Tag 12 – Nuoro – Arbatax: Schwimmflossen wären für das Wetter angemessen

Der Blick aus dem Fenster sowie in die verschiedenen Wetter-Apps heute früh verhieß leider nix Gutes. Also erst einmal gemütlich gefrühstückt, Sachen gepackt und noch einmal zu Fuß durch die Stadt geschlendert (ja – mit Schirm). Es half aber alles nichts – es hat weder aufgehört mit regnen noch sind die Tropfen kleiner geworden. Also hieße es dann Abschied nehmen von unserem sehr netten Vermieter der letzten drei Nächte und möglichst wasserdicht verpackt rauf auf die Moppeds. Das einzige was fehlte bei dem Wetter waren noch Schwimmflossen.

Im Navi stand diesmal zwar auch ein Ziel (wie an jedem Tag), aber diesmal die Routenoption „kürzere Zeit“ und somit ging gaaanz langsam los von Nuoro gen Arbatax auf der SS 389. Auf halber Strecke ließ der Regen zwar mal etwas nach, dafür wurden aber die Wolken/der Nebel sehr dicht. Kurz bevor wir den Abzweig nach Arbatax bei Lanusei nehmen wollten, klarte es sogar fast auf und wir konnten den Blick bis Arbatax genießen.

Der Blick währte aber nicht lang, denn bereits 5 Minuten danach schüttete es wie aus Eimern und wir waren froh, als wir in Arbatax heile angekommen sind. Im Hotel Vecchia Marina wurden wir sehr freundlich begrüßt, konnten gleich unsere Zimmer beziehen und raus aus den nassen Regenpellen.

Den kleinen Hunger am frühen Nachmittag haben wir mit einer kleinen Käse-/Wurstplatte gestillt und dazu das eine oder andere Ichnusa genossen. Gleichzeitig gab es ein paar Benzingespräche mit ebenfalls „Wetter-leidgeplagten“ Moppedfahrern.

Gen Abend ließen die Schauern nach und wir sind dann noch bis zum Turm „Torre di San Gemilliano“ gelaufen und haben von dort aus den Blick auf das Meer, den Strand und die Stadt genossen. Rechtzeitig vor der herannahenden Schauer haben wir uns in die nächstgelegene Pizzeria verzogen und dort den Abend bei einem leckeren Abendessen und weiteren Bezingesprächen mit den Tischnachbarn ausklingen lassen. Mal schauen, welchen Wahrheitsgehalt die Wettervorhersage für morgen wirklich hat?

Tag 13 – Arbatax – Perdasdefogu – Arbatax: Dem Regen (fast) und der Technik ein Schnippchen geschlagen

Aktuell gilt einer der ersten Gedanken am Morgen dem Wetter und die Ohren werden gespitzt, welche Geräusche wahrzunehmen sind. Auch an diesem Morgen waren es die Regentropfen auf der Terrasse, die nichts Gutes erahnen ließen. Trotzdem haben wir uns hier im Vecchia Marina die Laune nicht verderben lassen und erst einmal ausgiebig am leckeren Buffet gefrühstückt und erste Pläne für den Tag geschmiedet – die sogar soweit gingen, dass wir uns vielleicht einen Mietwagen nehmen könnten um die Gegend zu erkunden…

So gegen 10:00 Uhr hörte es auf zu regnen und der Himmel war „nur noch“ hellgrau. Also nichts wie rein in die Moppedklamotten und rauf auf die Moppeds. Ziel ? Egal, Hauptsache fahren ! Grobe Richtung ? Dort hin, wo das hellgrau am Hellsten ist – also gen Süden (Cagliari).

Als wir bei 15 Grad dann gen Süden aufbrachen erschien uns auch der Blick in die nahen Berge als eine Option und so fuhren wir kurz entschlossen nach Lanusei. Dort angekommen wurde es aber leider schon wieder dunkler und die ersten Tropfen fielen, so dass wir umgedreht haben und gen Küste/Süden über Loceri – Cardedu fuhren.

Schon in Tertenia fielen wieder ein paar Tropfen. Wir waren aber nicht gewillt, uns davon abschrecken zu lassen. Allerdings hatten wir auch keinen Bock auf eine längere Tour im Regenkombi. Der Blick gen Berge versprach die bessere Alternative und so fuhren wir kurz hinter Tertenia nach rechts ab mit Ziel Perdasdefugo. Laut meiner Karte sollte es eine Straße dahin geben und auch ein Straßenschild wies uns die Richtung, allerdings wollte das Navi permanent, dass wir umdrehen. Der guten alten Karte vertrauend haben wir diese Anweisungen der Technik ignoriert und sind stets weiter bergauf gefahren und kamen dann auf eine Hochebene mit einem tollen Weitblick (trotz tiefhängender Wolken). Bei mittlerweile 11 Grad trafen wir auf freilaufende Kühe und eine Schaf-/ Ziegenherde, die von mehreren Hunden bewacht wurde und die uns klar zu verstehen gaben, dass wir uns der Herde nicht zu sehr nähern sollten.

Also weiter durch eine schroffe und beeindruckende Gebirgslandschaft mit vielen Hinweisschildern, dass es sich um militärisches Gebiet handelt. Den Grund sahen wir dann in dem Perdasdefugo – eine große Militärbasis.

Da die Wolken immer dunkler wurden entschlossen wir uns wieder grob die Richtung Hotel einzuschlagen. In Jerzu haben wir leider nicht darüber nachgedacht, dass die Wasserfälle von Ulassai nur wenige Kilometer entfernt waren und sind daran vorbeigefahren, indem wir uns gen Küste gewendet haben. Über Cardedu fuhren wird bis Bari Sardo, wo wir uns noch rechtzeitig unter dem großen Dach einer Tankstelle die Regenkombis angezogen haben. Wirklich gerade rechtzeitig, denn einen Kilometer später begann es fürchterlich zu schütten, so dass wir direkt ins Hotel zurückfuhren.

Resümee des Tages: Zum Glück haben wir es einerseits gewagt und sind trotz schlechter Wetterprognose der modernen App-Technik für eine kleine Tour von insgesamt 137 km aufgebrochen und andererseits haben wir ein zweites Mal nicht der Technik geglaubt und sind den schöne Weg in die Berge gefahren.