Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

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B196 Bikes: Husqvarna Svartpilen 125

Mit über über 185.000 erworbenen Führerscheinerweiterungen innerhalb von drei Jahren stieß der B196-Führerschein in Deutschland auf reges Interesse. Auf diese erfreuliche Entwicklung reagieren auch die Hersteller und es bieten sich spannende Alternativen in der 11 KW-Klasse. Anlass genug, euch in einer kleinen Artikelserie einige der aktuellen Modelle vorzustellen. Wir beginnen mit einer sehr stylischen Vertreterin dieser Klasse, der Husqvarna Svartpilen 125.

Optisch reicht sich die Svartpilen 125 nahtlos in die Linie ihrer größeren Schwestern 401 und 701 ein. Wer auf eine moderne Designsprache steht, ist hier genau richtig. Die in Pirelli Scorpion Rally STR-Gummi gehüllten 17 Zoll-Speichenfelgen sorgen für einen rustikalen Auftritt und einen erwachseneren Auftritt der Maschine im Vergleich zu anderen Motorrädern dieser Klasse.

Die Svartpilen 125 enstand aus dem Konzernbaukasten. Grundlage ist die größere Svartpilen 401, von der ein Großteil der Komponenten übernommen wurde, der Motor kommt von der KTM 125 Duke. Was aus Produktionssicht praktisch ist, kommt mit einem Nachteil: mit einem fahrfertigen Gewicht von 156 kg hat die kleine Svartpilen viel Masse zu bewegen mit den 11 kW, die das Achtelliter-Aggregat mitbringt.

Mit einer Sitzhöhe von 835 mm ist sie sehr zugänglich, die Sitzposition ist aufrecht, der Lenker harmoniert auch mit breiteren Schultern, die Knie finden ausreichend Platz unter der markanten Tankkante. Das Digitaldisplay sitzt in einem runden Gehäuse hinter dem Lenker im Enduro-Stil. Die Ablesbarkeit des LC-Displays ist ok, über mit Nachdruck zu bedienende Schalter kann man sich durch die Menüs klicken.

Auf Tour mit der Triumph Tiger 1200 GT Explorer

Auf meine diesjährige Tourbegleiterin Triumph Tiger 1200 war ich im Vorfeld schon sehr gespannt. Nicht nur, weil sie bei der Fahrzeugpräsentation schon bereits einen guten Eindruck machte sondern auch weil Sabine – die mich bei der letztjährigen Fahrvorstellung auf und um den Nürburgring vertrat – sehr begeistert von ihr berichtete. Nach fünf Tagen und knapp 1.500 Kilometern mit der GT Explorer durch das Elsaß und die Vogesen ist es nun Zeit für ein Fazit.

Den ersten Eindruck lieferte bereits Sandra am ersten Fahrtag. Nachdem sie keine zwei Stunden hinter mir her gefahren war, meinte Sie: „Es wirkt so, als ob Du in Deinem Leben kein anderes Motorrad gefahren wärst. Du bist echt eins mit der Maschine!“. Interessanterweise fühlte es sich für mich auch genauso an. Das Motorrad gibt einem keine Rätsel auf, ist super zugänglich und man gewinnt sehr schnell Vertrauen in die Tiger.

Die Tiger 1200 GT Explorer im Überblick

Bei der von mir gefahrenen Maschine handelte es sich um eine in Snowdonia White lackierte GT Explorer. Für einen Kaufpreis von 21.945,00 € kommt sie bereits in Vollausstattung mit semiaktivem Fahrwerk, Quicksifter, Totwinkelassistent, Reifendruck-Überwachungssystem, Berganfahrhilfe und Tempomat. An optionalem Zubehör kann man neben ein paar Kleinteilen eigentlich nur die Bekofferung auswählen. Mit zwei Koffern und einem Topcase fuhr ich bei Triumph mit maximaler Ladekapazität von 123 Litern vom Hof. Der mit 30 Litern voll gefüllte Tank versprach eine Reichweite von um die 500 km, sorgt aber auch für ein fahrfertiges Gesamtgewicht von 255 kg.

