Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: Motogadget

Motogadget m.view Spiegel für die Street Triple

Die Mittelgebirgstour brachte einen kleinen Kollateralschaden an der Street Triple mit sich. Der rechte Aussenspiegel hat sich verabschiedet, kurz über dem Schraubengewinde scherte er ab. Ich hatte im letzten Jahr bereits die Original-Rückspiegel durch ein paar Highsider-Spiegel ersetzt, die für eine etwas klassischere Optik am Mopped sorgten. Leider wurde die Sicht nach hinten nicht besser, dafür weiss ich jetzt genau, wie der Ärmel meiner Motorradjacke aussieht. Damit haderte ich schon eine Weile, es war also klar, daß die neuen Spiegel eine bessere Sicht nach hinten bieten sollten. Natürlich sollten sie das tun ohne bescheuert auszusehen.

Ich dachte kurz über Lenkerendenspiegel nach, aber das mit der Sichtbarkeit machen die ja auch nicht wirklich besser. Also zurück zum herkömmlichen Layout, allerdings mit längerem Spiegelarm als meine bisherigen Spiegel. Gelandet bin ich letztendlich bei Motogadgets m.view Serie. Der Berliner Spezialist für hochwertiges Motorradzubehör im letzten Jahr die erste glaslose Spiegelserie für Motorräder auf den Markt gebracht. Das Besondere an diesem Motorradspiegel ist die Spiegelfläche, die direkt in das Metall des Korpus eingefräst ist. Das Aluminium selbst ist die Spiegelfläche. In der Herstellung wird hier ziemlicher Aufwand getrieben (Flycutting-Verfahren mittels Diamantwerkzeug, Hightech-Plasmabeschichtung im Vakuum), das Ergebnis ist ein bemerkenswert leichter und schmaler Rückspiegel. Die Spiegel und die Spiegelarme aus Billet-Aluminium sind CNC-bearbeitet und in edlem Schwarz eloxiert. Alle Teile wie Schrauben oder Kugelköpfe sind aus Edelstahl gefertigt.

motogadget bietet vier unterschiedliche Spiegeldesigns mit konventionellem Spiegelarm sowie drei Lenkerendenspiegel – alle mit ECE-Kennzeichnung – an. Ebenfalls sind zwei winzige Lenkerendenspiegel ohne ECE-Kennzeichnung im Programm.

Meine Wahl fiel auf den m.view race, der in seiner Form – meiner Meinung nach – der Street Triple sehr gut steht. Die Standardversion mit 150mm Spiegelarm war allerdings etwas zu kurz, so kommt die XL-Version mit 180mm Spiegelarm zum Einsatz. Und so sieht das dann in natura aus:

Vor der Montage die Schrauben leicht fetten

Vor der Montage die Schrauben leicht fetten

Links alt, rechts neu

Links alt, rechts neu

Seeeehr dünn

Seeeehr dünn

Vulkanierohren

Vulkanierohren

So Shiny

So Shiny

Mir gefällts!

Mir gefällts!

