Ihr habt noch kein passendes Geschenk für motorrad- oder musikbegeisterte Freunde? Dann habe ich was für Euch:
David Biene hat sein Printarchiv ausgemistet und verkauft viele seiner Bilder aktuell über seinen Onlineshop. Darunter viele Bilder aus seinem 2009 erschienen Coffeetable-Schmöker „Hopped Up“ mit wunderschönen Schwarz-Weiss-Portraits von Hot Rods, Quartermile- und Dirt Track-Rennen.
Aber auch Musikfans kommen auf ihre Kosten, hat David doch unterschiedlichste Musiker portraitiert. Ich meine hey, Lemmy Kilmister:
Also checkt seinen Onlineshop.
Schlagwort: Custom Culture
Fast genau zwei Jahre nachdem das erste Ride Book Premiere hatte kommt nun die Fortsetzung The Ride 2nd Gear auf den Markt. Beweis genug, daß die Motorrad Custom-Szene weiter wächst, neben den altbekannten auch weiter neue Talente produziert, die mit spektakulären Umbauten überraschen.
Auf 350 Seiten haben Chris Hunter, Robert Klanten und Maximilian Funk unzählige Custombikes zusammengetragen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Kein Genre bleibt unberührt, ebenso zerfliessen die Stilgrenzen bei vielen Umbauten.
Zum Buch habe ich dem Co-Author Max Funk ein paar Fragen gestellt:
Max, wie begegnet man der Mammutaufgabe, einen Querschnitt durch die aktuelle Custombike-Szene abzubilden?
Es war auf jeden Fall eine Mammutaufgabe. Alles was in den letzten zwei Jahren und teilweise auch davor relevant war wurde gesammelt, aus Magazinen oder Blogs. Ebenso haben wir geschaut, was im ersten Buch stattgefunden hat und versucht neue/andere Leute ins Licht zu rücken. Japan fehlte bspw. beim ersten Buch weitgehend, demzufolge war klar, daß dieses Mal mehr Japaner reinkommen.
Generell wollten wir auch zeigen, wie die Technik und teilweise auch der Stil sich weiterentwickelt. Weniger Pipewrap und Firestones, mehr LED und avantgardistisches Design wie zum Beispiel Apogee Motorworks oder Earle Motors.
Habt ihr Unterschiede gesehen, wie sich die „alten Hasen“ einem Umbau nähern im Vergleich zu den Newcomern?
Die alten „Hasen“ bleiben beispielsweise ihrem Konzept treu, während man bei manchen Jungen noch dieses ausprobieren erkennt. Was aber jeweils für sich interessant ist.
Was hat die Mitarbeit an Buch für Dich persönlich bedeutet? Welche Erfahrungen ziehst Du für Dich aus dem Projekt?
Für mich persönlich war es natürlich eine Ehre an dem Buch mitzuarbeiten und ich bin für das investierte Vertrauen sehr dankbar. Die Arbeit war nicht immer leicht, vor allem wenn es darum ging die finale Seitenanzahl im Auge zu behalten. Ein bisschen so, als wenn der Hund auf das Steak aufpassen soll. Die finale Selektion war das schwierigste und der größte Lernprozess. Das Buch ist aber sehr stimmig und bietet noch mehr Vielfalt als der erste Teil. Nicht zuletzt dank 32 Seiten extra.
Das Buch ist in zwei Editionen verfügbar, der „Rebel Edition“ und der „Gentleman Edition“, die Versionen unterscheiden sich jeweils im Coverbild. Ab dem 9. Oktober ist auch die „Collectors Edition“ verfügbar, die zusätzlich über einen Leinenschuber verfügt und zusätzlich ein Patch enthält. Bestellbar jeweils im Gestalten Online Shop, oder ihr schaut im Gestalten Space in der Sophienstraße 21 in 10178 Berlin und kauft es dort vor Ort.
Im Gestalten Space findet auch am 9. Oktober die Vernissage zum Buch statt. In den folgenden vier Wochen könnt ihr dort auch die Ausstellung zum Buch besichtigen.
