Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: Berliner Motorrad Tage

Berliner Motorradtage 2020

Kaum ist man aus dem Winterurlaub zurück, geht es in die Station Berlin zu den Berliner Motorradtagen. Seit 2016 finden sie wieder statt, 2018 zog die BMT vom Messegelände in den ehemaligen Postbahnhof am Gleisdreieck um, die Station.Berlin.

Wie schon in den vergangenen Jahren passt das Backstein-Ambiente sehr gut zur Motorradmesse. Vertreten waren wieder die großen Hersteller, u.a. BMW, KTM, Ducati, Triumph, Suzuki, Kawasaki, Yamaha, Indian, Aprilia sowie Husqvarna. Garniert wurde das ganze mit Zubehörhändlern und Merchandiseständen. Motorradclubs und -vereine konnten sich auch präsentieren.

Ich nutzte den schnellen Rundgang am Sonntagmorgen, um mir die für mich interessanten Neuerscheinungen mal in Natura anzuschauen und zu begrabbeln. Im Prinzip waren das zwei Modelle, der Rest war Grundrauschen.

Yamaha Ténéré 700

Bisher kannte ich die Ténéré nur aus Testberichten und Pressebildern. Bilder werden ihr nicht gerecht, in live sieht sie viel besser aus. Die vier LED-Scheinwerfer wirken überhaupt nicht insektoid, das ganze Motorrad wirkt drahtig und sportlich. Sitzhöhe und Ergonomie passten mir perfekt, das ganze Bike ist sehr fahrerorientiert. Den Motor habe ich schon in meiner MT-07 geliebt und alle, die sie schon gefahren sind, schwärmten in höchsten Tönen von dem Motorrad. „Mehr Bike brauchst Du nicht!“ war die einhellige Meinung. Probefahrt-Kandidat #1.

BMW F900 XR

Noch eine Neuerscheinung, die bei mir große Neugierde weckte. Das XR-Konzept von BMW konnte ich bereits auf der S1000XR vor zwei Jahren auf der Slowenien-Tour erfahren und habe es sehr schätzen gelernt. Eine tolle Kombination von Performance und Tourentauglichkeit. Die F900 XR soll dieses Konzept nun in die Mittelklasse bringen. Hier treffen 105 PS und 92 Nm auf ein fahrfertiges Gewicht von 219kg. Ok, das sind immerhin 30kg mehr als bei meiner Street Triple, aber das ist ja auch ein nackter Landstrassenrenner und kein Tourensportler.

Beide neuen XRs bestechen durch eine scharfe, kantige Silhouette. Vorn vorne sind sie auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden, hier soll die große Schwester wohl etwas Stallgeruch abgeben.

Wem der brachiale Vortrieb der S1000 XR etwas zu viel des Guten ist, der wird hier sicherlich fündig und bekommt ein sportliches Paket für die lange Reise. Die F900 XR wäre Probefahrt-Kandidat #2.

Im BMW Showtruck präsentierte sich der neue Big Boxer im Customkleid. Der Motor ist ein Riesentrumm. Ich bin wirklich auf die ersten Testberichte der neuen R18 gespannt. Bis dahin bleibe ich vorsichtig skeptisch.

Triumph

Stichwort Riesentrumm: bei Triumph stand die neue Rocket 3 mit ihrem 2,5l Dreizylinder in beiden Varianten. Just von 1000ps zum Bike of the year gekrönt und von der Fachpresse sehr positiv goutiert scheint sie die Balance zwischen Größe und Geschmeidigkeit gut hinzubekommen.

Auch neu war die überarbeitete Tiger 900. Ab 11.350€ geht es hier mit der Mittelklasse-Enduro von Triumph los. Wer das volle Ornat an Gelände- und Reisetauglichkeit will, muss bei der Rallye Pro einsteigen, die mir in der hier gezeigten Matt Khaki Green-Lackierung sehr gut gefiel.

Das Trockengewicht wird mit 201kg angegeben, 95 PS sorgen für den Vortrieb. Ansprechende Eckdaten. Der Einstiegspreis liegt bei 15.350€, damit spielt sie ungefähr in der gleichen Liga wie die überarbeitete Africa Twin.

KTM

Daß KTM geile Fahrmaschinen herstellt, ist sicherlich unbestritten. Aber: ich komme mit dem Design überhaupt nicht klar. Spätestens seit dem die auf diese insektoiden Doppelscheinwerfer umgestellt haben. Nein, danke.

