Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: Tourenplanung

Unterwegs mit Motorradreise.tv

Über das Blog der Spiegelhauers stieß ich auf den mir bislang unbekannten YouTube-Kanal von Motorradreise.tv und sah mir gestern Abend noch die Folge über die Schottertour durch die Westalpen an:

Ein sehr schönes Format, ansprechend produziert und informativ, welches durchaus seinen Platz in den „klassischen“ Medien verdient hätte. Ihr findet Motorradreise.tv auf den folgenden Kanälen:

und natürlich haben die auch eine eigene Website. 

Tourimpressionen: Rhön und Spessart

Mist, jemand hat unsere Moppeds ausgetauscht gegen das hier!
Mist, jemand hat unsere Moppeds ausgetauscht gegen das hier!

Raus aus dem Thüringer Wald und rein in die Rhön. Das gute Wetter blieb uns an diesem Tag treu. Zum richtig wach werden benötigten wir keinen doppelten Espresso, dazu reichte gleich zu Beginn des Tages der Streckenabschnitt zwischen Stepfershausen und Hörbach. In Stepfershausen geht es kurz vor dem Ortsende um die Ecke und plötzlich geht es steil bergauf wie auf einer Startrampe. Laut meine GPS-Daten liegt Stepfershausen auf 390 Höhenmetern. Ungefähr 1-2 Kilometer später waren wir auf 725 Höhenmetern. Und gleich danach geht es den Berg wieder runter nach Hörbach, was auf 480 Höhenmetern liegt. Das sind zwar nur 9 Kilometer Strecke, aber selbst wenn ihr den ganzen Tag das hin- und zurückfahrt, habt ihr mehr Spaß als manche Leute in ihrem ganzen Leben!

Danach ging es gleich weiter von Stetten aus auf die Rother Kuppe hoch. Hinter Roth geht es schön kurvig den Berg hoch und nur die Kühe wundern sich über das Hochdrehen der Motoren aus den Kurvenscheiteln heraus. Oben angekommen kann man auf der Rother Kuppe den Aussichtsturm erklingen und hat bei gutem Wetter einen tollen Rundumblick über die Rhön. Die sich dann anschliessende Hochrhönstrasse bietet entspannte Kilometer durch schöne, unberührte Natur. Wer möchte kann am Schwarzen Moor anhalten und denn Moorwanderweg gehen, wir entschieden und jedoch für die Gegenrichtung und besichtigten die ehemaligen Zonengrenzanlagen ca. 500 Meter hinter dem Parkplatz des Schwarzen Moors. Ein paar Kilometer später erreichten wir die Wasserkuppe, den höchsten Punkt des heutigen Tages. Da es bestes Flugwetter war herrsche Hochbetrieb auf der Landebahn. Und auf dem Motorradparkplatz auch, als wir ankamen, standen da 10 Bikes, als wir gingen waren es locker 30. Die Wasserkuppe runter ging es durch Poppenhausen – pubertäres Kichern der beiden Mitfahrer inklusive.

Die Weiterfahrt Richtung Spessart war etwas enttäuschend. Die Routenplanung sah auf dem Papier gut aus, aber der Fahrfluß wurde immer wieder durch die vielen, kleinen Ortschaften unterbrochen (in denen ALLE Bewohner nicht nur ihre Hofeinfhrt kehrten sondern auch den Rinnstein der Straße vor ihrem Haus – kannste dir nicht vorstellen).

Zwei kleine Teilstücke waren dennoch erwähnenswert. Nur dank einer Umleitung kamen wir auf die kleine Landstrasse zwischen Vollmerz und Elm, die – genau wie die Strecke zwischen Schmalkalden und Trusetal – als Einbahnstrasse ausgelegt war. Sind nur 5 Kilometer aber ohne auf Gegenverkehr achten zu müssen kann man schön frei fahren:

Zwischen Lohrhaupten und Langenprozelten wurden wir von einigen lokalen Moppedfahrern begleitet, das werten wir mal als Qualitätsmerkmal für die Strecke. Nach Ruppertshütten gilt für Motorradfahrer eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h, an die wir uns zumindest in den Kurvenscheiteln gehalten haben.

Fazit dieses Tages: mehr Rhön, weniger Spessart beim nächsten Mal.

Routenplanung mit Mopedmap

In meinem letzten Rant über Tourenplanung habe ich ziemlich über die vorhandenen Möglichkeiten der Routenplanung über Google, Bing und Here geschimpft. Jetzt bin ich beim Rumfummeln an der Routenplanung für die Mittelgebirgstour auf Mopedmap gestoßen. Und ich muss sagen, dass es einen großen Fortschritt in den Möglichkeiten der Routenplanung darstellt.

