Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

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Throwback Thursday: Bike Life in the Pathetic North-Wet.

1995/96 war ich den vereinigten Staaten. Portland, Oregon, gelegen im pazifischen Nordwesten, ist jetzt nicht die Motorradhauptstadt der vereinigten Staaten. Vielmehr wird die Gegend von den dort Heimischen statt „pacific northwest“ liebevoll „pathetic north wet“ genannt.

Egal.

USA, Land der Freiheit, ein Motorrad musste her. Und so habe ich an einem schummrigen, vermutlich regnerischen Abend in Portland eine Kawasaki KZ400S gekauft. Am Rande bemerkt: ein Motorrad, dass hierzulande Z400S heißt, denn der internationale Name klingt doch zu geschichtsträchtig für den deutschen Markt.

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Irgendein Hinterhofschrauber hatte die Kiste frisch zusammengenagelt und lackiert. Das „S“ – so hat er mir das erklärt – steht für „Sport“ und bedeutete in diesem Fall Speichenräder und Trommelbremsen vorne und hinten.

Rot war sie, frisch lackiert, leider mit einem (so sollte sich später herausstellen) nicht Benzin-festen Lack. Und so sah die Mühle bald nicht mehr hübsch sondern eher rattig aus.

Weil alleine trinken doof und alleine Motorrad fahren einsam macht musste Anschluss her. Und dieser war die „TAHRS“ – tortoise and hare riding society. Jedes zweite Wochenende ging es auf die Piste. Die Amis um mich herum waren herzlich und voller Mitleid mit mir. Waren sie doch auf den Harleys, GSen, VFRs und anderen dicken Maschinen unterwegs, während meine 400er zunehmend an Farbe am Tank verlor.

Und als dann beim „DTOC“ (down the Oregonian coast) 200 Meilen von der Heimat die Kawa noch die Kette verlor und dabei das Motorengehäuse zerschlug war genug. Entweder ein neues Bike oder ich war raus.

Tom hätte da eines. Eine Kawasaki GPZ 550.

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Immer noch keine Goldwing, aber vier Zylinder, reichlich bums und einer 4-in-1 Tüte die in Europa sicher nicht zulassungsfähig gewesen wäre. Gut, ab da musste ich immer hinten fahren.

Das alles erzähle ich Euch nur, weil neben mir gerade der Diascanner steht, der die Jahre in den USA aufarbeitet.

Beim Durchsehen der Bilder kann ich Euch aber sagen, der Nordwesten der USA ist motorrad-technisch eine Reise wert. Nicht im Winter, nicht im Frühling, weil da regnet es. Aber im Sommer allemal.

