Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: Sultans of Sprint

Dragracing auf Eis: Baikal Mile

Der Baikalsee ist ein uralter, riesiger See in Sibirien, einer bergigen Region in Russland nördlich der mongolischen Grenze. Er gilt als der tiefste See der Welt und ist die größte Ansammlung von Süßwasser auf unserem Planeten. Und da es in Sibirien bekanntlich auch kalt werden kann, friert der Baikalsee im Winter auch ordentlich zu. Ich erinnere mich an eine Fernsehreportage über die Eisstrassen – sogenannte Zimniki, die von den örtlichen Behörden eingerichtet werden, sobald das Eis eine gewisse Dicke erreicht hat. Aus verschiedenen Gründen herrscht auf diesen Eisstrassen Überholverbot und ein Tempolimit von 30 km/h.

Das mag einigen Anwohner nicht gereicht haben, die sich wohl dachten: „Was die Schweden können beim Årsunda Speed Weekend können, können wir auch. Und unser See ist größer!“ Ob so oder anders, heraus kam die Baikal Mile, die letztes Jahr ihre Premiere feierte.

Aufgrund der großen Zuschauern-Resonanz wurde es zu einer jährlichen Veranstaltung gemacht. Ähnlich wie bei der Bonneville Speedweek geht es darum, auf der geraden Strecke Geschwindigkeitsrekorde in verschiedenen Fahrzeugklassen aufzustellen. Dafür stehen drei speziell präparierte Eisbahnen mit einer Länge von 1/8 Meile und einer Meile zur Verfügung.

Ein bekanntes Fahrzeug aus dem „Sultans of Sprint“-Zirkus wird kommende Woche bei der zweiten Ausgabe des Baikal Mile Ice Speed Festival antreten: Indian Motorcycle und der Workhorse Speed Shop haben das Comeback der Appaloosa angekündigt. Die Appaloosa v2.0 wird vom 25. Februar bis zum 1. März 2020 ihr Renn-Debüt in Russland geben und dabei einen radikal neuen Look zeigen.

Appaloosa in ihrer 2019er Lackierung

Bislang hat Indian nur Teaserbilder veröffentlicht. Um mit den eisigen Bedingungen zurecht zu kommen und die Appaloosa auf dem Drag Strip wettbewerbsfähig zu machen, wurden die von Reifen von Hand mit Hunderten von Spikes versehen, eine Aufgabe, für die Brices Mechaniker Dorsan vier Tage Arbeit benötigte. Um die Kühlung des Motors vor den extremen Temperaturen zu kontrollieren, wurde das „Maul“ der Verkleidung mit einer neuen Abdeckung aus Kohlefaser verschlossen und die Seitenverkleidungen mit kleineren Kühllufteinlässen versehen. Um den Piloten zu schützen und eine klare Sicht nach vorne zu behalten, wurden die Bereiche um die Räder innerhalb der Verkleidung geschlossen, um das von den Spikereifen aufgeworfene Eis zu kontrollieren.

Pilotiert wird die Appaloosa vom Grandmaster des Sultans of Sprint himself, Sébastien Lorentz .

Wem Sibirien zu weit ist, der kann über diverse Social Media Kanäle auf dem Laufenden bleiben: die Baikal Mile Website, Facebook, Instagram oder YouTube. Indian Motorcycle wird unter dem Hashtag #IndianxWorkhorse über ihr Engagement berichten.

Edit:

Und hier nun die Bilder der enthüllten Appaloosa v.2

Bilder: Indian Motorcycle, Baikal Mile

Sultans of Sprint – Saison 2017

Unter dem Label Sultans of Sprint versammelt Sébastien „Lucky Cat Garage“ Lorentz Motorrad-Freaks aus ganz Europa, um ihre maßgeschneiderten Sprintbikes mit luftgekühlten Zweizylinder-Motoren zu fahren. Dabei wird nicht nur auf Geschwindigkeit, Leistung und Power fokussiert, sondern auch auf den Stil, die Kreativität und den Wahnsinn der Teilnehmer.
Einen schönen Saison-Rückblick auf die Geschehnisse von Monthléry bis Glemseck bietet dieser 12-Minuten-Streifen. Enjoy!

Intermot 2016 – die Custombikes

Auch in diesem Jahr war die Halle 10 der Kölner Messe die Heimat für die Custombikes. Aber im Vergleich zu 2014 hat sich hier sehr viel getan (zum Vergleich siehe hier, hier und hier).
Viele Motorradhersteller, allen voran BMW, Yamaha und Triumph haben sich in den letzten zwei Jahre sehr stark mit eigenen Custom-Programmen engagiert, in der Szene haben sich Sprintserien wie die Sultans of Sprint und Essenza seit diesem Jahr etabliert und präsentieren sich mit eigenen Messeständen.
Mein Lieblings-Motorrad-Magazin Craftrad präsentiert sich mit einem eigenen Concept Store (danke für das Flanierbier, Jan und Christoph).
Fast nebenher stehen die Bikes für die AMD World Championships. Chrom- und Flake-Chopper, Fantasy-Dragster auf Harley-Basis. Seltsame Kreationen, mit denen ich zum großen Teil nichts anfangen kann.
Dazwischen versteckte Highlights wie ein turbogealadener R80 RT-Umbau von Dirk „Kingston Custom“ Öhlerking, der mir ganz begeistert die Features seines Umbaus zeigt. Während Dirk fleissig erzählt hängt mein Hirn immer noch bei „R 80 RT als Basis“. Krasser Umbau.
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Dirk kam in Begleitung von Moritz Bree, mit dem er einen erfrischenden Umbau auf Basis einer Yamaha MT-03 gemacht hatte. Leider habe ich den in den Rahmen integrierten Tank nicht in Draufsicht fotografiert, der macht echt einen schlanken Fuß.
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Ein Traum war auch, Urban Motors „Easy like Sunday Morning“ in natura zu sehen. Um den 350er Java Motor haben Peter Dannenbergs Jungs eine zauberhafte Maschine gebaut, die ästhetisch sehr bestechend ist und einen schönen Kontrapunkt zu den turbogeladenen und lachgaseingespritzten sonstigen Sprintbikes steht. Für mich der absolute Favorit beim Essenza-Wettbewerb.
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Ein Besuch in Halle 10 lohnt sich auf jeden Fall, die Achtelmeilen-Sprintrennen der Sultans of Sprint und von Essenza finden am Wochenende auf dem Messegelände auf der Aussenfläche vor Halle 5 statt.

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