Mopedmap ist ein Ableger von Bikemap, daher verlinkt Mopedmap bezüglich der iPhone-App auch auf die von Bikemap. Die Nähe zur Fahrradtourenplanung ist auch nicht verkehrt, so vermeidet Mopedmap automatisch Autobahnen. Etwas, daß man bei herkömmlichen Routenplanern immer erst ausschließen muss.

Man kann wie bei anderen Diensten auch aus vorhandenen, von anderen Nutzern eingestellten Routen auswählen oder anfangen, seine eigene zu planen. Letzteres habe ich gemacht mit den Tagesrouten der Mittelgebirgstour (hier geht’s zu meiner Profilseite bei Mopedmap).

Mopedmap Profilansicht

Per Suchfunktion wählt man den Startpunkt seiner Tour aus und klickt dann einfach mit der Maus die einzelnen Wegpunkte in die Karte und Mopedmap vervollständigt die Route. Das geht viel schneller und intuitiver als die Ortseingabe beispielsweise bei Google Maps und man hat nicht den Ärger mit mehrfach vorhandenen Ortsnamen, bei denen man den falschen wählt und es einem in der Folge die Routenplanung zerhaut. Die Vervollständigung der Route funktioniert erstaunlich gut. Auch bei weniger eng gesetzten Wegpunkten kam bei meinen bisherigen Planungen immer eine schöne Gesamtroute dabei heraus.

Mopedmap Route Standardansicht

Hat man die Route fertig, werden die Gesamtkilometer und Gesamthöhenmeter für die Route angezeigt sowie das Höhenprofil. Die Routendaten kann man sich per GPX-Dowload auf das Navi ziehen. Gleichzeitig ist es aber auch möglich, bereits gefahrene Routen per GPX-Upload bei Mopedmap einzustellen, ich habe das mal mit meiner letzten Müritz-Tagestour gemacht.

Bezüglich der Kartendarstellung kann man zwischen fünf verschiedenen Typen wählen, im folgenden beispielhaft an der Mopedmap-eigenen Relief Map und der Google Roadmap in Vollbilddarstellung gezeigt.

Mopedmap Route Vollbildansicht Google Roadmap

Mopedmap Route Vollbildansicht Relief Map

Die Vollbilddarstellung ermöglicht einem einen guten Gesamtüberblick über die Route. Zur Navigation ist sie allerdings nicht unbedingt geeignet. Hierfür bietet Mopedmap eine sehr schöne Funktion: man kann sich das Routenbuch ausdrucken und bekommt dann die gesamte Routenübersicht sowie einzelne, detailierte Kartenausschnitte für den gesamten Routenverlauf. Hier mal eine Beispielseite:

Berlin - Stettin - Berlin_Seite_23

Fürs Fahrradfahren ist diese detaillierte Darstellung sicherlich optimal, beim Motorrad käme man mit dem Umblättern nicht mehr hinterher. Schön wäre hier eine etwas grobere Kartenauflösung oder die Möglichkeit, gewisse Kartensegmente auszublenden und nur die zu übernehmen, die für die Navigation wichtig sind wie Abbiegepunkte oder Stadtdurchfahrten.

Alles in allem ist Mopedmap schon ziemlich dran am Optimum, was meine Anforderungen an die Tourenplanung angeht. Jetzt muss nur noch der kleine Wermutstropfen aus der Welt geschaffen werden, der es mir momentan nicht ermöglicht, Mopedmap auf dem Handy zu nutzen: ich kann mich in der Bikemap-App nicht mit meinen Mopedmap-Credentials anmelden, diese werden abgelehnt. Ob das nur bei mir so ist oder auch bei anderen, kann ich momentan nicht überprüfen.

Routenplanung Alpenblitz – Tag 4

Auf geht es in den letzten Tag der Alpenblitz-Tour (hier geht es zu Tag 1, Tag 2 und Tag 3). Wir starten in Cortina d’Ampezzo in Richtung Misurinasee – im Jahre 1956 Austragungsort der Eisschnelllaufbewerbe der Olympischen Winterspiele. Von hier aus hat man bereits einen tollen Blick auf die Drei Zinnen an denen wir vorbei fahren Richtung Pustertal.

Lago di misurina

In Toblach stossen wir auf die Europastrasse 66, der wir bis Abfaltersbach folgen um dort links auf die Pustertaler Höhenstrasse abzubiegen, die 29 km lange Strecke führt am Nordhang des Tals entlang und ist eine lohnende Alternative zu der unten im Tal verlaufenden B100.

