Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: Yamaha Seite 1 von 3

Die neue Ténéré 700 World Raid

Im November hat uns Yamaha noch den Mund wässrig gemacht mit den World Raid Prototypen, jetzt bereits präsentieren sie uns die finale Version. Mit ihrer Ausstattung soll die Ténéré 700 World Raid alle bisherigen Ténéré Modelle übertreffen. Nach dem großen Erfolg der Ténéré 700 und der Ténéré 700 Rally Edition positioniert Yamaha die World Raid als das „ultimative Adventure-Bike für Fernreisende“ mit modernem Fahrwerk, einer überarbeiteten Ergonomie sowie einem Multi-Mode-Cockpit mit Konnektivität.

Um als Langstrecken-Adventure-Bike bestehen zu können, bekam das Modell zwei neue, seitlich montierte Kraftstofftanks mit insgesamt 23 Liter Fassungsvermögen. Der Hersteller verspricht hierdurch eine Reichweite von bis zu 500 km, was dem Fahrer auch länger Etappen abseits eines dichten Tankstellennetzes ermöglicht.

Yamaha Ténéré 700 World Raid Prototyp 2022

Seit ihrer Vorstellung hat sich die Ténéré 700 zu einem absoluten Topseller für Yamaha entwickelt. In ganz Europa ist die Nachfrage nach dem Adventure-Bike sehr groß. Mit ihrem drehmomentstarken CP2-Motor, dem kompakten Fahrwerk und Federelementen mit langen Federwegen hat sich die Ténéré eine große Fangemeinde erarbeitet.

Dank der überzeugenden Geländefähigkeiten der Ténéré 700 konnten viele Fahrer ihren Abenteuerhunger auf Langstreckenreisen, Rallyes und Extremtouren stillen. Viele von ihnen haben große Anstrengungen unternommen, ihre Ténéré 700 nach ihren persönlichen Bedürfnissen aufzurüsten, prominentestes Beispiel ist hier Pol Tarrés, der in seinen Kurzfilmen atemberaubende Manöver auf der Ténére vollführt. Letzte Woche erste brachte er „The Seeker II“ raus und was er da für Stunts hinlegt, ist wirklich von einer anderen Welt.

Yamaha hat sich nun Gedanken über die nächste Entwicklungsstufe der Ténéré 700 gemacht. Ergebnis ist der Ténéré 700 Raid Prototyp, der unter Mitwirkung der erfahrenen Offroad-Fahrer Alessandro Botturi und eben erwähntem Pol Tarrés entwickelt wurde. Das Ziel war, das volle Raid-Potenzial der Ténéré 700 auszuschöpfen, was die beiden Offroadprofis ausgiebig in der marokkanischen Wüste testeten:

Technische Highlights

Motor

  • Akrapovič-Auspuffanlage komplett aus Titan
  • GYTR ECU
  • Hochleistungs-Airbox und -Luftfilter
  • Kettenrad mit 48 Zähnen
  • Oversize-Kühler
  • Zwei Kühlerlüfter
  • Neuer Wasserpumpendeckel
  • Neuer Ölkühler
  • Hochleistungskupplung von Rekluse
  • Zweiteiliger Kupplungsdeckel
  • Neuer Kupplungshebel

Fahrwerk

  • 48 mm Telegabel mit 270 mm Federweg
  • CNC-gefräste Gabelbrücken
  • Neues Federbein mit 260 mm Federweg
  • Neue Umlenkung an der Hinterradschwinge

Bremsen

  • Hochleistungsscheibenbremse vorne – 300 mm Durchmesser
  • Racing-Bremsbeläge
  • Verbesserter Vorderrad-Hauptbremszylinder
  • Neuer Vorderrad-Bremshebel
  • Oversize-Bremsscheibe hinten – 267 mm Durchmesser
  • Neue Bremszangenhalterung
  • Stahlflex-Bremsleitungen vorne und hinten

Raps ist das neue Schwarz

Eindrücke einer kleinen Abendrunde:

Frontumbau der MT-07 – Teil 3

Gestern Abend endlich habe ich den Frontumbau mit Hilfe des anonymen Motoradschraubertreffs Südstern zu Ende bringen können. Yeah! Doch eines nach dem anderen. Wir erinnern uns an den Teil 2 des Umbaus, hier konnte man schon mal einen guten Blick in die Innereien hinter der Lampenmaske werfen. Und das alles soll hinter der kleinen, zierlichen JvB-Maske verschwinden?

