Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

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Mit der Vespa durch Asien

Mit jedem präsentierten Adventure-Bike oder Reiseenduro mag man den Eindruck gewinnen, dass es mindestens diese Art Maschine braucht, um größere Fernreisen zu machen, die auch mal Abseits asphaltierter Strassen stattfinden könnten. Wie schon mein Freund Stephan Schaar bewiesen hat, reicht auch eine kleine Vespa für große Reisen und Fernwehbefriedigung. Während Stephan mit seiner ET2 „nur“ die Alpen überquert hat, ist Emma Trenchard mit ihrer ET4 einen großen Schritt weiter gegangen und fuhr von England bis in die Mongolei und wieder zurück. Und das alles ohne voll einstellbare Federung mit langem Federwegen, der neuesten Offroadbereifung, Nebelscheinwerfern oder Sturzbügeln.

If you think about all the ‘What ifs,’ and the stuff that could go wrong, you’d never ever go on a trip like that.

Emma Trenchard

Auf dem Weg in die Mongolei fuhr Emma durch Südeuropa und dann durch die Stans, ihre Rückreise führte sie unter anderem durch Sibirien. Mehr Infos zu ihrem Trip könnt ihr hier im Vespa Magazin nachlesen.

Und irgendwie bin ich jetzt etwas beschämt, dass ich mit meiner Vespa nur ins Büro pendle, wo doch so viel mehr möglich wäre.

Island offroad erfahren

Egal wie viel Dinge ich schon mit dem Motorrad erlebt habe, meine Bucketlist wird nicht kürzer, eher länger. Und gerade ist noch ein weiterer Eintrag auf die Liste gerutscht: eine Offroadtour durch Island. Und das nur, weil ich diese Doku auf YouTube gesehen habe (ja, ich bin leicht zu triggern):

Brent Pearson von dem das Video ist reiste dafür extra aus Australien an und war mit dem Anbieter Ride with Locals unterwegs, die verschiedene Offroadtouren in Island anbieten. Die Auswahl der Leihmotorräder zeigt schon, dass hier das Fahren auf losem Untergrund Programm ist: Husqvarna 450 und 701, KTM 350, 450 und 690 R sowie Honda CRF 300L stehen zur Auswahl, jeweils auf Grobstöllern. Im Video wird klar, dass man schon mal Offroad gefahren sein sollte, der Anbieter beschreibt den Schwierigkeitsgrad ans „very advanced“. Es wird aber auch eine Tour an die Westfjorde angeboten, die als „medium“ klassifiziert ist.

Island ist generell ein sehr teueres Reiseland, das zeigt sich auf auf dem Preisschild beider Touren: 7.000€ muss man auf der hohen Kante haben, um sich den Traum gönnen zu können. Ob der Preis das Wert ist muss jeder für sich entscheiden, aber die Landschaften sind unfassbar.

Ich schaue mir gleich mal das nächste Video an von Girl on a Bike und träume weiter. Und fange vielleicht an zu sparen.

Durch die Märkische Schweiz bis zur Festung Küstrin

Einige Male war ich bereits in der Märkischen Schweiz, aber weiter bis hinter Neuhardenberg hatte ich es nicht geschafft. Irgendwo hatte ich aber von der Festung Küstrin gelesen und beschloss, dass ich diesen weissen Fleck auf meiner Landkarte tilgen möchte. Und das tat ich nicht alleine, sondern nahm mir einen aktuellen und einen ehemaligen Arbeitskollegen mit.

Richtung Bernau ging es nördlich aus Berlin raus und dann Richtung Osten über kleine Alleen durch Dörfer wie Beiersdorf, Höhenland und Neutrebbin. Für brandenburger Verhältnisse war es nett kurvig und machte Laune. Manche Abschnitte hatten leider nicht die beste Asphaltdecke, was mir mit meiner GS relativ wenig ausmachte. Die Mitfahrer mit ihren Straßenmaschinen wiesen in den Pausen aber dezent drauf hin, dass es dann doch etwas rumpelig war hier und da.