Reisevorbereitungen für die Motorradtour in Kalifornien und Nevada

Wenn ihr jetzt auf den Geschmack gekommen seid und eine Motorradtour in den USA plant, dann gibt es ein paar Kleinigkeiten, die ihr vorher planen solltet.
Visum
Bevor ihr in die USA einreisen könnt, müsst ihr spätestens 72 Stunden vor Reiseantritt per Flugzeug oder Schiff in die Vereinigten Staaten eine ESTA-Genehmigung beantragen. Den Antrag könnt ihr online hier stellen.
Internationaler Führerschein
Ein internationaler Führerschein ist für das Mieten von Autos oder Motorrädern in den USA nicht vorgeschrieben. Im Falle einer Verkehrskontrolle erleichtert es aber die Überprüfung Eurer Papiere, wenn ein internationaler Führerschein mitgeführt wird. Dieser kann in Eurem zuständigen Bürgeramt beantragt werden und wird am gleichen Tag ausgestellt. Alle Nicht-Berliner können das also kurzfristig machen, in Berlin kann man schon mal mit einem Vierteljahr Vorlauf rechnen um einen Termin zu bekommen.
Motorradvermietung
Während man Autos relativ unkompliziert vor Ort reservieren und anmieten kann, empfiehlt sich bei Motorrädern die Buchung vor Anreise. Am einfachsten ist es, wenn ihr eine Rundreise plant und Start- und Zielort gleich sind. Es gibt aber auch Anbieter, die One-Way-Trips anbieten, in dem Fall wird Euer (zusätzliches) Gepäck Euch an den Zielort hinterhergeschickt.
Empfehlen kann ich Euch EagleRider und The Roadery (die hatte ich Euch vor 3 Jahren schon mal vorgestellt). EagleRider hat sehr viele Standorte in den USA, von denen aus ihr zu Eurer Tour starten könnt. Der Fuhrpark umfasst alle erdenklichen Fahrzeuge vom Harley Fulldresser über Indian und Victory bis hin zu diversen BMW-, Honda- und Suzuki-Modellen.
Bei The Roadery kommen Liebhaber klassischer Motorräder auf ihre Kosten und können zwischen Triumph Bonneville/Thruxton und Harley-Davidson Sportster/Nightster wählen. The Roadery hat weniger Standorte als EagleRider, die Anmietung ist hier nur in Kalifornien und Nevada möglich.
Selbstgeführte Touren gibt es bei beiden Anbietern, ihr bekommt hier ein Roadbook und Empfehlungen für die von Euch gewählte Tour. Bei EagleRider gibt es zusätzlich auch geführte Touren, von der Tagestour bis hin zur 18-tägigen Durchquerung der USA von Küste zu Küste. Für Fans des Films Easy Rider gibt es ein Schmankerl: die Easy Rider Filmtour fährt die Originalroute des Films nach von LA nach New Orleans.
Gepäck
Wahrscheinlich werdet ihr auf Eurer Reise etwas mehr Gepäck dabei haben, als ihr auf dem Motorrad mitführen könnt oder wollt. Erkundigt Euch bei Eurer Motorradvermietung im Voraus, ob es Möglichkeiten zur Gepäckaufbewahrung gibt für den Zeitraum Eurer Tour.
Versicherung
Bei jeder Anmietung ist zumindest eine minimale Haftpflichtversicherung inkludiert. Diese Versicherung zahlt für den Schaden am Eigentum Dritter sowie bei Körperverletzungen, die durch einen von Euch verursachten Unfall herbeigeführt wurden. Denkt aber auf jeden Fall im Vorfeld über eine höhere Deckungssumme bei der Haftpflicht nach ebenso wie über Motorradversicherungen, Reiserücktritt- oder Auslandskrankenversicherungen. Bei EagleRider gibt es eine gute Übersicht über notwendige und empfohlene Versicherungen.
Navigation
Wenn Euch das Roadbook vom Motorradvermieter nicht ausreicht, könnt ihr auch ein Navigationsgerät zusätzlich anmieten. Vor allem bei der Navigation in größeren Städten kann das Sinn machen. Zwischen den Metropolen ist die Navigation meist ziemlich eindeutig, so daß man auch gut mit herkömmlichen Kartenmaterial zurechtkommt. Wer für den Notfall die Navi-App auf dem Handy nutzen möchte, sollte prüfen ob ein Kartenpaket zur Offline-Nutzung verfügbar ist oder besorgt sich ein größeres Roamingpaket bei seinem Handyprovider.
Handy und Roaming
Bei allen gängigen Handyprovidern kann man Roamingpakete für das Ausland buchen. Persönlich benötige ich hauptsächlich ein gut dimensioniertes Datenpaket um eben mal das Navi anschmeissen zu können oder das eine oder andere Bild zu posten. Es sollte aber auch kein Problem sein, hier und da offenes Wifi zu finden.
Motorradkleidung und Helm

Klimatabelle Death Valley Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Death-Valley-Nationalpark#Klima

Klimatabelle Death Valley Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Death-Valley-Nationalpark#Klima


