Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: JEns vom Brauck

Benzingespräch mit Jens vom Brauck – JvB-Moto

Lange ist es her seit dem letzten Benzingespräch. Doch mit meinem heutigen Gesprächspartner Jens vom Brauck schliesst sich der Kreis zu meinem ersten Benzingespräch mit Peter Dannenberg von Urban Motor vor fast genau drei Jahren. Er nannte Jens vom Braucks Ducati Flat Red als eine seiner großen Inspirationen. Seitdem ist viel passiert, höchste Zeit, den Mann hinter den Bikes näher kennenzulernen.
Jens hat seine Werkstatt unweit der Kölner Messe, so bot es sich an, daß ich ihm nach einem langen Tag auf der Messe noch für einen Plausch einen Besuch abstatte.

Auf der Rückseite eines alten Backsteingebäudes direkt am Rhein öffnet sich die große Stahltür, als ich um die Ecke komme. Jens tritt vor die Türe und steht neben seinem neuesten Bike, der blauen MT-07, die momentan auf allen Kanälen abgefeiert wird. Wir betreten die Werkstatt und ich stolpere erst einmal über die Ducati Pantah, Yamaha Vmax Infrared und Jens SR 500, die dicht an dicht nebeneinander stehen. Links in der Ecke parkt die XSR700, auf der Montagebühne steht eine zerlegte R nineT Scambler.

Was machst Du denn mit der R nineT Scrambler, die hier gerade zerpflückt in Deiner Werkstatt steht?
Die mach ich schön (lacht). Das ist mein erstes Projekt für BMW und hier siehst Du auch gleich, wie ich loslege. Bevor ich irgendwas mache, muss ich die Maschine erst fahren, um ein Gefühl dafür zu entwickeln. Dann versuche ich immer erst einen Proportionscheck zu machen und eine grobe Zeichnung, um für mich zu sehen ob das so hinkommt wie ich mir das denke. Beim Bauen kommen dann oft noch neue Ideen hinzu.
Bei der Scrambler weiss ich aber relativ genau, wie sie aussehen soll. Sie soll schon relativ zierlich sein, bis auf den fetten Motor. Und die Räder sollen auch sehr dominant werden. Die technischen Teile wie der Kardan werden herausstechen, aber der Tank und die Kotflügel werden klein.
An sich eine geile Sache, ich habe noch nie einen Boxer gemacht, das ist auf jeden Fall eine neue Herausforderung.

EICMA 2015 – Teil 2

Klassenreise nach Mailand, Teil 2:

Ducati

Die Multistrada hat Ducati zum Panzer aufgerüstet mit Stollenreifen, Motorschutz und unfassbar breit bauendem 30l-Tank, das Ergebnis ist der nächste GS-Konkurrent namens Multistrada 1200 Enduro. Ich denke mal, daß die Klientel dieses SUV-Zweirades genau so oft Schotter und Schlamm unter die Reifen bekommt wie der Fahrer eines Porsche Cayenne. Ein Leergewicht über 250 kg empfiehlt die Multistrada auch nicht gerade als Offroad-Leichtgewicht. Aber das tut es bei der BMW 1200 GS Adventure auch nicht.

Leider komme ich nicht mehr darauf, wo ich den Artikel gelesen habe über das Flat Track-Training eines ehemaligen italienischen Rennprofis, der seine Trainings auf umgebauten Ducati Scramblern macht. Vielleicht war das die Inspiration für die Ducati Scrambler Flat Track Pro.

Nachdem die Ducati Scrambler als Einstiegsmodell in die Ducati-Welt galt kommt nun die Sixty2 mit 400cc-Motor als Einstiegsmodell in die Scrambler-Welt. Die Hälfte an Hubraum und Leistung für knapp 1.000€ weniger Einstandspreis? Als A2-Führerscheininhaber würde ich mir dann eher die große Scrambler holen in gedrosselter Version.