Sehr rumpelig wurde es, als wir zwischen Zechin und Genschmar plötzlich vor einer aufgerissenen Asphaltdecke standen. Anderswo hätte man die Straße hier komplette gesperrt und eine Umleitung eingerichtet. Nicht so aber hier im Oderbruch: kurz vor der Fräskante eine Bake aufgestellt, fertig. Ein uns entgegenkommender Einheimischer bestätigte uns, dass das alles so seine Richtigkeit hätte und man weiter hinten noch über den Acker ausweichen muss. Also machten wir uns an die Weiterfahrt. Auch hier kann ich nur bestätigen, dass eine Enduro in Brandenburg schon das richtige Gefährt ist. Aber seht selbst:

Vogesentour, Tag III: Col de Bussang bis Straßburg

Am heutigen dritten Fahrtag reduzierte sich unsere Gruppe von fünf auf drei, da Sandra und Siggi bereits jetzt den Heimweg antreten mussten. Thomas, Stephan und mir stand eine rund 310 km Tagesetappe bevor, die uns über eine Schleife südlich über das Plateau des Mille Étangs zurück über den Vogesenkamm bis Straßburg führen sollte. Doch bevor wir los machten genossen wir erstmal das Frühstücksbuffet im Moto-Hôtel Col de Bussang und ich stromerte über den Parkplatz des Hotels um die anderen Motorräder zu begutachten und entdeckte dieses lustige Derivat:

Wer sagt, dass man mit einem Sportmotorrad wie einer Ducati 998S nicht auch auf Weltreise gehen kann – passende Gepäckmodifikationen vorausgesetzt. Verrückt.

Ein gemeinsames Abschiedsfoto später ging es für uns drei erstmal wieder den Col de Bussang runter und das Tal weiter bis Le Thillot, wo wir uns zum Col des Croix (678 m) emporschwangen. Hätte ich vor der Tour die Tour de France-Doku auf Netflix geschaut, hätte ich ab dem Col des Croix eine andere Route gewählt und den Abzweig genommen, der uns zur Bergankuft auf der Planche des Belles Filles geführt hätte. Gut, ist fürs nächste Mal notiert.

So folgten wir der geplanten Route Richtung Servance. Zugegebenermassen hatte ich hier am morgen vor Fahrtantritt bereits einige Schlaufen aus der Route rausgenommen, da das Navi eine Fahrzeit von knapp acht Stunden anzeigte. Das hätte uns schon ein Hinweis sein müssen auf die sehr kleinen Sträßchen mit geringer Durchschnittsgeschwindigkeit, die vor uns liegen sollten.

Abenteuerlich wurde es dann, als wir in Ternuay links abbogen und die mässig asphaltierte Strasse schnell relativ eng und steil wurde. Mehrmals hielt ich an, um zu checken ob wir auch auf der richtigen Route waren. Waren wir erstaunlicherweise, ich hatte das so geplant. Für meine Mitfahrer war dieser eher technisch zu fahrende Streckenabschnitt auch ok, so machten wir weiter. Innerhalb von drei Kilometern machten wir knapp 400 Höhenmeter um diese genauso schnell wieder abzubauen ins Tal nach Fresse herunter. Dort wiederholte sich das Spielchen, auch wenn die Strasse nicht ganz so eng sein sollte. Als Belohnung wartete auf uns ein wunderschöner Aussichtspunkt mit einem grandiosen Ausblick in die Vogesen.

Prolog der Vogesentour: von Hochtaunusstraße bis Naturpark Pfälzer Wald

Um ins Elsaß und die Vogesen zu kommen, muss man erstmal ins Elsaß und die Vogesen kommen. Mann kann dies direkt über die Autobahn machen, muss man aber nicht. Für die diesjährige Tour hatte ich mir mehrere direkte und indirektere Anreiserouten ausgeheckt, aber die Wahl fiel eindeutig auf die längste Variante. Start der Tour war bei Triumph Deutschland in Rosbach, der erste Stop war bei Sandra in Bad Camberg geplant, die eine von vier Mitfahrern unser diesjährigen Tour war.

Wie es der Zufall so will, liegt zwischen Rosbach und Bad Camberg die Hochtaunusstraße, ein sehr lustig zu fahrendes Kurvengeschlängel auf 55 Kilometern. Eine bessere Grundlage, um sich auf die Triumph Tiger 1200 einzugrooven hätte es kaum geben können. Natürlich war Sandra noch nicht fertig mit packen, als ich bei ihr ankam und ja, das hat ihr ein paar dumme Sprüche von mir beschert. In aller Freundschaft natürlich. Irgendwann nach 14:00 Uhr rollten wir dann bei ihr vom Hof und hatten 280 Landstrassenkilometer vor uns bis zum Zielort Bad Bergzabern, der nur einen Steinwurf von der deutsch-französischen Grenze entfernt liegt.

Der erste Teil der Strecke führte nach Westen, um dann in einen Bogen weiter südwärts zu führen bis Bingen am Rhein. Das Südhessen nette Straßen zu bieten hat, könnte ich schon bei der Pressevorstellung der BMW R18 erfahren und auch unsere heutige Streckenführung enttäuschte nicht. Zwischen Michelbach und Laufenselden beispielsweise ging es vortrefflich in weiten Kurven den Berg rauf und runter, schöne Ausblicke inklusive. Aber auch der Abschnitt zwischen Geroldstein bis kurz vor Bingen trieb einem das Grinsen unter den Helm.  

