Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: EICMA

Mein EICMA-Highlight 2022: Fantic Caballero 700

Bei allen neuen Bikes der EICMA hat mich nur eines wirklich überrascht. Honda Transalp hin, Royal Enfield Super Meteor her. Die Fantic Caballero 700 mit dem Yamaha CP2-Motor habe ich nicht kommen sehen. Hier kommen zwei für mich sehr wichtige Themen zusammen: der bestaussehendste Retro Scrambler kombiniert mit einem der begeisterndsten Mittelklasse-Triebwerke, die ich je fuhr.

Sicherlich macht die 500er Caballero auch Spaß und 38 PS sorgen auch für Vortrieb, aber wer je den Fahrspaß einer MT-07 oder deren Schwestermodelle geniessen durften ist sicherlich mit mir der Meinung, dass mehr Leistung hier nicht schaden kann.

Die 500er links, die 700er rechts, einige Unterschiede sind sichtbar

In der direkten Gegenüberstellung sieht man, daß das 700er Aggregat tiefer baut, daher waren einige Modifikationen am Rahmen und am Tank notwendig. Die 700er wirkt erwachsener, das Bike hat aber an seiner Sexyness nichts verloren. Kuckst Du hier:

Ducati DesertX Studie

Die EICMA ist nun schon ein paar Wochen her, aber das eine oder andere Modell bleibt mir im Kopf. Die Ducati DesertX Studie, zum Beispiel.

Die optischen Anleihen sind klar identifiziert. Edi Orioli siegte 1990 auf einer Cagiva Elefant mit Ducati Triebwerk. im Folgejahr erschien die Cagiva Elefant 900 i.e. Lucky Explorer im Design der Werksmaschinen.

Mit elektronischer Magneti Marelli Einspritzanlage, Öhlins-Federbein, sowie Marzocchi-Gabel in Verbindung mit einem – damals ungewöhnlichen – 19″-Vorderrad besaß sie ansprechende Zutaten. Der hohe Neupreis von ca. 18.500 DM (eine Honda XRV 750 Africa Twin kostete zu der Zeit 10.500 DM) verhinderte damals allerdings eine weite Verbreitung. Es wurden nur knapp 1.000 Motorräder gebaut, von denen heute nur noch wenige im Originalzustand erhalten sind. Die CRAFTRAD nahm sie letztes Jahr in die Reihe der unterschätzten Meisterwerke auf.

Und Ducati – zu denen die Marke Cagiva mittlerweile gehört – hat erfolgteich in der Erinnerungskiste gekramst und mit der „DesertX“ auf der EICMA ein Scrambler-Konzeptbike vorgestellt, welches sich an die legendären Rennmotorräder der Rallye-Raids der 90er Jahre anlehnt.

Basierend auf der 1100er Scrambler, kann man hier auch von einer Leistung von 86 PS und 88 Nm rechnen. Mit einem vorderen und hinteren Benzintank nimmt das Bike auch in der Aufteilung Anleihen an den Rallyemaschinen.

Mag man diversen Messeberichten von der EICMA glauben, will es Ducati von der Publikumsresonanz abhängig machen, ob sie das Bike bauen wollen oder nicht. Wie es so scheint, haben sie nun keine andere Wahl mehr. Ich wette ’nen Kasten Bier, daß die Maschine 2021 beim Händler steht.

Die Zukunft ist elektrisch und sie sieht gut aus

Zwei Premieren auf der EICMA blieben unter meinem Radar und erst Tage später nahm ich sie wahr, dank Jochen Vorfelder und Mike Frison. Um so spektakulärer sind sie aber.

BST Hypertrek

Der BST HyperTrek sieht auf den ersten Blick aus wie ein Lego Bausatz mit einem Motor, der etwas an eine Moto Guzzi Nuovo Falcone erinnert. Mit dem Unterschied, daß es sich dabei um einen Elektromotor handelt. Das Design stammt aus der Feder des ehemaligen Ducati Chefdesigners Pierre Terblanche und könnte spektakulärer nicht sein.

Der HyperTEK verfügt über einen neuartigen Elektromotor mit 80kw und 120nm Drehmoment. Das 205kg schwere Motorrad soll eine Reichweite von bis zu 300km haben

Verge TS

Die 300km Reichweite sind eine der wenigen Gemeinsamkeiten, die die BST mir der Verge gemeinsam hat. Das Elektromotorrad, früher bekannt als RMK E2, verfügt über ein markantes, nabenloses Hinterrad, in dem auch der 80 kW (107 PS) Motor des Motorrads untergebracht ist.