Gerade wenn ihr Gebiete mit hohen täglichen oder saisonalen Klimaschwankungen bereist, ist die Wahl der richtigen Motorradkleidung wichtig. Wären wir jetzt im März im Death Valley unterwegs müssten wir uns auf Temperaturschwankungen von 15-20 Grad am Tag einstellen. Vom Schneeschauer bis zum T-Shirt-Wetter kann alles dabei sein. Zwiebel-Taktik ist daher zu empfehlen. Und eine Regenkombi nicht vergessen, gerade im Frühjahr kann es durchaus regnen. Hat Ducati auch gemerkt, als sie die Ducati Scrambler in Palm Springs präsentierten und von Regenschauern überrascht wurden und plötzlich alle in gelben Müllsacken umherfuhren.
Helme können angemietet werden, wenn ihr Euren eigenen Helm mitbringen wollt, so muss dieser ein DOT-Prüfsiegel haben.
Antworten auf weitere Fragen findet ihr beispielsweise in den umfangreichen FAQ’s bei EagleRider.
Travel safe!

Motorradtour durch Kalifornien und Nevada (Teil 6) – von San Diego nach Los Angeles

Tag 8: San Diego nach Los Angeles (ca. 138 Meilen – 222 Kilometer)
Der letzte Tag unseres Roadtrips steht im Zeichen der Entspannung und des Genießens. Von San Diego aus fahren wir nordwärts und vermeiden dabei alle Interstates oder sonstige Hauptverkehrsadern und nehmen den Highway #1. Rechter Hand den Blick auf die kalifornische Küstenlandschaft, linker Hand der Blick auf den Pazifik. Kann schlechter sein.
Da die Tagesetappe nicht allzu lang ist, können wir uns die Zeit nehmen, an dem einen oder anderen Strand oder Örtchen anzuhalten und einfach so aufs Meer zu glotzen oder den großen Zeh mal ins Wasser zu stippen.


https://www.instagram.com/p/BCimcV3vOwW/
Bereits in San Diego kann man vom Mission Beach über La Jolla und Torrey Pines sehr nette Küstenorte abklappern. Für den Golffan lohnt sich ein Stop beim Golfplatz von Torrey Pines, einer der bekanntesten der USA.
Um an der Küste zu bleiben muss man zwischen Oceanside und San Clemente die I-5 nehmen. Wer möchte, kann aber auch über den Vandegrift Boulevard und die Basilone Road einen kleinen Abstecher durch das Hinterland machen.
https://www.instagram.com/p/BCdf7Yejt14/
Ein weiterer Stop lohnt sich bei Dana Point. Die Stadt besticht durch ihre reizvolle Lage am Meer, sie schmiegt sich an das hügelige Umland zwischen den steil abfallenden Klippen. Einer der malerischsten Orte an der kalifornischen Küste ist die kleine Landzunge Headlands, die über den Hafen in den Pazifik ragt. Zwischen den Felsen finden sich feine Sandstrände, die zum Baden und Surfen einladen. Also falls ihr zufälligerweise gerade ein Surfboard auf dem Motorrad dabeihabt.


Zurück in LA lohnt sich noch ein abschliessender Besuch bei Roland Sands am Los Alamitos Boulevard. Schöne Custombikes kucken und ein paar Teile oder Klamotten kaufen.
Und damit endet die achttägige Rundfahrt durch Kalifornien und Nevada. Für alle die, die nun auf den Geschmack gekommen sind gibt es in den nächsten Tagen noch ein paar Tipps zur Reisevorbereitung und -buchung.

Motorradtour durch Kalifornien und Nevada (Teil 5) – von Palm Springs nach San Diego

Tag 7: Palm Springs nach San Diego (ca. 146/175 Meilen – 234/285 Kilometer)
Auch an diesem Tag bieten sich zwei Optionen. Je nachdem, wie einem der lange Vortag noch in den Knochen steckt, kann man sich nach Tageslaune für eine kurze oder lange Streckenvariante entscheiden. Der einzige Unterschied der Streckenführungen ist die Umrundung des Mount Jacinto, der sich hinter Palm Springs über 3.300 Meter in die Höhe erhebt.
Die kurze Route führt erstmal südlich nach Palm Desert, danach biegt man ab auf den Pines to Palms Scenic Byway, der sich kurz hinter dem Ortsende serpentinenartig den Berg hinaufschraubt. Ein paar schöne Bilder findet ihr in diesem Artikel auf Mustangs Daily.
Wir nehmen die lange Route, die uns erstmal nach Norden führt auf die Interstate 10. Einen ersten Kaffestop machen wir in Cabazon, um Beton-Dinos anzuschauen.

