Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: #RRed

Saisonabschluss 2016.

Letztes Oktoberwochenende, die letzten Tage vor der geplanten Rückgabe der S1000RR a.k.a. #RRed. Also nochmals raus, Sprit in die Kiste und los.

Saisonabschluss 2016 - Los geht's!

Los geht’s.

Lange habe ich auf kurviger.de rumgespielt, am Ende rausgekommen ist ein Klassiker, mit leichter Variation.

Raus in Richtung Fischbachau erst auf der A8, dann auf größeren Landstraßen mit viel Herbstlaub links und rechts.

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Schliesslich kommt der Wendelstein und die Berge zum Sudelfeld in den Blick. Hier beginnt das Vergnügen.

Blick auf den Wendelstein

Blick auf den Wendelstein

Noch vor der Ortsausfahrt Bayerischzell kommen mir aber die ersten wild gestikulierenden Motorräder entgegen. Also runter vom Gas, nett schauen und blos an nichts Böses denken. Die ganzen netten Kehren und Kurven fahre ich langsam und bedächtig die Berge hinauf. Und erst als ich meine Disziplin anfange zu verfluchen steht sie da, die Motorradkontrolle, die am letzten Oktoberwochenende vor allem an abgefahrenen Reifen interessiert ist.

Fahrzeugkontrolle. Oh, da sind wir wohl schnell fertig...

Fahrzeugkontrolle. Oh, da sind wir wohl schnell fertig…

Damit kann ich nicht dienen und schnell geht es weiter. Wenig später bleibe ich auf einer superschmalen Straße stehen um ein schönes Landschaftsbild zu machen. Da hält ein SUV neben mir. Einheimischer, sicher sauer weil ich (ja was eigentlich?) auf seiner Strasse stehe. Ich mache mich gerade auf, da kommt er zu mir rüber. „Was für ein geiles Motorrad. Warte, ich mach ein Bild von Dir, damit Du auch mit drauf bist. So eine kaufe ich nächstes Jahr auch. …“

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Bild des unbekannten Fotografen.

Bild des unbekannten Fotografen.

Wahnsinn, wie man sich täuschen kann. Mit seinem SUV war die Strasse dann vollends dicht, seine Frau auf dem Beifahrersitz sichtlich genervt und er ließ es sich gar nicht mehr nehmen noch ein Bild zu machen und noch eine Anekdote zu erzählen. Großes Kino.

Zurück geht es auf der anderen Seite des Inntals,

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da passiert mir eine ähnliche Geschichte gleich noch einmal an einer Tankstelle, wo mich ein älterer Herr gar nicht mehr gehen lassen will. „Ist das wirklich eine BMW? Da stehen doch sonst immer Zylinder links und rechts raus und der Auspuff ist blau angelaufen…“. Nein, es gibt auch andere.

Durchs Chimgau geht es schliesslich zurück nach München.

Chiemgau am Abend.

Chiemgau am Abend.

Das wird hart, die RR nächste Woche wieder abzugeben…

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GPX File der Tour

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Ride to work – work to ride: Einmal Regensburg und zurück. Und durch die Hallertau.

Der moderne Mensch arbeitet sich ja zu Tode. Aber warum?

An Tagen wie diesem ist die Antwort plausibel und die Arbeit der Lückenfüller zwischen Anfahrt und Rückfahrt. Der Aufwand ist zugegebenermaßen ein viel größerer als in der Blechkiste ins Büro und wieder zurück zu fahren. Aber alleine der Geruch der Lederjacke im Büro und die neidischen Blicke der Kollegen rechtfertigen allen Anzieh-/Umziehaufwand und das Rumschleppen der Laptops im Rucksack.

Die Hallertau oder Holledau oder Hollerdau (wenn’s ein Einheimischer ausspricht ist der Unterschied nicht zu merken) ist das größte Hopfenanbaugebiet Deutschlands. Landschaftlich sehr schön mit den beeindruckenden Hopfenfeldern und kleinen Straßen irgendwo zwischen A93, A9 und A92 macht das Moppedfahren unbändigen Spaß.

RRed in der Hallertau

Nur zur Erntezeit ist das Vergnügen mit Vorsicht zu genießen. Der Hopfen wird heute Maschinell aus dem Drahtverhau rausgeschnitten und die Straßen sind nicht selten mit einigen Zentimeter langen Drahtstücken wie Nägel genäht. 

Aber heute war offensichtlich noch keine Ernte und die Sonne brut mir den Weg heim von Regensburg nach München. 

