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Schlagwort: iphone

Männer, die auf Karten starren

Zur Tourenplanung habe ich schon einiges hier geschrieben und immer noch bin ich auf der Suche nach dem optimalen Setup. Aber ich nähere mich ihm an.

Nach wie vor bevorzuge ich Karten für die Navigation auf Touren. Sie bieten mir einen besseren Überblick auf Orte und Orientierungspunkte in der Umgebung und wenn man Bock hat, unterwegs kurzfristig mal die Route zu ändern (wie auf der Riesengebirgstour), reicht ein Blick auf die Karte anstatt auf dem Navi rumzutippen.

Die Planung mache ich am Rechner zu Hause auf Google Maps, mache mir dann von den Teilsektionen Screenshots, drucke die in A4 farbig aus und packe das in die Kartentasche des Tankrucksacks. Nachteil des Tankrucksacks ist aber, daß ich die iPhone- Halterung am Lenker abmontieren muss, weil sie beim Lenkeinschlag an den Tankrucksack stößt. Aber dafür habe ich jetzt auch eine Lösung, seit ich mir für knapp sieben Euro eine Kartentasche für den Tank gekauft habe.

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Zusätzlich zu den Karten notiere ich mir an kritische Wegpunkte separat (der weisse Zettel oben auf dem Bild). Das sind zum Beispiel unübersichtliche Abzweige oder bei Stadtdurchfahrten die Ortsnamen in deren Richtung ich weiterfahren muss und die dann meistens auch auf den Strassenschildern innerorts angegeben sind.

Auf dem iPhone nutze ich Skobbler als Navi-App. Die ist in der Grundversion kostenlos und navigiert ordentlich, ich habe Skobbler bereits zum Vergleich auf Dienstreisen gegen mehrere Autonavis und unser privates Becker Navi laufen lassen und es hat sich gut geschlagen. Das Navi lasse ich auf dem iPhone immer mitlaufen, um meine aktuelle Position mit den Kartenausdrucken vergleiche zu können. Manchmal lass ich mich auch bei unübersichtlichen Streckenabschnitten vom Navi leiten, bis ich dann wieder auf Kartenbetrieb gehe.

Ob das einfacher ist, als sich ein Motorradnavi zuzulegen? Das muss jeder für sich und seine Gewohnheiten entscheiden. Zum einen schreckt mich der Anschaffungspreis von mehreren hundert Euro für ein anständiges Motorradnavi ab, zum anderen sehe ich für mich da keinen wirklichen Mehrwert. Gestern abend las ich in einer Motorradzeitschrift eine Anleitung über das Setzen von Wegepunkten bei einem Garmin-Navi. Das mutete teilweise komplizierter an als das Programmieren von Spionagesoftware. Und auch das Tutorial, das ich hier mal veröffentlicht habe zur Übertragung von In Google Maps Routen auf die Navigon-App auf dem iPhone war nicht wirklich trivial.

Eine einfachere Möglichkeit, die Route auf das Smartphone zu bekommen, entdeckte ich neulich. Wenn man die Planung in Google Maps abgeschlossen hat, kann man sich einen Link für diese Route generieren lassen, wenn man auf das kleine Kettensymbol über der Karte klickt (neben dem Drucken-Symbol). Diese URL maile ich mir aufs iPhone und rufe sie da in der Browserversion von Google Maps auf. Komischerweise unterstützt die Google Maps-App dies nicht. In der Browserversion bekommt man zunächst die Liste der Wegepunkte angezeigt, oben rechts kann man dann aber auf das Kartensymbol klicken, dann wird die Route auf der Karte angezeigt. Da das rein- und rauszoomen aber sehr träge funktioniert, eignet sich diese Darstellung meiner Meinung nach nicht für die Navigation unterwegs.

Also wieder zurück zu den Karten….

Wie orientiert Ihr Euch auf Tour?

Edit:
Bei snoop445 fand ich gerade diesen Artikel über seine Routenplanung, auch sehr lesenswert.

Anbau des Touratech iBracket

Wie neulich schon geschrieben habe ich für das iPhone die iBracket-Halterung von Touratech bestellt um das iPhone auch als Navi fürs Motorrad zu benutzen. Die Verarbeitungsqualität des iBracket ist sehr gut und solide, einmal eingespannt hält das iPhone bombenfest.