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Ursprünglich wurden die Cabazon Dinosaurs gebaut, um die Reisenden auf der Interstate 10 auf das Restaurant Wheel Inn aufmerksam zu machen. Der Bau des ersten Dinos „Dinny“ begann 1964 und dauerte 11 Jahre.
Ein paar Kilometer weiter biegen wir rechts ab auf die 243 und schnörkeln und kuvenreich den Banning-Idyllwild Panoramic Highway hoch.

Zum Einlegen einer kleinen Verschnaufpause lädt auf der Route der Lake Hemet ein.

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Über die 371 lassen wir die San Jacinto Mountains hinter uns und orientieren uns westwärts in Richtung Palomar Mountain, der mit 1.871 Metern die letzte Bergkette auf unserer Route vor San Diego ist. Die Palomar Mountain Range ist dicht bewachsen mit Eichen- und Koniferenwäldern, in der Nähe des Gipfels steht das Palomar Observatory, welches bis 1992 das größte Teleskop der Welt besaß.

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Bis nach San Diego sind es von hier aus noch 90 Minuten Fahrt, bis wir nach einer Woche wieder den Pazifischen Ozean wiedersehen. An der Mission Bay genehmigen wir uns diverse Biere und Schirmchendrinks, bis die Sonne in den Ozaen plumpst.
Kurze Route:


Lange Route:

Motorradtour durch Kalifornien und Nevada (Teil 4) – Joshua Tree National Park

Tag 6: Needles – Palm Springs (ca. 210/280 Meilen – 349/450 Kilometer)
Das heutige Tageshighlight ist der Joshua Tree National Park. Von Needles aus erreichen wir Twentynine Palms in ungefähr zwei Stunden, wenn wir ein Stück auf der I40 fahren und dann der Route 66 bis Amboy folgen und dann südlich fahren. Fans des Films „Out of Rosenheim“ können der Route 66 für zehn Minuten weiter bis zur Geisterstadt Bagdad fahren. Dort im Sidewinder Café, das später in Bagdad Café umbenannt wurde, spielte ein Großteil des Filmes.

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In Twentynine Palms erreichen wir den Nordeingang des Joshua Tree National Parks. Je nach Fahrlaune bieten sich zwei Routenoptionen von hier aus durch den Park: entweder vom Nord- zum Westeingang (in der Karte durch die rote und blaue Route markiert) oder vom Nord- zum Südeingang (rote und gelbe Route). Bevor es aber in den Park geht, empfiehlt sich ein Mittagessen im Twentynine Palms Inn, denn im Park selber gibt es keine Einkehrmöglichkeit.
Joshua_Tree_National_Park_Karte

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Was man auf jeden Fall machen sollte: den Abstecher nach Key’s View zu nehmen. Von hier hat man einen fantastischen Ausblick auf das Coachella Valley und den San Andreas Graben. Man sieht die glänzende Oberfläche des Salton Sees, die 230 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Ebenso sieht man die Santa Rosa Mountains, die zusammen mit dem San Jacinto Peak hinter Palm Springs mit 10.800 Fuß die höchste Erhebung ist.

Wenn an die kurze Route durch den Park nimmt, bietet sich anschließend noch ein Abstecher nach Pioneertown an. In den 1940ern wurde es erbaut als Filmkulisse und hat sich bis heute seinen Wild-West-Charme erhalten.