Herold Motors Honducati

Die Honda Bol d´Or debütierte auf der IFMA 1978 und galt als das Sportmotorrad par excellence. Die 95 PS des Vierzylinders waren nach damaligen Masstäben lange das Ende der Leistungs-Fahnenstange. Mittlerweile sind gute Exemplare rar geworden. Für einen schmalen Taler sind meist nur noch meist vom Motorradleben gezeichnete Modelle zu bekommen. Auf Basis einer gut abgehangenen Bol d’Or entsteht sein einiger Zeit in einer Werkstatt in Berlin Heinersdorf ein bemerkenswerter Umbau.
Seit drei Jahren schraubt Alexander Herold an einer Reinkarnation der Bol d’Or, die ihren Renngenen mehr als gerecht werden sollte. Es begann alles mit der Idee, eine Ducati Hyperstrada Einarmschwinge ins Heck der Honda zu pflanzen. Dazu gesellte sich die komplette Front einer Ducati 848 Streetfighter, die aber nur mit größeren Aufwand und einer eigens gefrästen Gabelbrücke in den Rahmen der Honda passte.
Dazu gesellen sich edle Lenkerstummel von ABM, an denen sich Motogadget Lenkerendenblinker und Taster wiederfinden. Als eine der Grundideen für diesen Umbau versucht Alexander Herold, möglichst alle Teile von Berliner oder zumindest deutschen Lieferanten zu bekommen.
Größter Aufwand und Präzision finden sich in diesem Umbau wieder. Alexander betont, daß es sich hierbei um ein „One-Off“ handelt. Dieses Bike wird es nur einmal geben. Auch wenn er nach den Erfahrungen, die er mit diesem Umbau gemacht hat locker mehrere Motorräder gleichen Typs für ein kleineres Budget bauen könnte. Aber das widerspricht seiner Grundeinstellung und auch der Anspruchshaltung seiner Kunden, die genau das eine Bike haben wollen, das kein anderer hat.
Als studierter Transportation Designer verdient Alexander im „wirklichen Leben“ seine Brötchen mit Fotografie. Für Ästhetik ist sein Blick daher schon geschärft und die handwerkliche Expertise für den Motorradumbau wurde durch jahrelange Praxis geschult. Alle Sonderlösungen, die in dieses Bike einfliessen sind im übrigen TÜV-konform. Regelmäßige Abstimmungen mit den lokalen Prüfern sind eine gute Vorbereitung für eine sorgenfreie Einzelabnahme.
Den weiteren Baufortschritt könnt ihr auf der Facebook-Seite von Herold Motors verfolgen.

Quantified Rides

Hand aufs Herz: was zeigt Euer Fitbit oder Fuelband für heute an? Sind die 100% schon erreicht? Oder müsst ihr noch einmal um den Küchentisch laufen um Euer Tagesziel zu erreichen? Habt ihr nach Messung Eurer Schlaf-App letzte Nacht genug Tiefschlaf bekommen?
Tracking Devices und Apps haben in den letzten Jahren erheblich dazu beigetragen, sich selber oder seinen Alltag komplett messbar zu machen. Und übertragen auf Autos und Motorräder ist die Messvielfalt, die vor ein paar Jahren noch einem Nissan GT-R vorbehalten war, mittlerweile in fast jedem Mittelklassewagen serienmäßig zu haben.
Doch auch Fahrer älterer Autos und Motorräder können viel tieferen Einblicke in das Innenleben ihrer Fahrzeuge bekommen, als das noch vor ein paar Jahren der Fall war. Zwei Devices zur Quantifizierung Eurer Fortbewegungsmittel möchte ich Euch heute hier vorstellen: das Pace-Dongle und die motogadget m.unit blue und m.ride-App.
Pace
Pace bietet einen Bluetooth-Dongle an, der in die ODB2-Schnittstelle des Autos eingesteckt wird, die normalerweise von der Werkstatt zum Auslesen der Motordaten genutzt wird. Diese Schnittstelle ist bei allen Autos in Europa gesetzlich vorgeschrieben ab Baujahr 2001 (Benziner) und Baujahr 2004 (Diesel). Darüber hinaus sind die meisten Autos ab Baujahr 1996 bereits freiwillig mit einer solchen Schnittstelle ausgestattet worden.
Über die verbundenen Smartphone App wird eine laufende Analyse der Fehlercodes möglich wie auch ein Performance Monitor, die Erfassung der Benzinkosten, das Finden der billigsten Tankstelle im Umkreis und Tipps zum Spritsparen. In Notfallsituationen kann automatisch Hilfe gerufen werden.
Während der Fahrt liefert PACE alle relevanten Informationen zur Fahrt. Der PACE Performancemonitor liefert alle Infos zu Drehzahl, Motorauslastung und Querbeschleunigung. Der Timeline Mode wird aktiviert, sobald der Motor aus ist. Du kannst deine zurückgelegten Strecken in deinem Fahrtenbuch als „Privat“ oder „Geschäftlich“ kennzeichnen, Spritkosten für Tankstopps eingeben und erfahren wie viel Geld du gespart hast.


