Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: VFR750

Honda VFR 750 F vor Thomasbach

Lost Places #1: Geisterkirche Thomasbach.

Saisonstart. In den Bergen liegt noch Schnee, das weiß ich, da war ich gestern. Also bleiben wir erst einmal im Flachland. Da gibt es noch ein Ziel, das ich schon lange vor mir her schiebe: das Geisterdorf Thomasbach mit Kirche und Bauernhof irgendwo in Niederbayern.

Motorradfahrer im Sonnenaufgang

Belichtungstechnisch nicht optimal würde ich sagen.

Es ist ein wunderschöner Morgen. Wie im April eben noch etwas kalt und feucht, aber mit jeder Minute gewinnt die Sonne an Kraft. Und in der aufgehenden Sonne ergeben sich auf dem Weg in den Münchener Osten ein Panorama nach dem anderen.

Honda VFR vor gruener Wiese

Neues Mopped vor 90er Jahre Wiese. Oder war das anders herum?

Da ich aber versprochen habe zum zweiten Frühstück zurück zu sein spare ich mir die meisten Fotos. Es sollten noch genügend folgen.

Zwischen Schlüpfing und Exing (kein Witz) liegt von der Straße aus gut sichtbar die Kirche und der Bauernhof Thomasbach. Die letzten Meter gehen zwar durch die Wiese, aber selbst mit einem Sporttourer sind Kirche und Bauernhof gut zu erreichen.

Bild der Kirche Thomasbach von der Hinterradschwinge aus

Wir bitten Sie vor der Aufnahme die Stiefelsohlen zu reinigen.

Kirche und Bauernhof stehen offen und sind gut zugänglich. Die Kirche ist viel größer als gedacht. Und tatsächlich seit längerem verlassen.

Motorrad vor der Geisterkirche Thomasbach

Mopped (links) und Kirche (rechts).

Ein paar Teelichter im Inneren zeigen, dass wohl gelegentlich ein paar Jugendliche die Ruhe nutzen. Aber heute bin ich der einzige Besucher hier.

Kirche Thomasbach von innen

Wenig Betrieb heute. Trotz Sonntag.

Der Altar steht noch im Altarraum, auch die alte, hölzerne Empore ist noch in Takt. Es zieht durch die teilweise offenen Fenster. Ein schöner Ort.

VFR gesehen durchs Kirchenfenster

Wer kommt denn mit dem Mopped zur Kirche?

Ein paar hundert Meter weiter steht der verlassene Bauernhof.

Motorrad vor dem Bauernhof, Fahrer schaut durchs Fenster

Hallo, ist jemand zuhause?

Auch hier stehen alle Türen auf, ein alter Herd und die Reste eines Bettes stehen bzw. liegen in den Räumen, von deren Wänden schon lange der Putz blättert.

Eine Fülle von Fotomotiven ergeben sich aus der alten, zerfallenen Kulisse in Kombination mit dem blauen Himmel und der erwachenden Natur. Über eine Stunde verbringe ich an diesem Ort. Dann wird es langsam aber sicher Zeit für eine Rückkehr. Denn ein spätes zweites Frühstück nach 13:00 ist schon ganz schön spät.

Ach ja. Die Tour an sich? Schöne Nebenstraßen, mal kurvig, mal sehr gerade. Nicht spektakulär. Aber gut für den Saisonstart. Und in diesem Fall ist tatsächlich einmal das Ziel der Weg. Oder so.

Kirche Thomasbach gesehen durch die Motorradfelge

Notiz an mich selbst: bitte nächstes Mal die Felge putzen.

 

Temple Choppers. Custom Bikes aus München. Und eine Band.

Da musst du mal hin, hat der Nachbar gesagt. Chopper, Scrambler, Cafe Racer und mehr bauen die Jungs. Nichts von der Stange. Sogar in einen Reiseführer für München haben sie es schon geschafft. Und ich war noch nie da?

Die Gelegenheit ist günstig. Der Kustom Life Run 2017 macht halt in München. Der Run ist eine Veranstaltung des Kustom Life Magazins . Auf dem Weg von der Schweiz zur Ostsee macht der Tross regelmäßig halt und so auch an diesem Dienstag bei den Temple Choppers. Und eine Band haben sie auch dabei, also könnte es auch laut werden.

Der Abend beginnt mit einer Überraschung. „Ich fahre mit!“.

Die Frau auf der VFR.

Das Bike kenn ich doch! Und die Frau auch!!

So fahren wir also zu zweit durch das nächtliche München. Eine BMW R nineT Racer (sowas von Serienstand, jetzt im Gegensatz zu „custom“) und eine Honda VFR (Serie, mal von ein paar abgefallenen Teilen und etwa 98 zusätzlichen Unterlegscheiben abgesehen).

Die Tempelhäcksler sind im Westend in einem Hinterhof, Straße und Hinterhof stehen voller Motorräder, eher nicht so im Serienstand. Und die Dan Dryers sind schon auf der Straße zu hören, obwohl sie eigentlich im Keller des Hinterhof Gebäudes spielen.