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Geniesser nehmen die lange Route durch den Park bis zum Südausgang. Von dort aus sind es dann noch 30-45 Minuten fahrt auf dem Freeway bis zum Tagesziel Palm Springs.
Kurze Strecke:


Lange Strecke:

Foto von angle of vision auf flickr https://www.flickr.com/photos/laisiepen/8684652865/

Motorradtour durch Kalifornien und Nevada (Teil 3) – Vegas, Grand Canyon und Route 66

In Las Vegas angekommen bieten sich einem die unterschiedlichsten Möglichkeiten, sich zu vergnügen. Wer sich gegen am-Pool-rumlümmeln oder Blackjack-zocken entscheidet, findet aber im Umfeld von Las Vegas schöne Destinationen für einen Halb- oder Ganztagestrip. Wie zum Beispiel ins Valley of Fire.
Tag 4: Las Vegas – Valley of Fire – Las Vegas (ca. 123 Meilen / 197 Kilometer)
Das Valley of Fire oder Valley of Fire State Park ist der älteste und größte State Park Nevadas und wurde 1935 eröffnet. Der 141 km² große State Park liegt 80 Kilometer nordöstlich von Las Vegas auf einer Höhe von 610 bis 790 m. Um schnell dorthin zu kommen kann man die Interstate 15 nehmen um nach eine halben Stunde Fahrzeit rechts auf dem Valley of Fire Highway abzubiegen. Diese führt einen dann mitten durch den State Park an wunderschönen Felsformationen vorbei. Ein Pflichtstopp ist sicherlich der Elephant Rock.

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Für mich als Trekkie natürlich ein wichtiger Besuchsgrund: das Valley of Fire war Drehort für die Szenen zwischen Captain Picard und Dr. Soran auf Veridian III.
Am Ende des Valley of Fire State Parks treffen wir auf die 167, der wir am Lake Mead entlang zurück nach Las Vegas folgen. Ein kleiner Abstecher ans Seeufer bei Stewarts Point oder Echo Bay für ein kleines Päuschen ist sicherlich auch drin.

Zurück in Vegas bietet sich der Besuch des Neon Sign Museums an. In 1996 gegründet, kümmert sich das Neon Sign Museum um den Erhalt historischer Neonreklamen der Casinos und Hotels in Las Vegas. Neben einigen restaurierten Schildern im Museum lagert der größte Bestand an Schildern unrestauriert auf einer Freifläche neben dem Museum. Am besten stelle ich mir das in der Abenddämmerung vor, wenn die Neonschilder illuminiert sind.

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Besucht werden kann es tagsüber und nachts. Guided Tours sind auch möglich.

Tag 5: Las Vegas – Grand Canyon – Needles (ca. 272 Meilen / 437 Kilometer)
Der heutige Tag wird ein langer, daher empfiehlt sich ein früher Start in Vegas. Aber es wird sich lohnen.

Der erste Stopp befindet sich bereits kurz hinter Vegas – der Hoover Dam. Die Hoover-Talsperre befindet sich auf der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Nevada und Arizona, knapp 50 Kilometer südöstlich von Las Vegas im Black Canyon. Ihr Absperrbauwerk staut den Colorado, der hier die Grenze zwischen Arizona und Nevada bildet, zum Lake Mead auf. Gebaut wurde die Hoover-Staumauer zwischen 1931 und 1935 mit einer Höhe von 221 Metern und einer Kronenbreite von etwa 14 Metern. Ein beeindruckendes Stück Beton!

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Auch wenn es die Tageskilometerzahl deutlich hochschraubt darf man meiner Meinung nach den Grand Canyon nicht auslassen, wenn man schon auf der Ecke ist. Also nehmen wir nach langem Geradeausfahren auf der 93 in Dolan Springs den Abzweig in Richtung Grand Canyon Skywalk. Dieser ist eine Besucherattraktion im Erlebnispark Grand Canyon West der Hualapai-Indianer außerhalb des Grand-Canyon-Nationalparks, die am 20. März 2007 eröffnet wurde. Die hufeisenförmige Aussichtsplattform verfügt über einen Glasboden, der einen 1.450 m in die Tiefe in den Canyon blicken lässt. Wenn man nicht schwindelfrei ist, kann an auch von den Felsen nebenan die Aussicht geniessen.

