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Schlagwort: Owatrol

Probemontage des Honda-Tanks

Nach der Innenrevision des Tanks bei Uwe Graf habe ich die letzten Wochen im Keller mich der Aussenhaut des Tanks gewidmet. Nach Abbeizen und Anschleifen des alten Lacks habe ich zunächst die Unterseite mit Rostschutzgrundierung und mattschwarzen Lack versehen.

Die Tankoberfläche wird wie bereits die Seitendeckel gebürstet und mit Owatrol behandelt. Bevor das aber passiert, wollte ich heute das bisherige Ergebnis bei Tageslicht begutachten. Dazu habe ich den Tank probehalber montiert und das Mopped mal ans Tageslicht gerollt. Und was ich sah, gefiel mir schon sehr gut.

Umso deutlich wird hier klar, daß das Heck der Honda noch etwas tender loving care benötigt. Aber das wird wahrscheinlich erst nach Weihnachten was.

Honda CJ 250T: Sitzbank, Seitendeckel, Schutzblech

„Ich bin mal kurz im Keller, Schatz! Was bohren!“ So nach und nach kommen die Teile und das Material für das leichte Facelifting der Honda. Den Seitendeckeln war ich letzte Woche bereits zu Leibe gerückt, nachdem diese Woche das Owatrol kam, behandelte ich die beiden Teile gleich damit. Laut Packungsbeilage beträgt die Einwirkzeit ca. 12 Stunden. Van Hai – der bereits Owatrol bei seiner Norton Commando verwandt hatte – gab mir allerdings den Tipp, da mindestens eine Woche draus zu machen. Owatrol kann man im Kanister oder in der Sprühflasche kaufen, ich hatte mich für letztere entschieden, denn damit ist der Auftrag gleichmässiger und einfacher. Die Flasche soll für ca. 12 qm reichen, genug also für die Seitendeckel und den Tank.

Während die Seitendeckel wie guter Schinken lang abhängen, ging es mit der Sitzbank raus an die frische Luft zum Abschleifen. Bei eBay hatte ich mir eine alte, abgeranzte Sitzbank für kleines Geld geschossen. Interessiert war ich auch nur am Bodenblech der Sitzbank, auf deren Basis ich mit eine neue aufbauen will. Dafür wollte ich nicht die bestehende Sitzbank opfern, denn die ist in einem sehr guten Zustand und die bringt sicher noch den einen oder anderen Euro auf eBay.

Das Bodenblech wird erst mal mechanisch entrostet und entlackt, dann kommt Rostio Gel zur Umwandlung auf die Roststellen. Der ansteigende hintere Teil des Blechs wird anschliessend flach gemacht und an den noch anzufertigenden Loop des Heckrahmens angepasst. Bis dahin ist es aber noch ein Weg.

Dritte Baustelle ist das vordere Schutzblech. Hier hatte ich mir kurzerhand beim Kickstartershop ein kurzes Alu-Blech bestellt. Kurz mal drangehalten an das bestehende Schutzblech und es sah so aus als ob es passen würde. Das alte Schutzblech hatte ich dann demontiert und die drei Nieten ausgebohrt, um es vom Schutzblechhalter zu trennen. Der sollte dann beim neuen Schutzblech wieder zum Einsatz kommen. Von oben sah es auch genau passend aus. Von innen dann nicht mehr so. Denn der Schutzblechhalter hatte leider eine andere Rundung als das Schutzblech.

Jetzt könnte ich hier einen Gummipuffer zwischenklemmen und das mit zwei Schrauben fixieren, aber das fühlt sich etwas gepfuscht an. Aber einen neuen Schutzblechhalter bauen? Weiss ich momentan noch nicht. Updates werden folgen.

Und was macht eigentlich die Honda?