Ich habe den Pace-Dongle in unserem 10 Jahre alten Ford getestet. Anfänglich überwiegte noch die Begeisterung, weil es blinkte, Daten auslas und ein netter Spielkram war. Aber nach zwei Tagen war für mich kein konkreter Nutzwert zu erkennen. Stauwarnung und Routenplanung kann die Google Maps-App auf dem Handy auch, Drehzahl, Geschwindigkeit und Tankanzeige habe ich auch in den analogen Anzeigen vor der Nase und die Querbeschleunigung in einem 1,7 Tonnen schweren Kombi ist so spektakulär nicht, als das sie einer separaten, digitalen Darstellung bedürfte.

So schickte ich den Pace-Dongle nach dem ersten Test wieder zurück an den Hersteller, da für meine Anwendungssituation der Nutzwert zu gering war.
motogadget m.unit blue und m.ride-App
Im Gegensatz zum Pace-Dongle konnte ich die m.unit und m.ride-App von motogadget noch nicht persönlich testen. Aber alleine von der Papierform her zu urteilen, ist dem Berliner Unternehmen hier ein echter Meilenstein gelungen. Viele Custombike-Schmieden wie Urban Motor oder Revival Cycles schwören auf die Komponenten aus Kreuzberg. Die schon seit längerem verfügbare m.unit sorgt für Zuverlässigkeit und Simplifizierung in den Kabelbäumen alter Motorräder und eröffnet neue Möglichkeiten in der Gestaltung der Fahrzeugelektrik.

Die neue ‚m.unit blue‘ von motogadget ist die erste Steuerbox für Motorräder mit Bluetooth LE. Damit ist überall und jederzeit ein Datenaustausch über die m.ride App möglich. Setup, Diagnose und Keyless-Go sowie die Fahrzeugverwaltung mit Wartungsmanagement sind so jederzeit mit dem Smartphone einstellbar bzw. abrufbar. Aber auch ohne App lässt sich mit der m.unit blue ein minimaler Kabelbaum erstellen. Tastersteuerung, Sicherungen, Blinkrelais, Alarm etc. sind in der kleinen Box enthalten. Wie das Zusammenspiel zwischen m.unit und m.ride-App funktioniert, zeigt der folgende Produktfilm.

