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Tag: Tankrevision

KRCC VLOG 3/2017: CJ250T back on the road

Und da war er, der Moment an dem man sich über so Kleinigkeiten wie einen dichten Tank und einen runden Leerlauf freut: die Honda ist nach mehreren Monaten des Prokrastinierens endlich wieder fahrbereit!

Im dritten Anlauf ward der Tank endlich dicht und die Owatrol-Beschichtung musste einer 2k-Klarlack-Lackierung weichen. Inklusive Orangenhaut, denn ich klemmte mir das Abschleifen zwischen den Lack-Durchgängen. Das kann ich im nächsten Winter noch machen, jetzt wollte ich erstmal fertig werden über die Osterfeiertage.

Die Probefahrt über 50km am Ostermontag entsprach dann auch 1/8 der letztjährigen Gesamtfahrleistung auf der Honda. Fahrer und Fahrzeug trotzten dem Aprilwetter mit Sonne, Graupel und Regen und das Mopped lief einfach. Ohne Murren und Zicken. Zu schön um wahr zu sein!

Und allen, die jetzt unken “mach das häßliche Heck weg!” kann ich nur sagen: ja, mach ich. Irgendwann, wenn ich ein paar hundert Kilometer auf der Möhre gefahren bin! Ich freu mich erstmal ne Runde!

Probemontage des Honda-Tanks

Nach der Innenrevision des Tanks bei Uwe Graf habe ich die letzten Wochen im Keller mich der Aussenhaut des Tanks gewidmet. Nach Abbeizen und Anschleifen des alten Lacks habe ich zunächst die Unterseite mit Rostschutzgrundierung und mattschwarzen Lack versehen.

Die Tankoberfläche wird wie bereits die Seitendeckel gebürstet und mit Owatrol behandelt. Bevor das aber passiert, wollte ich heute das bisherige Ergebnis bei Tageslicht begutachten. Dazu habe ich den Tank probehalber montiert und das Mopped mal ans Tageslicht gerollt. Und was ich sah, gefiel mir schon sehr gut.

Umso deutlich wird hier klar, daß das Heck der Honda noch etwas tender loving care benötigt. Aber das wird wahrscheinlich erst nach Weihnachten was.

Spritversorgungswegoptimierung

Wenn abends die Kinder im Bett sind und mit der Gattin geplauscht wurde, setzte ich mir in den letzten Wochen meine Stirnlampe auf und verschwand in der Garage, um weiter an der Honda zu schrauben. Das mit der Stirnlampe mag bescheuert aussehen, aber in einer Großgarage in der die Beleuchtung zeitgesteuert alle fünf Minuten ausgeht ist es doof, wenn man mit allen Händen in der Maschine steckt und dann aufstehen muss, um das Licht wieder anzumachen. Aber egal, die Nachbarn halten mich eh’ schon für einigermassen bekloppt.

Vergaserrevision

Zunächst ging es an die Vergaser, der Ausbau war relativ schnell gemacht. Neue Membrane und Dichtunggssätze sowie einen neuen Schraubensatz (wenn schon, denn schon) hatte ich schon online bestellt, damit brachte ich das gute Stück zu Jets Ultraschall in Kreuzberg, die mir Tim empfohlen hatte. Drei Tage und 45€ später hatte ich die Vergaser in sauber und revidiert wieder in den Händen.

Der Wiedereinbau war an sich kein Problem. Wenn man der Gattung der Oktopoden angehören würde. Zum Wiedereinhängen der Gasbowdenzüge braucht man mindestens drei Hände. Nachdem ich lange genug fluchend in der Garage zugebracht hatte, erbarmte sich die Gattin und hat mir eine Hand geliehen. Jetzt mal an die erfahrenen Schrauber unter Euch: gibt es da einen Trick? Stell’ ich mich zu dämlich an? Naja, jetzt ist er erstmal drin.

Tankentrostung

Parallel zur Vergaserrevision bot es sich an, den Tank einer Rostkur zu unterziehen. Die Ursache des Rasseln im Tank war übrigens nicht wie vermutet die Sicherungskette sondern ein Kieselstein. Wie auch immer der da reingekommen ist. Hier halfen übrigens auch wieder die Engelsgeduld und die schmalen Hände der Gattin, um den aus der kleinen Tanköffnung rauszufriemeln.