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Wieder im Motorradsattel machen wir uns auf Richtung Kingman, vermeiden aber die immer noch nur gerade aus führende 93 und nehmen die von der Streckenführung etwas abwechslungsreichere Stockton Hill Road. In Kingman treffen wir auf die legendäre Route 66. Gerade der Streckenabschnitt zwischen Seligman nach Kingman wird als „Geburtsort der historischen Route 66“ bezeichnet und Kingman nennt sich die „Route-66-Hauptstadt“. Wir folgen dem Verlauf der Route 66 über den verschlungenen Sitgreaves Pass in die alte Goldgräberstadt Oatman.

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In Oatman empfiehlt es sich, langsam zu fahren, denn überall laufen Esel im Ort herum. Diese sind Nachfahren der Packtiere, die die Goldgräber hier nutzten.
Nach diesem langen Tag voller Eindrücke haben wir uns in unserem Zielort Needles sicherlich ein Steak und ein paar Bier verdient.

Motorradtour durch Kalifornien und Nevada (Teil 2) – durch das Death Valley nach Las Vegas

Der zweite und dritte Tag der Tour (hier geht es zu Tag 1) führt uns durch das Death Valley.

Tag 2: Barstow – Stovepipe Wells (ca. 185 Meilen / 300 Kilometer)

Zunächst bedeutet das aber erstmal laaaaaange geradeaus fahren, bis sich etwas tut. Von der 58 geht es auf die 395, die man bis Olancha durchfahren und sich dann ostwärts orientieren könnte.

Die alternative Route ab Randsburg Richtung 178 erscheint mir auf der Karte aber attraktiver. Zum einen kommt man dann am Telescope Peak vorbei, dem mit 3.366 Metern höchsten Punkt im Death-Valley-Nationalpark. Zum anderen hat man die Möglichkeit, die Minietta Mine zubesichtigen, in der ab 1880 nach Gold geschürft wurde. Da das aber nicht die einzige Geisterstadt bzw. alte Mine aus der Goldgräberzeit im Death Valley ist, gibt es sicherlich Alternativen.

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Den nördlichsten Punkt des Tages und des Trips erreichen wir in Stovepipe Wells, von wo aus es am nächsten Tag weiter geht.

Tag 2: Stovepipe Wells – Las Vegas (ca. 185 Meilen / 300 Kilometer)

An diesem Tag lohnt sich das frühe Aufstehen, denn es steht einiges auf dem Programm. Gleich hinter Stovepipe Wells im nördlichen Teil des Death Valley befinden sich die Mesquite Flats Sand Dunes. Dies sind riesige Sanddünen aus feinstem Quarzsand, die sich knapp vom ansonsten flachen Talboden abheben. Die größte der Dünen – die Star Dune – liegt zentral in dem Sandfeld an der Stelle, wo der Wind den Sand ständig auftürmt. An ihrer höchsten Stelle ragt sie rund 35 Meter empor. Etwa 3 Kilometer Luftlinie ist sie vom Highway 190 entfernt.

Auf der 190 geht es Richtung Süden, hinter Furnace Creek nehmen wir den Abzweig in die Badwater Road um zum Badwater Basin zu gelangen. Diese Senke im Death Valley ist der tiefste Punkt Nordamerikas mit einer Höhe von 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel. Die Salzpfanne entstand durch das Austrocknen eines ehemals bis zu 200 m tiefen Sees vor 3.000 Jahren. Zurückgeblieben sind die typischen, sechseckigen Strukturen, die das Basin bedecken. Neben dem Badwater Basin befindet sich der Devil’s Golf Course, der Anblick der zerklüfteten und spitzen Salzstrukturen haben frühe Besucher auf den Gedanken gebracht, dieser unwirtliche Platz müsse der Golfplatz des Teufels gewesen sein.

