Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: Mille Miglia

Milano – Taranto 2016

Denkt man an historische Rennen in Italien fällt einem einem als erstes die Millie Miglia ein (deren Geschichte sehr schön im Mille Miglia Museum in Brescia erleben kann). Etwas jünger ist da die mir bislang unbekannte „Milano – Taranto„, die in diesem Jahr zum 30. Mal vom Moto Club Veteran „San Martino“ organisiert wurde.
Die Strecke führt von Mailand im Norden Italiens bis an die Stiefelspitze nach Taranto. In sechs Tagen haben über 200 Fahrer aus 12 Ländern auf historischen Motorrädern die rund 2.000 Kilometer zurückgelegt. Es ging über Landstrassen dritter Ordnung, kleine Pässe und durch abgelegene Ortschaften. Gekämpft wurde mit Elektrikproblemen, festen Ventilen, defekten Zündkerzen und hustenden Vergasern. Das hat die Fahrer auf ihren alten Kisten aber nicht davon abgehalten, auf der Rennstrecke des Autodromo dell’Umbria ordentlich am Kabel zu ziehen und der Konkurrenz zu zeigen, wo der Bartel den Moscht oder vielmehr der Luigi den Grappa holt.

Zu den anwesenden Maschinen zitiere ich besser den Veranstalter:

From the „sweet“ 1954 Guzzino with its 65 cc, owned by Massimo Nocent, to the 1944 Indian Chief 1200 owned by Karl Julius Werner, from Germany, we saw a bit of everything on the road, including a „Rudge Team“ of four brave bikers who travelled in formation only the first night. Then the small group was halved, due to breakages and the start of a fire which nearly burnt Giacomo Nocent’s 1937 Special. There were plenty of Guzzi Falcone and Gilera Saturno motorcycles, including Fulvio Prandi’s 1954 „Piuma“ 1954. There were also Morini, Norton, Velocette Venom, Bmw, Guzzi Gtv 500, 1960’s Ducati Scrambler, Motobi Spring Lasting GS, Guzzi Airone, Lodola and Astore, Aermacchi, three Kreidler Florett and seven four-stroke 100 cc Laverda bikes. The group also included one 1953 Ajms M20 1953, one 1946 Ariel Red Hunter, two Mas (175 e 350 del 1935 dei fratelli Fulvio ed Ezio Cavazzini), one Devil Ocma 160 owned by Mostosi from Monaco, one Bartali Marziano and, as for Parilla, one Olimpia 98 cc. There was also one whole family participating: father Davide Dal Pra (1956 Mondial 175Tv), mother Carla Pizzato (1952 Mondial 2 T 160cc) and sons Giacomo (1952 Mondial Ruota 125cc) and Edoardo (1948 Gilera Saturno 500).

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Wer Lust bekommen hat, selber dort mit zu fahren, markiert sich schon mal den 2.-8. Juli 2017 rot im Kalender. Alles weitere wird zur Ausschreibung und Anmeldung wird auf der offiziellen Website verkündet werden. Und der Spaß wird bereits beim Ausfüllen des kurios übersetzten Anmeldeformulars beginnen.

Besuch im Museo Mille Miglia in Brescia

Urlaubsbedingt ist hier gerade etwas weniger los, aber da das Wetter an unserem italienischen Domizil mehr als zu Wünsche übrig läßt, war die Notwendigkeit geboten, ein Alternativprogramm zu Pool und Strand zu finden. Die beste Gattin von allen kam auf die glorreiche Idee, ins nahe gelegene Brescia zu fahren um dort das Museo Mille Miglia zu besuchen. Die Mauern des ehemaligen Klosters von Sant’Eufemia della Fonte bilden einen würdigen Rahmen für die historischen Automobile und Motorräder, mit denen die Geschichte der Mille Miglia erzählt wird.

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Mit sehr viel Liebe zum Detail werden hier nicht nur die Fahrzeuge präsentiert, sondern auch zeitgenössische Accessoires, Kleidung sowie historische Dokumente. Der Zeitstrahl ist über den Köpfen als roter Faden (bzw. Bilderleiste) angebracht.

Bugatti, Riley, Cisitalia, O.S.C.A., Fiat, Maserati, Lancia, AC Bristol sowie diverse Mercedes-Benz repräsentieren die vierrädrige Fraktion. Vor allem die zahlreichen Fiat Coupés haben mich überrascht, in der 125jährigen Unternehmensgeschichte sind hier tolle Fahrzeuge entstanden.

An Zweirädern bereichern einige Iso, eine 1924er Matchless, ein Harley-Davidson Gespann sowie eine sehr schöne Indian die Sammlung. Am Ende der Ausstellung steht noch ein BMW R50S-Seitenwagengespann aus dem Jahre 1960. Sieht sehr schnell aus, aber auch wahnsinnig unbequem. Aber darauf kam es ja nicht an!

Insgesamt ein sehr lohnenswertes Ausflugsziel, nicht nur an Regentagen. Eintritt für Erwachsene ist 7,00 Euro, Kinder zahlen nichts. Mehr Informationen zum Museum auf deren Website, bei Facebook oder Twitter.

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