Was da sonst noch im Tank rasselte, waren kleine Metallkügelchen, die ich aber sehr gut mit der LED-Teleskoplampe rausfischen konnte, da sie vorne an der Lampe über einen Metallring verfügt.

Anschliessend kam das Rostio-Tankentrostungs-Set zum Einsatz, welches mir wiederum Max empfohlen hatte. Um zu vermeiden, daß der Lack von der Entrostersuppe angegriffen wird, klebte ich den Tank zum Schutz mit Malerkrepp ab. Anschliessend mischte ich das Entrosterkonzentrat mit heißem Wasser und füllte es in den Tank. Am besten funktioniert der Rostumwandlungsprozeß, wenn die Suppe ca. 65°C warm ist, dafür war im Set extra ein Tauchsieder dabei. Das Problem war nur, daß der Tauchsieder mit seinen 45mm Durchmesser zu groß für die Tanköffnung war. Der Umwandlungsprozess funktioniert auch bei kaltem Wasser, er dauert eben nur länger. Nach 48 Stunden wollte ich es wissen und machte mich daran, den Tank zu entleeren. Nicht ohne ihn vorher auf den Boden fallen zu lassen und mir eine Delle in die rechte Seite zu hauen. Ich Arsch.
Nach dem Entleeren des Tanks staunte ich erstmal über die braune Brühe, die da rauskam, spülte danach klar mit Wasser und schwenkte den Tank ordentlich mit der Versiegelung durch. Dann ließ ich ihn gut trocknen.

Gestern dann am Vatertag stöpselte ich alles wieder zusammen, der Benzinhahn bekam noch neue Dichtungen und neue Benzinschläuche kamen auch zum Einsatz. Eine kleine Testfahrt durch die Stadt zeigte, daß die Leerlaufstabilität auf jeden Fall sehr viel besser geworden ist, der Durchzug und die Drehfreudigkeit sind aber noch nicht optimal. Mal kucken was die Vergaser-Feineinstellung und -Synchronisierung noch bringen, das Kerzenbild muss ich auch noch kontrollieren. Auf jeden Fall läuft die kleine Lady wieder. Die nächsten Arbeiten stehen aber schon auf der Liste, doch davon ein andermal.

Tank-Rassel

Da als nächstes bei der Honda die Vergaserrevision und die Tankentrostung anstehen, machte ich mich gestern Abend schon mal an die Demontage des Spritfasses. An sich ist das ja kein großer Aufwand, da die Sitzbank eh’ schon runter war.

Den Restsprit ließ ich ablaufen. Um zu prüfen, ob alles abgelaufen war, schwenkte ich den Tank leicht. Zum Schwappen des Restsprits mischte sich überraschenderweise ein metallisches Klötern. Relativ schnell stellte sich die Ursache heraus. Die Sicherungskette des Tankdeckels fehlte.


Das war zwar schon so als ich die Honda gekauft hatte, aber ich hatte mir nie Gedanken über den Verbleib der Sicherungskette gemacht. Bis zu dem Klötern fehlte auch jeglicher Hinweis darauf. Jetzt weiß ich also, dass sie in Einzelteilen im Tankinneren umhergeistert. Und hier beginnt der wirkliche Fummelkram. Ich kann die Restteile nicht einfach so aus der Tanköffnung herausschütteln, da diese nach innen umbördelt ist. Mit den Fingern kann ich zwar die Einzelteile ertasten, aber nicht greifen. Zu sehen bekommen habe ich sie auch noch nicht. Das Tanksieb habe ich noch nicht gezogen, kann sein, dass dann die Kleinteile aus der Benzinhahnöffnung rauskommen. Aber den Drahtanker werde ich so nicht aus dem Tank rausbekommen. Da werde ich wohl mit der Magnetangel vom Angelspiel meiner Kinder etwas im Tank-Trüben fischen. Petri Heil!

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