Ursprünglich wollte ich die Halterung zentral auf der Lenkermittelstrebe anbringen, aber um besser an die Schalter des ABS und der Griffheizung zu kommen habe ich es halbrechts angebracht.

Montage am oberen Lenkerrohr

Einstellung quer

Die Halterung kann um 90° geschwenkt werden, so daß man das Telefon im Quer- oder Hochformat verwenden kann.

Einstellung hochkant

Das einzige was ich noch überprüfen muss, ob die Halterung nicht dem Tankrucksack in die Quere kommt, sie ragt doch ziemlich nach unten über den Lenker heraus.

Draufsicht

Jetzt fehlt nur noch das Bluetooth-Headset für den Helm, so daß ich die Naviansagen auch hören kann.

Edit:

Die Montagemöglichkeiten an der G650GS sind etwas komfortabler, dank der höheren Scheibe kann man das iBracket besser im Sichtbereich montieren, wie es Sebastian getan hat.

G650 iBracket 1

G650 iBracket 2

Navi oder nicht Navi?

Bisher habe ich auf meinen Touren ganz oldschool mit Karten. Ehrlicherweise bin ich aber nur in Deutschland und nie mehr als einen Tagestrip gefahren. Für dieses Jahr planen wir gerade eine Viertagestour u.a. ins Ausland, für die man sich schon mal überlegen könnte, auf ein Navi zu vertrauen.

Ein neues Navi zu kaufen ist schon mit einem gewissen Anschaffungswiederstand verbunden. Es muss ja nicht gleich das teure Garmin zūmo® 660LM für knapp 600,00 € sein, aber selbst ein TomTom Urban Rider kommt auf 300,00 € und dann hat man das Teil noch nicht am Motorrad montiert. Das tut man am besten mit einer Aktivhalterung, die von Touratech beispielsweise ist abschliessbar und kommt auf 85,00 €.

Jetzt besitzen wir schon ein tragbares Becker-Navi fürs Auto, welches dort gute Dienste leistet. Ein Gedanke wäre natürlich, dieses auch auf dem Motorrad einzusetzen. Da es nicht wasserdicht ist, muss eine entsprechende Hülle und Halterung her. Entsprechendes fand ich bei einem Online-Shop und bestellte.

Leider sollte sich diese Lösung als nicht optimal herausstellen:
Navitasche

Die Tasche war für das Navi viel zu groß, man muss die Tasche mit mitgelieferten Schaumstoffteilen auspolstern, damit das Navi nicht in der Tasche umherrutscht. Ein optimaler Halt ist trotzdem nicht gegeben. Ein spezielles Problem an meinem Motorrad ist, daß am Lenkerrohr relativ wenig Platz ist, um eine Montageschelle für das Navi zu platzieren (u.a. aufgrund der montierten Handprotektoren). So war auch die Befestigungsschelle für die Navitasche zu groß, um sie sauber zu montieren. Und die Mittelstrebe des Lenkers war mit ihren 12mm zu dünn, um die Schelle abringen zu können. Das war also nicht die Lösung, die Tasche ging zurück zum Händler.

Die nächste Option, die ich ausprobieren werde ist das iPhone. Dort habe ich bereits mehrere Navi-Apps drauf. Und mit dem Routeconverter (wie hier gezeigt) bekommt man die Routenplanung von Google Maps gut aufs iPhone exportiert.

Dafür habe ich mir den Mercedes unter den iPhone-Halterungen von Touratech bestellt. Der kann nämlich auch an die Lenkermittelstrebe montiert werden:

lenkerhalterung12mm

Das ist auch der einzig sinnvolle Ort an meinem Motorrad. Zentral einsehbar leicht unterhalb der Armaturen und in der nähe der 12V-Buchse. Der einzige Nachteil ist momentan, daß das iPhone dort nicht wasserfest montiert werden kann, aber hier werde ich mir erstmal mit Gefrierbeuteln oder ähnlichem behelfen, um das iPhone trocken zu halten. Die Naviansagen bekomme ich dann aufs Bluetooth-Headset, dann gibt es auch keinen Kabelsalat. Ich bin gespannt wie es funktioniert und werde berichten.

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