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Schlagwort: Yamaha Ténéré 700

Die neue Ténéré 700 World Raid

Im November hat uns Yamaha noch den Mund wässrig gemacht mit den World Raid Prototypen, jetzt bereits präsentieren sie uns die finale Version. Mit ihrer Ausstattung soll die Ténéré 700 World Raid alle bisherigen Ténéré Modelle übertreffen. Nach dem großen Erfolg der Ténéré 700 und der Ténéré 700 Rally Edition positioniert Yamaha die World Raid als das „ultimative Adventure-Bike für Fernreisende“ mit modernem Fahrwerk, einer überarbeiteten Ergonomie sowie einem Multi-Mode-Cockpit mit Konnektivität.

Um als Langstrecken-Adventure-Bike bestehen zu können, bekam das Modell zwei neue, seitlich montierte Kraftstofftanks mit insgesamt 23 Liter Fassungsvermögen. Der Hersteller verspricht hierdurch eine Reichweite von bis zu 500 km, was dem Fahrer auch länger Etappen abseits eines dichten Tankstellennetzes ermöglicht.

Yamaha Ténéré 700 World Raid Prototyp 2022

Seit ihrer Vorstellung hat sich die Ténéré 700 zu einem absoluten Topseller für Yamaha entwickelt. In ganz Europa ist die Nachfrage nach dem Adventure-Bike sehr groß. Mit ihrem drehmomentstarken CP2-Motor, dem kompakten Fahrwerk und Federelementen mit langen Federwegen hat sich die Ténéré eine große Fangemeinde erarbeitet.

Dank der überzeugenden Geländefähigkeiten der Ténéré 700 konnten viele Fahrer ihren Abenteuerhunger auf Langstreckenreisen, Rallyes und Extremtouren stillen. Viele von ihnen haben große Anstrengungen unternommen, ihre Ténéré 700 nach ihren persönlichen Bedürfnissen aufzurüsten, prominentestes Beispiel ist hier Pol Tarrés, der in seinen Kurzfilmen atemberaubende Manöver auf der Ténére vollführt. Letzte Woche erste brachte er „The Seeker II“ raus und was er da für Stunts hinlegt, ist wirklich von einer anderen Welt.

Yamaha hat sich nun Gedanken über die nächste Entwicklungsstufe der Ténéré 700 gemacht. Ergebnis ist der Ténéré 700 Raid Prototyp, der unter Mitwirkung der erfahrenen Offroad-Fahrer Alessandro Botturi und eben erwähntem Pol Tarrés entwickelt wurde. Das Ziel war, das volle Raid-Potenzial der Ténéré 700 auszuschöpfen, was die beiden Offroadprofis ausgiebig in der marokkanischen Wüste testeten:

Technische Highlights

Motor

  • Akrapovič-Auspuffanlage komplett aus Titan
  • GYTR ECU
  • Hochleistungs-Airbox und -Luftfilter
  • Kettenrad mit 48 Zähnen
  • Oversize-Kühler
  • Zwei Kühlerlüfter
  • Neuer Wasserpumpendeckel
  • Neuer Ölkühler
  • Hochleistungskupplung von Rekluse
  • Zweiteiliger Kupplungsdeckel
  • Neuer Kupplungshebel

Fahrwerk

  • 48 mm Telegabel mit 270 mm Federweg
  • CNC-gefräste Gabelbrücken
  • Neues Federbein mit 260 mm Federweg
  • Neue Umlenkung an der Hinterradschwinge

Bremsen

  • Hochleistungsscheibenbremse vorne – 300 mm Durchmesser
  • Racing-Bremsbeläge
  • Verbesserter Vorderrad-Hauptbremszylinder
  • Neuer Vorderrad-Bremshebel
  • Oversize-Bremsscheibe hinten – 267 mm Durchmesser
  • Neue Bremszangenhalterung
  • Stahlflex-Bremsleitungen vorne und hinten

Enduro-Sehnsucht: Africa Twin und Ténéré

Kann es sein, daß es sowas wie die frühkindliche Prägung auch in Bezug auf Motorräder gibt? Ich ertappe mich derzeit immer wieder bei dem Gedanken an eine Enduro. Mein erstes Motorrad – eine BMW F650 GS – war ein wirklich sehr patentes Motorrad. Handlich on- und offroad, langstrecken- und tourentauglich. Nur war es mir mit seinen 48 PS irgendwann zu schwach auf der Brust. Mit steigender Motorraderfahrung wachsen auch die Ansprüche. Von der größeren Schwester F800 GS war ich damals schon sehr angetan, vor allem in der schönen, braunen Lackierung in Kalamata-Metallic. Aber selbst heute muss man mindestens 8.000 € für ein gebrauchtes Exemplar auf den Tisch legen. Und für den Preis gibt es ein sehr attraktives und neues Alternativmodell, nämlich die:

Yamaha Ténéré 700

Für 9.599€ steht die Ténéré beim freundlichen Yamaha Händler. Also, wenn man Glück hat. Die Maschine verkauft sich nämlich wie geschnitten Brot und ist vielerorts bereits ausverkauft.

