Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

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Vespa PX 200 Warhawk

Diese Vespa gibt es wirklich nur einziges mal auf diesem Planeten. Beim diesjährigen Anrollern am 1. Mai habe ich sie im Pulk entdeckt, nähere Informationen und weitere Bilder fand ich jetzt auf der Website des Classicdepot.
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Ursprünglich war es mal eine 88er Vespa PX 200 E mit originalem Beiwagen. In langen Winternächten wurde der Plan, sie mit einem amerikanischen Curtis P-40 Warhawk Bomber zu kreuzen umgesetzt. Diese amerikanischen Bomber wurden im zweiten Weltkrieg nach der amerikanischen Kleinstadt Kitty Hawk benannt. Erstaunlicherweise ist alles an dem Gefährt eingetragen.
Und das Beste ist: man kann dieses skurrile Gefährt beim Classicdepot mieten. Wer es etwas weniger auffällig mag, findet da auch drei andere, klassische VBB-Vespas.

Anrollern 2016

Wie jedes Jahr am 1. Mai trafen sich die Berliner Scootergirls und -boys zum Anrollern. Der traditionelle Treffpunkt am Winterfeldmarkt in Schöneberg war wieder in blauen Zweitaktdunst gehüllt von hunderten klassischer Vespas und Lambrettas. Aber auch zahlreiche moderne Roller wurden gesichtet, zum Teil in Serienausführung, zum Teil aber auch liebevoll modifiziert.


Leider haben es nicht alle auf die Rundfahrt geschafft:

Die kompletten Bilder könnt ihr auf der Kettenritzel-Facebookseite durchstöbern.

Motorliebe – auf der Vespa durch die USA

Gestern und heute inhalierte ich das gerade erschienene Buch „Auf der Vespa durch die USA“, welches den Roadtrip von LA nach NYC beschreibt, den drei deutsche Jungs auf ihren Vespa PX200 unternahmen.

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Unter dem Label „Motorliebe“ legten die Drei rund 9.000 km rollernd in 60 Tagen zurück. Im Buch beschrieben sie ihren Trip, ihre Begegnungen werden in kleinen Interviews festgehalten, zahlreiche, sehr schöne Bilder illustrieren das Erlebte. Natürlich bleibt es nicht aus, daß bei den 30 Jahre alten Vespen mal was kaputt geht: Simmerringe und Schaltkreuze sind die Dauerbrenner bis hin zu einem falsch eingesetzten Kolben. Doch all das hält die Jungs nicht ab, die Rockys zu durchqueren, den Pikes Peak zu erklimmen und Ewigkeiten geradeaus zu fahren durch den Mittleren Westen. Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Amis trägt sie auf ihrer Reise.

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Das Buch ist für 19,90 u.a. bei Amazon zu haben.

Wer die weiteren Pläne und Reisen der drei verfolgen möchte, dem sei die Motorliebe-Website oder die Facebookseite empfohlen.

Smallframe-Renner in Berlin zu verkaufen

Oli Krug zieht aus Berlin weg und verkauft daher seine beiden Vespa Smallframe-Umbauten.

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Vespa 50 Spezial mit 133er Polini

Der Roller wurde 2014 neu aufgebaut, der Rahmen brüniert  und es wurde ein XL2-Motor auf Zweizug umgerüstet. Vorne ist eine PK-Gabel mit teilhydraulischer Scheibenbremse verbaut. Am Motor wurde ein Polini Grauguss-Zylinder mit 133 ccm Malossi-Kopf (Drehschieber) sowie GS-Kolben verbaut. Die XL2-Kupplung wurde mit extra harten Federn und kurzem 4. Gang versehen. Hinten raus trötet die Vespa durch einen VSP2-Auspuff. Alle Umbauten sind eingetragen bis auf den 30er-Vergaser. Oli schätzt die Leistung des Motors auf ca. 20 PS. Gelaufen ist die Vespa seit dem Umbau ca. 600 km, TÜV hat der Roller aktuell bis 09/2016.