Nach dem Stop am Badwater Basin fahren wir wieder zurück Richtung Norden, biegen aber nach einigen Kilometern nach rechts in die Einbahnstrasse des Death Valley Artists Drive ein, der uns zur Artist’s Palette bringt. Hier sind über die Zeit durch Oxidation verschiedener Metalle in den Felsen vielfarbigen Gesteinsformationen entstanden. Mit etwas Phantasie muten sie wie die Farben auf einer Malerpalette an.

Zurück in Furnace Creek fahren wir nun ostwärts weiter auf der 190 bis Zabriskie Point, bekannt für seine bizarren Erosionslandschaften. Die Gesteinsformationen sind die Sedimente des ehemaligen Lake Zabriskie, der vor neun Millionen Jahren ausgetrocknet ist. Der Aussichtspunkt und die davor liegende Landschaft wurde durch Michelangelo Antonionis Film Zabriskie Point von 1970 bekannt. Das Foto des Albums The Joshua Tree der irischen Band U2 wurde auch hier aufgenommen (und nicht im Joshua Tree National Park, wie man annehmen sollte).

Nach Zabriskie Point kann man entweder weiter direkt der 190 folgen Richtung Las Vegas folgen oder den Abstecher zum Dante’s Peak nehmen. Vom Aussichtspunkt Dante’s View in 1.669 m Höhe kann man den zentralen Teil des Death Valley betrachten und hat einen Blick auf das vorher besuchte Badwater Basin sowie den Telescope Peak.

Nach all den Sehenswürdigkeiten wird es nun wieder Zeit, etwas Strecke zu machen. Über Death Valley Junction und Pahrump nehmen wir Kurs auf Las Vegas. Kurz vor der Sin City nehmen wir noch einen Abstecher mit in die Red Rock Canyon National Conservation Area. Der Red Rock Canyon liegt etwa 27 km westlich von Las Vegas, inmitten der Hochwüste Nevadas. Durch den ca. 330 km² großen Red Rock Canyon führt eine 21 km lange mautpflichtige Panoramastraße an der mehrere Picknickplätze und Aussichtspunkte liegen.

Fortsetzung folgt.

Exploring the Wild, Wild West: Motorradtour durch Kalifornien und Nevada (Teil 1)

Im Kopf verreisen konnte ich schon als Kind sehr gut. Musste damals noch der Diercke-Weltatlas herhalten um mit dem Finder über die Karten fremder Länder zu fahren erfüllt Google Maps heute diese Funktion. Und wenn ich nicht aufpasse, vergeht schon mal ein ganzer Abend, an dem ich dann eine komplette Urlaubsroute geplant habe. Und seit ich Motorrad fahre, ist dieses Verlangen nicht weniger geworden.
Es ist schon ein paar Jahre her, als ich mit meiner Frau (damals noch Freundin) in Kalifornien war. In drei Wochen reisten wir mit dem Mietwagen von San Francisco über Monterey nach LA, San Diego, Las Vegas und zurück. Schon damals planten wir einen zweiten Westküsten-Urlaub, weil wir von der Schönheit und der Vielfalt Kaliforniens fasziniert waren. Aber dann kamen erstmal die Kinder und die Prioritäten verschoben sind.
Losgelassen hat mich der Gedanke aber nicht und so begann ich zwischen den Jahren, eine Motorradtour durch Kalifornien zu planen. Ohne zu wissen, wann ich diese antreten würde. Aber wenn, dann wüßte ich schon wo hin. Falls der eine oder andere von Euch früher dazu kommt, hier wäre mein Vorschlag.
Tag 1: Los Angeles – Barstow (ca. 185 Meilen / 300 Kilometer)
Ausgangs- und Zielpunkt der neuntägigen Tour ist Los Angeles. Zum Start in den Tag hilft ein Frühstück am Venice Beach oder ein Kaffee bei Deus am Venice Boulevard. Durch Beverly Hills cruisen wir zum Hollywood Boulevard, um dann den Anstieg zum Griffith Observatory zu nehmen, um von dort aus den Blick über LA und rüber zum Hollywood Sign zu geniessen.
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https://www.instagram.com/p/BCECdATTUd_/


Durch Glendale hindurch erreichen wir bei La Cañada Flintridge den eigentlichen Startpunkt der Tour (und sicherlich der Höhepunkt des Tages), den Angeles Crest Highway.