Meinen Lackpfusch vom letzten Mal konnte ich einigermassen ausbessern. Es ist jetzt nicht wirklich gut geworden, vielleicht etwas weniger schlecht. Zumindest kam ich in dem Durchgang auf die Idee, die Schutzblechhalter gleich mattschwarz mitzulackieren.

Auf der Fahrt in die Werkstatt verabschiedete sich das Abblendlicht Ich wertete das als Zeichen des Motorrades, daß es auch an einer neuen Lampenlösung interessiert war. Die ersten Arbeiten waren schnell erledigt: alte Lampenmaske runter, alten Lampanhalter abschrauben, den neuen Lampenhalter in die gleichen Bohrungen anschrauben und die Bremsleitungen verlegen in die neue Aufnahme am Lampenhalter. Dann kam der Gummischutz für die Kabelverbindungen raus und wir machten uns Gedanken, wie wir die Kabel so neu sortieren, damit die JvB-Maske draufpasste.

Nach etwas Gepuzzel hatten wir einen Ansatz. Auf der rechten Seite war der Kabelbaum mittels Kabelschelle an einer Halterung fixiert. Diese Kabelschelle lösten wir und konnten den Kabelbaum etwas zurück unter den Tank ziehen und die anderen Kabelstränge drumrum sortieren und mit anderen Kabelbindern etwas gruppieren. Der etwas kniffligere Part waren die beiden Kabelhalter in den beiden Bildern oben, denn beide standen dem planen Anlegen der Lampenmaske an die Federgabeln im Weg. Den auf der linken Seiten konnten wir etwas nach hinten unten wegbiegen, der auf der rechten Seite war etwas massiver ausgeprägt, umbiegen war hier keine Lösung. Mit der Präzision eines Gehirnchirurgen (hüstel) dremelte ich das Ding schliesslich ab und bogen den Rest dann auch nach hinten.

Die mit den Teilen mitgelieferte Anleitung zeigte die Front der XSR 700, hier sind die Halter anders angeordnet, auch hat es auf der Abbildung den Anschein, daß die Kabelführung etwas anders ist. Ich schreibe mal Kedo, daß sie da vielleicht zwei verschiedene Anleitungen / Abbildungen mitschicken.
Mit dem Endergebnis jedenfalls könnte ich nicht zufriedener sein. Tadaa:

Die nach unten fallende Linie des Serienscheinwerfers wird durch das JvB-Teil aufgehoben. Ich finde sie wird dadurch noch kompakter und gedrungener.

Zur Illustration hier noch eine kleine Gegenüberstellung:

Neue Spiegel hatte ich auch noch rumliegen und bei der Gelegenheit montiert. Aber irgendwie stehen die mir zu hoch, ich weiß noch nicht, ob mir das gefällt. Aber jetzt freue ich mir erstmal einen Ast und gehe fahren bei dem schönen Frühlingswetter.

Acht Monate mit der Yamaha MT-07: erstes Zwischenfazit

Seit letztem September nenne ich die Yamaha MT-07 mein Eigen. Und auch wenn zwischendrin Winter war und ich nicht so viel zum Fahren kam, sind zumindest 2.500 Kilometer mehr auf der Uhr. Zeit für ein kleines Resumée.

Wie ihr im Video seht, habe ich nach wie vor Spaß wie ein kleiner Junge mit der Yamaha. Die Handlichkeit (1.400 Millimetern Radstand) und der Druck von unten raus machen (ab 4.000 Umdrehungen liegen fast durchgehend 60 Nm Drehmoment an) die MT-07 zum Landstraßenräuber allererster Güte. Die Drehfreudigkeit bis in den fünfstelligen Bereich lässt auch die bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn den Spaß nicht vermissen. Das Sechsganggetriebe schaltet kurz und knackig, lediglich bei schnellem Runterschalten hakt es gelegentlich und manchmal ist die Suche nach dem Leerlauf etwas fummelig.

Lenkerposition passt mir perfekt, die Schalter und Armaturen geben keine Rätsel auf. Vor allem die Schalter finde ich für ein Serienbike erstaunlich gut und klar gestaltet, aber das nur am Rande. Von der Sitzposition her könnte es für mich ein paar Zentimeter höher sein, 805 Millimeter Sitzhöhe sind bei 182 cm Körperlänge etwas wenig. Bei kürzeren Trips fällt das nicht so ins Gewicht, aber bei längeren Autobahnetappen wir im letzten Herbst nach Hamburg zwickt es ob des etwas engen Kniewinkels doch etwas. Vielleicht bringt hier der geplante Umbau auf die JvB-Sitzbank noch etwas Komfortgewinn.