Dan Dryers im Keller der Temple Choppers

Lauter als es aussieht.

Insgesamt sehen nur wenig Motorräder so aus, als wären sie auf dem Run. Die meisten sind wie wir nur für den Abend gekommen oder stehen definitiv unbewegt bei den Choppers (weil Details wie Räder Motor oder alles fehlt). Und es sind nicht nur die üblichen Amerikaner aus Milwaukee. Erstaunlich viele BMW K75 oder K100 stehen rum. Schon umgebaut oder in froher Erwartung.

Temple Choppers. Alles außer Serie.

Als Serien-Biker mit Unterlegscheiben-Frau ein Bier zu bekommen gestaltet sich hingegen schwierig. Vielleicht liegt es auch an meiner Frisur (hab die Haare extra wachsen lassen und mir extra eine Platte auf dem Hinterkopf zugelegt), oder dem Integralhelm.

Heute im Angebot: Glatzenschoner, Glatzenschoner und Glatzenschoner.

Ein toller Platz. #trotzdem.

Need Directions?

Temple Choppers
Bavarian Backyard Manufacturing

Westendstr. 21
80339 München

Opening Time:
Di 16:00 – 20:00
Do 16:00 – 20:00
Sa 10:00 – 16:00

Wintertour: Einmal bis zum (gefühlt ewigen) Eis und zurück.

Noch ein paar Wochen bis zum neuen Mopped. Es ist irgendwie noch Winter und die Snowboard-Boots passen noch besser als die Mopped-Stiefel. Aber hilft ja nix. Bevor die S1000R in die Tiefgarage kommt meldet sich die Honda nochmals zu Wort.

Geführt vom neuen Mopped-Navi im Android App-Store (Calimoto – Bericht folgt) mache ich mich bei sportlichen Temperaturen auf ins Münchner Umland.

Sehr weit kommt man im Februar 2017 noch nicht. Abseits der großen Hauptstraßen kommt schnell seltsam weißer Belag zum Vorschein. Nicht gut für Mopped-Stiefel. Und Reifen.

Trotzdem sind 2 Stunden auf der Piste um diese Jahreszeit eine wahre Freude. Ich genieße die teils bemitleidenden, teils anerkennenden Blicke der Autofahrer und treffe in den zwei Stunden tatsächlich zwei weitere Zweiradfahrer. Sie grüßen. Noch ein kraftsparendes uns ernst gemeintes Unterfangen.

Fotos? Hier:

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C wie Cold

29. Dezember, strahlender Sonnenschein und Temperaturen – naja, gerade so über null Grad. Mopped fahrn!

Höhere Berge scheiden aus, schon aufgrund der Höhe und der Entfernung. Daher raus in den Münchner Westen. Die Straßen sind teilweise trocken und gut befahrbar. In schattigen Abschnitten glänzt es verdächtig, aber eisig ist es nirgends. Wunderbarer Sonnenschein begleitet mich nach St. Ottilien. Die Sonne scheint durch die kahlen Wälder,

Bild: Sonne im Winterwald

Sonne im Winterwald.

Das Kloster hat kaum eine als solche geltende Straße, aber den eigenen Bahnhof. Schliesslich sind es Missionsbenediktiner, die im Kloster leben und auf Mission gehen die wenigsten Missionare auf dem Mopped. Drum die Bahn. Der Bahnhof ist ein Schmuckstück, das Kloster noch schwer nahbar.

Bild: Bahnhof St. Ottilien.

Bahnhof St. Ottilien.

Weiter geht es in Richtung Süden, ans Westufer des Ammersees. So langsam nähert sich die Sonne dem Horizont, als plötzlich nach einer Kuppe das Alpenpanorama vor mir auftaucht.

Bild: Blick in die Alpen, in der Nähe von Unterfinning.

Blick in die Alpen, in der Nähe von Unterfinning.

Schnee liegt sichtbar immer noch fast keiner, aber die Kälte lässt erahnen, was der Winter mit den Straßen dort gerade macht.

Bei Finning liegt der Windachspeicher, im Sommer ein toller Badesee,

Bild: Windachspeicher bei Finning.

Windachspeicher bei Finning.

im Winter auf der Nord-ost Seite mit reichlich Rauhreif belegt.

Bild: Windachspeicher - Dammseite.

Windachspeicher – Dammseite.

Das Baden lass ich heute mal sein. So langsam wird es dunkler und die Finger klamm. Also heim nach Hause, Tee kochen.

Die Frage ist nur: wer hat vor zwei Jahren die Heizgriffe für die VFR zwar gekauft und dann nie installiert? Wenn ich den erwische.

Bild: Mopped entsalzen nach der Tour. Bei null Grad ein Heidenspaß!

Mopped entsalzen nach der Tour. Bei null Grad ein Heidenspaß!

 

Die Tour auf der Karte:

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Wintertour GPX

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