Die schönste Ducati Scrambler stand nicht bei Ducati selber auf dem Stand sondern eine Halle weiter bei Rizoma (mehr dazu hier). Wo früher Plastik war ist jetzt Alu, wirklich sehr hübsch geworden (fand Aileen auch). Über den Preis der Anbauteile hüllen wir hier den Mantel des Schweigens und geniessen einfach den Anblick:

Yamaha

Am Spannungsbogen ihrer Pressekonferenzen muss Yamaha noch arbeiten. Der Livestream am Vorabend der EICMA war nicht gerade adrenalinfördernd. Die Moppeds allerdings schon:

Die MT-Familie bekam auf der EICMA mit der MT-10 ihren Leitwolf. Das Aggregat der R1 in einem Naked Bike ist eine schöne Kampfansage. Die Farbgebung in grau mit signalgelben Akzenten ist toll.

Den Roland Sands-Umbau „Faster Wasp“ konnte man schon eine Woche vor der EICMA bewundern, die Serienschwester XSR900 ist jetzt keine Sensation, aber wie ich finde um einiges gefälliger anzuschauen als die XSR700. Vielleicht liegt es auch nur an der Farbgebung.

Jens vom Brauck muss tun, was Jens vom Brauck tun muss. Hier hat er die optisch eher unruhige XSR700 schön geglättet und ein gefälliges Bike draus gemacht. Aber Max sagt, daß der Auspuff kürzer muss.

EICMA_Yamaha_125

Irgendwie habe ich vergessen, mir zu dieser 125er Notizen zu machen. Egal. Nett ist sie auch so.

MV Agusta

EICMA_MV_Agusta

Der Boutiqueshop für exklusive Performancebikes hatte eine überarbeitete Brutale dabei. Und eine von Lewis Hamilton umgestylte Dragster namens RR LH 44.

Ich fand die etwa so wie Lewis Hamiltons Diamantohrstecker. Etwas overdone.

Mein Favorit war die bereits auf der IAA gezeigte F3 800 AMG, hier auch wieder präsentiert mit dem passenden AMG GT:

The Bike Shed Paris: Vol.3 – meine Highlights

Hier nun meine persönlichen Highlights vom Bike Shed Paris. Vollkommen subjektiv und tendenziös.

Honda Enduros

Unübersehbar war die schon vorher im Netz zu beobachtende steigende Beliebtheit von Honda-Enduros als Umbaubasis. Die NX-, XT, XL- oder XR-Modelle scheinen die Vortriebsquelle du jour zu sein. Eine Wachablösung für die sonst ubiquitären Zweiventilboxer oder Triumphs? Wohl noch nicht, dazu sind die Geschmäcker zu verschieden. Für mich persönlich mit meiner Endurovorliebe ist es ein sehr interessanter Trend!

Yamaha Yard Built-Projekte

Shun Miyazawa von Yamaha hatte unter anderem Jens vom Brauck (JvB Moto) und Nicholas Bech sowie Per Nielsen (Wrenchmonkees) im Gepäck. Respektive deren neuesten Umbauten im Rahmen des Yamaha Yard Built-Programmes. Den Vmax-Umbau von JvB Moto hatte ich schon auf den Hamburger Motorradtagen live gesehen, aber da war der so schlecht präsentiert, eingezwängt zwischen anderen Motorrädern und mit Band abgesperrt, daß man ihn gar nicht richtig würdigen konnte. Und besser als mit dem Erbauer kann man nicht über den Umbau sprechen. Es war wirklich sehr lustig, wie Shun und Jens parallel erzählten, wie es zu dem Umbau kam. Wie Jens erst nicht wollte, weil die Vmax gar nicht so richtig in sein Umbauportfolio passen wollte und Shun ihn dann über Wochen damit angepingt hat, bis sie doch zusammen kamen. Sehr spaßig. Auf jeden Fall demonstrierte Jens unfreiwillig, wie gut der Tank als Cupholder für seinen Kaffeebecher geeignet war. Darum baut er die also immer so flach. Die Skullmonkee war ein böses, schwarzes Teil in der gewohnten WM-Qualität. Interessanterweise war an dem Umbau nix geschweisst oder geflext, wie mir Shun erklärte. Macht insofern Sinn, daß sie Umbauteile als Bausatz angeboten werden sollen, um auch Dritten den Nachbau zu ermöglichen.