Verhandlungsbasis für Oli ist EUR 3.000, mehr im German Scooter Forum.

Vespa 50 S mit Polini 133 EVO und S&S-Auspuff

Ach bei dieser Vespa wurde der Rahmen geschliffen und brüniert. Verbaut wurde hier ein Polini EVO 133 der mit Membranansaugstutzen ebenfalls gut für ca. 20 PS sein soll, die Laufleistung seit dem Umbau betrug ca. 200 km. Getriebeseitig kamen eine DRT Schaltklaue (reduziert das schaltklauenbedingte Gangspringen und macht den Schaltvorgang dadurch besonders präzise) und ein verkürzter 3. und 4. Gang zum Einsatz. Der Auspuff stammt von Scooter und Service, die Gabel ist von SKR und verfügt über eine vollhydraulische Bremse. Es liegt eine Betriebserlaubnis und TÜV-Gutachten für die verbauten Teile vor, der TÜV und die Eintragungen müssen aber noch gemacht werden.

Verhandlungsbasis ist auch hier EUR 3.000, mehr im German Scooter Forum.

Gefahren bin ich beide Roller nicht, aber aus eigener Erfahrung mit meiner V50 (Kettenritzel 02), die eine ähnliche Motorkonfiguration hatte wie die Vespa 50 S von Oli kann ich nur sagen: macht derbe Laune!

Reichweitenforschung

Da ich weiß, daß es Euch brennend interessiert, was der exakte Tankinhalt einer Vespa 300 GTS Super ist, habe ich weder Kosten noch Mühen gescheut und es in einer empirischen Langzeitstudie für Euch herausgefunden.

Es sind exakt 8,69 Liter (im Gegensatz zu der in den technischen Daten angegebenen 9,2 Litern).

Tankrechnung

Natürlich war dieser Test geplant und beabsichtigt, anders lautende Meldungen zu diesem Sachverhalt bittet das Präsidium der Reichweitenforschungskommission bitte zu ignorieren!

Für Italiener ausreichende Technik

Es geht nichts über alte FIAT-Witze. Der Anlaß hierfür war allerdings ein Problem mit der Vespa. Seit ein paar Tagen machte sie keinen Mucks mehr. Beim Drücken des Starterknopfes tat sich nix, kein Anlasser, nada. Also erstmal alle Sicherungen durchchecken. Und das war es auch schon, die Sicherung für den Anlasserkreis und die Bremslichter war durch. Ausgewechselt und dann schnurrte sie auch wieder. Die Bremsleuchte muss noch gewechselt werden, dann darf wieder ausgeritten werden.

Was mich hier wieder genervt hat, war die Anordnung der Sicherungen. Acht Stück waren gut zugänglich im Handschuhfach links, die anderen drei unter der Sitzbank an zwei verschiedenen Stellen. Die gerade mal 15 cm auseinander waren. Und eine davon ziemlich bescheuert und schwer zugänglich. Schön wäre es ja, wenn alle Sicherungen an einer Stelle verbaut wären, muss aber nicht wirklich. Aber zumindest die beiden unter der Sitzbank könnte man zusammenlegen auf die linke Seite der Seitenverkleidung. Das hätte ungefähr 30 bis 45cm mehr Kabel benötigt, dafür einen Sicherungshalter weniger und das ganze wäre übersichtlicher und einfacher zu bedienen.

Aber was heul ich hier rum. Die meisten werden eh‘ ihr Möp wegen jedem Kleinkrams in die Werkstatt bringen. Wegen einer Sicherung für ein paar Cent.