Abenteuer Türkei – Land der Gegensätze

Es gibt Menschen, die man im Motorrad-Universum eigentlich nicht vorstellen muss. Valentin Müller zum Beispiel, der uns als Valle on Tour schon seit Jahren durch begeisternde Motorrad-Reiseberichte in schöne und entlegene Zipfel unseres Planeten führt. Die Dokumentation seiner Balkanreise hat in mir sehr viel Fernweh geweckt – zumal sie da beginnt, wo wir 2018 unsere Slowenien-Tour gemacht haben und ich eine Ecke Europas entdeckt hatte, die mir sehr taugt.

Nun hat Valle sein neuestes Werk fertiggestellt und präsentiert das Ergebnis nicht online auf YouTube sondern in Kinos deutschlandweit.

Die Erlebnisse aus 10.000 Motorradkilometern durch die Türkei resultieren in einem zweistündigen, bildgewaltigen Film. Er beginnt da, wo die Balkantour aufgehört hat, führt uns durch pulsierende Metropolen, wunderschöne Landschaften und wirklich sehr, sehr abgelegene Zipfel der Türkei, in der die lokalen Bewohner auf den nächsten Bergpass fahren müssen, um überhaupt Handyempfang zu haben.

Die Kombination aus Drohnen- und Fahraufnahmen sind sehr gut komponiert, mit toller Musik unterlegt und Valles angenehme, ruhige Stimme aus dem Off erzählt von den Abenteuern aus 1.001 Nacht.

Ich liebe es Plätze abseits der normalen Routen zu entdecken, an scheinbar unlösbaren Aufgaben zu scheitern und eine beispiellose Kameradschaft zu erfahren. Einzigartige Menschen zu treffen, filmreife Kulissen zu besuchen und wie ein Sultan zu speisen stehen in keinem Drehbuch. Diese Reise in die Ferne wurde von unglaublichen Zufällen, besonderen Begegnungen und unfassbaren Naturschauspielen begleitet. Die Welt außerhalb der eigenen vier Wände kennenzulernen, in eine fremden Kultur einzutauchen und dabei auch eine Reise zu sich selbst zu machen.

valle

Wie sich Valle immer wieder auf die Begegnungen mit den Menschen unterwegs einlässt und mit fast kindlicher Neugier Strecken abseits ausgetretener Pfade sucht, verleiht dem Film eine schöne Emotionalität. Jetzt mal unter uns: da sind Streckenabschnitte dabei über die er seine vollbeladene Großenduro schubst, da würde ich mit meiner kleinen Dominator nur kopfschüttelnd davor stehen und wieder kehrt machen.

Das Abenteuer beginnt da, wo der Plan aufhört

Wenn ihr den Film selber im Kino sehen wollt, dann müsst ihr Euch sputen, denn die meisten Vorstellungen sind bereits ausverkauft. Es soll aber eine YouTube-Serie folgen, denn wie Valle gestern selber meinte: „Das alles was ich erlebt habe, lässt sich in zwei Stunden nicht auserzählen!“ Folgt ihm also auf YouTube, damit ihr nix verpasst.

Lieblingsstrecken anderswo: die Bornholmer Ostseite von Dueodde Fyr bis Hammerodde Fyr

Zugegebenermassen, Bornholm ist jetzt nicht die Prio 1-Motorrad-Destination, hat aber auch ihren Reiz. Wir haben die Insel in diesem Jahr für uns entdeckt und obwohl wir nicht mit dem Motorrad da waren, gab es wirklich schöne Strecken, die ich auch gerne auf zwei Rädern in Angriff genommen hätte. Vor allem die Ostseite der Insel hat es mir angetan, also folgt mir auf eine kleine Tour vom südlichsten Leuchtturm der Insel zum nördlichsten.

Unsere Tour startet am Dueodde Fyr. Er ist mit einer Feuerhöhe von 48 m der höchste Leuchtturm Dänemarks und steht im Süden der Insel im Strandgebiet Dueodde. Bevor ihr Euch hier aufs Bike schwingt, lohnt ein Spaziergang durch das weitläufige Dünengebiet zum Strand. Für historisch Interessierte: Im Wald hinter dem Strand kann man die Kanonstilling G3 besichtigen, hier sollten im zweiten Weltkrieg deutsche Schiffsgeschütze an Land installiert werden. Geblieben sind massive Betonstrukturen, die die Natur mittlerweile überwuchert hat.