Bei den Verbräuchen hatte ich je nach Fahrweise eine Bandbreite von knapp unter vier Litern bei entspannter Landstrassenfahrt bis hin zu sechs Litern bei Autobahngeballer – wie bei der Überführung der Maschine aus Niedersachen nach Berlin. Hier habe ich dank freier Bahn längere Zeit Tempi zwischen 180 bis 200 km/h anliegen. Reichweiten über 300 km sind dank des 14 Liter-Tanks auf jeden Fall drin. Beim Tanken braucht es allerdings etwas Geduld, wenn man randvoll füllen möchte. Der letzte Liter ziert sich immer etwas.

Stichwort Autobahn: hier lag die Maschine immer bolzenstabil. Ohne Windschutz wird es aber 160 km/h aber etwas anstrengend. Als ich die Maschine kaufte, war ein Puig Windschild montiert. Sah häßlich aus, verrichtete aber ihre Dienste sehr effektiv. Das Ausreizen der Höchstgeschwindigkeit war mit Windschild kein Thema, ohne eher eine Qual.

Die Bremsen bremsen: vorne Doppelscheiben im hübsch anzuschauenden Wave-Design, hinten Einzelscheibe verrichten beide ihre Arbeit bissfest und kontrollierbar. Das ABS regelt, alles fein.

Mein einziger Kritikpunkt ist die Federung. Sobald sich der Asphalt vom Oberflächenzustand „glatt“ entfernt, fängt es im Gebälk an zu rumpeln. Bodenwellen könnten schneller weggedrückt werden, geht man kurveneingangs hart in die Bremse und kurvenausgangs ebenso forsch ans Gas, könnte die Maschine noch satter und präziser liegen.

Neben den noch anstehenden optischen Modifikationen habe ich beim Jahresservice dieses Jahr die Serienbereifung Michelin Pilot Road 3 (Reifendimensionen übrigens 120/70 ZR 17 vorne und 180/55 ZR 17 hinten) gegen die Avon Trailrider getauscht.

Die Michelin haben ihren Job gut gemacht, sie waren mir optisch aber zu fad. Die Avon-Pellen bringen mehr die Trecker-Optik mit, die ich gerne auf dem Moped hätte. Bei der Ausfahrt am Wochenende waren sie soweit eingefahren, dass man damit auch mal härter ans Gas gehen konnte. Und ich war sehr positiv überrascht. Auch wenn bisher bei meist trockener Witterung unterwegs war, der Reifen fährt sich stabil und baut gut Grip auf. Das Abrollgeräusch ist auch nicht lauter als beim Michelin. Die Regenwertung steht noch aus, aber soweit gibt es von mir sehr gute Noten für den Gummi.

Frontumbau der MT-07 – Teil 2

Und Martien Delfgaauw sagt mir noch letzten Samstag: „Lass Dir Zeit beim Lackieren, mach da keine Hektik.“ Und was mach ich? Hektik. Schön beim letzten Lackierdurchgang statt zum schwarzen Mattlack zum Klarlack gegriffen und schön drübergenebelt. Fuck. Beim Schutzblech ging es noch einigermassen, aber die Lampenmaske konnte ich so nicht montieren.
Also Planänderung: dann werden heute eben nur die Schutzblechhalter justiert und die neuen Blinker montiert. So schmiss ich mein ganzes Geraffel in den Rucksack und fuhr zu meinem Namensvetter Alex in die Werkstatt, der mir großzügigerweise seinen Nebenraum freiräumte, damit ich da im warmen Werkeln konnte statt in meiner zugigen Großgarage.

Als erstes brachte ich das Vorderrradschutzblech wieder an. Ursprünglich dachte ich ja, wir müssten die Halter etwas nachbiegen, um die 3-4mm Lücke zum Gabelholm zu schliessen. Als wir uns das ganze erstmal in Ruhe anschauten, kam Alex auf die Idee, an der vorderen Schutzblechhalterung etwas schmalere Gummipuffer zu verwenden als die mitgelieferten. Und schwupps, war die Lücke hinten deutlich kleiner und konnte mit zwei Unterlegscheiben überbrückt werden. Jetzt stehen die Sicherungsmuttern auch nicht mehr ganz so nah an der Reifenflanke, so daß der TÜV auch nichts zu meckern haben wird.

