Prokrastination hat ja auch was Prioritäten ordnendes: da ich noch komplett unschlüssig bin, wie ich den Heckumbau der CJ250T machen soll, kümmere ich mich erstmal um die Front und den Mittelteil des Motorrades.
Eines der einfachsten Übungen war der Austausch der Lenkergriffe. Doch auch hier lag der Teufel im Detail. So hatte ich die gewünschten Griffe beim Kickstartershop bestellt um dann nach der Demontage der alten Griffe festzustellen, daß die Innenlänge nicht passte, die Griffe waren einen Zentimeter zu kurz. Da die Maße beim Kickstartershop nicht angegeben waren, konnte ich das vorher nicht überprüfen. Bei eBay fand ich dann für 10€ zwei passende Exemplare. Die Montage mit reichlich Zugabe von Haarspray (kein Scherz) war in null komma nix erledigt.

Ebenfalls beim Kickstartershop hatte ich mir ein kurzes Aluschutzblech für 40€ bestellt, welches das originale Kunststoffteil ersetzen sollte. Die erste Anpass-Probe sah schon mal gut aus:

Nach der Demontage des alten Schutzbleches und dem Ausbohren der drei Befestigungsnieten konnte ich den Schutzblechhalter an das neue Schutzblech halten, nur um festzustellen, daß es so ohne weiteres nicht passen würde:

Die erste – auch hier diskutierte – Idee war, den Schutzblechhalter auseinanderzuflexen, an die Rundung des Schutzbleches anzupassen und dann wieder zusammen zu schweissen. Diesen Ansatz verwarf ich, nachdem ich die Abstände vom Halter zum Reifen nachgemessen hatte. Da war nicht viel Spiel fürs Kürzen. Auch stand der Halter auf der in Fahrtrichtung linken Seite enger am Reifen als rechts. Hier die richtige Konfiguration zu finden erschien mit etwas zu fummelig.

Da es mir an einem Schweissgerät mangelt, fragte ich Sven Wedemeyer, ob ich ihn mit meinem Anliegen nicht mal in seiner Werkstatt behelligen dürfte. Durfte ich. So diskutierten wir, was der einfachste Weg zur Befestigung war. Mein erster Gedanken war, auf den Schutzblechhalter zwei Bögen einzuschweissen, der der Rundung des Schutzbleches folgt und an den man dann das Blech anschraubt. Sven wäre aber nicht Sven, wenn er nicht einen besseren und einfacheren Ansatz hätte: „Wir schweissen zwei passende Metallhülsen an eine Mutter, bohren im Halter zwei Löcher und schweissen die Hülsen dann da ein.“ Klang super und wir machten uns ans Werk. Also hauptsächlich er, ich versuchte, möglich dekorativ in der Werkstatt zu stehen und nicht im Weg zu sein.

Die erste Hülse war schon eingeschweißt und wir versuchten, die zur Fixierung während des Schweissvorganges eingedrehte Schraube wieder zu lösen, ohne Erfolg. Nicht nur daß sie sich nicht wieder ausdrehen lies, sie brach auch in der Hülse ab. Genauso wie der Bohrer, mit dem wir die Schraube ausbohren wollten. Der stak dann in der Schraube in der Hülse. Das muss uns erstmal einer nachmachen, wir lachten herzlich darüber.
Im zweiten und dritten Anlauf lief es aber wie geschmiert. Wieder zu Hause schliff ich den Halter nochmal ab und versah ihn mit Rostschutzgrundierung um ihn danach schwarz zu lackieren.

Gestern machte ich mich dann an die Montage. Zuerst schraubte ich den Halter fest und legte das Schutzblech nur auf, um die richtige Position für die Bohrlöcher zu finden. Der Halter hatte sich durch die Bearbeitung leicht verzogen, so daß ich ihn erstmal wieder zurechtbiegen musste. Nach der Ausrichtung des Schutzbleches und der Markierung der Bohrlöcher konnte es an die Endmontage gehen.

Ganz perfekt mittig habe ich ihn leider nicht montiert bekommen, auf der rechten Fahrtrichtungsseite steht er ein paar Millimeter mehr über als links. Das muss ich nochmal zurechtfummeln. Die Optik gefällt mir aber sehr gut und es wird super mit dem blank geschliffenen Tank (in Arbeit) und den Seitendeckeln (bereits fertig) harmonieren.

Das Schutzblech steht jetzt etwas höher über dem Reifen als vorher. Wenn bei nächste Gelegenheit aber etwas grobstolligere Pellen aufgezogen werden, wird das wieder passen. Und wenn der Reifen eh schon draussen ist, könnte man ihn ja auch mit Edelstahlspeichen neu einspeichen. Man kommt irgendwie immer von Hölzchen auf Stöckchen, to be continued …
Vielen Dank nochmals für Deine Hilfe, Sven!