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Auf über 100 Kilometern schlängelt sich der Highway über die San Gabriel Mountains. Den höchsten Punkt erreicht die Strasse am Dawson Saddle bei ca. 2.100m. An dieser Stelle kann mal kurz mal innehalten und sich daran erinnern, daß man keine drei Stunden zuvor den ersten Kaffee des Tages am Strand des Pazifik eingenommen hatte.
https://www.instagram.com/p/4sX4-Zq7ri/
Am Ende des Angeles Crest Highway ist in Wrightwood ein guter Zeitpunkt für eine Mittagspause, vielleicht im Grizzly Café.


Statt nun der I-15 zum Tagesziel nach Barstow zu folgen bauen wir einen kleinen Umweg in die Mojavewüste ein nach El Mirage. Das ausgetrocknete Seebett des El Mirage Lake ist nicht nur eine aus vielen Filmen bekannte Szenerie, sie wurde auch jahrelang von der Southern California Timing Association für Geschwindigkeitsmessungen genutzt. So gesehen ist der El Mirage Lake der kleine Bruder der Bonneville Salt Flats. Der See kann gegen Gebühr befahren werden.


Nach El Mirage geht es über Helendale zum Etappenziel Barstow.


Fortsetzung folgt.
 

The Road is Life – mit der Honda Zoomer durch die Staaten

Nicht nur Ed March gurkt mit seiner Honda C90 um die Welt, es gibt auch andere lustige Gesellen, die mit einem Kleinkalibermopped die Welt bereisen und dabei einen Heidenspaß haben. Mike hat im letzten Jahr seinen Job gekündigt, seine Honda Zoomer (bzw. in den Staaten heisst sie ja Ruckus) beladen und ist losgefahren. Einfach so. Durch die Appalachen, runter nach Key West, dort das Navi auf Alaska gestellt und bis nach Prudhoe Bay gefahren. Mit 50 Kubik und 4 PS ist alles etwas gemächlicher, aber mit einem Durchschnittsverbrauch von 2,3 Litern auf 100 Kilometer unschlagbar günstig unterwegs. Hier erzählt er seine Geschichte:

Wer seinen Abenteuern folgen will, tut das am besten über sein Blog.

(via)

Motorliebe – auf der Vespa durch die USA

Gestern und heute inhalierte ich das gerade erschienene Buch „Auf der Vespa durch die USA“, welches den Roadtrip von LA nach NYC beschreibt, den drei deutsche Jungs auf ihren Vespa PX200 unternahmen.

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Unter dem Label „Motorliebe“ legten die Drei rund 9.000 km rollernd in 60 Tagen zurück. Im Buch beschrieben sie ihren Trip, ihre Begegnungen werden in kleinen Interviews festgehalten, zahlreiche, sehr schöne Bilder illustrieren das Erlebte. Natürlich bleibt es nicht aus, daß bei den 30 Jahre alten Vespen mal was kaputt geht: Simmerringe und Schaltkreuze sind die Dauerbrenner bis hin zu einem falsch eingesetzten Kolben. Doch all das hält die Jungs nicht ab, die Rockys zu durchqueren, den Pikes Peak zu erklimmen und Ewigkeiten geradeaus zu fahren durch den Mittleren Westen. Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Amis trägt sie auf ihrer Reise.

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Das Buch ist für 19,90 u.a. bei Amazon zu haben.

Wer die weiteren Pläne und Reisen der drei verfolgen möchte, dem sei die Motorliebe-Website oder die Facebookseite empfohlen.

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