 

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Alpenblitz 2016 – Why size does not matter.

Früher war viel einfach besser. Heute sind wir alle so wichtig und unentberlich, dass ein Motorradurlaub zwischen Samstag und Sonntag stattfinden muss. Aber. Lieber kurz als nicht. Size does not matter. This time.

Und dann ist da noch das Wetter. Vorhersagen mit Niederschlagswahrscheinlichkeiten größer 99% sind selten und selten gut für ordentlichen Grip auf der Straße. Aber, siehe oben, lieber nass als nicht.

Und so ziehen viert Unerschrockene mit reichlich Wechselklamotten für zwei Tage (die GS Fahrer) oder einer alten Regenkombi und sonst nix (die RR Fahrer) am Samstag früh los zum Alpenblitz 2016.

Wie sich Ettal, Plansee, Namlos, dann Silvretta Hochalpenstrasse und Flüela am ersten Tag auf der RR angefühlt haben, und Ofenpass, Stilfserjoch, etc. am zweiten Tag kann keiner besser beschreiben als kettenritzel.cc in Die Alpen aus Sicht einer BMW S1000RR.

Doch was rede ich lang. Ein Film sagt mehr als 1000 Worte. Herr Hauser war so freundlich:

BMW S1000RR – Unboxing

Das erste Auspacken ist zwar schon über 1000 km her. Doch der Eindruck ist immer noch ein erster. Und so ist das der erste einer losen Folge von Erfahrungsberichten mit meiner S1000RR.

Einen Namen hat sie ja schon #RRed, dem geschuldet, dass ich ja eigentlich eine weiß-blaue Maschine bestellt hatte, am Ende aber eine rot-weiße bei der Auslieferung stand.

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Schon der Name rechtfertigt den Farbwechsel. Aber jetzt einmal weg von Oberflächlichkeiten, wie einer Lackfarbe hin zu den inneren Werten.

Über die schiere Leistung der S1000RR gibt es nicht viel zu sagen. Es ist genug, mehr als genug. Und im normalen Straßenverkehr sicherlich nichts was vollumfänglich auf Dauer gesund wäre. Aber mit der Leistung kommt der Sound.

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Unvorstellbar, wie sich Fußgänger und Autofahrer an der Kreuzung umdrehen, wenn die RR in die Gänge kommt. Angeblich haben die BMW Ingenieure für das diesjährige Modell noch mal am Klang gearbeitet. Und das Ergebnis kann sich sehen, Entschuldigung, hören lassen.

Die Tourentauglichkeit. Erstaunlich hoch. Trotz sehr sportlicher Haltung auf der Maschine sind längere Strecken eigentlich mühelos möglich.

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Vielleicht hilft meine Länge um einigen Druck von den Handgelenken zu kriegen. Dafür spricht, dass ich bei entspannter Sitzhaltung die obersten Digits der 7-Segmentanzeigen am Tacho gar nicht mehr lesen kann. Offenbar war dieser Blickwinkel so nicht vorgesehen. Aber was macht 81 oder 87 km/h schon für einen Unterschied. Und 17 bzw. 77 km/h merkt man auch ohne den Blick auf den Geschwindigkeitsmesser. Also, keine Einschränkung.

Nochmals Tourentauglichkeit. Nicht für die Sozia. Definitiv nicht.

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Beim Anblick des Hecks hat meine Sozia direkt abgewunken. Da kannst Du alleine mit fahren. Und ganz ehrlich: versteh‘ ich. Soziabetrieb war aber sicher auch nicht die Hauptanforderung bei der Entwicklung der S1000RR.

Und nochmals Tourentauglichkeit: beinahe schon verstöhrend wirkt der Tempomat am linken Handgriff. Direkt über den Renstrecken-Schaltern für die Rundenzeit und den Slick-Betrieb.

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Tempomat? Der erste Gedanke dazu war, dass es sich hier um ein Versehen oder den Auswuchs einer Gleichteilestrategie handeln muss. Bis zur ersten Tour. Denn die Leistung des Motors, die Art wie er anspricht und kitzlig auf jede Bewegung reagiert, macht einen Tempomat zu einem sehr komfortablen Helferlein, wenn es darum gilt Geschwindigkeitsbeschränkungen einzuhalten und eine längere Strecke bei 120 km/h plus Mehrwertsteuer auf der Autobahn zu absolvieren.

Bleibt zum Schluss das Killerfeature der Maschine. Der Schaltassistent Pro.