Ergonomie und Reisekomfort

Beim Rangieren merkt man schon, dass man ein großes Bike bewegt. Interessanterweise stellten wir später fest, dass die Honda CB 1100 meines Mitfahrers Stephan genau das gleiche Gewicht wie die GT Explorer auf die Waage bringen sollte, die CB baut aber flacher und hat dadurch einen niedrigeren Schwerpunkt.

Die Sitzhöhe ist verstellbar von 850-870 mm, so dass für unterschiedliche Fahrergrößen vorgesorgt ist. Der Kniewinkel war entspannt, der 849mm breite Lenker ist zum Fahrer geneigt, man nimmt eine angenehme Fahrposition hinter dem Windschild ein. Dieses ist leicht während der Fahrt verstellbar. Auf schnelleren Autobahnetappen zwirbelte es mir in der höchsten Position bei meinen 1,82 m Größe noch leicht am Helm, ich würde mir da wahrscheinlich noch einen Windabweiser montieren um komplett windgeschützt zu sitzen.Auf der Landstrasse hatte ich das Windschild immer unten, um mehr kühlende Luft am Oberkörper zu haben.

Obwohl der große Tank optisch sehr präsent ist, zwängt er einem im Sitzen keine gespreizte Sitzposition auf – etwas, was mich vor kurzem bei der Husqvarna Norden 901 sehr gestört hatte.

Mit der Husqvarna Norden 901 durch den Hohen Fläming

Seit zwei Jahren bereichert die die Husqvarna Norden 901 das Adventure-Touring-Segment. Die technischen Details der besser angezogenen KTM 890 Adventure habe ich Euch bereits zum Marktstart zusammengetragen. Um meine Neugier rund um die Fahreigenschaften der Maschine zu befriedigen, habe ich beim Händler – der sich praktischerweise direkt gegenüber unseres Büros befindet – mir für einen Tag die Norden ausgeliehen und mit zwei Kollegen eine kleine Tour durch den Hohen Fläming unternommen.

Nach einer kurzen Einweisung nahm ich auf der breiten Sitzbank Platz, die eigentlich ganz gemütlich aussah, die Sitzhöhe beträgt 85 oder wahlweise 87 Zentimeter und ist ohne Werkzeug schnell verstellbar. Aber durch den breiten Tank sitzt man in einer merkwürdigen Sitzposition mit weiter gespreizten Beinen, als ich eigentlich bislang von Motorrädern gewohnt war. Daran sollte ich mich nach den rund 250km an diesem Tag nicht gewöhnen.

Nach Drücken des Anlassers bellt der 889-Kubikzentimeter-Zweizylindermotor rauh aus dem Serienauspuff. Die ersten paar Kilometer der Tour führten uns über die Autobahn, so konnte ich mich erstmal auf der Maschine sortieren.

BMW Heritage R18 Classic

BMW Heritage Ride (mit R nineT und R18 Classic)

Oder: Wie ich als Boxer-Jungfrau den 1800ccm-Monster-Motor erlebte!

Hi! Lasst mich zuerst mit einer kleinen Vorstellung beginnen. Ich bin Nico und hatte vor kurzem die Möglichkeit die BMW Heritage Modelle für Kettenritzel.cc zu „testen“. Alex kenne ich über die Motorradpodcast-Bubble, da ich regelmäßig im BEARCast – Motorrad Reise Podcast als CoHost der Formate „Underdogs“ und „Hauptsache ballert!“ zu hören bin. Ursprünglich bin ich jedoch auch in der Bloggerszene umtriebig und Mitgründer des Genussblogs www.coffeewhiskyandmore.de. Das heißt ich bin alles andere als ein professioneller Motorradtester, habe mich über die Möglichkeit an der Pressetour in die bayrischen Alpen teilzunehmen aber mehr als gefreut. Meine Fahreindrücke mit den luft-/ölgekühlten Boxer-Modellen R nineT Urban G/S und R 18 Classic habe ich in diesem Gastbeitrag zusammengefasst.