Kennt ihr das? Manche Menschen kennt man über so viele verschiedene Ecken, daß das erste Zusammentreffen gar nicht fremd wirkt. Vor allem wenn die gemeinsamen Bekannten alles Motorspacken sind. Bevor ich Ralf Becker von Chromjuwelen traf, googelte ich etwas rum und stieß wieder auf dieses Video über die Chromjuwelen-Gründer, welches Arthur Heisler gefilmt hatte, den ich hier auch schon im Gespräch hatte.
Ralf, Du betreibst mit Chromjuwelen.com eines der führenden deutschen Special-Interest-Portale für Automobilkultur. Warum ist eine Welt mit Chromjuwelen besser als eine ohne?
Ein „Chromjuwel“ steht für Leidenschaft, verkörpert Individualität und zeichnet seinen Besitzer aus. In Summe also Attribute, die im modernen und auf Effizient getrimmten Bereich der Mobilität gerne zu kurz kommen. Manchmal denke ich, dass ich besessen bin – dass ich täglich immer wieder aufs Neue das Netz nach den besten „Chromjuwelen“ durchsuche. Und das schon seit fast 10 Jahren.
Was ist für Dich das faszinierende an alten Autos? Speziell an europäischen Youngtimern oder amerikanischen Muscle-Cars?
Vorab – mich interessieren nicht nur alte Fahrzeuge. Mich interessiert viel mehr die Haltung und Ausstrahlung, die ein Fahrzeug hat. Und zum Glück gibt es auch etliche Neuwagen, die bereits mit guten Genen vom Band laufen. Am Ende muss sowieso jeder für sich selbst entscheiden, was sein „Chromjuwel“ ist.
Entscheidend für mich persönlich ist, wie selbstbewusst, stolz oder extrovertiert ein Fahrzeug auftritt. Ich mag einerseits sehr solche überzüchteten Netto-Autos wie Muscle-Cars, die vor Kraft nicht gerade aus gehen können – weiss aber auch Luxuskarossen im besten Alter oder temperamentvolle Südländer sehr zu schätzen.
Unabhängig davon inspirieren mich „Remixe“ – wie man unschwer an Chromjuwelen.com erkennen kann: Hot Rods, Engine Swaps, Custom Cars. Das ist für mich die Königsdisziplin – alles andere zumeist immer nur eine Frage des Geldes.
Du hast früher bei den „klassischen“ Automobilmedien gearbeitet, wie nimmst Du heute die automobile Presselandschaft wahr?
Fragmentiert. Meines Erachtens nach befinden wir uns zeitgleich in diversen Umbrüchen. Da ist einerseits der Medienwandel, der jeden Hersteller zwingt, selber zum Sender zu werden – da ist aber auch auch ein drastischer Technologiewandel im Bereich der Mobilität. Und dann ist da noch die Gefahr, dass die Zielgruppen der etablierten Auto-Medien und die der Hersteller vergreisen – schliesslich redet kaum noch einer mit der Zielgruppe 15-35. Kurzum: Alle Entwicklungen zusammen sind derart komplex, dass wohl im Moment niemand vorauszusagen kann, wo die Reise hingehen wird.
Wie wurdest Du mit dem Thema Automobil sozialisiert?
Mit 18. Als ich mein erstes Auto kaufen musste. Vorher hat mich das Thema schlichtweg nicht interessiert.
Was war dein erstes eigenes Auto?
Scirocco MK1. Bei Regen matt-schwarz gerollt. Nachdem dieser Wagen aufgebraucht war, kam später ein zweiter Scirocco MK1. Den ich bis heute vermisse.
Das beschissenste Auto, welches Du jemals besessen hast?
Opel Corsa GT. Ich brauchte schnell ein Auto, und der Corsa war da. Zumindest war er flott.
Als Mad Max-Fan: Was wäre Dein präferiertes Auto für die Apokalypse?
Welchen Wagen willst Du in Deinem Leben unbedingt noch besitzen?