Kruz Company

Die beiden Jungs aus Brüssel hatte ich garnicht auf dem Schirm, aber Max Funk war da gerne mit sachdienlichen Hinweisen behilflich. Angetreten sind sie mit einer Yamaha SR500 und mit einer Honda Dax. Die SR500 war eines der Highlights der Veranstaltung, sehr schöne Farbgebung in blau und cremeweiss mit tollen Linien. Alle Details des Umbaus kann ich nicht mehr wiedergeben, das müßte Max machen. Ich war aber sehr beeindruckt. Und die Dax war ein geiles Spielmobil und einer der tollen Small-CC’s.

Kleine Hubräume

Man kann auch mit 50-250 Kubik glücklich sein. Neben der Dax von Kruz Company waren noch einige interessante anderen kleinhubräumige Töffs anwesend. Persönlich sehr gefreut hat mit das erstmalig persönliche Treffen mit Arpád von Mokka Cycles, der seine Puch und seine Yamaha dabei hatte, beides auch sehr tolle Umbauten mit viel liebe zum Detail und exzellenter Handwerksqualität.

Lucky Cat Garage / Atelier Chatokhine

Neben dem immer wieder toll anzuschauenden Sprintbeemer hatte Sébastien Lorentz seine neuestes Werk dabei, welches er zusammen mit Atelier Chatokhine aufgebaut hatte: einen Dirt Tracker-Umbau auf der Basis einer 1938er Triumph Speedtwin. Allein der Auspuff war ein Kunstwerk. Toll!

Ducati Scrambler

Neben den drei bereits bekannten Ducati Scrambler-Umbauten von Deus, Officine Mermaid und Mr. Martini war noch eine vierte, in blau gehaltene zu sehen. Mein Favorit bleibt aber der Umbau von Officine Mermaid.

BMW R nineT’s

Viele der anwesenden R nineT’s bewiesen, daß es eigentlich nur einer neuen Lackierung bedarf, um der Ninette einen ganz anderen Charakter zu verleihen. Gold und Weiss fand ich persönlich sehr schick!

Die vielen kleinen Details

Yamaha Vmax INFRARED by JvB-moto

Mit der Yamaha Vmax feiert eines der klassischen Muscle Bikes dieser Tage sein 30-jähriges Jubiläum. Aus 1.700 Kubik schöpft der Vierzylinder 200 PS und viel wichtiger für ein Bike dieser Kategorie: 167 Newtonmeter Drehmoment. Wenn das nicht die Wurst vom Teller zieht, dann weiss ich auch nicht.

Anläßlich des Jubiläums hat einer der begabtesten deutschen Customizer Hand angelegt: Jens vom Brauck hat mit der INFRARED seine Vision des Muscle Bikes auf die Räder gestellt.

Was. Für. Ein. Tier!

(alle Fotos: JvB-moto)

Edit:

Jens vom Brauck hat dem Pipeburn Magazin einige Fragen zu dem Umbau beantwortet. 

Ride it hard!

Manche Custombikes werden dafür gebaut, nur angeschaut und nicht gefahren zu werden. Oder maximal eine Showrunde in der Stadt zum nächsten Café. Aber eine richtige Motorradtour erleben die wenigsten Bikes.

Um so mehr bin ich begeistert von den ganzen Bekloppten, die in den letzten Wochen auf eigener Achse zum Beispiel zum Wheels & Wave gefahren sind. Jens vom Brauck zum Beispiel. Dessen Ducati 750 Sport machte neulich noch die Runde bei den üblichen Custom-Motorrad-Webseiten. Und dann machte er sich auf den Weg von Köln nach Biarritz, aktuell fährt er von Biarritz über das Massif Central nach Paris, wo kommendes Wochenende in Monthléry ein Café Racer-Treffen stattfindet.