Gib Schub, Rakete: Malossi Multivar für die Vespa 300 GTS

Es ist ja nicht so, daß meine Vespa 300 GTS Super mit ihren 16 kW (22 PS) untermotorisiert wäre. Aber seit geraumer Zeit juckt es mich in den Fingern, ein bischen mehr aus meinem treuen Alltagsmobil herauszukitzeln. Seit ich die Vespa im letzten Jahr gekauft habe, fuhr ich über 4.000 Kilometer mit ihr. Schwerpunktmäßig in der Stadt auf dem täglichen Arbeitsweg, hier begeistert mich ihre Spritzigkeit und Agilität immer wieder.

Meine Zweiradkarriere begann vor über 20 Jahren mit diversen Smallframe-Vespas aus den 70ern, an denen ich auch immer wieder bastelte und diverse Tuningmaßnahmen vornahm. Auch meine letzte ET2 hatte leichtere Variomatikrollen und einen Sportauspuff und ging für ne Fuffie sensationell gut. Für die 300er musste da doch auch was gehen.

Also wand ich mich an die Jungs von Rollerdealer Prenzl’berg. Jan und Jörg warten seit Jahren die Roller von meiner Gattin und mir. Als aktive und erfolgreiche Roller-Rennfahrer kennen sie sich auch mit den verschiedensten Tuningmassnahmen aus. Beim entspannten Werkstattplausch ventilierten wir die verschiedensten Ideen.

Für die 300er Vespa gibt es umfassendes Tuningzubehör der verschiedensten Hersteller. Wir schossen uns relativ schnell auf Malossi-Teile ein, einem der führendsten Anbieten im Rollersegment. Über Zündung, Zylinderkit, Zylinderkopf, Variomatik bis hin zum Auspuff gibt es hier Optimierungsmöglichkeiten entlang des gesamten Antriebsstranges. Unter Kostenaspekten entschlossen wir uns zunächst, uns der Variomatik zu widmen. Für ca. 120 € bekommt man bei Malossi mit der Multivar einen Variomatik-Kit, der laut Hersteller besseren Durchzug, mehr Endgeschwindigkeit, ruckfreies Anfahren und verbesserten Schaltkomfort bietet. Da bei meiner Vespa sowieso der 20.000er Service anstand, war es der geeignete Zeitpunkt diese zu verbauen.

Natürlich war ich sehr gespannt, als ich den Roller nach ein paar Stunden wieder aus der Werkstatt abholte. Die Rollerdealer-Jungs grinsten schon, als sie mir von ihrer Probefahrt berichteten. Und tatsächlich, der Antritt der Vespa hat sich deutlich verbessert. Gefühlt hat man ein paar PS mehr unterm Hintern. Die Malossi Multivar holt sich tatsächlich Mehrleistung – und zwar aus einem höheren Drehzahlniveau in den meisten Fahrsituationen. Bereits die mit härteren Federn umgerüstete Kupplung greift später, also mit höherer Drehzahl, und ermöglicht damit den dynamischeren Start. Durch die erhöhte Drehzahl ergibt sich auch das bei jedem Tempo gefühlte unmittelbare Ansprechverhalten des Motors. Durch das höhere Drehzahlniveau hat sich der Auspuffsound auch verändert, eine leicht aggressivere Note schwingt hier mit. Ob sich die Endgeschwindigkeit verändert hat, muss ich noch austesten habe ich heute ausgetestet: sie sinkt leider von vormals 126 km/h auf 115 km/h (GPS-Messung). Aber das ist aus meiner Sicht nebensächlich, der stark verbesserte Biss des Motors war das Hauptziel des Tunings. Und das wurde voll erreicht!

Für die Multivar gibt es von Malossi noch einen Kevlar-Riemen, auf den ich aber verzichtet habe. Er soll eine höhere Lebensdauer und in manchen Fällen eine minimal höhere Endgeschwindigkeit bringen, weil der Riemen auf den Variomatikscheiben etwas weiter außen läuft.

Mit der Tuning-Maßnahme bin ich voll zufrieden, vor allem in Anbetracht der Kosten. Natürlich kann man noch einiges mehr machen, wie z.B.:

  • Austausch des CDI-Zündmoduls: Das Malossi-Einspritzmodul setzt den Drehzahlbegrenzer auf 10.000 U/min, es verfügt auch über 4 verschiedene Zündkurven, die je nach den Ansprüchen des Fahrers abgestimmt werden können. Wir haben erstmal der Standard-CDI ein Firmware-Update verpasst um die werksseitig vorhandenen Möglichkeiten auszunutzen.
  • Optimierung des Steuergerätes: hierzu gibt es einen ausführlichen Artikel auf 1000PS.
  • Zylinderkit bzw. Zylinderkopf tauschen: von Malossi gibt es auch einen kompletten Zylinderkit, der mit fast 800 € aber schon ein deutliches Loch in den Geldbeutel reisst. Für die Hälfte des Geldes bekommt man einen Malossi Zylinderkopf, der mit größeren Ventilquerschnitten eine stark verbesserte Beatmung des Zylinders erreicht. Diese Maßnahme könnte mehr Sinn machen, da die 300er Vespa werksseitig sich den Zylinderkopf mit der 125er teilt, daher sind die Ventilquerschnitte eher etwas klein geraten.
  • Auspufftuning: hier gibt es auch eine reichliche Auswahl von diversen Herstellern, was mich aber an den meisten stört ist die Optik, die in den wenigsten Fällen mit den klassischen Linien der Vespa harmoniert. Daher bleibe ich hier erstmal beim Stahltopf.

Tour: Mit dem Roller durch den Harz

So, das war also der Harzer Roller:

Wo fahr ich am besten lang?
Wie so immer kommt das Anstrengendste am Anfang. In diesem Fall war es die Anreise von Berlin in den Südharz nach Aschersleben. Autobahnschrubben bei Nieselregen, später kam vor Magdeburg die Sonne raus. Nach knapp drei Stunden konnte ich Autobahn und Bundesstrasse hinter mich lassen um bei Falkenstein in den Harz einzufahren. Schon die ersten Kilometer machten Spaß auf schmalen, kurvigen Landstrassen den Berg hinauf zu rollern. Die erste Routenänderung war leider relativ schnell fällig, da die Ortsdurchfahrt von Schwielow gesperrt war. Die Umfahrung über die B242 war unspektakulär, hinter Harzgerode bog ich in Alexisbad rechts ab und fuhr auf neben der Strecke der Selketalbahn Richtung Gernrode, danach über Bad Suderode wieder nach Süden nach Allrode.

Hier sollte dann eine der tollsten Streckenabschnitte des Tages folgen, über Treseburg wollte ich zur Rappbodetalsperre, hatte aber in Treseburg den Abzweig verpasst und fuhr etwas weiter nördlich bis nach Wienrode. Hat aber überhaupt nichts ausgemacht, denn die schmale Landstrasse kurvte sich sehr launig rauf und runter, Gerade waren eher Mangelware. Vor mir fahrende Autos konnten sich nicht überholen, da die Strasse hierfür zu schmal war. Aber mit dem Roller passte ich auf den kurzen Verbindungsstücken zwischen zwei Kurven fast immer durch!

Nach Wienrode ging es ein kurzes Stück die B81 zurück zur Rappbodetalsperre, eine sehr beeindruckende Talsperre und anscheinend auch der lokale Bikertreff. Unter anderem wegen des Tunnel der Landesstraße 96, direkt nordwestlich der Staumauer in der Ostflanke des Nickelsbergs, den viele Moppedfahrer zum Soundcheck nutzen!

Leider war hier die L96 zur Weiterfahrt nach Rübeland gesperrt, so daß ich wieder ein Stück zurück fahren und einen kleinen Umweg über Hüttenrode nehmen musste. Was nicht weiter schlimm war, denn auch hier ging es auf einer gut ausgebauten Landstrasse kurvig ins Tal. Von hier hatte man auch einen sehr schönen Blick auf den Brocken.

Hinter Elbingerode verlief die Strecke etwas gerader und führte mich über die ehemalige Zonengrenze durch Elend (ohne Scheiss, der Ort heisst so) nach Braunlage. Hinter Braunlage sollte dann noch ein schönes Schmankerl warten, die Auffahrt zum Andreasberg. Auch hier freie Fahrt und tolle Kurven bis über 800 Höhenmetern. Die Vegetation veränderte sich hier auch merklich und ähnelte etwas dem Riesengebirge bei Harrachov (siehe Riesengebirgstour im letzten Jahr).

Über Torhaus, Altenau und den Okerstausee drehte ich noch eine Schleife durch den Oberharz, bevor ich in Clausthal-Zellerfeld mein Nachtlager aufschlug.

Auch wenn ich nur einen Bruchteil der Harzer Strassen gefahren bin kann ich jedem das Revier hier nur empfehlen. Man kann nicht wirklich viel falsch machen, der Strassenzustand ist größtenteils sehr gut, egal wo man unterwegs ist findet man Kurven ohne Ende und obwohl Ferienzeit war, hielt sich der Verkehr in Grenzen, was die Laune am Fahren deutlich steigerte. Und ich glaube Kutze ist da auch meiner Meinung!

Taugt der Roller auf der Tour?
Mit 22 PS ist die Vespa 300 GTS Super kein Kraftmax. Auf der Autobahn war ein Reisetempo von 115-120 km/h drin, was für forsch gefahrene Busse auf der rechten Spur auf jeden Fall reichte. Im Harz angekommen fühlte ich mich auf jeden Fall ausreichend motorisiert. Natürlich muss man auf den Punch am Kurvenausgang verzichten, den man mit einem besser bestückten Motorrad hat. Aber wenn man seine Fahrweise anpasst und flüssig fährt, saubere Linien in den Kurven hält und so wenig wie möglich kinetische Energie abbaut kann man durchaus an größeren Moppeds dranbleiben. Vor allem auf den engeren Landstrassen würde man größere PS-Zahlen eh‘ nicht gewinnbringend einsetzen können. Ich bin heute über 400 Kilometer gefahren und mein Durchschnittstempo war nur unwesentlich langsamer als mit der BMW. Auf schlechteren Fahrbahnbelägen fehlen die Fahrwerksreserven einer großen Maschine, auch die kleineren Räder sind in Kurven weniger stabil.

Der Roller bietet mit dem – zugegebendermassen nicht wirklich hübschen – Topcase und dem Stauraum unter der Sitzbank genug Platz für das Gepäck einer Ein- bis Zweitagestour.

Das wirklich große Manko ist der geringe Tankinhalt von 9,2 Litern, vor allem wenn man in ländlichen Gebieten unterwegs ist, wo es nicht an jedem Kniefall eine Tankstelle gibt. Vor allem auf der Autobahn konnte man dem Zeiger der Tankanzeige beim Fallen zusehen.

Wie ist das mit der Navigation?
Ein Navi habe ich nicht am Roller. Bei der BMW leistet mir das Touratech iBracket gute Dienste. Sinnvolle Navi- oder iPhone-Halterungen für den Roller gehen mir ab. Ohne Tankrucksack kann man auch keine Karten unterbringen. Als alternative hatte ich mir die Screenshots meiner Routenplanung ausgedruckt, laminiert und zusammengebunden. Befestigt wurde das am Gepäckhaken innen am Frontschild, was sich aber als Scheißidee herausstellen sollte. Die Luftverwirbelungen vor allem auf der Autobahn hatten das Kartenwerk permanent so vertüttelt, daß sie nicht mehr zu benutzen waren. Letztendlich habe ich die Karten abgenommen und mich draufgesetzt, um die bei Bedarf rauszuholen. Nicht sehr elegant, hat aber funktioniert.

Was zieh‘ ich bloß an?
Für eine Tour Ende Oktober kann man nie genug Klamotten anhaben. Als ich heute morgen die Wettervorhersagen für die Orte auf der Route durchschaute, überraschte mich Braunlage mit leichtem Schneefall und 5° Celsius. So schlimm sollte es nicht kommen, aber ich war trotzdem froh, daß ich nicht wie ursprünglich meine Maple Motorcycle Jeans angezogen hatte, sondern meine normalen Motorradhosen mit Innenfutter und Thermounterwäsche. Obenrum hatte ich zwei Fleeecepullis an sowie einen Fleecekragen. Die letzten Freitag noch schnell gekauften Thermoboy Alaska Handschuhe haben sich ebenfalls bestens bewährt.

Harzer Roller

Die Mittelgebirgstour liegt schon fast sechs Wochen zurück, es ist Zeit für die nächste Tourplanung. Auch wenn es nur ein verlängerter Tagesausflug geht. Der Plan ist, einmal den Harz zu durchqueren, von unten rechts nach oben links.

Die Anreise erfolgt auf den Freitagabend von Berlin aus über die Autobahn bis Sangershausen. Hier kam ich bereits an Tag 4 der Mittelgebirgstour durch. Nach 260 km Autobahnschrubben fahre ich noch ca. 50 km in den Harz hinein, bevor ich mich in Alexisbad zur Nachtruhe bette.

Ähnlich wie der Thüringer Wald ist der Harz von der Papierform her ein routenplanerischer Traum. Egal wo man abbiegt, überall Kurven! Das wird mein Luxusproblem am Samstag der Tour. Pausenlos werden irgendwelche Mittelgebirgsgipfel umrundet wie die Vktorshöhe, der Große Dambachskopf, der Große Hornberg, alles „stattliche“ 500er. Näher als Schierke werde ich dem Brocken nicht kommen, da der Gipfel nicht befahren werden darf. Statt der 1.142 Meter passiere ich beim Großen Sonnenberg mit 820 Metern den höchsten Punkt der Tour.

Was den weiteren Verlauf der Tour angeht bin ich mir noch nicht in Klaren, ob ich über Goslar fahre und mir die Kaiserpfalz ankucke oder die Höhenmeter über Hahnenklee nach Seesen abbaue. In Seesen geht es dann wieder auf die Autobahn Richtung Hamburg. Das werden dann nochmal 235 Kilometer. Die Durchquerung des Harzes allein sind ca. 210 Kilometer bei 2.690 Gesamthöhenmetern.

Tourplanung Harz

Das Wortspiel im Titel dieses Posts mag den einen oder anderen vielleicht signalisiert haben, welches Verkehrsmittel ich für diese Tour nehmen werde. Die Vespa. Warum? Zum einen weil ich ihr mal etwas Auslauf gönnen möchte nach all den Stadtkilometern, zum anderen um mal die Langstreckenqualitäten der Vespa zu testen. Am Freitag werden es ca. 300 Kilometer sein, am Samstag knapp 400. Die Rückreise nach Berlin am Sonntag schlägt auch nochmal mit 350 Kilometer zu buche. Im Vergleich zur BMW büße ich etwas Fahrdynamik ein, aber von der Durchschnittsgeschwindigkeit auf Landstrassen dürfte ich nicht allzu viel verlieren. Ich bin mal gespannt!

Vespa World Days 2014

Dieses Wochenende hat es aber auch in sich. In Le Mans batteln sich die Sportwagen beim 24-Stunden-Rennen (Livestream hier), in Biarritz tummeln sich die Motorrad-Enthusiasten beim Wheels & Waves (Bilder da) und in Mantua treffen sich die Liebhaber italienischer Rollerkultur bei den Vespa World Days 2014.

Und wie toll das ist, könnt ihr hier sehen:

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Edit:
Der Vespa-Club Mantua hat von jedem Tag ein Video hochgeladen, hier das von Tag 3:

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