Heiko Stahl von motogadget war so freundlich, mir ein paar Fragen zum neuen System zu beantworten:
Es fing an mit hochwertigen Instrumenten, Blinkern und Armaturen, die sich in der Customszene einer regen Beliebtheit erfreuen. In den letzten Jahren kamen beispielsweise mit der m.unit vermehrt elektronische Schalt- und Steuerungselemente mit ins Programm. Wie hat sich diese Weiterentwicklung des Produktportfolios ergeben?
„In der Hauptsache entstand dies einfach durch den Bedarf der Custom-Szene, mit der wir von Anfang an vernetzt waren. Teilweise auch durch die Entwicklung bei elektronischen Komponenten und den resultierenden Möglichkeiten.
Begonnen hatte es mit extrem kleinen Blinkrelais und Produkten wie dem berührungslosen Zündschloss m.lock. Dann kam schnell die erste Version der m.unit dazu. Diese Produkte unterstützten die Umbauer in Ihrem Ziel nach einer ‚cleanen‘ äusseren Erscheinung der Bikes. Das gilt zum einen für die Reduzierung des vorhandenen Kabelbaums und die mögliche Verwendung von sehr dünnen Kabeln für die Schaltsignale der Lenkerarmaturen. Dies erleichtert beispielsweise die versteckte Verlegung der Kabel im Lenker oder Rahmen. Zum anderen ist Bauraum in Custombikes immer ein begrenztes Gut und jeder nicht benötigte Zentimeter erhöht den Gestaltungsspielraum.
Dann kam vor einigen Jahren die New-Custom-Welle dazu und bei den alten Japanern und BMWs musste meist auch der marode Kabelbaum erneuert werden. Viele Werkstätten und Privatschrauber schätzen den relativ einfachen Aufbau eines Kabelbaums mit der m.unit. Dazu kommen die Möglichkeiten der modernen Elektronik.
Ein anderer Bereich unserer Schaltelektronik ist die Adaptierung von digitalen Bussignalen bei bestimmten moderneren Motorrädern. Hier bieten wir für einige ausgesuchte Marken und Modelle die Adapter an, ohne die man an die digitalen Signale nicht mehr heran kommt. Das betrifft den Wechsel von Instrumenten und Warnleuchten.“
Mit der m.ride-App hätten Sie sich beispielsweise erstmal auf die Bordnetzdiagnose beschränken können. Stattdessen umfasst die App unter anderem ein Logbuch, den fürs Motorrad passenden motogadget-Produktkatalog, Motorraddokumente und eine Wartungsübersicht, quasi ein komplettes Ökosystem rund ums Motorrad. Warum diese Vielfalt gleich zum Start der App?
„Als wir die m.unit blue mit Bluetooth planten, war durch die Verbindung zum Smartphone auch die Verbindung ins Internet vorhanden. Das hat uns sofort auf eine grosse Sammlung möglicher Funktionen gebracht. Teilweise musste diese Funktionsliste wieder stark konsolidiert werden, um die technische Umsetzung zu gewährleisten und auch den Benutzer nicht zu überfordern. Von Apps erwartet man normalerweise die Lösung einiger weniger Probleme.
Wir versuchen uns im ersten Schritt auf die Funktionen in Kombination mit der m.unit und den vielfältigen Wartungsfunktionen zu konzentrieren. Im Grunde geht es hier um das Fahrzeug bzw. den eigenen Fuhrpark und den damit verknüpften Daten. Aber auch das ist schon recht umfangreich geworden. Trotzdem bleiben uns noch viele Ideen für zukünftige Module und Funktionen, die dann wahrscheinlich auch andere Bereiche des Motorrades und dessen Verwendung abdecken.
Übrigens enthält die App nicht nur unseren Produktkatalog. Wir arbeiten mit anderen namhaften Zubehörherstellern zusammen und weitere werden hoffentlich dazu kommen. Bei den Verschleissteilen sind ebenfalls tausende von Teilen in der Datenbank angelegt und bereits den jeweiligen Modellen zugeordnet. Die umfassende Datenbank zu Fahrzeugen, technischen Daten, Verschleissteilen und Betriebsstoffen übersieht man leicht, ist aber ein wichtiger Faktor für die Verwendung der App.“