Foto: Jens vom Brauck
Foto: Jens vom Brauck
Foto: Jens vom Brauck
Foto: Jens vom Brauck
Foto: Jens vom Brauck
Foto: Jens vom Brauck
Foto: Jens vom Brauck
Foto: Jens vom Brauck

All das mit sehr minimalem Gepäck auf dem Stummelheck des Moppeds und in seinem letzten Facebook-Post gesteht er auch, daß ihm alle Knochen weh tun. Toll, daß es hier nicht im die Show geht sondern tatsächlich ums Mopped fahren.

Bei der Gelegenheit noch eines meiner W&W-Lieblingsbilder, der wie ein Honigkuchenpferd grinsende Roland Sands, nachdem er die Duc von Jens Probe gefahren ist:

Foto: Jens vom Brauck
Foto: Jens vom Brauck

Alles kleine Jungs! Super!

The Ride Book Launch Party

Meine Herrn, war das ein sensationeller Abend gestern bei der Premierenparty von Buchpremiere „The Ride“ von Gestalten mit der Crème de la Crème der deutschen und europäischen Motorradschraubern: Urban Motor GmbHJvB-motoKaffeemaschine, Wrenchmonkees, sowie El Solitario. Nicht nur daß man die Bikes im Buch bestaunen konnte, einige Prachtstücke standen auch in der Galerie, so daß man sie auch in voller Pracht und in Natura bewundern konnte. Und nicht nur das, auch einige der Erbauer waren vor Ort: Jens vom Brauck (JvB Moto), Axel Budde (Kaffemaschine), Peter Dannenberg (Urban Motor), David Borras (El Solitario) und Nicholas Bech (Wrenchmonkees). Besser und würdiger kann man die neue Bibel der Custom Bike-Szene nicht in den Markt bringen.

Der DHL-Mann meines Vertrauens hat mir meine Ausgabe noch nicht vorbeigebracht, aber gestern abend konnte ich schon ausgiebig im Buch stöbern. Bei den Bikes fehlt wirklich kein nennenswerter Umbau der letzten Jahre und die Stories geben wirklich einen tiefen Einblick und vermitteln viel von dem Herzblut, der in jedem Umbau steckt. Mit Robert Klanten (Gestalten) und Chris Hunter (Bike Exif) waren auch zwei ausgemachte Experten als Autoren am Werk.

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Marco von berlinbik.es riskiert schon mal einen Blick ins Buch

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Wrenchmonkees #55 MONKEEFIST

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Wrenchmonkees Laverda SF750

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JvB Moto Ducati Pantah

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Kaffeemaschine #7 auf der Erbauer Axel Budde noch am selben Tag angereist kam

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Ehinger Kraftrad

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El Solitario Petardo

Und woran merkt man, daß ich erwachsenen Männern immer noch kleine Jungs stecken? Wenn David Borras in der Galerie seine Petardo anschmeisst und Peter Dannenberg und Jens vom Brauck am Gas spielen. Und kurz darauf Nicholas Bech die Monkeefist aufbrüllen lässt.

Was den Abend aber auch besonders machte waren die Gespräche mit den ganzen „normalen“ Jungs wie Jo Fischer, Sven Wedemeyer, Maximilian Funk und vielen anderen netten Kerlen ohne Namen! Über die Bikes im Buch oder über die, die vor dem Gestalten Space im Hof parkten. Wer wie was umgebaut hat oder wer welches Bike fährt. Schön war oft die bedingungslose und komplett neidlose Anerkennung eines tollen Umbaus oder eines besonderen Motorrads. In der Form habe ich das selten erlebt. Können wir das bitte jetzt jeden Freitag abend machen? 

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Der Abend anderswo:

Edit:

Die Gestalten haben noch einen schönen Film zum Abend gemacht:

The Ride Launch Party at Gestalten Space from Gestalten on Vimeo.

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