Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Tag: Westpommern

Herbstrunde durch die Uckermark und Westpommern

Was bekommt man, wenn man sein Motorrad zehn Wochen lang nicht bewegt? Eine beleidigte BMW und eine leere Batterie. Tatsächlich hatte ich die F800 GS das letze Mal bewegt, als ich mir ihr beim Enduro Action Team war Ende August. In der Zwischenzeit galt meine volle Aufmerksamkeit der Honda Dominator. Mehr als überfällig also, mit der Großen wieder eine Runde zu drehen.

Nachdem die Startschwierigkeiten überwunden waren und die Batterie wieder auf 50% stand, ging es zunächst eine Weile über die Autobahn, bis ich in Althüttendorf nördlich des Werbellinsees in die geplante Route einstieg. geplant war ein großer Bogen durch die Uckermark bis Schwedt, dann auf der polnischen Seite südlich bis Hohenwutzen und dann wieder westlich bis zum Endpunkt in Finowfurt.

Schon das Stück am Anfang der Route mag ich sehr. Am Grimnitzsee vorbei, durch den Grumsiner Buchenwald bis Altkünkendorf, rund um den Wolletzsee und dann hinter der Ortschaft Wolletz durch den Wald. Gerade dieser Streckenabschnitt ist sensationell: eine schmale, gewundene und perfekt geteerte Strecke, auf der man es schön laufen lassen kann.

Sonntagstour durch die Schorfheide und Westpommern

Viel zu lange musste meine treue GS in der Garage vor sich hinstehen, diese Jahr habe ich sie bislang wirklich vernachlässigt. Die letzte Tour bin ich im Februar mit ihr gefahren. Beim Alpenblitz ging ich mit der Ninette fremd. Höchste Zeit also, mal wieder ein paar Kilometer auf die Heidenaus zu packen.

Über die Dörfer machte ich mich auf in Richtung Schiffshebewerk Niederfinow und von dort aus weiter Richtung Hohenwutzen. Mit dem letzten Tropfen Sprit erreichte ich die Tankstelle auf polnischer Seite. Richtung Süden folgte ich dem Oderlauf und wieder einmal war ich das einzige Fahrzeug auf den Strassen. Ziel war die Fähre in Gozdowice, die mich wieder auf die deutsche Seite zurückbingen sollten. Im Internet gibt es verschiedenen Angaben zu den Fährzeiten, ich hatte natürlich die falschen notiert und stand um 10:30 am Fähranleger, das Boot legte auch gerade an, aber die polnische Fährfrau gab mir erstmal zu verstehen, daß jetzt “PAUSÄ” wäre bis 11:00 Uhr (hier übrigens die richtigen Fährzeiten). So nutzte ich die verbliebene Zeit und fuhr ein Stück weiter nach Stary Bleszin und bog irgendwo links ab in Richtung Mieszkowice. Ein schöner Waldweg zum Endurowandern, wenn ich das nächste Mal mehr Zeit habe, fahr ich da weiter.

Zurück am Fähranleger erwartete mich ein alter Schaufelraddampfer, sehr pittoreskes und charmentes Verkehrsmittel. Für sechs Zloty oder einen Euro fünfzig brachte mich das Böötchen auf die andere Oderseite.

Von dort aus fuhr ich ziemlich willenlos über die Dörfer nach Berlin zurück und genoß das perfekte Motorradwetter. Muß ich wieder öfter machen. Hier noch die gefahrene Route:

Auf polnischen Abwegen

Sonnenschein und einstellige Plusgrade, für Februar heisst das wohl beste Vorraussetzungen für eine kleine Motorradausfahrt. Ich wollte wieder mal über das Schiffshebewerk Niederfinow nach Polen und dann über Schwedt/Oder und Angermünde wieder zurück nach Berlin.

Um mir die Gurkerei durch Eberswalde zu sparen, bog ich bereits in Lanke von der Autobahn ab und fuhr über Biesenthal und Spechthausen nach Niederfinow, von dort aus an der Wriezener Alten Oder zum Grenzübergang Hohenwutzen. Ein kurzes Stück ging es an der polnischen Oderseite nach Süden, diesmal bog ich in Stara Rudnica ins Landesinnere ab Richtung Orzechow. Dort habe ich den ersten Abzweig Richtung Niesulów verpasst. Hier wollte ich Richtung Lubiechow Dólny queren um wieder auf meine altbekannte Route Richtung Schwedt/Oder zu kommen.

Route Februarausfahrt 2015

Auf der Karte sah das nett und kurvig aus, war es in natura auch, aber schlechtestenfalls ein moddriger Feldweg, bestenfalls ein grobes Kopfsteinpflaster. Mit Angasen war es hier also nix, aber ein Enduro-Fahrspaß war es auf jeden Fall. Das Problem in der polnischen Provinz ist allerdings das sehr spärliche Vorhandensein von Schildern. Da ich nur einen kleinen Kartenausdruck dabei hatte, war das navigieren etwas sportlicher.

Den ursprünglich geplanten Weg über Altkünkendorf und den Werbellinsee habe ich mir dann geklemmt, da die Sonne schon langsam unterging und es merklich frischer wurde. Dementsprechend ging es direkt zurück nach Berlin und ab in die warme Stube.

Ein paar Bilder habe ich unterwegs gemacht, diesmal hatte ich die GoPro am Brustgurt montiert. Im Sitzen sind die Bilder aber nicht optimal, da die Armaturen zu bildfüllend sind. In den Fußrasten stehend ging es besser. Da muss ich doch noch an meinen neuen Nolan-Helm eine GoPro-Halterung kleben.

Feierabendausfahrt mit dem F650-Forum: Schorfheide und Westpommern

So langsam komme ich der perfekten Routenplanung für eine Halbtages- oder Feierabendtour nahe. Der Ausritt, den wir gestern mit ein paar Leutchen aus dem F650-Forum gemacht haben, passt schon ganz gut. Die bewährte Route über Schiffshebewerk und Niederfinow kombiniert mit einem kleinen Abstecher nach Polen, zurück nach Schwedt und Angermünde und dann nach Angermünde über Altkünkendorf zum Grimnitzsee und den Werbellinsee als Abschluss. Lediglich das Stück zwischen Schwedt und Angermünde war etwas unaufgeregt über die Landstrasse, aber da gibt halt keine Alternativrouten.

Den Mitfahrern hat es gut gefallen, nur waren wir zu mehreren halt nicht so schnell unterwegs wie alleine, daher kamen wir zeitlich etwas in Verzug, so daß es bei der Runde um den Werbellinsee schon duster war. Aber zumindest konnten wir einen schönen Sonnenuntergang über dem Grimnitzsee erleben. Drei Schreckmomente hatte ich, als mehrfach Rehe die Strasse kreuzten, passiert ist aber nichts. Je weniger dicht besiedeltes Gebiet, desto mehr Wild. Vor allem in den Abendstunden muss man da aufpassen.

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