Im Sinne eines echten Tron Motorrades ist der Motor in der Felge des Rades verborgen und lässt die gesamte Mitte des Rades offen. Der Motor ist ungefähr so leistungsstark wie der eine Zero SR/F, bietet aber ein Drehmoment von 1.000 Nm. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich das anfühlen kann. Man sollte aber einen guten Draht zu seinem Reifendealer haben, wenn man es zu oft zu sehr krachen lässt.

Gestalten: The Current

Für alle unter Euch, die sich für das Thema Elektromobilität in Form von Elektromotorrädern, Fahrrädern und Hybriden interessieren habe ich noch eine Buchemfehlung: The Current: New Wheels for the Post-Petrol Age untersucht den Wandel hin zu umweltfreundlichem Fahren, indem es die Pioniere auf dem Gebiet vorstellt. Technik und Custom Design, klassische Marken und neue Projekte, zwei oder drei Räder, aber auch Autos.

Ich war überrascht von der Vielfältigkeit der Konzepte und Entwürfe. Auf jeden Fall eine spannende Lektüre.

Edit:
Kann es sein, daß ich mal ein Thema FÜNF Tage vor der BikeEXIF im Blog hatte? Irre!

Intermot 2018

Alle zwei Jahre wieder findet die Intermot in Köln statt und so machte ich mich gemeinsam mit Sandra von http://bike-addicted.de/ auf den Weg, die Neuheiten bei Motorrädern und Zubehör unter die Lupe zu nehmen. Bei den Motorrädern zumindest waren der wirklichen Premieren sehr wenig vorhanden, wie fast jedes Mal sparen sich die Hersteller die großen Neuheiten zur EICMA auf, die wenige Wochen später in Mailand stattfindet.

Hier also unser kleiner, digitaler Messerundgang in alphabetischer Reihenfolge und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

BMW

Deutlich reduziert war der Messestand von BMW Motorrad und die Neuheiten waren bereits seit Wochen in der Presse. Die BMW R1250 GS ist das neue Flagschiff der BMW Reiseenduros. Optisch nur dezent verändert, steckt die wahre Innovation im Motor. Ein kleines Hubraum-Upgrade sorgen nun für eine Leistung von 136 PS bei 7.750 Touren leistet und ein sattes Drehmoment von 143 Newtonmetern bei 6.250 Touren. Diese Mehrleistung soll bei weniger Spritzverbrauch erreicht werden. Durch eine „Shift Cam“ genannte Technik, werden über zwei variabel eingesetzte Nockenwellen die Variierung der Ventilsteuerzeiten und des Ventilhubs auf Einlassseite erreicht. So wird eine optimale Steuerung bei Teil- und Volllast erreicht.

Den gleichen Antrieb erhält auch die R1250 RT. Und das wars auch schon mit den Neuigkeiten bei den Bajuwaren. Neue Lackierungen für diverse Modelle mal ausgenommen.

Custombikes

Die Custombikes standen vor allem in Halle 10.1 in sehr unterschiedlicher optischer Güte und Machart.

Einer der schönsten Umbauten aus meiner Sicht war dieser cleane Flat Tracker von Hombrese Bikes. Aber auch Mellow Motorcycles beweist mal wieder ihren guten Geschmack:

Hersteller wie BMW oder Indian gönnten sich einen Zweitstand, um ihre eigenen Custom-Modelle auszustellen. „Custom ist das neue Stock“, las ich diese Woche ein einer Online-Diskussion und da ist was dran. Die Zubehörkataloge vieler Hersteller wachsen, heißen „Option 719“ bei BMW oder „Inspiration Kits“ und hier kann man schon ab Werk so ziemlich alles umkonfigurieren, was das Herz begehrt.

Wer aber immer noch selber Hand ans Bike anlegt, der findet zum Beispiel bei BERHAM Customs qualitativ hochwertige Teile, z.B. für die Zweiventilboxer von BMW.

Aber gerade bei diesen Modellen muss ich gestehen, daß ich mich dran satt gesehen habe. Zu inflationär waren die Umbauten auf dieser Basis in den letzten Jahren und zu uniform die Ergebnisse. Vor allem wenn man wie beim Walzwerk da fast ne Serienproduktion draus macht.