Tag 1: BMW R nineT Urban G/S

BMW Heritage R nineT Urban G/S

Montag, 09:30. Da steh ich nun mit leicht flauem Gefühl im Magen vor diesem Ungetüm von Motorrad. Während ich dem Fahrerbriefing des Tourguides lausche stehe ich direkt neben der BMW R 18 Classic, dem neusten Heritage-Modell mit gewaltigem 1800ccm-Boxer. Das Endziel des heutigen Tages ist die Rossfeld Panoramastraße im Nationalpark Berchtesgaden. Ich kenne die Strecke recht gut und bin deshalb froh heute in die R nineT-Gruppe eingeteilt worden zu sein, deren 1170ccm-Boxermotor im Vergleich niedlich wirkt.

KRCC VLOG 6/2017: die Honda MSX125 im Hauptstadt-Test

Bereits im Studium im oberschwäbischen Ravensburg wurde ich im Wintersemester des öfteren von den Kommilitonen belächelt. Es war ein beliebtes Ratespiel, herauszufinden, wie viele Lagen Klamotten der Hauser anhatte, nachdem er sich mit seiner Vespa V50N Spezial bei zapfigen Temperaturen und Schneetreiben bis zum Vorlesungsgebäude gekämpft hatte.

Damals war das eher aus der Not geboren. Für ein Auto hatte ich noch keine Kohle, für den oberschwäbischen Busverkehr hatte ich nicht die Geduld. Heute lebe ich in Berlin mit einer deutlich höheren ÖPNV-Dichte, aber die Vorliebe für den einspurigen, benzingetriebenen Individualverkehr ist geblieben. Bei gutem Wetter tummeln sich viele andere mit mir auf Berlins Strassen, vor allem die Elektro-Mietroller haben gut Konjunktur. Im Herbst und im Winter dünnt sich das Feld dann deutlich aus.

Nur bei den widerlichsten Wetterumständen findet ihr mich an Bord einer überfüllten und überhitzten Tram M4 wieder. Lieber ziehe ich mir nach wie vor 10 Klamottenschichten an und fahren mit meiner Vespa 300 GTS Super ins Büro. Auch bei Minus 10 Grad. So sind in den letzten vier Jahren 20.000 Kilometer Laufleistung auf der Maschine zusammengekommen.

Aber im letzten Monat hatte die Vespa zwei Wochen Pause. Denn Honda Deutschland hatte mir in der Zeit eine MSX 125 zur Verfügung gestellt, die als daily Driver zum Einsatz kam. Nach der ersten, Begeisterung auslösenden Bekanntschaft mit der MSX auf dem Honda Pressetag im Mai war es an der Zeit, unsere Beziehung zu vertiefen.

Auf meine 300er Vespa fehlen ihr 12 PS Leistung, aber sie trägt auch 50 kg weniger mit sich herum. In Radstand und Fahrzeuglänge ist sie ihr fast ebenbürtig, allerdings ist sie niedriger und deutlich schlanker. Auch wenn es optisch eher nach „Affe auf dem Schleifstein“ aussieht, wenn ich auf der kleinen Maschine sitze ist es durchaus kommod. Nicht nur auf der Fahrt ins Büro, sondern auf bei der kleinen Feierabendtour ins Umland. Von der Ergonomie passt alles, der Knieschluss am Tank sowie die Position der Fussrasten und die Lenkerarmaturen. Letztere geben einem keine Rätsel auf, denn so viel Funktionen gilt es ja nicht zu bedienen. Bremse, Kupplung, Blinker, Fernlicht, Starter, Aus-Schalter, fertig.

Scrambler you are – Testfahrt Ducati Scrambler

Manchmal dauern die Dinge eben etwas länger. Nach dem ersten Probe sitzen im letzten Dezember wollte ich die Ducati Scrambler eigentlich im Frühjahr Probe fahren. Aber man kommt ja zu nix, daher habe ich es erst diese Woche geschafft, die Ducati auszuführen.

Auf den ersten Metern gefällt bereits die entspannte Sitzposition mit dem breiten Lenker, was mir als Endurofahrer sehr gut passt. Zunächst ging es auf die Autobahn, auf der der Zweizylinder der Ducati ordentlich Druck machte. Aus der Leerlaufdrehzahl zieht das Aggregat druckvoll durch, daß es eine Freude ist. Auf der Stadtautobahn musste ich permanent auf den Tacho schielen, um nicht dauernd zu schnell unterwegs zu sein. Auf freier Bahn konnte ich die Scrambler verkehrsbedingt „nur“ bis 180 km/h fahren, aber bis dahin lag sie satt und gut auf der Strasse. Ohne jeglichen Windschutz am Mopped zieht es natürlich ordentlich, aber wenn man die Plauze auf den Tank ablegt und sich etwas kleiner macht, geht es gut.