Wie sieht die Weiterentwicklung der m.ride-App aus? Planen Sie weiter Features oder die Integration von Partnern? Wenn die Wartungsübersicht mir anzeigt, daß Gabelöl und Bremsbeläge fällig sind, könnte ich die doch auch gleich über die App bestellen?
„Es ist nicht unser Ziel, mit der App ein eCommerce-Betreiber oder Marktplatz zu sein. Der Motorradmarkt ist nicht riesig, dazu sehr fragmentiert. Um den gesamten Markt abzudecken, bräuchten wir viele Partnern on-board und viele kaufende Nutzer damit es rentabel wird. Das sehen wir momentan nicht als unser Geschäftsfeld. Sollte es hier von Kundenseite Bedarf geben, kann man es eventuell später noch integrieren.
Als Hersteller von hochwertiger Hardware, wollen wir unseren Kunden die passende Funktionalität zur Hardware und zum Motorrad bereitstellen. Mit der Kombination m.ride App und m.unit blue haben wir den ersten Schritt geschafft, ältere Motorräder smarter zu machen. Weitere Hardware mit Bluetooth für moderne Motorräder ist geplant.
Durch den Ausbau der App könnte das Motorradfahren selbst noch smarter werden. Ein denkbares Beispiel: das System erkennt, dass mein Benzinstand niedrig ist. Es gibt mir eine Warnung über mein Headset, schlägt eine möglichst günstigste Tankstelle vor, die innerhalb meiner Restreichweite und meiner Route liegt und navigiert mich direkt dorthin. Alles passiert, ohne dass ich die Hände von dem Lenker nehmen muss.“
Durch Eure Komponenten könnte ich meine 40 Jahre alte Honda hinsichtlich der Bordelektrik auf das Niveau eines neuen Motorrades heben oder sogar darüber hinaus befördern. Auf der einen Seite einen alten Keihin-Doppelvergaser, auf der anderen Steuerung über die Handy-App – wie geht das aus Ihrer Sicht zusammen?
„Die Bordelektrik der Honda wird sicher durch die m.unit verbessert. Ob und welche Funktion man dann verwenden möchte, ist individuell unterschiedlich. Anhänger von möglichst originaler Restauration zählen vermutlich nicht zu unseren Kunden. Aber will man z.B. einen schicken Caferacer aufbauen, braucht einen neuen Kabelbaum und man hat Spass an modernen, technischen Möglichkeiten, für den ist die m.unit blue und die m.ride App sicher eine interessante Option. Alarmanlage, Diagnose des Bordnetzes, Ladezustand der Batterie und das Management aller Wartungsaufgaben erleichtern zusätzlich das Leben mit dem Hobby.
Hat man noch weitere Motorräder in der Garage und fährt nicht regelmässig mit jedem, kommt man schnell mal mit der Wartung ins Grübeln. Wo hatte ich mir den letzten Ölwechsel aufgeschrieben? Welches und wieviel Öl kommt in den Motor? Welche Marke habe ich das letzte mal genommen und was hat das gekostet? All das ist mit der App einfach zu handhaben und trägt zum smarten Vergnügen bei. Wenn man daran Gefallen findet, muss der alte Vergaser und die App kein Widerspruch sein.“
Weitere Informationen zu m.ride finden sich auf der Website, die App ist momentan für Android verfügbar, iOS folgt in den kommenden Monaten.

Benders Echte Benduro

Es ist eine Krux: da ist man einmal nicht in Garmisch auf den BMW Motorrad Days und verpasst den Knaller-Umbau des Jahres. Raphael und Christian Bender haben auf Basis der BMW R nineT einen Enduro-Umbau hingelegt, der seinesgleichen sucht.

Optisch dominiert neben der Höherlegung erstmal der polierte Tank und Ansaugstutzen. Die kurze, lederbezogene Sitzbank, das Rahmenheck mit Gepäckträger und die hohen Schutzbleche aus Bender-eigener Produktion bestimmen die Flyline der Benduro. Die TKC80-Reifen schreien „MACH MICH SCHMUTZIG!“ und dank der umfassenden Fahrwerksmodifikationen kann die Benduro dieser Aufforderung auch mit Leichtigkeit nachkommen. Der stattliche Motorschutz bewahrt den Boxermotor vor ungewollter Feindberührung, wenn es offroad mal ruppiger zugehen sollte.


Und ja, die ABS-Sensoren sind wasserdicht!
Ich bin mal gespannt auf die Intermot im Herbst, wenn BMW die Classic GS auf Basis der Lac Rosé-Studie vorstellen wird. Allzu weit entfernt von der Benduro wird sie vielleicht nicht sein.
Technische Daten Benduro R9T:
Fahrwerk
Gabel (ZF by Wilbers):
Länge: 825mm
Federweg: 150mm
Einstellmöglichkeiten:
10 Klicks Zugstufe
10 Klicks Druckstufe
Federvorspannung: 10mm
Federbein (Wilbers):
Länge: 393mm
Federweg: 180mm
Einstellmöglichkeiten:
Highspeed Druckstufe: 22 Klicks
Lowspeed Druckstufe: 22 Klicks
Zugstufe: 22 Klicks
Federvorspannung hydraulisch: 10mm
Beleuchtung:
Blinker Motogadget (hinten 3-1)
Instrument: Motogadget
Lenker: LSL
Bereifung:
TKC 80
vorne: 120/70-19
hinten: 150/70-17
Fotos: Sven Wedemeyer

Urban Motors Track Grinder

Heute präsentierte Urban Motor ihren ersten Umbau auf Basis der neuen BMW R nineT im Rahmen der Custombike-Messe in Bad Salzuflen. Auf dem BMW-Stand wurde sie Seite an Seite mit der Standard R nineT ausgestellt, so daß man im direkten Vergleich die Veränderungen studieren konnte.