Balsam für mein Auge waren dann wieder Jens vom Braucks Bikes auf dem Kedo-Stand. Ich stehe einfach auf seinen Stil, da bin ich Fanboy.

Ducati

Bei den Italienern gab es ein Facelift für die Scrambler-Baureihe, optische Nettigkeiten und neue Lackierungen. Aber auch jetzt mit Kurven-ABS. Ich finde es aber erstaunlich, daß Kleinigkeiten wie „uuuh, wir haben jetzt LED-Blinker..“ ernsthaft in einer Pressekonferenz auf der Bühne erwähnt werden.

Der Panigale V4 konnte ich bei der Gelegenheit auch mal tief in die Augen sehen.

Fantic

ENDLICH! Endlich konnte ich mal ein Fantic Cabellero 500 aus der Nähe sehen und Probe sitzen.

Leider ist der Markteintritt dieses schönen Scramblers immer wieder Verzögerungen unterworfen. Gerade bei der 500er sollen es Probleme mit dem Auspuffsystem gewesen sein, die jetzt aber vom Zulieferer Arrow gelöst worden sind. In ein paar Wochen soll diese Schönheit auch in Berlin beim Händler stehen und dann ist eine Probefahrt so was von fällig!

Die Qualitätsanmutung und die Ergonomie passen auf jeden Fall schon mal.

Husqvarna

Die Husqvarna 401 Svartpilen und Vitpilen sowie die 701 Vitpilen sind schon mal gut am Markt angekommen. Und der nächste Knaller stand in Form des Prototypen der 701 Svartpilen auf dem Messestand der Schweden. I like!

Indian

Die großer Premiere bei Indian war nicht das oben gezeigte, schön gemachte Custombike von Anvil Motocyclette, nein, es war die FTR1200. Den Prototypen konnte ich schon am Glemseck aus der Nähe sehen und hören, das hier war dann endlich die Serienversion. Gute Proportionen, komfortable Sitzposition und der Motor is von der Papierform wahrlich kein Schwächling. Endlich ein ernstzunehmendes Bike jenseits der barocken Fulldresser und Cruiser. Und die Tatsache, daß die Weltpremiere in Europa stattfand, sagt glaube ich einiges über den Zielmarkt der Amerikaner.

 Aber jetzt mal unter uns Gebetsschwestern: was ist denn mit dem Auspuff passiert? Welcher Brotkastenhersteller wurde denn hier als Zulieferer verpflichtet? Naja, die Aftermarket Parts werden es schon richten.

Der Sitzvergleich zur Scout zeigte schon mal, daß ich auf diesem Bike keine 10 Kilometer fahren könnte, ohne das mir der Hintern einschliefe.

MotoGuzzi

Eine weitere Weltpremiere auf der Intermot war die MotoGuzzi V85 TT. Der 850 Kubik-Motor liefert 80 PS ab und soll so für angenehmen Reiseenduro-Vortrieb sorgen. Optisch fand ich sie eher gewöhnungsbedürftig, zumal in der rot-weiß-gelben Lackierung. Bezeichnenderweise war sie nur von alten Männern umlagert, so daß ich nicht mal ein anständiges Foto machen konnte.

SOL

Die SOL Pocket Rocket stand schon am Glemseck rum. Spannendes Konzept, mehr dazu hier:

Suzuki

Bei Suzuki gab es die zweite Weltpremiere der Messe, mit der Katana kehrt eine Ikone zurück. Technisch basiert sie auf der GSX-S1000, optisch leugnet sie ihre Herkunft nicht.

Die Präsentation war allerdings an Langeweile nicht zu überbieten. Ich kann verstehen, daß bei so wichtigen Neuerungen irgendwelche wichtigen und leitenden Angestellten von Suzuki zum Zuge kommen wollen oder müssen. Aber wenn die dann von vier Telepromptern ablesen und dabei versuchen emotional zu wirken dann kann das nur nach hinten losgehen.

Triumph

Triumph schloss den Reigen der Pressekonferenzen am Fachbesuchertag. Präsentiert wurden die neuen Street Twin und Street Scrambler. Die Motoren leisten nun 10 PS mehr und verzögert wird vorne nun mit Vierkolben-Bremssätteln von Brembo. Ebenso verfügen die Modelle nun über unterschiedliche Fahrmodi Road und Rain.

