Manchmal braucht es keinen weiten Horizont, um Großes zu erleben. Eine Karte, ein Motorrad und ein paar Tage Zeit reichen völlig. Diesmal waren es vier Tage, an denen ich mich mit der Triumph Speed Twin 1200 quer durch Mittelhessen, das Bergische Land und den Vogelsberg bewegt habe. Mal alleine, mal in Gesellschaft, mal bei Sonnenschein, mal klatschnass. Immer aber mit einem Motorrad, das sich als überraschend tourentauglich und angenehm sportlich erwiesen hat.

Hier kommt mein Tourbericht – inklusive Fahreindrücken, Kurvenhighlights und ein paar Erkenntnissen über das Miteinander von Mensch, Maschine und Mittelgebirge.
Die Route – vier Tage Fahrspaß pur
Tag 1 – Vom Taunus ins Bergische Land
Mittags übernahm ich bei Triumph die Speed Twin 1200 und kleidete das schicke Naked Bike erstmal in mein Tourenornat: Tankrucksack, Heckrolle, Quadlock-Halter und Ram-Mount für die Insta360. Hat das Bike zwar nicht hübscher gemacht, aber zweckmäßiger für die knapp 1.000 Kilometer, die ich in den kommenden vier Tagen mit ihr zurücklegen sollte.



Auf der Karte sieht die Route aus wie die ziemlich direkte Verbindung zwischen Rosbach und Wuppertal, nur eben ohne die A3 / A4 auf der Rheinseite oder die A45 auf der östlichen Seite. Auf der Strecke gaben sich der Taunus, der Westerwald und das Bergische Land die Klinke in die Hand.
Zwischen Usingen und dem ersten Tankstopp in Merenberg wurden die schönen Landstraßenkurven nur durch wenige Ortsdurchfahrten unterbrochen und ich konnte schon mal meine Gräten auf der Triumph sortieren, Schräglagen austesten und die Treibwerksdynamik erkunden. Der Twin mag auf jeden Fall Drehzahlen – unter 3.000 U/min wirkt der Motor etwas grummelig, aber darüber entwickelt er eine schöne Dynamik, die einen die Landstraßenkurven mit Freude ausfahren lässt.