Nachdem das Mopped mit frischem TÜV und durchgeführtem Service bereit für die Saison und die bevorstehende Mittelgebirgstour ist, wurde es Zeit, sich mal dem Fahrerequipment zu widmen. Seit längerem bin ich auf der Suche nach einer neuen Motorradjacke. Die alte Roleff tut es zwar noch aber sie ist zu schwer und relativ dick wattiert und eher für kühlere Temperaturen geeignet, wo sie mir auch gute Dienste geleistet hat.

Zunächst war ich bei den üblichen Verdächtigen im Laden und probierte mich durch mehrere Hersteller durch. Die Büse-Jacken gingen vom Schnitt her gar nicht, die scheinen eher für Pygmäen gemacht zu sein als für 1,80 große Mitteleuropäer mit kleiner Wohlstandsplauze. Irgendwann stand ich dann vor dem REV’IT-Ständer und probierte zunächst die Sand 2-Jacke an. Sehr funktional und gut durchdacht sowie mit ausknöpfbarem Wärmefutter und Windstopper über das ganze Jahr zu tragen. Tolles Ding, aber mit einem Preisschild von 350 € nicht meine Preisklasse.

Später beim rumgoogeln stieß ich auf die REV’IT Horizon und auf ein sehr gute gemachtes Video von Revzilla, die mit schon früher mit ihren guten Videoproduktvorstellungen aufgefallen sind:

Gegenüber der Sand 2-Jacke ist die Horizon mehr auf wärmere Temperaturen ausgelegt und hat auch ein ausgeklügelteres Belüftungssystem. Da Polo am letzten Wochenende die Jacke um fast 40% reduziert anbot, habe ich sie dort bestellt, gestern wurde sie bereits geliefert.

REV'IT Horizon

Bei der Anprobe stellte sich aber heraus, daß sie nicht so optimal passen sollte. Die Arme waren ein kleines Stück zu kurz und sie saß ein kleines bisschen spack. Zwar nicht viel, aber bei dem Gedanken an acht Stunden im Sattel auf Tour in einer etwas zwickenden Jacke entschloss ich mich, abends nochmal in den Laden zu fahren um die Jacke in einer anderen Größe anzuprobieren.

Dort stieß ich dann auf ein drittes Modell von REV’IT namens Safari. Die probierte ich in der gleichen Größe an wie die Horizon, jedoch passte sie sehr viel besser von der Ärmellänge und um die Plauze rum.

REV'IT Safari

Sie hat von der Ausstattung her etwas weniger Belüftungsöffnungen, dafür zwei Brusttaschen, was ich persönlich auch wichtig finde. So bekommt man bei der Tagestour die mitzuführenden Kleinigkeiten besser mit und muss nicht gleich einen Tankrucksack mitnehmen. Die Verstellgurte an der Taille waren auch etwas weniger aufwendig gefertigt, aber taten auch in der Klettvariante ihren Zweck. Vor allem aber überzeugte mich der viel bessere Sitz und preislich lag sie mit 199 € auch noch 30 € unter der Horizon. Das gesparte Geld steckte ich gleich in den passenden Rückenprotektor für die Safari und nahm die Jacke mit. Und die Horizon geht ab in die Retoure.

Und die Safari werde ich demnächst auf einer kleineren Runde mal ausführen um herauszufinden, wie sie sich unterwegs so macht und wie warm sie ist, um auch die Frage zu beantworten, was und wie viel ich noch drunter anziehe.

Was sich für mich mal wieder gezeigt hat: Online-Videos wie die von Revzilla helfen mir sehr, mich mit einem Hersteller, seinen Produkten und deren Funktionen detaillierter auseinanderzusetzen. In seiner Ausführlichkeit habe ich in dem Video mehr erfahren, als ich es auch in einem guten Beratungsgespräch beim Händler vor Ort nicht mitbekommen hätte. Hier können sich die Onlineshops der großen Ketten auch eine Scheibe von Abschneiden. Letztendlich entscheidet aber die Anprobe und das „Anfassen“ der Kleidung über den endgültigen Kauf. Ob ich dann gleich im Laden kaufe oder nach Hause gehe und das Kleidungsstück online kaufe, bleibt jedem selber überlassen. So ärgerlich das aus Händlersicht sein mag, verhindern kann man es nicht, aber sicherlich über ein sehr gutes Onlineangebot selber beeinflussen.

So onlinig ich bin, habe ich letztendlich im Laden gekauft, auch wenn ich die Jacke online 20 € günstiger hätte bekommen können.