Schmerzlich vermisst wurde die neue 1200er Scrambler, die gibt es erst in ein paar Wochen auf der EICMA. Aber wenigstens war die Pressekonferenz kurzweilig.

Vespa

Ja, man kann bei Vespa immer noch 9.000€ für einen 125er Roller ausgeben. Jetzt sogar in rot.

Yamaha

Die kleine Sandra möchte gerne aus dem R1-Spieleparadies abgeholt werden.

Hier geht es weiter zu den Messe-Eindrücken bei Kraftrad.com. Drüben bei Instagram haben Sandra und ich noch einige Bilder mehr gepostet.

Fazit: wegen der neuen Motorräder muss man nicht zur Intermot, dann lieder zur EICMA. Schön ist es immer noch, die Bikes mal allesamt aus der Nähe zu sehen und Probe zu sitzen. Aber das wichtigste war, bekannte Gesichter wieder zu sehen und neue Leute kennenzulernen. Die Pressekonferenzen der Hersteller haben keinen wirklichen Neuigkeitswert, die letzten Absatzzahlen kann man sich auch online nachlesen und von den neuen Bikes, wenn mal wirklich welche vorgestellt werden, sieht man auf der PK vor lauter Gedränge eh nichts.

Neu: Ducati Scrambler Desert Sled und Café Racer

Traditionellerweise eröffnet Ducati mit seiner Pressekonferenz am Vorabend der EICMA den Präsentationsreigen neuer Motorräder. Mit dem Desert Sled und dem Café Racer erweitert Ducati seine Scrambler-Baureihe, wobei die Desert Sled die Urban Enduro ersetzen wird. Mit verstärktem Rahmen, verändertem Kettenschutz und Kettenradschutz meldet sie ernsthaftere Offoradambitionen als ihre Vorgängerin an. Ein bischen XT500-Nostalgie umweht sie auf jeden Fall.

EICMA 2015 – Teil 3

Oh, da haben sich noch ein paar Bilder auf meiner Kamera gefunden.

Triumph

Triumph hat es geschafft, einen undurchsichtigen Kürzelsalat für ihre neue Triumph Tiger Explorer zu kreieren. Aber egal, sie haben Charley Boorman als Markenbotschafter!

Auch die Triumph hatte sich entschlossen, seine neue Bonneville/Thruxton-Familie zwei Wochen vor der EICMA in London zu präsentieren. Die Motoren wurden wassergekühlt (mit sehr unauffällig verbauten Wasserkühlern) und bekamen mehr Leistung. Warum Triumph nur das Drehmoment und nicht die PS-Angaben preisgab, mag Gründe haben, aber es erschliesst sich mir nicht.

Die Triumph Streettwin ist eines der neuen Modelle und greift als Basis schon einige Custombike-Merkmale auf.

Die Thruxton genoß viel Aufmerksamkeit, besonders in dieser Sonderversion Thruxton R Icon.

The best of the rest

Gucksdu hier:

EICMA 2015 – Teil 2

Klassenreise nach Mailand, Teil 2:

Ducati

Die Multistrada hat Ducati zum Panzer aufgerüstet mit Stollenreifen, Motorschutz und unfassbar breit bauendem 30l-Tank, das Ergebnis ist der nächste GS-Konkurrent namens Multistrada 1200 Enduro. Ich denke mal, daß die Klientel dieses SUV-Zweirades genau so oft Schotter und Schlamm unter die Reifen bekommt wie der Fahrer eines Porsche Cayenne. Ein Leergewicht über 250 kg empfiehlt die Multistrada auch nicht gerade als Offroad-Leichtgewicht. Aber das tut es bei der BMW 1200 GS Adventure auch nicht.

Leider komme ich nicht mehr darauf, wo ich den Artikel gelesen habe über das Flat Track-Training eines ehemaligen italienischen Rennprofis, der seine Trainings auf umgebauten Ducati Scramblern macht. Vielleicht war das die Inspiration für die Ducati Scrambler Flat Track Pro.