Hier zunächst die Ausgangsbasis:

BMW-R-nineT

Und hier der Umbau:

Urban-Motor-Track-Grinder-Dreiviertelvorderansicht

Auffällig ist an der Front schon mal der Umbau auf eine Gasentladungslampe zwischen den Federbeinen, wie es Urban Motor schon bei der Earl Grey und der Stummelstolle vorexerziert hatte. Dies verschafft der BMW ein komplett neues Gesicht, zumal auch der Instrumentenhalter entfernt wurde und ein kleines Motogadget-Display integriert in die Gabelbrücke nun die Fahrinformationen bereit hält.

Die Blinker wurden in die Lenkerenden verlegt, hier kommen ebenfalls Motogadget-Teile zum Einsatz. Auf den ersten Blick sieht man sie kaum, die Lichtausbeute sollte aber sehr ordentlich sein. Zusammen mit den Lenkerendenspiegeln ergibt sich eine sehr cleane Optik. Gefällt schon mal.

Urban-Motor-Track-Grinder-Lenker

Urban-Motor-Track-Grinder-Cockpit

Motor und Rahmen bleiben schwarz lackiert. Das stört mich schon bei der Basis-R nineT. Der Motor wirkt wie ein massives, dunkles Trumm und macht die Maschine im vorderen Bereich optisch sehr schwer. Hier würde ich mir einen Akzent wünschen in Form silberner Zylinder oder eines silbernen Motorblocks. Etwas leichter wird es im mittleren Bereich, durch das Entfernen des Luftfilterbox wird das Rahmendreieck freigelegt.

Urban-Motor-Track-Grinder-Rahmendreieck

Auf der linken Seite verläuft der kurze Supertrapp-Auspuff und schafft so eine optische Symmetrie zum Kardan auf der rechten Seite. In meinen Augen ist das deutlich besser gelöst als bei den Standardauspuffvarianten der Werks-nineT.

Urban-Motor-Track-Grinder-Seitenansicht-Auspuff

Kommen wir zu dem Teil der Track Grinder, der mir garnicht gefällt, das spitz zulaufende Heck:

Urban-Motor-Track-Grinder-Heckansicht

Es wirkt in meinen Augen irgendwie verloren, es fehlt ein optischer Ausgleich zum breiten Hinterreifen und dem Kennzeichenhalter. Auch die Biegung nach unten finde ich unnötig, besser hätte mit gefallen, wenn die ansteigende Linie aus dem oberen Rahmenrohr gerade weitergeführt worden wäre. In Kombination mit einem breiteren Heckabschluss wäre es ausgewogener.

Urban-Motor-Track-Grinder-Seitenansicht

Alles in allem stellt die Track Grinder einen interessanten Umbau dar. Wie beschrieben sind Farbgebung und Heck nicht so meins, aber das ist ja Geschmackssache. Am Stand gab es auf jeden Fall reichlich Interesse und Publikumszuspruch zur neuesten Kreation aus dem Hause Urban Motor.

Mehr (bessere, professionelle und überhaupt) Fotos gibt es bei BMW auf Facebook sowie bei heldth.com (inklusive Umbaubilder) , Tim „Mission Manx“ Adler hatte sie vor dem Transport nach Bad Salzuflen in der Urban Motor-Werkstatt abgelichtet.

Edit:
Die österreichischen Kollegen von 1000PS haben Peter zur nineT interviewed:

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