Runter von der Autobahn ging es in der langgezogenen Ausfahrtskurve, die Maschine liess sich gut in Schräglage drucken und die Verzögerung der Bremsen war sehr vertrauenserweckend. Auf dem folgenden Landstrassenstück zeigte die Scrambler, wofür sie gemacht wurde. Bissig zog die Maschine ab dem Ortsausgangsschild nach vorne, satte Verzögerung vor den Kurven und gleich wieder voller Zug am Gasgriff. Man merkt der Maschine ihr geringes Gewicht an, bei zu beherzter Beschleunigung wird das Vorderrad gerne mal leicht.

Was leider auf den nicht ganz so topfebenen brandenburgischen Landstrassen negativ auffällt, ist die harte Federung. Was meine Enduro noch gut wegfiltert wird bei der Duc zu mittlerer bis größerer Unruhe im Fahrwerk. Blöderweise führen die Erschütterungen auch zu Stößen in der Gashand, auf die der Motor sehr sensibel reagiert und was einem sauberen Kurvenstrich dann wiederum im Weg steht.

Ein Scramblertest wäre kein Scramblertest, wenn man sie nicht mal durch Feld und Wald gejagt hätte. Eben das tat ich und stehend in den Fußrasten ließ sie sich die Scrambler gut navigieren, auch hier kommt einem das geringe Gewicht, die Handlichkeit und der breite Lenker gut zupass.

Auf dem Rückweg nach Berlin quälte ich mich über die stark befahrene B96 und hier nervte die Ducati im Stop and Go. Der Motor ist unter 3-4.000 Umdrehungen relativ ruppig.

Aus meiner Sicht ist die Ducati der perfekte Landstrassenräuber. Wenn die Strassen nicht zu uneben sind. Der tolle Antritt und Durchzug der Scrambler machen tierisch Spaß, das Handling ist sehr gut. In der Stadt und auf schlechteren Strassen bekommt sie von mir ein paar Abzüge in der B-Note.

Zurück beim Händler ließ ich mir die Scrambler Classic mit dem Termignoni-Auspuff (der wirklich sehr geil klingt im Vergleich zum Serienauspuff) und den Seitentaschen Classic konfigurieren und landete bei rund 12.000€. Als reines Spaßmobil – was sie aus meiner Sicht definitiv ist – wäre sie mir zu teuer. Für das Geld bekomme ich auch eine fast neue BMW F800 GS. Das ist natürlich von der Fahrzeugklasse mit der Scrambler nicht unbedingt vergleichbar, aber in meiner persönlichen Präferenzwertung schon. Und mit der GS hätte ich das – etwas schwerere – Spaßmobil und ein tourentaugliches Allroundfahrzeug dazu.

Wer mehr zur Scrambler lesen möchte, dem seien die Artikel zum #VogScramble vom @Griesgram999 und @Schrm empfohlen.

Meine Alpenblitz-Reisebegleiterin R nineT

Einer der Gründe, warum ich mich so auf die Alpentour freute, war neben den Bergen das Motorrad, welches mich auf selbige raufbringen sollte. BMW Motorrad war so freundlich, mir für die Tage eine BMW R nineT bereitzustellen, inklusive des Tankrucksacks und der Hecktasche aus dem Originalzubehör.