Nachdem die Ducati Scrambler als Einstiegsmodell in die Ducati-Welt galt kommt nun die Sixty2 mit 400cc-Motor als Einstiegsmodell in die Scrambler-Welt. Die Hälfte an Hubraum und Leistung für knapp 1.000€ weniger Einstandspreis? Als A2-Führerscheininhaber würde ich mir dann eher die große Scrambler holen in gedrosselter Version.


Die schönste Ducati Scrambler stand nicht bei Ducati selber auf dem Stand sondern eine Halle weiter bei Rizoma (mehr dazu hier). Wo früher Plastik war ist jetzt Alu, wirklich sehr hübsch geworden (fand Aileen auch). Über den Preis der Anbauteile hüllen wir hier den Mantel des Schweigens und geniessen einfach den Anblick:

Yamaha

Am Spannungsbogen ihrer Pressekonferenzen muss Yamaha noch arbeiten. Der Livestream am Vorabend der EICMA war nicht gerade adrenalinfördernd. Die Moppeds allerdings schon:

Die MT-Familie bekam auf der EICMA mit der MT-10 ihren Leitwolf. Das Aggregat der R1 in einem Naked Bike ist eine schöne Kampfansage. Die Farbgebung in grau mit signalgelben Akzenten ist toll.

Den Roland Sands-Umbau „Faster Wasp“ konnte man schon eine Woche vor der EICMA bewundern, die Serienschwester XSR900 ist jetzt keine Sensation, aber wie ich finde um einiges gefälliger anzuschauen als die XSR700. Vielleicht liegt es auch nur an der Farbgebung.

Jens vom Brauck muss tun, was Jens vom Brauck tun muss. Hier hat er die optisch eher unruhige XSR700 schön geglättet und ein gefälliges Bike draus gemacht. Aber Max sagt, daß der Auspuff kürzer muss.

EICMA_Yamaha_125

Irgendwie habe ich vergessen, mir zu dieser 125er Notizen zu machen. Egal. Nett ist sie auch so.

MV Agusta

EICMA_MV_Agusta

Der Boutiqueshop für exklusive Performancebikes hatte eine überarbeitete Brutale dabei. Und eine von Lewis Hamilton umgestylte Dragster namens RR LH 44.

Ich fand die etwa so wie Lewis Hamiltons Diamantohrstecker. Etwas overdone.

Mein Favorit war die bereits auf der IAA gezeigte F3 800 AMG, hier auch wieder präsentiert mit dem passenden AMG GT:

EICMA 2015 – Teil 1

Angekommen an der Mailänder Messe wundere ich mich zunächst über die ganzen Anzugträger vor dem Messe-Eingang. Habe ich mich verlaufen? Wie es sich herausstellen sollte, findet hier zeitgleich zur EICMA eine Textilmesse statt. Je länger man über das Gelände lief, desto mehr motorradiger wurde es. Die größte Motorradmesse der Welt teilt sich auf sechs Messehallen auf, von den großen Namen bis zum kleinen, asiatischen Komponentenhersteller war alles vertreten, was sich im Kontext des motorisierten Zweirades tummelt.

Auch wenn ich zwei Tage vor Ort war habe ich nicht alles sehen können. Man stellt das ja immer hinterher fest, wenn man andere Messeberichte liest. Hier der Versuche einer kleinen Zusammenfassung meiner Eindrücke.

BMW R nineT Scrambler

BMW Motorrad hatte im Vorfeld der Messe seine großen Neuerscheinungen schon präsentiert. Die G310 wurde bereits am 11.11. in München vorgestellt, die ersten Bilder der BMW R nineT Scrambler sickerten – Ups! – im Vorfeld der Messe bereits durch und wurden schon durch mehrere Webseiten gehechelt. Vielleicht wollte man sich die ungeteilte Aufmerksamkeit vor der Messe sichern und nicht in der gesamten EICMA-Berichterstattung untergehen.

Die G310 jedenfalls macht einen sehr erwachsenen Eindruck. Wenn man nicht genau die Größe des Motors taxiert, könnte man meinen, daß ein großvolumigeres Bike vor einem steht. Preise stehen noch nicht fest, ich bin mal gespannt, wie die G310 sich gegen die zahlreiche Konkurrenz in der 300er-Klasse schlägt.