Als nächstes ging es an die Blinker. Also Scheinwerfer ab, die Blinkerstecker am Kabelbaum abgesteckt und hinter der bisherigen Löststelle abgeknipst. Der Vorbesitzer hatte hier bereits andere Blinker montieren lassen, daher war da schonmal jemand bei gewesen. Praktischerweise haben die Blinkerstecker am Kabelbaum unterschiedliche Farben. Der schwarze Stecker ist für den rechten Blinker, der graue für den linken. Nach Blinker probehalber montieren und Kabel sowie Schlauch auf die richtige Länge bringen wurden die Stecker umgelötet und wieder eingebaut. Test links, Test rechts, schaut geil aus und funzt.
Auch wenn jetzt an der Elektrik nichts mehr gemacht werden muss habe ich trotzdem noch etwas Respekt vor der Einpasung der neuen Lampenmaske. Das Serienteil ist schon schwierig genug draufzupuhlen, das wird mit der JvB-Lampe nicht einfacher. Aber wo ein Wille, da ein Weg!

Saisonstart 2018

Well, that escalated quickly. Vor zehn Tagen liefen wir noch Schlittschuh auf den zugefrorenen Weißensee bei Minusgraden. Letzten Sonntag dann durfte die MT-07 endlich wieder raus zum Spielen und bei 18 Grad und Sonnenschein konnte ich die ersten Kilometer der neuen Saison unter die Reifen nehmen.

Meine Nachmittagsrunde führte mich über die Strecke, die ich letzten Oktober mit Tom und Max fuhr. Mit dem Unterschied, daß diesmal der Nebel ausblieb und ich tatsächlich sehen konnte, wo ich hinfuhr: über die Dörfer zum Schiffshebewerk und anschließend über den Werbellinsee wieder zurück nach Hause.

Auf den Seen und Kanälen trieben noch die Eisschollen als letzter Gruß des endenden Winters. Etwas eingerostet waren noch die Reflexe, also ließ ich es entspannt angehen.

Anfangs kam mir alles etwas schnell vor. Bis ich merkte, daß die Armaturen sich nach wiederanklemmen der Batterie auf Meilen zurückgestellt hatten. Statt km/h waren es mp/h, also orientierte ich mich eher nach der 60 auf dem Tacho statt der 100. Sowas hatte ich bislang auch noch nicht, muss mal das Handbuch konsultieren, wie das wieder umzustellen ist.

Es war auch der erste Praxistest des SW Motech EVO Enduro Tankrucksacks. Und er bestätigte den ersten Eindruck, den ich beim Kauf im November hatte. Sitzt wie eine Eins, rutscht und wackelt nicht und hat ordentliches Volumen. Genug Platz für das GoPro-Zubehör und die Spiegelreflexkamera sowie Ersatzhandschuhe und ein Getränk waren drin. Und er sieht auch nicht verkehrt aus, wie ich denke.

Diese Woche sind dann der Jahresservice und neue Reifen fällig, dann kann die Saison kommen.

Berliner Motorradtage 2018

In diesem Jahr haben die Berliner Motorradtage ein neues Domizil bezogen. Statt dem Messegelände am Funkturm zogen sie in die Station Berlin ein, um die Ecke vom Potsdamer Platz. Im ehemaligen Postbahnhof Luckenwalder Strasse. Grund genug, der Messe heute einen Besuch abzustatten und eine der Neuerscheinungen persönlich in Augenschein zu nehmen:

KTM


Neu bei KTM stand die 790er Duke, wahrscheinlich einer der heissesten Landstrasseneisen der kommenden Saison. Wenn man das Bike in drei Worten beschreiben sollte so wären das meiner Ansicht nach kantig, kompakt und kraftvoll. Aus 799 Kubik drückt der Paralleltwin bei 9.000 Umdrehungen 105 PS, 86 Newtonmeter liegen bereits 1.000 Umdrehungen früher an. Da mit dieser Leistung nur knapp 170 kg bewegt werden müssen, darf man fahrspassmäßig sehr viel erwarten.