Angekommen im BMW Fuhrparkzentrum wurde mir die Ninette übergeben. Allerdings waren Tankrucksack und Hecktasche noch nicht montiert. Beim Anblick der Bedienungsanleitung für die Taschen musste ich herzlich lachen, denn beide waren jeweils dicker als die für das Motorrad (ok, sie waren mehrsprachig und die für das Motorrad nur auf deutsch). Der Anbau war etwas mühsam, da man für den Tankrucksack erstmal eine Halterung unterm Sitz anbringen musste. Dafür musste man diesen erst einmal abbauen. Die Hecktasche wurde unterm Aluminiumhöcker mit Schlaufen gesichert. Nach vorne sichert man sie mit Doppelklettschlaufen, für welche erst separate Haltelaschen angeschraubt werden mussten. Machte ich mir um den sicheren Sitz des Tankrucksacks keine Sorgen, war dies bei der Hecktasche anders. Die Doppelklettverschlüsse waren etwas zu kurz, als dass sie eine komplette Überlappung der Klettseiten ermöglichten. Man hatte also nicht den kompletten Halteeffekt. Der tägliche An- und Abbau der Hecktasche war immer etwas fummelig und wurde von mir grummelnderweise verrichtet, während die mitgereiste GS-Fraktion grinsend kurz ihre angebauten Koffer auf und zuklappten, um ihre Taschen rauszuholen.

Erstaunlicherweise bekam ich mein komplettes Gepäck für die vier Tage in die Tasche, inklusive Regenkombi. Mit etwas Überlegung und filigraner Packtechnik konnte ich das Fassungsvolumen optimal nutzen – nur mein Laptop reiste in einer der GSen mit. Wir blieben fast komplett vom Regen verschont. Den kurzen aber heftigen Regenschauer steckten die Taschen ohne Leckage weg. Ob das bei einer Tagesfahrt im Dauerregen auch so ist, kann ich nicht beurteilen.

Probesitzen auf der Ducati Scrambler

Anlassen und zur Probefahrt ausführen war noch nicht drin, aber beim heutigen Weihnachtsevent bei Ducati Berlin konnte ich das erste Mal auf der neuen Scrambler Platz nehmen.

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Die Maschine ist sehr kompakt, dennoch passe ich mit meinen 1,82m Körpergröße gut auf die Maschine, auch die Kniewinkel sind angenehm.

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Die Sitzbank läuft vorne sehr schmal zu, man sitzt sehr bequem, der breite und hohe Lenker läßt eine entspannte Armhaltung zu.

Es ist aber nicht nur Licht, bei näherer Betrachtung fielen mir einige Dinge negativ auf.

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Die Kabel unterm Tank wirken hier sehr lieblos verlegt, ebenso wirkten die an der Seite und der Front angebrachten schwarzen Plastikabdeckungen etwas billig.

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Die Schweissnaht am Tank (im Bild oben am rechten Bildrand erkennbar) ist schlampig ausgeführt, das geht vom Schweissbild gleichmäßiger. Das Batteriefach verläuft in der Nähe des Auspuffs, der Hitzeschutz an der Unterseite des Batteriefachs war unsauber verklebt. Das wäre nicht so dramatisch, leider ist aber der Teil gerade im sichtbaren Bereich. Da die Serienproduktion der Scrambler erst diese Woche angelaufen ist, gehe ich davon aus, daß  die heute ausgestellte Maschine aus der Vorserienproduktion stammt. Vielleicht verbessert sich da noch was.

Zwei weitere Dinge sind eher dem Design, als der Produktionsqualität geschuldet. Den Kabelverlauf am Lenker finde ich störend, da diese sehr prominent im Weg stehen und unter anderem dem freien Blick auf den kleinen Rundtacho verdecken. Auch gewöhnungsbedürftig sind die erhaben stehenden Seitenpaneele am Tank. Zum einen kann man sich am spitz zulaufenden hinteren Ende schön die Hose aufspiessen, zum anderen – und das muss ich als Putzspiesser anmerken – WIE SOLL MAN DA SAUBERMACHEN?

Soviel zur Ducati Scrambler im Stand. Ab März steht die Maschine regulär beim Händler, dann wird eine Probefahrt das Fahrpotential der Maschine aufzeigen!

Test Peugeot Metropolis 400i

Der Peugeot Metropolis fällt wie der Piaggio MP3 oder etwas seltenere Quadro 350D in meine Kategorie „motorisierte Krankenfahrstühle“. Da diese Gefährte drei Räder aufweisen, darf man diese Hocker mit einem herkömmlichen Autoführerschein fahren.

Da meine Vespa gerade in der Rollerwerkstatt meines Vertrauens einem Performance-Upgrade unterzogen wird (dazu später mehr) und ich das Peugeot-Dreirad als Ersatzgefährt bekam, bot sich die Gelegenheit zum Test.

Zuerst beginne ich mit der Suche nach dem Zündschloß, welches der Peugeot nicht hat, denn er wird über einen Transponder aktiviert, den blau leuchtenden Drehknopf auf „an“ stellen und den Motor anlassen. Der Einzylinder bellt heiser knurrend aus dem Auspufftopf.

Bevor ich losfahre, veschaffe ich mir noch einen Überblick über die ganzen Knöpfe und Anzeigen, von denen der Metropolis ein paar mehr hat. Ein Schalter für das LED-Tagfahrlicht und Abblendlicht, dann der Schalter für die Feststellbremse, ein anderer sorgt für die Neigungs-Blockierung der Vorderräder. So kann man an der Ampel stehend beide Füße auf dem Trittbrett lassen und muss den Roller nicht seitlich abstützen. Schliesslich wiegt der Zossen stattliche 265 Kilogramm. Man kann mit der Arretierung anfahren, ab 2.000 U/min deaktiviert sie sich selbstständig.

Aus 400 Kubik holt der Motor 37 PS Leistung sowie 38 Nm Drehmoment. Der Vortrieb ist recht zügig, wenn auch sehr unspektakulär. Man merkt von der Beschleunigung kaum etwas, das ist ein deutlicher Unterschied zu meiner Vespa 300 GTS, die mit ihren 22 PS deutlich schwächer motorisiert ist aber auch über 100 kg leichter ist. Die Vespa wirkt hier viel agiler.

Kommen wir zu dem für mich gewöhnungsbedürtigsten Teil, der Vorderachse. Die aufwendige Konstruktion besteht aus einem beweglichen Parallelogramm, gebildet von zwei Dreieckslenkern, verbunden mit zwei Schwingungsdämpfern und einem waagerecht liegenden hydraulischen Mono-Federbein. Mag das Geradeausfahren noch ok sein, sobald es in Kurven jedweder Radien auch geht, fängt die Arbeit an. Mit viel mehr Kraftaufwand und Nachdruck als bei allen anderen je von mir gefahrenen Zweiräder muss man den Metropolis in die Kurve zwingen. Es mag mir auf den ersten Kilometern noch das Vertrauen in die Vorderachskonstruktion gefehlt haben, aber auch am Ende meiner kleinen Tour tat ich mir schwer, Kurven zügig auszufahren. Bei langgezogenen Radien wie in Autobahnausfahrten hatte ich den Eindruck, daß die Fuhre immer zum Kurvenausgang schiebt, bei kleineren, engen Kurven in der Stadt fehlte die Lenkpräzision. Man musste immer wieder nachkorrigieren, vor allem bei Bodenunebenheiten in Kurven wie Straßenbahnschienen neigt die Vorderachse zum Stempeln. Auch in Geradeausfahrt überfahrene Bodenunebenheiten brachten Unruhe ins Fahrwerk, es schwang nach und brachte permanent Erschütterungen in die Lenkung. Andere Testberichte sprechen von gefühlvoller Dämpfung, das kann ich nicht nachvollziehen.

ABS gibt es für den Peugeot Metropolis 400 nicht, statt dessen ist er mit einer elektrohydraulische Bremse, genannt „Sensotronic Brake Control“ ausgestattet. Diese verteilt die über den linken Bremshebel die Bremskraft auf alle drei Scheiben gleichmäßig. Wozu es dann noch einen rechten Bremshebel UND ein Fußbremspedal braucht muß wahrscheinlich auf irgendeine Anforderung des Gesetzgebers zurückzuführen sein.

Das manuell verstellbare Windschild hält bei kleineren Fahrern den Fahrtwind ab, bei meinen 1,82 m Körpergröße zog es mir bei der Autobahnfahrt trotz höchster Einstellung immer noch mächtig am Helm. In der Stadt dient das Teil wohl eher dem Regenschutz für den Fahrer statt den Wind abzuhalten.

Meine Ausfahrt führte mich durch die Stadt, über die Landstrasse und die Autobahn. Dort ließ ich den Metropolis mal ausgaloppieren, bei 160 hm/h war laut Tacho Schluss, was effektiv wohl so 145 km/h sein werden. Geradeaus fuhr er da sehr anständig und spurtreu.

Für 8.750 € ist der Metropolis zu haben. Persönlich habe ich mit dem Fahrzeugkonzept meine Probleme, erst Recht wenn es mit einem solchen stolzen Einstandspreis gesegnet ist. Um den Vergleich mit der Vespa 300 GTS Super nochmal heranzuziehen: die aktuelle steht für 5.790 € beim Händler (inkl. ABS), das sind fast genau 3.000 € Preisunterschied. Dafür kann man zwei- bis dreimal den Motorradführerschein machen und kann etwas fahren, was weniger nach motorisiertem Krankenfahrstuhl aussieht.

Boxer brennen: Test BMW R nineT

Nachdem ich auf den BMW Motorrad Days mit Ola Stenegärd angeregt über Motorraddesign, den Concept Roadster und die nineT geplauscht hatte, wurde es Zeit, mal zu erfahren ob die Ninette nur gut aussieht oder ob sie auch performt. Irgendein leichtsinniger BMW Pressemensch händigte mir die Schlüssel aus und ein bisschen aufgeregt stieg ich auf die nineT. Soweit war ich beim Händler auch schon gekommen. Die Sitzhöhe ist mit 785 mm fast identisch mit meiner 2002er F650 GS, jedoch fühlt es sich deutlich tiefer an, weil das Motorrad sehr kompakt wirkt. Man sitzt durch den langen Tank relativ weit hinten. Der Lenker hat eine angenehme Breite, wodurch sich die nineT sehr gut in die Kurven zirkeln läßt.

BMW Motorrad Days 2014: Testfahrt mit der R nineT, Foto: http://petermusch.com/

Zündschlüssel, Anlasser, aus den Akrapovic-Tüten bellt tiefer, basslastiger Boxersound. Hätte ich die Qual der Wahl, würde ein geänderter Auspuff nicht auf meiner unmittelbaren Umbauliste stehen. Die Serienanlage macht da schon einen sehr guten Job.

Zuerst gilt es die nineT durch die Menschenmenge auf den BMW Motorrad Days bis zur Ausfahrt zu zirkeln. Mit Standgas und Kupplung bewege ich das Motorrad ruhig durch die Menge, sie fühlt sich gut ausbalanciert an. Aus der Ortschaft raus darf das erste Mal richtig beschleunigt werden. Und der Boxer beisst bereits aus niedrigen Drehzahlbereichen ordentlich zu, das Gesäß wandert schlagartig Richtung Aluminium-Höckerabdeckung und bleibt da auch erstmal, während ich den luftgekühlten Boxer durch die präzise zu schaltenden Gänge orgel.

BMW Motorrad Days 2014: Testfahrt mit der R nineT, Foto: http://petermusch.com/

Weiter den Berg hinauf auf kurviger Landstrasse macht die Ninette eine sehr gute Figur. Das straffe Fahrwerk sorgt für gute und stabile Strassenlage, was mich ermutigt, in den Kurven auch etwas mehr Leistung beim herausbeschleunigen abzurufen. Obwohl ich nur ein paar Kilometer Landstraße fahren konnte, passte das Motorrad von Anfang an perfekt, ich fühlte mich auf dem Hocker sofort wohl und vertraut.

Als mir auf der Rückfahrt mein BMW-Begleiter seine C600 Sport zum Wechseln anbietet, lehne ich dankend ab. Netter Versuch! Gerne wäre ich die nineT länger gefahren. Der Spaß, den man mit ihr auf der Landstrasse haben kann, deutete sich vehement an. Das ist eine wirklich schöne Fahrmaschine geworden. Vielleicht nicht das Fahrzeug für die große Tour oder die Ausfahrt mit Sozius, dazu ist sie zu kompakt geraten. Aber für die Nummer „1 Mann, 10 Alpenpässe“ wäre sie der perfekte Begleiter. Selten fiel es mir bei einem Testmotorrad so schwer, den Schlüssel wieder abzugeben!

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