Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: CJ250T

Adventsblinker

Gestern war schon der 4. Advent und welch besseren Anlass kann es geben, sich neue Lichter ans Mopped zu stecken. Also Blinker, um genau zu sein. Die riesigen Yamaha-Blinker vorne an der Honda waren mir schon länger ein Dorn im Auge.

Also bohrte ich erstmal als Aufnahme für die neuen Blinker links und rechts 10er Löcher in die Lampenhalterungen.

Mit den neuen und den alten Blinkern hatte ich dann schon meinen Motorrad-Adventskranz fertig:

Anschliessend musste ich mich meinem Endgegner stellen, dem Kabelverhau in der Lampenmaske.

Hier tummeln sich Kabel und Stecker in den verschiedensten Farben und Formen. Mit der Originalverkabelung hat das nur noch sehr wenig zu tun.

Im Falle der Blinker war das noch ein lösbares Problem, da man nur dem kurzen schwarzen Kabel des alten Blinkers folgen musste, um an den richtigen Stecker in der Lampenmaske zu finden. Trotzdem hat es mich gewundert, daß mehrere Kabelenden einfach so offen in der Lampenmaske rumhingen. Ich habe erstmal alles grob aufgeräumt, so lange keine Funktionen eingeschränkt sind, lass ich das einfach mal so.

Und siehe da, es funktioniert alles. Und sieht auch noch viiieell besser aus, meiner eigenen, unbescheidenen Meinung nach.

Probemontage des Honda-Tanks

Nach der Innenrevision des Tanks bei Uwe Graf habe ich die letzten Wochen im Keller mich der Aussenhaut des Tanks gewidmet. Nach Abbeizen und Anschleifen des alten Lacks habe ich zunächst die Unterseite mit Rostschutzgrundierung und mattschwarzen Lack versehen.

Die Tankoberfläche wird wie bereits die Seitendeckel gebürstet und mit Owatrol behandelt. Bevor das aber passiert, wollte ich heute das bisherige Ergebnis bei Tageslicht begutachten. Dazu habe ich den Tank probehalber montiert und das Mopped mal ans Tageslicht gerollt. Und was ich sah, gefiel mir schon sehr gut.

Umso deutlich wird hier klar, daß das Heck der Honda noch etwas tender loving care benötigt. Aber das wird wahrscheinlich erst nach Weihnachten was.

Das neue Schutzblech für die CJ250T

Prokrastination hat ja auch was Prioritäten ordnendes: da ich noch komplett unschlüssig bin, wie ich den Heckumbau der CJ250T machen soll, kümmere ich mich erstmal um die Front und den Mittelteil des Motorrades.
Eines der einfachsten Übungen war der Austausch der Lenkergriffe. Doch auch hier lag der Teufel im Detail. So hatte ich die gewünschten Griffe beim Kickstartershop bestellt um dann nach der Demontage der alten Griffe festzustellen, daß die Innenlänge nicht passte, die Griffe waren einen Zentimeter zu kurz. Da die Maße beim Kickstartershop nicht angegeben waren, konnte ich das vorher nicht überprüfen. Bei eBay fand ich dann für 10€ zwei passende Exemplare. Die Montage mit reichlich Zugabe von Haarspray (kein Scherz) war in null komma nix erledigt.

Ebenfalls beim Kickstartershop hatte ich mir ein kurzes Aluschutzblech für 40€ bestellt, welches das originale Kunststoffteil ersetzen sollte. Die erste Anpass-Probe sah schon mal gut aus:

Nach der Demontage des alten Schutzbleches und dem Ausbohren der drei Befestigungsnieten konnte ich den Schutzblechhalter an das neue Schutzblech halten, nur um festzustellen, daß es so ohne weiteres nicht passen würde:

Die erste – auch hier diskutierte – Idee war, den Schutzblechhalter auseinanderzuflexen, an die Rundung des Schutzbleches anzupassen und dann wieder zusammen zu schweissen. Diesen Ansatz verwarf ich, nachdem ich die Abstände vom Halter zum Reifen nachgemessen hatte. Da war nicht viel Spiel fürs Kürzen. Auch stand der Halter auf der in Fahrtrichtung linken Seite enger am Reifen als rechts. Hier die richtige Konfiguration zu finden erschien mit etwas zu fummelig.

