Zugegebenermassen ist Kalifornien nicht gerade um die Ecke und wenn ihr eher spontan einen Motorradtrip plant, seid ihr mit dieser Destination nicht so gut beraten. Aber mit etwas mehr Zeit und Planungsvorlauf werdet ihr hier wunderschöne und atemberaubende Strecken finden. Hier sind einige Strecken die wir während unserem Kalifornien-Urlaub befahren haben, die ich sehr empfehlen kann. Wir waren zwar „nur“ mit dem Auto unterwegs, aber mein innerer Motorradfahrer war immer mit dabei.
Shoreline Highway von Tamalpais nach Stinson Beach
Auf diese Strecke sind wir gestoßen, als wir von San Francisco aus Muir Woods besuchen wollten. Von San Francisco aus reisten wir über die Golden Gate Bridge an und fuhren in Mill Valley vom Redwood Highway auf den Shoreline Highway ab. Ab der Tamalpais Valley Junction geht es bereits kurvig den Berg hinauf. Nach ein paar Meilen könnt ihr rechts auf den Panoramic Highway abbiegen um dann auf die Muir Woods Road abzubiegen. Hier reiht sich Kurve an Kurve, der Asphalt ist hier etwas ruppiger aber der Fahrspaß ist groß. Unten im Tal erreicht ihr das Muir Woods Visitor Center – der Zwischenstopp in den Redwoods lohnt sich auf jeden Fall. Weiter geht es auf der Frank Valley Road bis Muir Beach, danach führt der Shoreline Highway direkt an der Küste entlang bis Stinson Beach. Auch wenn es im Sommer sehr neblig sein kann lohnt sich die Fahrt. Wir konnten beim einen oder anderen Zwischenstopp sogar Wale sichten.
Angekommen in Stinson Beach lohnt es sich, sie Füße ins (sehr kalte) Pazifikwasser zu stippen. Und wenn ihr Hunger habt, besucht auf jeden Fall das Parkside Café, ob auf ein Eis, ein Gebäck oder ein Mittagessen, hier seid ihr gut aufgehoben.
Frisch gestärkt geht es auf den Rückweg, bis Muir Beach geht es auf dem gleichen Weg zurück. Von da aus aber geht es zurück auf dem Shoreline Highway bis nach Tamalpais. Hier sind die Kurven etwas weiter, dadurch kann man etwas forscher Gas geben.
In der Umgegend gibt es aber noch diverse andere Routenoptionen, aber den Shoreline Highway (entspricht auch den Highway Number One) würde ich auf jeden Fall mitnehmen.
Hecker Pass zwischen Watsonville und Gilroy
Auf den Hecker Pass sind wir nur zufällig gestoßen auf dem Weg zum Gilroy Outlet Shopping Center.
Der Hecker Pass ist ein Mittelgebirgspass in den Santa Cruz Mountains in Zentralkalifornien, der Watsonville an der Pazifikküste mit Gilroy und dem Santa Clara Valley verbindet. Er wird von der Hecker Pass Road überquert, dem westlichen Teil der California State Route 152, die von Gilroy über den Pacheco Pass nach Osten in das Central Valley führt. Der Pass liegt auf einer Höhe von 408 m.
Kurz hinter Interlaken (Kalifornien, nicht Schweiz) beginnt es mit den Kurven auf den zehn Meilen. Die Westseite des Passes ist deutlich kurviger, die Ostseite führt dafür durch sehr schöne Wälder und bietet weitläufigere Kurven. Wenn ihr in der Gegend seid, nehmt den Pass gerne mit.
Highway #1 von Monterey bis McWay Falls
Dieser Abschnitt des Highway #1 ist für mich das Sahnestück dieser legendären Strecke. Aufgrund der Streckensperrung wegen eines Erdrutsches kamen wir nur bis McWay Falls, der weitere Streckenverlauf bis San Simeon verspricht – zumindest von der Papierform her – ebenso reizvoll zu sein.
In Monterey startet man am besten mit dem 17 Mile Drive. Auf dieser kostenpflichtigen Mautstrasse kann man die Monterey Halbinsel bis Carmel umrunden und wechselweise wunderschöne Küstenabschnitte, traumhafte Golfplätze und bescheidene Millionärs-Domizile begutachten.
Ab Carmel geht es dann auf den Highway No. 1 und hier reiht sich bereits ein schöner Ausblick an den anderen. Wenn gerade mal nicht der Nebel sein Tuch über die Küste legt. Aber wie wir gesehen haben kann das sich sehr schnell abwechseln, tendenziell ist es am früheren Vormittag eher neblig, ab Mittag besteht eine gute Chance auf klarere Sicht.
Ein Muss-Stop ist auf jeden Fall Bixby Bridge, Mac-Nutzer kennen die Brücke von den System-Bildschirmhintergründen. Die 1932 eröffnete Stahlbeton-Bogenbrücke im Art-déco-Stil ist ein wirklich elegantes Bauwerk.
Richtet euch auf jeden Fall auf zahlreiche Fotostops ein, die Ausblicke sind wunderschön. Der nächste kommt gleich ein paar Kilometer später am Little Sur River Beach. Die Strasse macht einen sehr schönen Bogen um den Strand, Fotos macht ihr am besten am Südende. Den Strand selber könnt ihr leider nicht betreten, da er Privatgelände ist.
Nach diesem Stopp führt der Highway ins Inland in den Big Sur State Park. Hier mündet der Big Sur River in den Pazifik, der dichte Wald aus Mammutbäumen, Koniferen, Eichen und vielen anderen Gehölzen ist super geeignet zum campen und hiken, wenn ihr mal einen Tag nicht auf dem Mopped verbringen wollt. Und ihr habt die Möglichkeit an niedlichen Tankstellen zu halten um den Bock wieder aufzufüllen.
Wenn ihr die Badehose eingepackt habt, dann nehmt hier den Abzweig zum Pfeiffer Beach. Nach ca. 2 Meilen erreicht ihr den Strand. Zum Sonnenuntergang auch sehr zu empfehlen.
Wenn ihr unterwegs was essen wollt, sei Euch das Coast Big Sur empfohlen, ein schönes Café direkt am Strassenrand, die tonnenförmigen Gebäude sind nicht zu übersehen und von der Terasse hat man einen sehr schönen Ausblick.
Von hier aus sind es nur ein paar Meilen bis zum südlichen Wendepunkt der Strecke, dem McWay Fall. Der Parkplatz ist gebührenpflichtig, über einen kleinen Fußweg erreicht ihr den Aussichtspunkt von dem ihr die Bucht mitsamt des Wasserfalls überblicken könnt. Der McWay Fall ist übrigens nur einer von zwei Wasserfällen in Nordamerika, der direkt in den Ozean mündet.
Wir sind die Strecke dann wieder nach Monterey zurück gefahren wegen bereits erwähnter Strassensperre. Man wird aber auch beim zweiten Mal nicht müde, die Ausblicke zu bestaunen.