Yamaha


Bei Yamaha stand neben der neuen MT-09 SP, der Tracer 900 GT und der unkonventionellen Niken einiges an Neuheiten, ich hatte aber nur einen Kopf für die neue MT-07. Desingmässig finde ich sie noch besser als meine aktuelle und mit dem Fahrzwerksupdate ist sicherlich noch mehr Spaß garantiert als bisher.

Triumph


Bei Triumph war auch die komplette, aktuelle Motorradpalette zu finden wie die neue Speed Triple und die Bobber Black. Ich machte eine Sitzprobe auf der Street Scrambler, die mir optisch sehr gefiel. Ich frage mal meinen Triumph-Dealer, wann bei ihm Probefahrten möglich sind.

Ducati


Die neue, große 1.100er Scrambler stand bei Ducati in gleich zwei Ausführungen. Sie ist schon um einiges fülliger als die 800er Scrambler, aber von den Proportionen finde ich sie sehr stimmig. Vor allem wenn sie den Termignoni rechts trägt wie oben im Bild.

Auch die neue Monster 821 war am Start. Ihr verleihe ich den Preis für den hässlichsten Wasserkühler der Motorradmesse. Ganz ehrlich, welcher Designer hat denn da seinen Grappa-Rausch nicht ausgeschlafen?

Zwar nicht das neueste Bike im Ducati-Sortiment, aber eines, bei dem ich immer leicht nervös werde. Die Hypermotard bin ich noch nie gefahren, aber ich befürchte, wenn ich das mache muss ich auch eine kaufen. The Fahrspaß seems strong with this one!

BMW


BMW präsentierte die neuen GS-Modelle, den kleinen Roller C400X neben der bereite bekannten Modellpalette. Beeindruckend waren die Dimensionen der K1600 Grand America, aber auch die Details der HP4 Race mit Vollkarbon-Rahmen.

Beim Probe sitzen sowohl auf der F850 GS aber auch der S1000 XR war ich überrascht, wie viel Motorrad noch vor einem ist, wenn man bereits draufsitzt. Im Vergleich zu meiner MT-07 oder auch meiner alten F650 GS war das ein gefühlt großer Unterschied. Man muss ja nicht so direkt integriert ins Fahrzeug sitzen wie bei der 790er Duke, aber etwas „entrückt“ fühlte es sich schon an.

SWM


In der aktuellen Motorrad bekommt die SWM Superdual so mittelgute Noten, aber aus nostalgischen Gründen feiere ich diese Einzylinder-Reiseenduro. Schön, daß ich sie mir auf der Messe mal aus der Nähe anschauen konnte.

Custombikes



Einige Hersteller hatten ihre Stände auch mit Custombikes geschmückt, sehr überraschend fand ich den Umbau einer Suzuki V-Strom von Mellow Motorcycles. Die Jungs bauen ja schon etwas länger schöne Motorräder, aber diese hier hat mich schon überrascht, weil ich die Basis kaum wiedererkannt habe und das Bike dann auch noch STvZO-konform ist. Einige Bilder von dem Bike findet ihr im Video.

Zubehör


Neben den Bikes fanden sich auch viele Zubehörhändler in den Hallen ein. Um den Bell Bullit oben schlich ich schon wieder verdammt lange rum, das ist nach wie vor einer meiner Lieblingshelme. Wenn ich nicht schon vier hier rumliegen hätte!

Sehr überrascht war ich von Headwave Tag, den man an deren Stand testen konnte. Der Headwave ist ein kabelloses Musiksystem für Motorradhelme, der hinten an den Helm angeklebt wird. Der Resonanzlautsprecher nutzt dann den ganzen Helm als Resonanzkörper. Der Klang war sehr ansprechend, nur in den Höhen tat er sich etwas schwer. Durch seine flexible Form passt er an jeden Helm und ist auch wieder ablösbar. Das von einem Berliner Start-Up entwickelte System ist ab 299€ zu haben. Wer mehr über Headwave wissen will, bei Fembike gibt es ein Interview mit der Firmengründerin Sophia Willborn.

Fazit

Die neue Location steht den Berliner Motorradtagen meiner Ansicht sehr gut. Kompakt, kurze Wege, toller Industriecharme statt drögen Messehallen. Von den großen Herstellern fehlte dieses Jahr leider wieder Honda, schön wäre auch gewesen, wenn der A.T.T.Tiedemann sich mit ein paar MV Agusta und der Fantic Caballero eine Hallenecke gesucht hätte. Ein kurzweiliger Sonntagvormittag war es allemal.