Da es mir an einem Schweissgerät mangelt, fragte ich Sven Wedemeyer, ob ich ihn mit meinem Anliegen nicht mal in seiner Werkstatt behelligen dürfte. Durfte ich. So diskutierten wir, was der einfachste Weg zur Befestigung war. Mein erster Gedanken war, auf den Schutzblechhalter zwei Bögen einzuschweissen, der der Rundung des Schutzbleches folgt und an den man dann das Blech anschraubt. Sven wäre aber nicht Sven, wenn er nicht einen besseren und einfacheren Ansatz hätte: „Wir schweissen zwei passende Metallhülsen an eine Mutter, bohren im Halter zwei Löcher und schweissen die Hülsen dann da ein.“ Klang super und wir machten uns ans Werk. Also hauptsächlich er, ich versuchte, möglich dekorativ in der Werkstatt zu stehen und nicht im Weg zu sein.

Die erste Hülse war schon eingeschweißt und wir versuchten, die zur Fixierung während des Schweissvorganges eingedrehte Schraube wieder zu lösen, ohne Erfolg. Nicht nur daß sie sich nicht wieder ausdrehen lies, sie brach auch in der Hülse ab. Genauso wie der Bohrer, mit dem wir die Schraube ausbohren wollten. Der stak dann in der Schraube in der Hülse. Das muss uns erstmal einer nachmachen, wir lachten herzlich darüber.
Im zweiten und dritten Anlauf lief es aber wie geschmiert. Wieder zu Hause schliff ich den Halter nochmal ab und versah ihn mit Rostschutzgrundierung um ihn danach schwarz zu lackieren.

Gestern machte ich mich dann an die Montage. Zuerst schraubte ich den Halter fest und legte das Schutzblech nur auf, um die richtige Position für die Bohrlöcher zu finden. Der Halter hatte sich durch die Bearbeitung leicht verzogen, so daß ich ihn erstmal wieder zurechtbiegen musste. Nach der Ausrichtung des Schutzbleches und der Markierung der Bohrlöcher konnte es an die Endmontage gehen.

Ganz perfekt mittig habe ich ihn leider nicht montiert bekommen, auf der rechten Fahrtrichtungsseite steht er ein paar Millimeter mehr über als links. Das muss ich nochmal zurechtfummeln. Die Optik gefällt mir aber sehr gut und es wird super mit dem blank geschliffenen Tank (in Arbeit) und den Seitendeckeln (bereits fertig) harmonieren.

Das Schutzblech steht jetzt etwas höher über dem Reifen als vorher. Wenn bei nächste Gelegenheit aber etwas grobstolligere Pellen aufgezogen werden, wird das wieder passen. Und wenn der Reifen eh schon draussen ist, könnte man ihn ja auch mit Edelstahlspeichen neu einspeichen. Man kommt irgendwie immer von Hölzchen auf Stöckchen, to be continued …
Vielen Dank nochmals für Deine Hilfe, Sven!

Honda CJ 250T: Sitzbank, Seitendeckel, Schutzblech

„Ich bin mal kurz im Keller, Schatz! Was bohren!“ So nach und nach kommen die Teile und das Material für das leichte Facelifting der Honda. Den Seitendeckeln war ich letzte Woche bereits zu Leibe gerückt, nachdem diese Woche das Owatrol kam, behandelte ich die beiden Teile gleich damit. Laut Packungsbeilage beträgt die Einwirkzeit ca. 12 Stunden. Van Hai – der bereits Owatrol bei seiner Norton Commando verwandt hatte – gab mir allerdings den Tipp, da mindestens eine Woche draus zu machen. Owatrol kann man im Kanister oder in der Sprühflasche kaufen, ich hatte mich für letztere entschieden, denn damit ist der Auftrag gleichmässiger und einfacher. Die Flasche soll für ca. 12 qm reichen, genug also für die Seitendeckel und den Tank.

Während die Seitendeckel wie guter Schinken lang abhängen, ging es mit der Sitzbank raus an die frische Luft zum Abschleifen. Bei eBay hatte ich mir eine alte, abgeranzte Sitzbank für kleines Geld geschossen. Interessiert war ich auch nur am Bodenblech der Sitzbank, auf deren Basis ich mit eine neue aufbauen will. Dafür wollte ich nicht die bestehende Sitzbank opfern, denn die ist in einem sehr guten Zustand und die bringt sicher noch den einen oder anderen Euro auf eBay.