Mein persönliches Augenmerk galt aber der R nineT Scrambler. Seit dem Erscheinen der R nineT haben ihr schon viele Customschrauber Stollenreifen aufgeschnallt, die in meinen Augen überzeugendste Fassung kam in Form des Umbaus von Luis Moto. BMW hatte beim Wheels & Waves mit der Concept Path 22 schon seine eigene Vorschau zum Thema gegeben. So war die auf der EICMA präsenterte, endgültige Form der R nineT Scrambler wenig überraschend (manche Kommentatoren zu den geleakten Pressevideos gingen in die Richung „war das schon alles?“). Etwas mehr Federweg, geänderte Vorderradgabel mit Faltenbälgen, Stahl- statt Alutank und zwei verschiedene Sitzbankvarianten und der unvermeidliche, hochgelegte Auspuff unterscheiden die Scrambler von der normalen R nineT. Das Einzelinstrument ist wohltuend aufgeräumt und ein deutlicher, optischer Fortschritt gegenüber der R nineT-Brotdose.

Mein persönlicher Favorit ist die Version mit Einzelsitz und den Speichenfelgen (ein Muss!). Schön, kernige Optik. Das einzige, was man sich noch mal anschauen sollte ist der Kennzeichenhalter, der die Hecklinie etwas stört.
Preise wurden noch nicht genannt, aber günstiger als die Standardversion soll die Scrambler in jedem Fall werden. Irgendwas mit einer 13 vorne, schätze ich mal.

Honda

Die erste Sitzprobe auf der neuen Africa Twin fühlte sich schon mal sehr gut an. Gold eloxierte Felgen kann man auch machen. Hätte sie etwas mehr Leistung und 20kg weniger Gewicht, wäre ich noch begeisterter.

Die Honda Montesa 4Ride scheint schon sehr nah dran zu sein an der optimalen Endurowander- und Bergziegenmaschine. Beim Preisschild von 7.900€ für die 250-Kubik-Maschine hoffe ich, daß da die italienische Mehrwertsteuer die Summe etwas verfälscht.

Das Honda City Adventure Concept fand ich sehr spannend. Für diesen SUV-Roller würde ich glatt meine Vespa 300 eintauschen. Mal kucken ob es zur Serienreife findet.

Zu Unrecht versteckte Honda diese CB Six50 genannte Studie hinten rechts auf dem Messestand.

Husqvarna

Den größten „Shut-up-and-take-my-money-Moment“ auf der ganzen Messe hatte ich auf dem Husqvarna-Stand. War ich schon großer Fan der 401 Svartpilen und Vitpilen haute mich die frisch präsentierte 701 Vitpilen vollkommen von den Socken.

Es ist zwar erst eine Studie, aber 2018 soll sie marktreif sein. Die aussergewöhnliche und eigenständige Formensprache hat mich sehr begeistert. Die grüne Linie, die sich vom Tank bis zur Auspuffhalterung durchzieht oder das 701-Logo im Scheinwerfer zeugen von einer ausgeprägten Detailliebe der Designer von Kiska. Generell würde ich alles kaufen, auf dem die Zahl 701 prangt. Auch die 701 Supermoto oder die 701 Enduro sind absolutes Beuteschema für mich!

Husqvarna macht gerade ziemlich viel richtig. Die Marke hat es aber auch verdient.

Triumph Factory Custom

Auf der EICMA diese Woche in Mailand hat Triumph mit zwei spektakulären Custom Bikes überrascht. Anders als Hersteller wie Yamaha oder BMW haben sie aber nicht renommierte Customschrauber an die Maschinen gelassen, sondern haben zwei Teams aus Triumph-Mitarbeitern losgelassen um die Maschinen umzubauen. Und Holla die Waldfee haben die Jungs hingelangt:

Der TFC 1 genannten Bobber verfügt über eine Girder-Gabel mit Mountainbike-Shocks, radial montiertem Bremssattel sowie einem Starrrahmen mit Einarm-Hinterradführung und Parallel-Twin mit umgedrehten Zylindern.

Der Scrambler hört auf den Namen TFC 2, hierfür wurde der Rahmen neukonstruiert, eine Speed Triple-Einarmschwinge umgedreht und rechts montiert, durchlöchert und erleichtert. Ebenso verbaut wurden eine Motocrossgabel und in den Twin Teile aus der Daytona 675 reingedübelt. Der Tank ist aus ultraleichtem Karbon.

Wenn es nach mir ginge, dürfte Triumph seine Jungs gerne öfters von der Leine lassen!

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén