Winterzeit – Motorradbastelzeit. Ihr habt Euch auf diversen Onlinebörsen nach einem Motorrad für Euer nächstes Umbauprojekt umgeschaut und eines gefunden, nur steht es in einer 350 Kilometer entfernten norddeutschen Kleinstadt. Nennen wir sie mal Plön. Wie bekommt ihr das Motorrad jetzt zu Euch nach – sagen wir – Berlin.

Option 1: Auf zwei Rädern abholen

Hierzu benötigt ihr erstmal ein Kurzzeitkennzeichen. Also ruft ihr Euren Versicherungsmuckel an und lasst Euch eine eVB-Nummer geben für den Versicherungsschutz bei der Überführung, der ungefähr 40€ kostet.
Anschliessend macht ihr einen Termin bei der Zulassungsstelle (viel Glück dabei, zumindest in Berlin), nehmt die eVB mit, euren Ausweis und den aktuellen HU/AU-Wisch des Motorrades und bekommt ein Schriftstück mit den Nummern für das Kennzeichen. Damit geht ihr zur Prägestelle und lasst Euch für 15€ ein Kennzeichen prägen, geht dann nochmal zur Zulassungsstelle, um den Zulassungsstempel zu bekommen. Für Gebühren auf dem Amt rechnen wir auch nochmal 10€.

Dann fahrt ihr mit der Bahn von Berlin nach Plön, was vier Stunden dauert und 90€ kostet. Die Rückfahrt von Plön nach Berlin legt ihr dann im winterlichen Schmuddelwetter entweder über die Autobahn (340km in 3,5h) oder über die Landstrasse (ca. 330km in 6h) zurück und tankt vielleicht nochmal für 20€. In Summe kostet euch das 175€ und 1,5 Tage Eurer Zeit.

Option 2: Auf vier Rädern abholen

Wenn ihr über ein motorradtransporttaugliches Auto verfügt, dann ist es relativ einfach. Hinfahren, einladen, zurückfahren. Insgesamt 680km, ihr verbraucht ca. 50l Sprit für 65€ bei den derzeitigen Spritpreisen und seid einen Tag unterwegs.
Passt das Mopped aber nicht in Euer Auto oder ihr habt keines, dann müsst ihr euch einen Transporter mieten. Beispielweise bei Robben & Wientjes in Berlin, da kostet ein Vito pro Tag 94€, aber mit den 600km inklusive kommt ihr nicht ganz hin und zahlt 12€ zusätzlich für die Extrakilometer. Tanken für 65€ müsst ihr auch. Macht insgesamt 171€ und dauert auch einen Tag.

Option 3: Abholen lassen

Schon meine BMW ließ ich vor ein paar Jahren aus Witten per Spedition nach Berlin bringen. Damals hatte ich das mit ILOXX gemacht, die das innerhalb einer Woche für 155€ organisierten. Geschlossener Transport, gut gesichert, alles fein. Und so sah damals das „unboxing“ aus:

Wenn man nicht einen Anbieter nach dem anderen abtelefonieren möchte (wie Motorrad-Versand oder Zweiradtransport, kann man sich auch über Portale wie Shiply oder UShip von diversen Anbietern Angebote schicken lassen.
Und so sieht das dann aus:

Man gibt Start- und Zielort ein, macht nähere Angaben zum Motorrad und bereits nach ein paar Stunden erhält man erste Angebote von Spediteuren. Neben den Transportgebühren zahlt man noch eine Auktionsgebühr für die Plattform. In unserem – nicht ganz so fiktiven – Beispiel des Motorradtransportes von Plön nach Berlin war bei UShip die Preisspanne recht groß, von 150€ bis 270 € war alles dabei. Positiv fiel die schnelle Disposition der Speditionen auf, einige konnten schon eine Abholung in den kommenden Tagen anbieten und das kurz vor Weihnachten.

Sieger in unserem Preisvergleich ist ein Spediteur, der bei Shiply den Transport für 122€ anbieten konnte. In seinem Fall hatte er neben dem Motorrad in Plön noch eines in Kiel stehen, daß bis Weihnachten nach Berlin geliefert werden muss.

Im Vergleich zu den obigen Optionen 1 und 2 sparen wir 50€ und einen Tag Zeit. Und was genau dann geliefert wird, sehen wir dann hoffentlich morgen, wenn alles gut geht.