Das Bodenblech wird erst mal mechanisch entrostet und entlackt, dann kommt Rostio Gel zur Umwandlung auf die Roststellen. Der ansteigende hintere Teil des Blechs wird anschliessend flach gemacht und an den noch anzufertigenden Loop des Heckrahmens angepasst. Bis dahin ist es aber noch ein Weg.

Dritte Baustelle ist das vordere Schutzblech. Hier hatte ich mir kurzerhand beim Kickstartershop ein kurzes Alu-Blech bestellt. Kurz mal drangehalten an das bestehende Schutzblech und es sah so aus als ob es passen würde. Das alte Schutzblech hatte ich dann demontiert und die drei Nieten ausgebohrt, um es vom Schutzblechhalter zu trennen. Der sollte dann beim neuen Schutzblech wieder zum Einsatz kommen. Von oben sah es auch genau passend aus. Von innen dann nicht mehr so. Denn der Schutzblechhalter hatte leider eine andere Rundung als das Schutzblech.

Jetzt könnte ich hier einen Gummipuffer zwischenklemmen und das mit zwei Schrauben fixieren, aber das fühlt sich etwas gepfuscht an. Aber einen neuen Schutzblechhalter bauen? Weiss ich momentan noch nicht. Updates werden folgen.

Und was macht eigentlich die Honda?

Hach, es ist kompliziert. Die CJ und ich wurden bislang noch nicht wirklich Freunde. Trotz aller Liebe und Zuneigung, die sie bekam, blieb sie ein störrisches Mädchen. Und ich musste erkennen, daß so ein 40 Jahre altes Mopped viel mehr Eigentümlichkeiten haben kann, als man sich gemeinhin so vorstellt.
Doch eins nach dem anderen. Im Frühjahr kümmerte ich mich um die Tankentrostung und Vergaserrevidierung. Einen Ölwechsel und neue Kupplungsbeläge später bekam sie Anfang Juni neuen TÜV. Aber fahren wollte sie immer noch nicht so recht. Das Kaltstartverhalten ist eine Geduldsprüfung allererster Güte. Der Durchzug war mau und permanent soff sie mir ab. Überlaufende Schwimmerkammern zeigten, daß sie immer noch Probleme mit der Spritversorgung hatte. Also wechselte ich den Benzinfilter, der schon nach kurzer Einsatzzeit sehr verschmutzt war. Nach dem Öffnen der Schwimmerkammern fand ich da auch sehr feine Rostpartikel, die schon nach kurzer Zeit den Vergaser zusetzten und zu einem Absaufen der Maschine führten. Mehr als 10km am Stück waren nicht möglich.
Zwischenzeitlich war ich so genervt, daß ich die Maschine sogar schon zum Kauf inseriert hatte. Aber dann besann ich mich doch nochmal und beschloss, dem Grundproblem der Spritversorgung nochmal auf den Grund zu gehen.
Da der Tank so schlecht einsehbar war, montierte ich ihn ab und fuhr damit zu Graf’Bodyshop, wo wir ihm mit dem Endoskop zu Leibe rückten. Dabei entdeckten wir einige Rostnester, die die Behandlung im Frühjahr überlebt hatten und die Ursache der Spritverunreinigung darstellten. Ebenso konnte man gut sehen, daß sich schon mal jemand mit dem Schweissbrenner am Tank zu schaffen gemacht hatte. Auf ziemlich dilletantische Art und Weise. Das erklärte dann zumindest die Metallkügelchen, die ich im Frühjahr aus dem Tank gefischt hatte.
Uwe Graf schlug mir einen guten Preis für eine professionelle Tankentrostung vor und so ließ ich das Spriftaß gleich bei ihm. Nächste Woche sollte es eigentlich fertig sein. Bis dahin reinige ich nochmals die Vergaser in der Hoffnung, das Thema Spritversorgung damit gelöst zu haben.
In der Zwischenzeit kümmere ich mich um andere Optimierungen. Die Lackierung der CJ war noch nie wirklich mein Fall und wenn der Tank vom Entrosten zurück kommt, soll der Lack runter. Etwas, was ich an den beiden Seitendeckeln schon mal ausprobieren wollte. Also ab in den Baumarkt und Abbeizer gekauft.

Nach zwei Abbeizdurchgängen waren sowohl Lackschicht als auch die Grundierung zum größten Teil gelöst. Mit Schleifgerät und Messingbürste ging es dem Rest dann an den Kragen. Zunächst entfernte ich die Beizreste mit der Messingbürste, mit dem Schleifgerät ging es in mehreren Durchgängen an die Lackreste. Zum Schluss habe ich wieder mit der Messingbürste dem Metall einen schönen Strich verpasst.