Hach, es ist kompliziert. Die CJ und ich wurden bislang noch nicht wirklich Freunde. Trotz aller Liebe und Zuneigung, die sie bekam, blieb sie ein störrisches Mädchen. Und ich musste erkennen, daß so ein 40 Jahre altes Mopped viel mehr Eigentümlichkeiten haben kann, als man sich gemeinhin so vorstellt.
Doch eins nach dem anderen. Im Frühjahr kümmerte ich mich um die Tankentrostung und Vergaserrevidierung. Einen Ölwechsel und neue Kupplungsbeläge später bekam sie Anfang Juni neuen TÜV. Aber fahren wollte sie immer noch nicht so recht. Das Kaltstartverhalten ist eine Geduldsprüfung allererster Güte. Der Durchzug war mau und permanent soff sie mir ab. Überlaufende Schwimmerkammern zeigten, daß sie immer noch Probleme mit der Spritversorgung hatte. Also wechselte ich den Benzinfilter, der schon nach kurzer Einsatzzeit sehr verschmutzt war. Nach dem Öffnen der Schwimmerkammern fand ich da auch sehr feine Rostpartikel, die schon nach kurzer Zeit den Vergaser zusetzten und zu einem Absaufen der Maschine führten. Mehr als 10km am Stück waren nicht möglich.
Zwischenzeitlich war ich so genervt, daß ich die Maschine sogar schon zum Kauf inseriert hatte. Aber dann besann ich mich doch nochmal und beschloss, dem Grundproblem der Spritversorgung nochmal auf den Grund zu gehen.
Da der Tank so schlecht einsehbar war, montierte ich ihn ab und fuhr damit zu Graf’Bodyshop, wo wir ihm mit dem Endoskop zu Leibe rückten. Dabei entdeckten wir einige Rostnester, die die Behandlung im Frühjahr überlebt hatten und die Ursache der Spritverunreinigung darstellten. Ebenso konnte man gut sehen, daß sich schon mal jemand mit dem Schweissbrenner am Tank zu schaffen gemacht hatte. Auf ziemlich dilletantische Art und Weise. Das erklärte dann zumindest die Metallkügelchen, die ich im Frühjahr aus dem Tank gefischt hatte.
Uwe Graf schlug mir einen guten Preis für eine professionelle Tankentrostung vor und so ließ ich das Spriftaß gleich bei ihm. Nächste Woche sollte es eigentlich fertig sein. Bis dahin reinige ich nochmals die Vergaser in der Hoffnung, das Thema Spritversorgung damit gelöst zu haben.
In der Zwischenzeit kümmere ich mich um andere Optimierungen. Die Lackierung der CJ war noch nie wirklich mein Fall und wenn der Tank vom Entrosten zurück kommt, soll der Lack runter. Etwas, was ich an den beiden Seitendeckeln schon mal ausprobieren wollte. Also ab in den Baumarkt und Abbeizer gekauft.

Nach zwei Abbeizdurchgängen waren sowohl Lackschicht als auch die Grundierung zum größten Teil gelöst. Mit Schleifgerät und Messingbürste ging es dem Rest dann an den Kragen. Zunächst entfernte ich die Beizreste mit der Messingbürste, mit dem Schleifgerät ging es in mehreren Durchgängen an die Lackreste. Zum Schluss habe ich wieder mit der Messingbürste dem Metall einen schönen Strich verpasst.

Ursprünglich wollte ich die Maschine silber lackieren lassen mit einem Akzent in orangemetallic. Aber nun, da die Metallteile ein so schönes Finish haben, braucht es an auch keinen Lack mehr. Eine kleine Umfrage unter meinen Berlin Café Racers ergab unterschiedlichste Tipps zur Oberflächenbehandlung: Klarlack, Klarlack pulverbeschichten oder mit Owatrol oder Rust Prevention Magic behandeln.

Ich werde es zunächst mal mit Ovatrol versuchen, das Kriechöl soll das Metall zuverlässig gegen Rost schützen. Wenn es bei den Seitendeckeln gut ausschaut, wird der Tank damit auch behandelt. Was ich dann mit den Kunststoffteilen – Schutzblech vorne und Café Racer Höcker hinten – mache, muss ich mir dann noch überlegen.

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