Die Presse ist begeistert, es findet sich kaum ein Fachmagazin, daß an der Maschine ernsthaft etwas zu bemängeln hat.

Stellvertretend sei hier mal Jochen Vorfelder zitiert:

Das extrem breite Lächeln nach zwei Tagen harter Testfahrt. Die Ténéré ist eine verzückend einfache Fahrmaschine.

Keine 15.000 Assistenzsysteme und Fahrmodi. ABS an oder aus. Kein verstellbares Fahrwerk. Monochromes LCD-Display. Dafür einen traumhaften Motor, den ich schon in meiner MT-07 geliebt habe und der sensationelle Fahrbarkeit und Fahrspaß abliefert. Mit einem fahrfertigen Gewicht um 200kg verspricht sie auch Handlichkeit und Leichtigkeit im Gelände, bei der sich manche Großenduros nahe der Vierteltonne Gesamtgewicht sehr strecken müssen

Erste Erfahrungen auf großer Tour mit der Ténéré haben sowohl Lea Rieck in Südeuropa und Afrika als auch Erik Peters in Skandinavien gesammelt. Erik kommt von einer XT 1200 Z Super Ténéré und Lea von einer Triumph Tiger 800, beide berichten begeistert von der Maschine:

Neulich auf Tour in der Märkischen Schweiz kam mir die erste Ténéré 700 in freier Wildbahn entgegen. Ich war kurz davor, umzudrehen und den Fahrer einzuholen und mir die Maschine mal in natura anzuschauen. Muss ich mal beim Yamaha-Händler nachholen.

Das, was mir an der Maschine wahrscheinlich am besten gefällt, ist die Reduktion auf das Wesentliche. Und wie es sich zeigt, muss man dadurch keine Abstriche hinsichtlich des Fahrspaßes machen. Einzig an das Design der hochgezogenen Front im Rallye-Stil muss ich mich noch gewöhnen.

In Sachen Optik stach für mich vor allem eine Maschine sehr positiv aus der Reihe der Enduros hervor, die

Honda Africa Twin

Im Gegensatz zur Ténéré konnte ich sowohl mit der Africa Twin und der Africa Twin Adventure Sports praktische Erfahrung sammeln. Beide Versionen haben auch im Sturm den Markt erobert und eine große Fangemeinde gewonnen.

Für das Modelljahr 2020 wurde die Africa Twin überarbeitet: schärfer in der Optik, mehr Leistung und weniger Gewicht.

Obwohl ich großer Fan der blau-weiß-roten Dreifarblackierung bin, mag ich auch die neue, mattschwarze Lackierung:

Ich bin mal sehr auf den Fahreindruck mit der neuen Maschine gespannt. Nicht, daß die alte untermotorisiert gewesen wäre, aber ein bisschen schärfer und knackiger hier und da würde ich gut finden. Einer der Schwachpunkte an der alten Maschine war aus meiner Sicht das Display, mit dem haben sie bei der neuen Maschine gründlich aufgeräumt: ein Vollfarben-TFT-Touchscreen in 6,5 Zoll mit integrierten Apple CarPlay bieten komplettes Mäusekino.

Der Africa Twin-Fahrer muss sich auch mit Begriffen auseinandersetzen, die den Ténéré-Fahrer nicht kümmern müssen wie Sechs-Achsen Intertial Measurement Unit (IMU), Honda Selectable Torque Control (HSTC), Wheelie-Control, Rear Lift Control, Kurven-ABS (mit Offroad-Modus) sowie die Kurvenerkennung des Doppelkupplungsgetriebes (DCT).

All diese Dinge wollen auch bezahlt werden, so ist die Africa Twin ab 13.465€ beim Händler. Knapp 4.000€ über der Ténéré. Bei beiden Maschinen lässt sich der Basispreis um mehrere 1.000€ problemlos durch Zubehör steigern.

Die Frage nach einem neuen Motorrad stellt sich bei mir gerade nicht. Ich merke aber, wie der Gedanke an beide Maschinen mir die Synapsen kribbeln lässt. Ich hätte da noch ein paar Schotterpässe in den französischen Seealpen im Kopf, die die perfekte Kulisse für beide Maschinen wären.

Fotos: Werksbilder Honda Motorrad / Yamaha Motorrad

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