Angedroht hatte ich Maximilian das Benzingespräch schon im letzten Jahr. Und was hat er sich geziert, „nee, lass mal, da gibt es tausend andere die könne dazu viel mehr sagen als ich.“ Aber letzten Sonntag war er fällig, da besuchte ich ihn in seinem „Happy Place“, der Schrauberwerkstatt in Oberschöneweide, die auch so hervorragend als Grill- und Partylocation taugt.

Maxfunk1

Kennen gelernt haben wir uns – so richtig persönlich – bei der „Ride Book“ Buchpremiere, davor begegneten wir uns nur in diesem Internet, von dem alle reden. Ich kenne dich hauptsächlich als Typ, der an Moppeds schraubt. Aber Du hast eine etwas weitreichendere Vergangenheit was zwei- und vierrädrige Fortbewegungsmittel angeht. Wie hast Du angefangen mit dem Schrauben? Wie wurdest Du infiziert?

Infiziert wurde ich mit 6 Jahren, da fuhren wir in den Urlaub nach Dänemark und ich habe mir meine allererste Autozeitung selber gekauft – Chrom und Flammen – das muss Anfang der 90er gewesen sein. Richtig konkret wurde das dann mit 14 als ich auf einem Schrott eine Kreidler Flirt gefunden habe. Der Motor war fest und ich musste das Teil nach Hause schieben. Das haben wir dann mit einem befreundeten Papa repariert und dann ging das los: das erste mal selber motorisiert sein.

Dann habe ich mit 15 den Mofaführerschein gemacht für 90 Mark und habe dann einen furchtbar häßlichen Plastikroller gekauft, das war aber damals mein ein und alles. Da habe ich gleich angefangen mit Tuning, andere Lampen rein, diese Seitenmarkierungsleuchten von Hella waren damals voll Trend, die baute ich dann in die Seitenverkleidung ein. Später kam dann ne S50, ich hatte auch viel Krempel, viele Baustellen, von denen ich viele nicht beendet habe.

Mit 18 ging es mit dem Führerschein weiter, wobei ich den Motorradführerschein vor dem Autoführerschein machte. Dann hatte ich eine 1980er Suzuki GSX 250, ein totaler Schrotthaufen, mattschwarzes Naked Bike mit 27 PS. Mit Autos ging es damals auch los. Ich wollte immer etwas altes haben, hatte einen Moskvich 2140, das war mein erstes Auto, für 350 € von einem Friedrichshainer Hinterhof gezogen. Dem folgten ein Lada Shiguli in der Rallyeversion, Opel Rekord C Coupé, Audi 80, Lotus…. Mit Motorrädern war dann erstmal Pause für ein paar Jahre.