Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: Honda Dominator

Wie die Honda Dominator zum Camel Marathon Bike wurde

Als Jugendlicher war mir die Camel Trophy natürlich ein Begriff. 1980 von der Zigarettenmarke Camel ins Leben gerufen war sie eine Art Rallye Raid mit Expeditionscharakter und fand jährlich in einem anderen Land statt. Die Teilnehmer, die sich in ihren Heimatländern jeweils qualifizieren mussten, erwartete fahrtechnisch schwierigstes Gelände, meist in Dschungel-Regionen. Es kam dabei nicht nur auf die Geschicklichkeit mit den vom Veranstalter gestellten Geländewagen an, sondern auch auf den Teamgeist, das technische Improvisationsvermögen und die Ausdauer der Teilnehmer. Eingestellt wurde die Camel Trophy 1999.

Was ich allerdings nicht wusste, dass es einen Ableger der Camel Trophy mit Motorrädern gab. Das Camel Marathon Bike geht auf eine Idee von Beppe Gualini zurück. Beppe startete zehnmal bei der Paris Dakar und hält wahrscheinlich Teilnahmerekord an den afrikanischen Rallye Raids mit 65 Starts. Er stellte seine Idee dem Pressemanager von Camel Italia Francesco Rapisarda vor: die Dakar und die Camel Trophy gab es bereits, aber warum nicht eine Camel Trophy mit Motorrädern veranstalten? Camel Italia machte mit und genehmigte den Namen Camel Marathon Bike, den Begriff Camel Trophy wollten sie aber nicht hergeben dafür. Die technische Unterstützung kam von Honda Italia, schon damals war der heutige Racing Operations Manager von Honda Italia Carlo Fiorani mit am Start.

(Bilder: Federico Fantini, FOX Italia)

Dominator-Update: es gibt immer was zu schrauben

Noch steht die Dominator mehr rum, als dass sie gefahren wird. Aber einerseits macht es Spaß, nach einem langen Arbeitstag noch bisschen an der Honda rumzufummeln, andererseits freu ich mich schon sehr darauf, mit der Domi im Dreck zu spielen, wenn alle Umbauten fertig sind. Ein paar kleinere Updates habe ich in der Zwischenzeit umgesetzt. Aber lest selbst.

Endurokotflügel

Mit den bereits montierten TKC80 musste einfach ein Endurokotflügel her, um den Offroadlook zu komplettieren. Der normale Kotflügel hätte es auch getan, bei zuviel Modder hätte er sich wahrscheinlich zugesetzt. Besorgt hatte ich mir ein Modell von Acerbis, welches hinten kurz und geschlitzt ist, um die Luftkühlung des Motors nicht zu beeinträchtigen. Dem Puristen hätte eine etwas weniger zerklüftete Formgebung wahrscheinlich eher gefallen, aber ich fand es ok.

Auf der Unterseite der unteren Gabelbrücke sind bereits vier Gewindelöcher vorhanden, an zwei von denen ist normalerweise der Kunststoff-Spritzschutz montiert. Und hier lässt sich der Kotflügel sehr gut anbringen. Nach einem ersten, groben Anhalten habe ich die Abstände der Gewindelöcher auf den Kotflügel übertragen um dann die Löcher für die Schrauben zu bohren. Und überraschenderweise passte es wie angegossen.

Das neue Pferd im Stall: Honda Dominator

Menschen, die mich schon länger kennen, werden sich nicht wundern, dass nun eine Honda Dominator den heimischen Fuhrpark bereichert. Zu lange schon lungere ich um dieses Motorrad herum. Es hätte auch gut mein erstes Motorrad werden können anstatt der BMW F650 GS. So weit voneinander entfernt sind sie ja nicht als Einzylinder-Enduros mit Doppelrohr-Auspuff.

Dieses Jahr jährt sich meine bestandene Führerscheinprüfung zum zehnten Mal. Ich habe das einfach mal als Zeichen genommen, mir das zehnte motorisierte Zweirad meines Lebens zu gönnen (die anderen neun seht ihr auf der Fuhrpark-Seite). Sagt mal Hallo:

Einzylinder-Feelgood-Tour durch Spessart, Rhön, Thüringer Wald und Harz

Eine Royal Enfield Himalayan, eine Honda Dominator. Auf der einen Seite 24 PS, auf der anderen 44 PS. Zwischen beiden Maschinen liegen fast 30 Jahre. Die eine habe ich für zwei Wochen zum Testen, die andere wird demnächst meinen Fuhrpark erweitern. Und da beide Motorräder im Großraum Frankfurt standen, war die Idee geboren, aus der simplen Überführungsfahrt eine nette Tour zu machen. Entspannt über die Dörfer quer durch die Republik. Die Idee stieß bei Sandra auf große Begeisterung, so hatte sie die Möglichkeit, eine Abschiedstour mit ihrer Dominator zu fahren, bevor es meine Dominator werden sollte.