Ursprünglich wollte ich die Maschine silber lackieren lassen mit einem Akzent in orangemetallic. Aber nun, da die Metallteile ein so schönes Finish haben, braucht es an auch keinen Lack mehr. Eine kleine Umfrage unter meinen Berlin Café Racers ergab unterschiedlichste Tipps zur Oberflächenbehandlung: Klarlack, Klarlack pulverbeschichten oder mit Owatrol oder Rust Prevention Magic behandeln.

Ich werde es zunächst mal mit Ovatrol versuchen, das Kriechöl soll das Metall zuverlässig gegen Rost schützen. Wenn es bei den Seitendeckeln gut ausschaut, wird der Tank damit auch behandelt. Was ich dann mit den Kunststoffteilen – Schutzblech vorne und Café Racer Höcker hinten – mache, muss ich mir dann noch überlegen.

Sonntägliche Installationsrunde mit der Honda

Am Vatertag habe ich die Honda wieder zusammengesteckt und bin damit kurz um den Block gefahren. Da sie mir da noch nicht auseinandergefallen ist, wagte ich mich am heutigen Muttertag auf eine „größere“ Installationsrunde. Mein ausgesuchtes Ziel war das Luftfahrtmuseum in Finowfurt, an dem an diesem Wochenende die Roadrunners Paradise Season Opening Party stattfand auf dem die Berlin Café Racer Crew mit einigen Leuten vertreten war.

Der Kaltstart mit der Honda ist immer noch ein kleines Drama, bei dem man locker 5-10 Minuten mit Kicken verbringen kann. Wenn sie mal warm ist, ist das kein Thema mehr, dann ist sie meistens mit dem ersten Kick wieder da. Sie geht auch nach wie vor im Standgas aus, nur dauert es mittlerweile länger, bis sie ohne Gaszugabe den Dienst einstellt.
Nachdem die Maschine warmgefahren war, zupfte ich etwas mehr am Gashahn, aber irgendwie verweigerte sie standhaft Drehzahlen über 6.000 U/min. Das reichte auf der Landstrasse im fünften Gang für 80-90, auf der Autobahn bergab mit Rückenwind für atemberaubende 100 km/h. Man hat ihr aber angemerkt, daß sie sich dabei nicht wohl fühlte. Da bleibt wohl noch etwas zu tun.

So genoß ich entspanntes Landstraßen-Cruisingtempo an blühenden Rapsfeldern vorbei. In Finowfurt fanden sich tatsächlich noch ein paar Partyversprengte und ein kleines Berlin Café Racer-Begrüßungskomitee. Nach einem kurzen Plausch schneckte ich wieder zurück nach Berlin. Ich hatte aber den Eindruck, daß sie gegen Ende der Tour etwas freier lief als vorher. Nur rumstehen tut eben einem Alteisen auch nicht gut, das will schließlich auch bewegt werden.

Für das kleine Tagesausflugsgepäck hatte ich mir extra für die Honda einen neuen Tankrucksack gegönnt. Man könnte zwar jeden x-beliebigen Magnet-Tankrucksack nehmen, aber es sollte auf dem alten Mopped schon etwas stilechter zugehen. Fündig wurde ich bei der Legend-Gear Serie von SW Motech. Genauer gesagt beim Tankrucksack LT1 ergänzt um die Smartphone Tasche LA3.

Der Tankrucksack passt perfekt zwischen den Tankdeckel und Sitzbank und bietet Platz für zwei Halbliterflaschen oder eine Spiegelreflexkamera. Oder eine Schale Erdbeeren, die man am Wegesrand momentan überall einkaufen kann. Per umlaufenden Reißverschluss kann man das Volumen von 3,0 auf 5,5 Liter Fassungsvermögen erweitern. Dann passen da auch noch ein paar Spargelstangen rein. Die Smartphone Tasche läßt sich einfach und sicher auf dem Tankrucksack anbringen, das Smartphone wird innen per Klettverschuss sicher verzurrt und läßt sich super durch die transparente Folie bedienen, dazu muss man nicht mal die Handschuhe ausziehen. Da ich das Handy immer als Motorradnavi nutze, kann ich das hierüber auch auf der Honda perfekt einsetzen ohne irgendwelche störenden Zusatzhalterungen.

