Raus aus dem Thüringer Wald und rein in die Rhön. Das gute Wetter blieb uns an diesem Tag treu. Zum richtig wach werden benötigten wir keinen doppelten Espresso, dazu reichte gleich zu Beginn des Tages der Streckenabschnitt zwischen Stepfershausen und Hörbach. In Stepfershausen geht es kurz vor dem Ortsende um die Ecke und plötzlich geht es steil bergauf wie auf einer Startrampe. Laut meine GPS-Daten liegt Stepfershausen auf 390 Höhenmetern. Ungefähr 1-2 Kilometer später waren wir auf 725 Höhenmetern. Und gleich danach geht es den Berg wieder runter nach Hörbach, was auf 480 Höhenmetern liegt. Das sind zwar nur 9 Kilometer Strecke, aber selbst wenn ihr den ganzen Tag das hin- und zurückfahrt, habt ihr mehr Spaß als manche Leute in ihrem ganzen Leben!
Danach ging es gleich weiter von Stetten aus auf die Rother Kuppe hoch. Hinter Roth geht es schön kurvig den Berg hoch und nur die Kühe wundern sich über das Hochdrehen der Motoren aus den Kurvenscheiteln heraus. Oben angekommen kann man auf der Rother Kuppe den Aussichtsturm erklingen und hat bei gutem Wetter einen tollen Rundumblick über die Rhön. Die sich dann anschliessende Hochrhönstrasse bietet entspannte Kilometer durch schöne, unberührte Natur. Wer möchte kann am Schwarzen Moor anhalten und denn Moorwanderweg gehen, wir entschieden und jedoch für die Gegenrichtung und besichtigten die ehemaligen Zonengrenzanlagen ca. 500 Meter hinter dem Parkplatz des Schwarzen Moors. Ein paar Kilometer später erreichten wir die Wasserkuppe, den höchsten Punkt des heutigen Tages. Da es bestes Flugwetter war herrsche Hochbetrieb auf der Landebahn. Und auf dem Motorradparkplatz auch, als wir ankamen, standen da 10 Bikes, als wir gingen waren es locker 30. Die Wasserkuppe runter ging es durch Poppenhausen – pubertäres Kichern der beiden Mitfahrer inklusive.
Die Weiterfahrt Richtung Spessart war etwas enttäuschend. Die Routenplanung sah auf dem Papier gut aus, aber der Fahrfluß wurde immer wieder durch die vielen, kleinen Ortschaften unterbrochen (in denen ALLE Bewohner nicht nur ihre Hofeinfhrt kehrten sondern auch den Rinnstein der Straße vor ihrem Haus – kannste dir nicht vorstellen).
Zwei kleine Teilstücke waren dennoch erwähnenswert. Nur dank einer Umleitung kamen wir auf die kleine Landstrasse zwischen Vollmerz und Elm, die – genau wie die Strecke zwischen Schmalkalden und Trusetal – als Einbahnstrasse ausgelegt war. Sind nur 5 Kilometer aber ohne auf Gegenverkehr achten zu müssen kann man schön frei fahren:
Zwischen Lohrhaupten und Langenprozelten wurden wir von einigen lokalen Moppedfahrern begleitet, das werten wir mal als Qualitätsmerkmal für die Strecke. Nach Ruppertshütten gilt für Motorradfahrer eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h, an die wir uns zumindest in den Kurvenscheiteln gehalten haben.
Fazit dieses Tages: mehr Rhön, weniger Spessart beim nächsten Mal.