Spessart

Dem Frankfurter Umland entkamen wir über diverse Autobahnen und stiegen in Steinau an der Straße in die eigentliche Tour ein. Den Streckenabschnitt der L3196 Richtung Marjoß hatte ich Euch im Frühjahr bereits vorgestellt und ich wollte unbedingt nochmal mit dem Motorrad befahren. Und was für ein Spaß es war. Wir hatten die Strasse fast komplett für uns und genossen nach einer kleinen Mittagsrast das Kurvengewurschtel durch den Wald.

Ein paar Landstrassenkilometer später fuhren wir bei Bad Brückenau in die Südrhön ein.

Palm Moto Honda Dominator

Hinter Palm Moto steckt der Michael, bei dem ich im Januar meine ersten Schweisserfahrungen gemacht habe beim Workshop im Craftwerk. Bereits damals arbeitete er am Umbau seiner Honda Dominator. Bei meinen gelegentlichen Besuchen im Craftwerk konnte ich das Motorrad in diversen Zuständen sehen. Angefangen von kompletten Originalzustand bis zum finalen Umbau.

Der Weg dahin war nicht frei von Iterationen. Einer der ersten Mockups zeigte noch eine sehr ambitionierte Tanklinie:

https://www.instagram.com/p/B8dlmaDiznd/

Der finalen Version ist die kurze, knackige Optik geblieben, nun aber mit anderem Tank, 3D-gedruckter Lampenmaske, selbstgebauten Seitenteilen und anderer, leckerer Features:

Die Geschichte des Umbaus hat Michael neulich dem Nils erzählt. Sehr kurzweilig, schaut mal rein!

Gera Builds: Andreas Suzuki Freewind

Einer der ersten Honda Dominator-Umbauten, die mir auffielen war die sensationelle Kiddo Uno von Kiddo Motors. Mit meiner Bewunderung war ich nicht alleine, Andreas aus Gera ging es genauso.
Nach längerer Motorradabstinenz wurde er durch eine Probefahrt auf einem SR500 Café Racer wieder angefixt. Für seinen Wiedereinstieg war er auf der Suche nach einem leicht beherrschbaren, günstigen und rustikalen Mopped. Bei seiner Recherche stieß er im Spätsommer 2013 auf die Kiddo Uno und der Entschluß war gefällt: Genau so etwas sollte es sein!
Bei der Recherche nach einer Honda Dominator als Basis bekam er den Tipp, sich auch mal die Suzuki Freewind als moderneres Pendant zur Domi anzuschauen. Wenn ihr jetzt kein Bild vor Augen habt, so sieht die im Original aus:

Suzuki Freewind

Da Bedarf es schon einiger Phantasie, sich unter diesem Plastikverhau eine neue Linienführung vorzustellen. Doch Andreas liess sich nicht beirren, das passende Basis-Bike war schnell gefunden und der Umbau in der heimischen Werkstatt konnte beginnen. Zerlegen, Teile prüfen, revidieren und optimieren. Alles was Plastik war wurde durch Aluminium, Stahl oder Leder ersetzt. Die Elektrik wurde modernisiert, vieles überflüssiges einfach weg gelassen.
Nicht immer lief alles glatt und manchmal überwog der Frust die Lust. Zwischenzeitlich ruhte das Projekt auch, doch die positive Resonanz auf den Umbau, den Andreas über sein eigens zur Dokumentation des Umbaus eingerichtete Blog https://karasche.wordpress.com/ bekam, motivierten ihn weiterzumachen.

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Ursprünglich hatte Andreas ein halbes Jahr für den Umbau geplant. Naja, manchmal dauert es eben länger, gut zwei Jahre nach dem Entschluss zum Umbau konnte Andreas sein Bein über den fertigen Umbau schwingen und die Thüringer Landstrassen geniessen.