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Der erlaubt Hoch- und Runterschalten der Gänge ohne Kupplungsbetätigung. Mit drei brillianten Effekten: erstens ist das Schalten Mühelos. Ade Sehnenentscheidung in der linken Hand, wie ich sie tatsächlich in Ansätzen bei der VFR schon mal davongetragen habe. Zweitens und wichtiger: der Schaltvorgang geht viel schneller. Ohne Unterbrechung. Genial. Und drittens und wichtigstens. Der Sound beim Schalten. Braaaaam-( b)raaaaaam-(b)RAAAAM. Eigentlich ohne „b“. Genial.

Fortsetzung folgt.

Namlos Tour.

Eigentlich geht die Tour ganz anders. Aber erst einmal von vorne.

Am Ende der A96 zweigt im Örtchen Oberau die B23 Richtung Ettal / Oberammergau ab. Ettal ist bekannt für sein Benediktinerkloster mit rühmlicher und weniger rühmlicher Geschichte.

Kloster Ettal

Von dort zweigt aber auch die kleine, kurvenreiche Straße in Richtung Schloss Linderhof, Ammerwald und Plansee ab. In der Regel ein großer Motorrad-Spaß, heute aber geprägt von frisch gefräßter Fahrbahn, Tempo 30 und 50er Schildern im Wechsel und am Ende einer Vollsperrung in Höhe des Schlosses. Und zwar voll-Vollsperrung. Die Gitter gingen bis links und rechts in die Wiesen hinein. Auch für ein Zweirad kein Durchkommen. Forstarbeiten, heisst es. Mist.

Am Schloss Linderhof

Am Schloss Linderhof

Also Umplanung und die ganze Misere zurück. Tempo 30, Fräßrille, Tempo 50, und so weiter.

Nach Garmisch führt die Strecke in Richtung Fernpass durch das Wettersteingebirge vorbei an der Zugspitze.

Die #RRed vor der mächtigen Zugspitze.

Die #RRed vor der mächtigen Zugspitze.

Der Fernpass ist in der Regel dank des dichten Verkehrs für ein Mopped nur eingeschränkt interessant. Ganz anders dagegen das Namloser Tal, dass in Bichlbach links von der Fernpass Bundesstrasse abzweigt und sofort wie verlassen wirkt, im Vergleich zum Gewusel direkt zuvor. „Aber vorsichtig fahren“ weißt mich der Einheimische noch an. „Die Kurven sind gefährlich“.

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Namlos 3km.

Entlang kleiner Sträßchen mit Kehren und ganz vielen Kurven geht es durch das Tal mit großen Ausblicken auf die umgebenden Berge.

Namlos.

Namlos.

Warum ausgerechnet in diesem schönen Tal dem zuständigen Dorfnamenerfinder nichts einfiel ist schwer zu verstehen. Aber vielleicht war er auch nur sprachlos ob der Schönheit der umgebenden Natur.

In Stanzach mündet die Straße in der Zivilisation, im Lechtal. Von hier aus geht es großzügig gerade bis vor nach Füssen. Dort erwischt mich der April-Regenschauer,

Der Blick zurück in die Berge.

Der Blick zurück in die Berge.

aber was soll’s. Per Allgäu und A96 geht’s zurück nach München.

Mission accomplished.

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GPX der Namlos-Tour.

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Welcome RRed.

Unsere Beziehung beginnt im Fahrmodus „Rain“. Es regnet Katzen und Hunde. Und sie ist rot.

Bestellt hatte ich ja das BMW typische blau-weiß-rot. Aber blau war wohl aus.

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Um 9:00 fahre ich also im Büro vor, völlig durchnässt. Und so zieht sich der Tag. Die rote RR steht vor der Tür, zwischenzeitlich trocken, und drinnen reihen sich die Termine. Um 19:30 schaffe ich es vor die Tür und reite in die Abendsonne.

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Reite? Brülle! Die RR hat einen Sound der brachial ist. An den Kreuzungen drehen sich die Passanten um. Die Fahrer der Autos um mich herum schauen gefühlt alle auf das rote Geschoss. Diskret kann die RR sicher nicht so gut.

Dafür liegt sie ab dem ersten Kilometer brav in der Hand und lässt sich steuern, als hätte ich noch nie was anderes gemacht. Die Sitzposition ist klar sportlicher und konsequenter als auf der guten alten VFR. Wie das auf Touren wird bin ich gespannt.

Eins wird es jedenfalls sicher nicht: langweilig!

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RRed.

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