Ein paar Kilometer weiter wartet mit Balka Strand Bornholms beliebtester Badestrand. Der Strand liegt geschützt im Schatten des im Sommer meist vorherrschenden Westwinds – und ist bekannt für sein lauwarmes, flaches Wasser. Wenn ihr Euch dann nach dem Baden vor der Weiterfahrt noch stärken wollt, wartet im Hafen von Nexø der Food Truck von Maries auf Euch oder ein paar Meter weiter die Nexø Gamle Røgeri. Die Räuchereien auf Bornholm erkennt man ziemlich gut an den eckigen Schornsteinen.

Herbstrunde durch die Uckermark und Westpommern

Was bekommt man, wenn man sein Motorrad zehn Wochen lang nicht bewegt? Eine beleidigte BMW und eine leere Batterie. Tatsächlich hatte ich die F800 GS das letze Mal bewegt, als ich mir ihr beim Enduro Action Team war Ende August. In der Zwischenzeit galt meine volle Aufmerksamkeit der Honda Dominator. Mehr als überfällig also, mit der Großen wieder eine Runde zu drehen.

Nachdem die Startschwierigkeiten überwunden waren und die Batterie wieder auf 50% stand, ging es zunächst eine Weile über die Autobahn, bis ich in Althüttendorf nördlich des Werbellinsees in die geplante Route einstieg. geplant war ein großer Bogen durch die Uckermark bis Schwedt, dann auf der polnischen Seite südlich bis Hohenwutzen und dann wieder westlich bis zum Endpunkt in Finowfurt.

Schon das Stück am Anfang der Route mag ich sehr. Am Grimnitzsee vorbei, durch den Grumsiner Buchenwald bis Altkünkendorf, rund um den Wolletzsee und dann hinter der Ortschaft Wolletz durch den Wald. Gerade dieser Streckenabschnitt ist sensationell: eine schmale, gewundene und perfekt geteerte Strecke, auf der man es schön laufen lassen kann.

Siggi on Tour: Sardinien-Korsika 2022

Die Inseln Korsika und Sardinien habe ich auf meinem Giro d’Italia 2018 schon bereist und beide haben mich sehr beeindruckt. Anlass genug für einen zweiten Besuch, den ich diesen Jahr im Frühsommer unternommen habe. Hier meine Eindrücke:

Tag 1 der Anreise

Treffen um 9:00 bei Nils in Weilheim. Kurzer Schnack mit seiner Frau und los geht es. Grobe Eckdaten im Navi: kurvenreiche Strecke mit den Eckpunkten Namlostal – Hahntennjoch („leichte“ Portion Kasspatzen zum Mittagessen) – Piller Höhe – Martina GR – Reschensee – Mals – Glurns (hier gab es ein leckeres Eis) – Ofenpass – Tunnel nach Livigno (billig Tanken) – Tibet Hütte auf dem Stilfser Joch. Das höchstgelegenste Stiefelbier seitdem ich Motorrad fahre inkl. anschließend ein leckeres Abendessen. Drei Gänge: Rote Beete Knödel mit Gorgonzolasoße, Wiener Schnitzel (auf Wunsch noch mal mit Gorgonzolasoße) und Kaiserschmarren. Wir hatten Glück mit der Unterkunft, nicht nur, weil es lecker war bei gleichzeitig grandioser Aussicht und sehr freundlicher Beherbergung, sonder weil es der erste Tag der Saison war, den Gästen am Tag vorher mussten sie sogar absagen.

Einzylinder-Feelgood-Tour durch Spessart, Rhön, Thüringer Wald und Harz

Eine Royal Enfield Himalayan, eine Honda Dominator. Auf der einen Seite 24 PS, auf der anderen 44 PS. Zwischen beiden Maschinen liegen fast 30 Jahre. Die eine habe ich für zwei Wochen zum Testen, die andere wird demnächst meinen Fuhrpark erweitern. Und da beide Motorräder im Großraum Frankfurt standen, war die Idee geboren, aus der simplen Überführungsfahrt eine nette Tour zu machen. Entspannt über die Dörfer quer durch die Republik. Die Idee stieß bei Sandra auf große Begeisterung, so hatte sie die Möglichkeit, eine Abschiedstour mit ihrer Dominator zu fahren, bevor es meine Dominator werden sollte.

Spessart

Dem Frankfurter Umland entkamen wir über diverse Autobahnen und stiegen in Steinau an der Straße in die eigentliche Tour ein. Den Streckenabschnitt der L3196 Richtung Marjoß hatte ich Euch im Frühjahr bereits vorgestellt und ich wollte unbedingt nochmal mit dem Motorrad befahren. Und was für ein Spaß es war. Wir hatten die Strasse fast komplett für uns und genossen nach einer kleinen Mittagsrast das Kurvengewurschtel durch den Wald.

Ein paar Landstrassenkilometer später fuhren wir bei Bad Brückenau in die Südrhön ein.

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