Mehr Bilder und Andreas eigene Schilderungen zum Umbau findet ihr in seinem Blog oder auf seiner Facebook-Seite.

Pushing the right buttons: Honda XR Customs von 66 Motorcycles und Daniel Peter

Irgendwann letzes Jahr quatschte ich mit Peter von Urban Motors über Custombikes (ach was!) und als ich die aktuellen Umbauten erwähnte, die mir gerade so aufgefallen sind meinte Peter „Du stehst echt voll auf dieses Enduro-Zeugs, oder?“ Was soll ich sagen? Stimmt!

Ok, als GS-Fahrer bin ich da vielleicht etwas vorbelastet, was das Genre angeht. Eine der erste tollen Enduroumbauten die mir auffielen – und nach wie vor eine meiner Favoriten – ist die Kiddo Uno von Kiddo Motors. Viele andere Dominator-Umbauten folgten, in letzter Zeit sehe ich auch vermehrt XR600 oder XR650 als Basis, die von der Dominator nicht so weit entfernt sind. Diese Woche stolperte ich über diese beiden Schönheiten:

66 MOTORCYCLES’ XR600

Daniel Peter’s „Cabin Fever“ – 1995 Honda XR650L

Beide Umbauten bedienen sich eines ähnlichen Farbschemas, was beiden Maschinen extrem gut steht. Der Umbau von Daniel Peter mit weissem Rahmen und dunkelgrauen Motor ist hier aber noch ein Tick eleganter. Auf jeden Fall haben sich beide Maschinen einen Platz in meiner Bike Porn-Galerie verdient. Mehr Details zu beiden findet ihr über die oben verlinkten Seiten.

Vom Leistungsgewicht bietet die XR650 mit 150kg Gewicht und um die 44PS bereits in der Serienversion eine tolle Basis. Wenn man sie dann noch um diverse Teile erleichtert wie in den obigen Umbauten hat man nicht nur ein schönes, sondern auch ein spritziges Mopped!

Leider sind gebrauchte XRs momentan nicht wirklich günstig zu bekommen, da muss man sich etwas auf die Lauer legen bei den üblichen Onlinebörsen. Interessanterweise wird die XR650L in den USA als Neufahrzeug vertrieben, für umgerechnet knapp 6.000 €. Grauimport, anyone?

Custom Dominatoren

Die gängige Basis für Custom Bikes- schaut man sich so im Internetz um – sind derzeit sicherlich Triumphs, Kawas W-Serie, Yamaha SR’s neben den üblichen Verdächtigen wie Guzzis oder alte BMW Boxer.

Der erste Enduro-Umbau, der mir auffiel war Kiddo Motors Honda Dominator, über den ich hier schon berichtete.

Kiddo-uno

Hinzu in den Dominator-Umbauzirkel kam als nächstes Café Racer Dreams mit ihren Interpretationen der Honda:

CRD Honda Dominator
crd-23_Honda Dominator

Und ganz neu als dritte im Bunde diese Version von Sameiros (via Inazuma Luke seinem Blog):

003

Am gelungensten von allen dreien finde ich nach wie vor die Kiddo Uno. Aus meiner Sicht passt hier alles.

Beim CRD-Umbau gefällt mir das Farbschema sehr gut (matte Beige- und Brauntöne stehen übrigens auch einer XT500 sehr gut). Aber insgesamt geht mir bei CRD der Endurolook etwas zu sehr flöten.

Beim Umbau der Sameiros-Brüder stimmen aus meiner Sicht Motor, Auspuff und Reifen sehr gut, aber sowohl an dem verbauten Tank einer 1952er Terrot 100 cc als auch an der gesamten Karosserielinie störe ich mich. Der Tank ist zu klein und zu rund, die leichten Kanten bei der CRD und der Kiddo passen besser zum Charakter des Bikes. Bezügloch der Karosserielinie ist das Heck aus meiner Sicht zu kurz geraden. Kiddo hat das meiner Ansicht nach Perfekt gelöst, mit der geraden Verlängerung der Sitzbank in das Schutzblech und die Kennzeichenhalterung.

Kennt ihr noch andere Dominator-Umbauten? Wie gefallen Euch die hier?

Edit:

Gerade bei den Wrenchmonkees die Monkee #39 entdeckt, ein sehr – ähm – spezieller Umbau der Dominator:

motorcycle_monkee_39_2

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