Da bleibt mir nur, bei der Konzernschwester Husqvarna auf die Norden 901 zu warten. Allerdings wird deren Preisschild wohl auch über dem des vergleichbaren KTM Schwestermodell liegen und somit ausser Reichweite.

Motorradmesse – wohin?

Nachdem ich die Bikes abgecheckt und die Fotos im Kasten hatte, waren die Messehallen schon gut gefüllt und das Rahmenprogramm lief an. Und hier zeigt sich wieder mal das Problem nicht nur der Messe, sondern auch der Branche. Das Publikum war überdurchschnittlich männlich und sehr alt. Die Silberrücken in ihren Lederkutten dominierten mein Blickfeld, viel zu wenig Frauen und junge Leute waren zu finden. Das Format der Messe trug aber auch nichts dazu bei, dem jüngeren und weiblicheren Publikum einen Anreiz zu geben, die Messe zu besuchen. Das Bühnenprogramm bot u.a. Body Painting und eine Akrobatik Show, zwischendrin konnten sich Berliner Vereine präsentieren, die aber auch nur wieder aus den oben genannten Silberrücken bestanden bzw. Niveaulimbo boten wie das „Blasen statt Saugen“ der Turbobiker-Fraktion.

In der Pressemappe des Veranstalters waren Bilder enthalten, das erste im Ordner war dieses:

Ernsthaft? Wir schreiben das Jahr 2020 und Motorradfahren wird immer noch mit Sexismus-Klischees präsentiert? Wann findet hier ein Umdenken statt?

Dabei wären doch genug Themen da, um Neu- und Wiedereinsteiger zu interessieren? Die neue Führerscheinregelung z.B. wurde vom Veranstalter null thematisiert und war nur vereinzelt bei den Ausstellern zu finden.

Und über das Thema Custombikes möchte ich am liebsten den Mantel des Schweigens hüllen. Es gab zwar eine Ausstellungsfläche dafür, aber was da gezeigt wurde war teilweise echt zum fremdschämen. Dabei gibt es in der Berliner Szene genug talentierte Schrauber, die exzellente Umbauten vorzeigen können. Mit etwas Energie wäre hier echt was auf die Beine zu stellen. Oder man lässt es am besten gleich.

In meiner Inbox liegt noch die ungeöffnete Mail der Intermot mit dem Titel „INTERMOT 2020: Modernes Konzept setzt neue Maßstäbe im internationalen Motorrad-Messe-Markt“. Ich bin gespannt, was die sich ausgedacht haben. Aber dazu mehr in einem anderen Post.

Berliner Motorrad Tage 2017

Woran merkt man, daß in Berlin Frühlingswetter ist? Vor der Messe Berlin stehen nicht nur eine Menge Leute, im Gegensatz zum regnerischen letzten Jahr parken auch hunderte von Motorrädern. Auf den Berliner Motorrad Tagen könnt ihr dieses Wochenende fast alle Modellhighlights der neuen Saison Probe sitzen, es sind auch bei vielen Händlern Frühjahrsschnäppchen bei Klamotten und Helmen zu machen.

Hier ein paar Eindrücke in Bild und Video, die Messe hat heute bis 20 Uhr geöffnet, Samstag und Sonntag von 09-18 Uhr.

Berliner Motorrad Tage 2016

Nach fünf motorradmessenlosen Jahren finden dieses Wochenende wieder die Berliner Motorrad Tage statt. Fast alle namhaften Hersteller in den Messehallen am Funkturm: BMW, KTM, Ducati, MV Agusta, Triumph, Moto-Guzzi, etc. präsentieren ihre Neuigkeiten. Daneben finden sich auch alte oder umgebaute Zweiräder sowie diverse Zubehör- und Klamottenhändler.

Es bieten sich einem keine großen Überraschungen, aber eine gute Gelegenheit, das eine oder andere Bike mal aus der Nähe zu begutachten und Probe zu sitzen. Mein persönliches Highlight fand ich bei BMW. Dort konnte man unter kundiger Anleitung aus dem Berliner BMW Werk selber Pinstriping ausprobieren. Eine Gelegenheit, die wir uns natürlich nicht entgehen liessen.

Solltet ihr vor Ort sein, besucht auf jeden Fall den gemeinsamen Stand der Berlin Café Racers und dem Race Cafe Berlin in Halle 14 direkt am Eingang.

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