Kurz hinter Lienz wechseln wir auf die B107 und lassen Tirol hinter uns und fahren weiter auf Kärntner Gebiet. Nach einigen Kilometern erreichen wir hier Heiligenblut, von wo aus die knapp 50 km der Großglockner Hochalpenstrasse beginnen. Bei der Anfahrt über die Südrampe müssen wir weniger Höhenmeter überwinden als vom Norden her, der Ausblick vom Fuscher Törl (2.428 m) bzw. der Edelweißspitze (2.571 m) ist in jedem Fall atemberaubend.

Blick von der Edelweißspitze

Nach der Abfahrt von der Großglockner Hochalpenstrasse mit hoffentlich noch intakten Bremsscheiben rollen wir weiter über Zell am See und Mittersill zum letzten Pass der Tour, dem Pass Thurn (1.274 m). Von da aus weiter über Kitzbühel nach Wörgl. Den Rest der Fahrt nach München erledigen wir dann über die Autobahn, was nach vier Tagen Kurvenvolldröhnung vielleicht auch ganz erholsam ist. Diese letzte Etappe ist etwas über 370 km lang, die Fahrzeit wird ca. 6 Stunden betragen.

In München wird das Mopped am Abend dann wieder in den Autozug nach Berlin verladen, wo ich am nächsten Morgen mit einem immer noch dämlichen Grinsen im Gesicht ankommen werde.

Tourenvorbereitung

Am Wochenende bin ich meine erste Tour gefahren, über die ich an dieser Stelle noch berichten werde. Bevor es losging, stellten sich mir natürlich einige Fragen, da ich natürlich bislang noch keine größeren Ausfahrten ausser der Überland- und Autobahnfahrten mit der Fahrschule hatte.

Die Tourenplanung machte ich erstmal am Rechner mittels Google Maps. Start und Ziel eingeben, unter den Optionen „Autobahnen vermeiden“ anklicken und kucken, welcher Streckenverlauf ausgespuckt wird. Dann bißchen am Streckenverlauf per Drag and Drop optimieren und vom Tourenverlauf passende Screenshots machen und in Teilen auf A4 in Farbe ausdrucken, damit es in die Kartentasche des Tankrucksacks passt. Wenn ihr über Land fahrt, zoomt näher in die Karten rein, bevor ihr die Screenshots macht, etwas mehr Detailangaben in den Karten sind sehr nützlich.

Die zweite Frage: was ziehe ich an? Natürlich Motorradklamotten, aber wie kalt oder warm wird es und was ziehe ich drunter? Ich besitze zwei Kombis, eine etwas dickere, schwarze mit herausnehmbaren Innenfutter für die kühleren Tage und eine beigefarbene helle mit herausnehmbaren Windstopper in der Jacke. Letztere hatte ich mir für die Sommerfahrten zugelegt und wollte sie auch ursprünglich anziehen, aber nachdem ich diese vor ein paar Tagen bei einem kleinere Abendausritt anhatte merkte ich doch, dass es ziemlich frisch wurde, nachdem die Sonne weg war.

Und auf einer längeren Tour frieren wollte ich auf keinen Fall, also zog ich die schwarze Kombi an, da wettermässig von 12° am frühen Morgen bis zu 22° am Mittag alles zu erwarten war. Funktionsunterwäsche besitze ich nicht, also zog ich ein Longsleeve drunter und einen dünnen Fleecepulli. In den Tankrucksack packte ich noch die Regenkombi für den Fall der Fälle und einen dünneren Pulli zum Wechsel, wenn es wärmer würde. Bischen übertrieben? Nein, denn bis auf die Regenkombi brauchte ich alles an dem Tag.

Noch in den Tankrucksack kamen:

  • Telefon nebst externen Akku / Powerpack: sehr nützlich, wenn man unterwegs öfters Gebrauch vom Telefon (Tour mitloggen über GPS-App, Fotos machen, etc). macht und der Akku vom iPhone schneller schlapp macht als einem lieb ist,
  • Bedienungs- und Reparaturanleitung fürs Motorrad: die alten Hasen unter Euch mögen schmunzeln, aber als Neuling auf meiner BMW kenne ich noch nicht jede Schraube persönlich und für den Fall der Fälle möchte ich gewappnet sein,
  • Notfallpack: falls man mal Aua hat,
  • Getränk und Müsliriegel für den kleinen Hunger zwischendurch.

Es passte wirklich alles rein in den Tankrucksack und auch wenn er optisch nicht unbedingt was her macht ist er sehr praktisch und stört beim Fahren nicht. Nur beim rangieren mit maximalem Lenkeinschlag stiess ich an den Rucksack an. Auch bei schnellerer Fahrt konnte man sich bischen aufstützen oder drauflegen.

Wie plant Ihr Eure Touren? Was muss unbedingt mit? Welche Unterschiede macht Ihr bei kleinerem Ausritt versus größerer Tour?

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