Einen Winged Warrior: Dodge Daytona oder Plymouth Superbird.
Helge Thomsen und Du, ihr kennt Euch seit dem Studium, beide habt ihr jetzt Euer eigenes Magazin. Wie würdest Du Chromjuwelen mit Motoraver vergleichen?
Motoraver ist ehrlicher, analoger Punk Rock. Geradeaus, selbstbewusst und an den richtigen Stellen laut. Chromjuwelen ist dagegen eher Digital Jazz. Neurotisch, experimentell und manchmal atonal.
Auf dem Race61 letztes Wochenende trat ein von Berufsschülern aufgebauter VW Käfer beim Dragrace an, der Aufbau des Wagens war der Versuch des Berufsschullehrers, seine Auszubildenden wieder an das klassische Schrauberhandwerk heranzuführen und nicht nur mit dem Auslesen von Motorelektronikdaten zu beschäftigen. Wenn das in der Berufsschule schon zu kurz kommt, wie kann man „Schrauberkultur“ bewahren? Oder im weiteren Sinne bei den Leuten ein Grundverständnis für das Transportmittel Automobil zu vermitteln? Oder braucht man das in Zeiten von Carsharing und anderen Mobilitätskonzepten nicht mehr?
Ich sehe das nicht so streng. Ich genieße Vinyl und nutze Spotify – analog sehe ich es im Auto-Bereich. Schliesslich löten wir unsere Computer und Telefone auch nicht mehr selber zusammen, auch wenn wir das früher mal gemacht haben mögen. Es ist die Co-Existenz, die mich inspiriert. Ich bewundere das Handwerk, aber ich schätze auch moderne Errungenschaften wie programmierbare ECUs oder Turbolader.
In einem Fernsehbeitrag über den LeSupra hast Du mal geäußert, dass der Motortausch auch ein Versuch war, das Thema Muscle Car über die Verwendung eines aktuelleren Antriebsaggregates zeitgemäßer zu gestalten? Wittere ich da etwa einen ökologischen Hintergedanken?
Ja. Schliesslich sind wir heute in der Lage, mit kleineren und effizienteren Motoren die Leistung zu produzieren, für die man vor 40 Jahren noch Elefanten-Technik brauchte. Warum sollte man das nicht nutzen? Nach wie vor ist das für mich Hot Rodding 2.0.
Und warum überhaupt macht man sich an ein Projekt wie den LeSupra? Einfach um zu gucken, ob es geht?
Ich war auf der Suche nach einem Fahrzeug, das die Chromjuwelen verkörpert. Und dann lief mir der Pontiac zu und im Fernsehen flimmerte Tokyo Drift. Der Rest ist Geschichte. Ich wusste, dass dieser Engine Swap für Furore sorgen würde – aber dass der LeSupra so schnell in allen Medien sein würde, damit habe ich nicht gerechnet.
Warum Chromjuwelen-Öl? War das ein besonderes Produkt, was ihr mit Mathy gemacht habt – oder nur eine neue Verpackung für ein existierendes Öl?
Chromjuwelen Motor Öl ist ein besonders Öl, das es so noch nicht gab. Es ist übrigens das einzige Öl, das lange Standzeiten verträgt – wohl unser aller Achillesferse, wo wir doch nicht täglich mit den Fahrzeugen unterwegs sind. Das legendäre Additiv von Otto Mathé gibt es zwar schon seit über 60 Jahren – aber noch kein fertig mit MATHÉ Classic veredeltes Motoren-Öl.
Mein Ziel war es immer, Chromjuwelen-Produkte mit Mehrwert und einem gewissen Anspruch anzubieten. Chromjuwelen Motor Öl macht da den Auftakt. Zur Zeit arbeiten wir an den nächsten Produkten – man darf also gespannt sein!
Danke, Ralf, für das Gespräch!
Die Jungs von Greenfilms haben bim diesjährigen W&W mitgefilmt und schon mal einen großartigen Trailer rausgehauen. Ich bin gespannt auf das komplette Video, die Drohnenbilder sind der Hammer!