Was pack' ich ein, was nehm' ich mit: ein Tankrucksack für die MT-07

Auch wenn ich auf der Herbsttour nach Hamburg und zurück mit der modifizierten Touratech Hecktasche eine ganz passable Transportlösung gefunden hatte, war ich damit nicht ganz zufrieden. Ein Tankrucksack bietet in einigen Dingen doch mehr Flexibilität: man hat seine Siebensachen schneller im Zugriff und muss dafür nicht erst absteigen, ebenso kann man dank Kartenfach auch mal analog navigieren.

Tanktasche XLmoto

Bei XLmoto war neulich ein Universal-Tankrucksack für knapp 30 Euro im Angebot, den ich mir dann bestellte. Mittels verstellbarer Riemen wird die Unterkonstruktion auf jeweiligen Tank angepasst. Die Tasche wird anschließend nur noch auf die Unterkonstruktion aufgeschnallt. Über zwei mitgelieferte Schultergurte kann die Tasche auch zum Rucksack umfunktioniert werden.

Der Tankrucksack ist erweiterbar für zusätzliche 8L Stauraum, bietet zwei Seitenfächer und ein transparentes Kartenfach. Ein wasserfester Regenüberzug im Lieferumfang enthalten.
Nach der ersten Tour mit dem Tankrucksack traten leider einige Nachteile auf:

  • Obwohl alle Riemen so eng wie möglich gestellt waren, hatte die Konstruktion immer noch Spiel, so daß der Tankrucksack immer hin- und herrutschte.
  • Beim maximalen Lenkeinschlag drückte der Tankrucksack auf den Hupknopf. Weiter nach hinten konnte ich den Tankrucksack aber leider nicht montieren.
  • Das Material ist relativ dünn, so dass die Tasche eine geringe Eigenstabilität hat. Das führt auch dazu, dass das Kartenfach  einknickt und nicht optimal ablesbar ist.
  • Egal wie man sie einstellt, die Riemenkonstruktion überdeckt immer den Tankdeckel. So muss man bei jedem Tankstopp den Tankrucksack komplett abnehmen. Nervt.

Wer billig kauft, kauft in diesem Fall eben zweimal. Also nahm ich etwas mehr Geld in die Hand und erwarb den:

SW-MOTECH EVO Enduro Riemen-Tankrucksack

Für 130 € spielt der Evo Enduro in einer anderen Preis- aber auch Qualitätsklasse. Gefertigt aus hochwertigen Ballistic Nylon ist er auch unbeladen formstabil dank stabiler Seitenwände. Laut Hersteller „passend für viele Enduros, Sportler und Tourenmaschinen“ schmiegt er sich bei der MT-07 nahtlos an die Tankkontur an, als wäre er nur für dieses Modell gemacht.

Befestigt wird er mit einem Dreipunkt-Riemen-System: Lenkkopfgurt vorne und zwei Schlaufengurte hinten. Diese können einfach an einem Rahmenrohr durchgeschleift und mit einem Klickverschluss an der rutschfesten Bodenplatte befestig werden. Diese kann auch  individuell für den Tankeinfüllstutzen ausgeschnitten werden. Da der Tankrucksack an den hinteren Gurten am Klickverschluss ausgehangen und dann mit Bodenplatte hoch geklappt werden kann ist das Ausschneiden aber eigentlich nicht notwendig. Dank eines umlaufenden Reißverschlusses lässt sich der Tankrucksack auch schnell von der Bodenplatte abnehmen – so kann die Bodenplatte bei einem Stopp fest am Motorrad bleiben.

Im Gegensatz zum Modell von XLmoto löst man beim maximalen Lenkeinschlag nicht die Hupe aus, durch schmale Tankrucksackform im vorderen Bereich ist hier genügend Spielraum vorhanden.
Der Evo Enduro hat ein sehr variables Innenleben:

  • ein großes Hauptfach, welches in der Höhe und damit im Volumen von 13 bis 22 Liter stufenlos über einen Rundumreißverschluss einstellbar ist ,
  • in den Deckel ist ein Kartenfach integriert,
  • Einschubtaschen im Deckel nehmen Kleinteile auf,
  • Netz-Einschubtaschen rechts und links des Hauptfachs, zusätzlich mit zwei Gummibändern zum Fixieren von Teilen versehen,
  • zum Fahrer und zum Cockpit hin befinden sich spritzwassergeschützte Kabeldurchlässe, hierüber kann ich dann das in der Quadlock-Halterung am linken Spiegel montierte Smarphone perfekt mit Strom aus der Powerbank versorgen.

