge. Dabei wird veranschaulicht, in welchen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen sich Menschen seit über 130 Jahren auf Rädern bewegen. Mehr als 300 Exponate, darunter zahlreiche Raritäten aus der weltgrößten privaten Sammlung deutscher Motorräder, erzählen Geschichten von technischem Fortschritt und individueller Mobilität. An rund 90 Multimedia-Stationen können die Besucher die gesellschaftlichen Hintergründe erkunden.

Meine Söhne und ich hatten dieses Jahr schon das Mercedes-Benz- und das Porsche-Museum in Stuttgart besucht, also brachten wir schon eine gewisse Erwartungshaltung mit, als wir den PS.Speicher betraten.

Der Rundgang durch die sechs Stockwerke des ehemaligen Kornspeichers ist als Zeitreise durch die Geschichte der motorisierten Fortbewegung gestaltet und führt chronologisch von oben nach unten. Er beginnt mit der Erfindung des Fahrrads, des Motorrads und des Automobils im 19. Jahrhundert, präsentiert wesentliche technische Errungenschaften des 20. Jahrhunderts und mündet schließlich in einen Zeittunnel, der zukunftsweisende Visionen des zweiten Jahrtausends vorstellt. In die Ausstellungsgestaltung sind zahlreiche Aktivstationen, Vertiefungstexte und Spielmöglichkeiten sowie mehrere Fotostationen integriert. Besucher können sich aber auch selbst ans Steuer setzen und in einem Hanomag „Kommissbrot“ durch den Stadtverkehr der 1920er Jahre chauffieren.

Das war die 3. Auerberg Klassik

Insgesamt 215 Oldtimer aus den 1920er bis Ende der 70er-Jahre und Teams aus sieben Nationen gingen am zweiten September-Wochenende bei der 3. Auerberg Klassik an den Start. Damit verwandelte sich das bayerische Örtchen Bernbeuren zum dritten Mal in ein rollendes Motorrad- und Automuseum für die ganze Familie.

In dieses Jahr mit einem speziellen Novum: Alle Teilnehmer der diesjährigen Auerberg Klassik hatten die Möglichkeit, ihr historisches Motorrad oder Auto mit klimaneutralem E-Fuel, also synthetisch hergestelltem Rennbenzin zu betanken. „Uns als Veranstalter liegt die größtmögliche Verträglichkeit mit Natur und Umwelt am Herzen. Das E-Fuel, das uns von unserem Partner P1 Performance Fuels GmbH bezogen wurde, kann im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen 90 Prozent der CO2-Emissionen reduzieren. Wir möchten aktiv ein Zeichen setzen, dass synthetisch hergestellter Treibstoff eine reelle Alternative bietet, den historischen Motorsport in Einklang mit dem Klimaschutz zu bringen“, so Hermann Köpf, 1. Vorstand der Auerberg Klassik e.V. Mehr als ein Drittel der insgesamt 230 handverlesenen Oldtimer-Teams machten in diesem Jahr davon Gebrauch und für noch mehr Umsteiger halten die Veranstalter auch künftig an diesem Konzept fest.

Ride and Talk #74 – Craftwerk Berlin

Den BMW Motorrad Ride And Talk kennen sicherlich einige von Euch, er ist auch schon eine Weile on air. In der aktuellsten Folge haben sie es nach Berlin geschafft und interviewen Cäthe, Max und Micha vom Craftwerk. Hört gerne mal rein und wenn Euch die 35 Minuten noch nicht reichen, darf ich Euch einen unserer ersten – und längsten – TwinSpark Podcastfolgen mit Cäthe und Micha empfehlen.

Bike Shed London 2022

Über die Jahre hat sich das Bike Shed als einer der Institutionen im europäischen, wenn nicht weltweiten Spektrum der Motorrad-Enthusiasten etabliert. Stellvertretend für alle Aktivitäten sticht die Bike Shed Motorcycle Show hervor, die seit über 10 Jahren den Zeitgeist der Custom Bike Branche widerspiegelt. Entstanden ist die Idee aus der Unzufriedenheit der Bike Shed Crew mit den „herkömmlichen“ Motorradmessen. Meckern kann jeder, aber Vikki, Dutch und die Crew wollten es besser machen.

Oh, so young and spirited – still unto this day!

As far as we know, we are the biggest independent motorcycle show in Europe.  

Anthony „Dutch“ van Someren, BSMC Gründer

In 2015 besuchte ich das Bike Shed Paris, was schon eine sehr guten Vorgeschmack bot auf das, was immer am letzten Maiwochenende im Londoner Tobacco Dock vor sich geht. Es sollte aber bis 2022 dauern, bis ich es mal nach London schaffte, um mir den „real deal“ anzuschauen. Die Location „Tobacco Dock“ wurde 1812 als Lager für importierten Tabak erbaut, Ziegelsteine und gußeiserne Träger bieten ein hervorragendes Ambiente für spektakuläre Custom Bikes.

Im Besitz eines „Press & VIP-Tickets“ für den Freitag Abend erhoffte ich mir eine etwas intimere Atmosphäre, um in Ruhe die Motorräder zu begutachten und zu fotografieren. Falsch gedacht, die Warteschlange an beiden Eingängen ging um den halben Block. Aber das spricht wohl für die Qualität und Begehrlichkeit des Events.

10 Jahre Distinguished Gentleman’s Ride

Der geneigten Leserschaft dieses Blogs wird der Distinguished Gentleman’s Ride kein neues Thema mehr sein. Seit nunmehr 10 Jahren existiert der DGR, meinereiner war bei der zweiten Ausgabe das erste Mal dabei. Warum aber fahren an diesem Tag aufgerüschte Frauen und Männer auf meist klassischen Motorrädern durch die Metropolen dieser Welt? Genau: um aufzufallen! Und dieses Aufmerksamkeit zu nutzen, um auf das Thema Männergesundheit und Krebsprävention aufmerksam zu machen.

Im Jubiläumsjahr hatten sich in Berlin rund 430 angemeldete Fahrer am Gendarmenmarkt eingefunden, im Vorfeld waren bereits 13.500€ an Spenden alleine in Berlin zusammengekommen. Nach einer Ansprache durch die Veranstalter wurden die Zweiräder gesattelt, eine bunte Mischung von Modern Classics bis hin zum richtigen Alteisen – das älteste Motorrad in der Gruppe war 70 Jahre alt. Die Strecke führte mitten durch das Herz von Berlin vorbei an vielen begeisterten Zuschauern, begleitet von der Polizei und den Kollegen der Berliner Motorradstaffel.

Ziel der Ausfahrt war die Berliner Dependance von Deus Ex Machina mit entspannter Musik, Benzingesprächen, Fotowand und Gegrilltem.

Danke an Das Orga-Team, allen voran Jan & Thomas sowie an Renato Silva für die Bilder.

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