Spritversorgungswegoptimierung

Wenn abends die Kinder im Bett sind und mit der Gattin geplauscht wurde, setzte ich mir in den letzten Wochen meine Stirnlampe auf und verschwand in der Garage, um weiter an der Honda zu schrauben. Das mit der Stirnlampe mag bescheuert aussehen, aber in einer Großgarage in der die Beleuchtung zeitgesteuert alle fünf Minuten ausgeht ist es doof, wenn man mit allen Händen in der Maschine steckt und dann aufstehen muss, um das Licht wieder anzumachen. Aber egal, die Nachbarn halten mich eh‘ schon für einigermassen bekloppt.

Vergaserrevision

Zunächst ging es an die Vergaser, der Ausbau war relativ schnell gemacht. Neue Membrane und Dichtunggssätze sowie einen neuen Schraubensatz (wenn schon, denn schon) hatte ich schon online bestellt, damit brachte ich das gute Stück zu Jets Ultraschall in Kreuzberg, die mir Tim empfohlen hatte. Drei Tage und 45€ später hatte ich die Vergaser in sauber und revidiert wieder in den Händen.

Der Wiedereinbau war an sich kein Problem. Wenn man der Gattung der Oktopoden angehören würde. Zum Wiedereinhängen der Gasbowdenzüge braucht man mindestens drei Hände. Nachdem ich lange genug fluchend in der Garage zugebracht hatte, erbarmte sich die Gattin und hat mir eine Hand geliehen. Jetzt mal an die erfahrenen Schrauber unter Euch: gibt es da einen Trick? Stell‘ ich mich zu dämlich an? Naja, jetzt ist er erstmal drin.

Tankentrostung

Parallel zur Vergaserrevision bot es sich an, den Tank einer Rostkur zu unterziehen. Die Ursache des Rasseln im Tank war übrigens nicht wie vermutet die Sicherungskette sondern ein Kieselstein. Wie auch immer der da reingekommen ist. Hier halfen übrigens auch wieder die Engelsgeduld und die schmalen Hände der Gattin, um den aus der kleinen Tanköffnung rauszufriemeln.

Was da sonst noch im Tank rasselte, waren kleine Metallkügelchen, die ich aber sehr gut mit der LED-Teleskoplampe rausfischen konnte, da sie vorne an der Lampe über einen Metallring verfügt.

Anschliessend kam das Rostio-Tankentrostungs-Set zum Einsatz, welches mir wiederum Max empfohlen hatte. Um zu vermeiden, daß der Lack von der Entrostersuppe angegriffen wird, klebte ich den Tank zum Schutz mit Malerkrepp ab. Anschliessend mischte ich das Entrosterkonzentrat mit heißem Wasser und füllte es in den Tank. Am besten funktioniert der Rostumwandlungsprozeß, wenn die Suppe ca. 65°C warm ist, dafür war im Set extra ein Tauchsieder dabei. Das Problem war nur, daß der Tauchsieder mit seinen 45mm Durchmesser zu groß für die Tanköffnung war. Der Umwandlungsprozess funktioniert auch bei kaltem Wasser, er dauert eben nur länger. Nach 48 Stunden wollte ich es wissen und machte mich daran, den Tank zu entleeren. Nicht ohne ihn vorher auf den Boden fallen zu lassen und mir eine Delle in die rechte Seite zu hauen. Ich Arsch.
Nach dem Entleeren des Tanks staunte ich erstmal über die braune Brühe, die da rauskam, spülte danach klar mit Wasser und schwenkte den Tank ordentlich mit der Versiegelung durch. Dann ließ ich ihn gut trocknen.

Gestern dann am Vatertag stöpselte ich alles wieder zusammen, der Benzinhahn bekam noch neue Dichtungen und neue Benzinschläuche kamen auch zum Einsatz. Eine kleine Testfahrt durch die Stadt zeigte, daß die Leerlaufstabilität auf jeden Fall sehr viel besser geworden ist, der Durchzug und die Drehfreudigkeit sind aber noch nicht optimal. Mal kucken was die Vergaser-Feineinstellung und -Synchronisierung noch bringen, das Kerzenbild muss ich auch noch kontrollieren. Auf jeden Fall läuft die kleine Lady wieder. Die nächsten Arbeiten stehen aber schon auf der Liste, doch davon ein andermal.

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