Abgerundet wird das ganze durch drei aufgesetzte Aussentaschen – rechts, links und zum Fahrer hin.
Die Qualität zeigt sich auch in den Details: die Gurtenden verfügen über Gummi-Sicherungsringe um die gegen Flattern sichern und auch die Reissverschluss-Nupsis können mit einem Gummiband fixiert werden.
Im Lieferumfang des Tankrucksacks auch enthalten sind eine normale sowie eine wasserdichte Innentasche aus Tarpaulin, eine Regenhaube sowie eine Rolle Lackschutzfolie zum Schutz des Tanks. Optional ist der Tankrucksack mit wasserdichter Gerätetasche (fürs Tablet oder Smartphone) und einem Navihalter ausrüstbar.
Sitzt, passt, wackelt nicht und bietet Platz. Wenn das Wetter jetzt mal nicht so schmierlappig ist wie heute, freue ich mich auf die erste Runde mit dem Evo Enduro.

Die Tour nach dem Sturm – von Berlin nach Hamburg

Familienausflüge nach Hamburg sind für mich immer willkommene Gelegenheiten, das Motorrad auszuführen. So auch anlässlich der diesjährigen Herbstferien. Dank Sturmtief Herwart saßen wir aber erstmal zu Haus und blickten aus dem Fenster und hofften auf Wetterbesserung. Am frühen Nachmittag dann machte sich die Frau mit den Söhnen und dem Hund im Auto auf die Reise, kurz darauf ritt ich auf der MT-07 ebenfalls los.
Pünktlich zur Abfahrt schüttete es wieder wie aus Eimern, aber kaum bog ich von der A114 auf die A10 ab, lichtete sich der Himmel und die Sonne kam raus. Und mit der Sonne kam der Stau. Ursprünglich wollte ich bis Neuruppin die Autobahn nehmen, so bog ich vorher in Kremmen von der A10 an und schmiss den Navigon Cruiser an mit dem groben Ziel Schwarzenbek. Der Plan war, so lange Landstrasse zu fahren, bis die Sonne untergeht und dann wieder auf die Autobahn zu wechseln.

Die Route führte mich durch die Mark Brandenburg und die Prignitz. Mehrfach überquerte ich die Autobahn und konnte so den Stau in mehreren Facetten bewundern. Fast durchgängig begleitete mich die Sonne und wären nicht die vereinzelten Äste und das viele Laub auf der Fahrbahn gewesen, man hätte nicht glauben können, daß vor ein paar Stunden hier ein Sturm durchgezogen war.

Die Temperatur schwankte so um die acht Grad und trotz Sonne war es im Fahrtwind schon sehr frisch. Kurzerhand ließ ich die Regenkombi einfach an und sang ein Loblied auf die Griffheizung. Für das kleine Tourgepäck hatte ich diesmal keinen Tankrucksack dabei. Meine alte Touratech-Hecktasche von der F650 GS passte mit einer kleinen Gurtverlängerung auch perfekt auf die MT-07. Einzig die Regenhaube wollte nicht so recht mitspielen, trotz starkem Gummizug arbeitete sie sich immer an der Aussenseite der Hecktasche hoch und ließ das Gepäck feucht werden. Hier muss ich noch etwas optimieren.

Sehr gut funktionierte auch die Quadlock-Navihalterung, die ich ursprünglich für die Montage am Rollerspiegel gekauft hatte. Dank der mitgelieferten Gummimuffen in unterschiedlichen Größen passte die Halterung auch gut an den Spiegel der MT. Die Regenhülle des Quadlock-Case hielt auch heute erfolgreich die Nässe vom iPhone fern. Einziger Nachteil: unterwegs war keine Stromversorgung möglich.

Die Akkuladung des Handys hielt aber länger als die der Sonne. Beim Tankstopp in Parchim saß ich die letzte Regenfront des Tages aus, dann war auch die Sonne weg. Die letzten 1,5 Stunden bis nach Hamburg fuhr ich dann wieder über die Autobahn.

Für die Rückfahrt am kommenden Samstag werde ich dann – hoffentlich ohne Sturmunterbrechung – die ursprünglich für die Hinfahrt geplante Route entlang der Elbe über Dömitz und Havelberg fahren.

Seite 1 von 3

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén