Was man halt so tut, wenn man mit kaputtem Sprunggelenk ans Sofa gefesselt ist: das Internet leer- oder den Kindern vorlesen und zwischendrin mal die eine oder andere Episode von Guy Martins Sendung „Speed“ auf Channel4 kucken.

Angefangen mit der Dokumentation seines diesjährigen Pikes Peak-Abenteuers. Guy baut sich hierfür ein eigenes Motorrad auf, läßt einen Turbolader ranflanschen, baut in seinem Haus ein Zimmer fürs Höhentraining um schließlich mit seinem TT-Mechaniker nach Colorado zu fliegen zum Pikes Peak International Hill Climb.

Das Motorrad läuft die ganze Woche nicht ohne Probleme, Tag und Nacht wird dran geschraubt, geschlafen wird zwischendrin im Laderaum des geliehenen Transporters. Trotz allem verliert Guy seine gute Laune nicht. Selbst als sein Motorad kurz nach dem Start eines Trainingslaufes stehen bleibt und er zurückrollen muss ist einer seiner ersten Kommentare zu seinem Mechaniker „cup of tea“, erstmal ne Tasse Tee trinken und weiter drüber grübeln, wo das Problem liegen könnte.

Letztendlich gelingt es Ihnen nicht, das Bike perfekt abzustimmen und Guy fährt den Hill Climb mit „Halbgas“, was letztendlich trotzdem zum Gewinn der „Exhibition Class“ reicht, in der Guy angetreten ist. Am Ziel angekommen will er erst gar nicht auf den Zeitenmonitor schauen, als er es doch tut, freut er sich wie ein kleines Kind.

Dies ist eine von mehreren Szenen, die zeigen, was für ein natürlicher und unprätentiöser Typ Guy geblieben ist. Ganz am Anfang der Reportage läßt er das Motorrad nach der Tankmontage das erste mal an und ist von seinem Werk sichtlich beeindruckt, sein erster Kommentar ist: „That genuinely scares me!“ Und man kann seinem Gesichtsausdruck ansehen, daß er es wirklich ernst meint.
Oder während des Trainings, als die Kamera von Guy und seinem Mechaniker wegschwenkt und das werksunterstütze Ducati-Rennteam zeigt. Auf der einen Seite zwei Engländer, die seit drei Tagen die gleichen ölverschmierten Hosen anhaben und auf der anderen Seite 15 Mann in sauberen Teamoutfits vor riesigem Werkstatt-Truck. Die Gegensätze könnten nicht größer sein, aber man kann es Guy ansehen, daß er es überhaupt nicht anders haben wollen würde. Toller Typ!