Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: Hoher Fläming

Mittelgebirgstour – die Heimfahrt

Sämtliche Wetter-Apps und Nachrichten waren sich einig: am Sonntag regnets – vor allem im Osten nicht zu knapp. Als ich – von dem krakeelenden Hahn gegenüber unserem Gasthof genervt – um kurz nach halb sieben aus dem Fenster schaute und Sonne hinter den Wolken sah, entschloß ich mich sofort aufzubrechen. Zusammengepackt, 2 Stullen geschmiert, von meinen treuen Mitfahrern Thomas und Sebastian verabschiedet und los!

Der frühe Start bescherte mir sonnige Fahrt durch die Rhön zurück Richtung Thüringer Wald, wo ich in Zella-Mehlis auf unsere Strecke vom Freitag traf, um sie aber hinter Oberhof schon wieder zu verlassen, um den Thüringer Wald Richtung Erfurt zu überqueren. Hier waren die Strassen schon nass, aber die Wolken hielten sich noch geschlossen.

Nach einem kurzen Päuschen auf dem Domplatz von Erfurt entschloss ich mich entgegen der ursprünglichen Tourplanung die Route Richtung Kyffhäuser / Südharz nicht auf der Landstrasse, sondern auf der A71 zurückzulegen um in Anbetracht der stattlichen Tagesfahrleistung etwas schneller voranzukommen.

In Sangerhausen fuhr ich dann nach kurzer Mittagsrast und angezogener Regenklamotte unter leichtem Regen ein kleines Stückchen durch den Südharz – quasi als Vorgeschmack auf die Harz-Wochenendtour im Juli.

Ich musste mich aber relativ schnell wieder gen Osten orientieren um über Köthen und Dessau Richtung Berlin weiterzukommen. Und hier fing es Richtig an zu schiffen. Irgendwann hielt die Regenklamotte nicht mehr, die Handschuhe waren komplett durch, die Kartenausdrucke durchnässt und das Headset hatte keinen Strom mehr, so daß ich nicht mit Navi fahren konnte. So irrte ich mißgelaunt, naß und halbwegs orientierungslos Richtung Dessau.

Dort angekommen ließ der Regen etwas nach, als ich einen kurzen Kulturstopp bei den Bauhaus-Meisterhäusern machte.

Der ursprüngliche Plan war es, Richtung Berlin ein Stück Autobahn zu nehmen um dann durch den Hohen Fläming zu fahren. Aber trotz wieder trockenem Wetter wollte ich einfach nur noch nach Hause. So schrubbte ich die restlichen Kilometer über die Autobahn nach Berlin, quälte mich durch den Stadtverkehr (was wollen die alle auf der Seestrasse am Sonntag?) und war froh, nach 1.600 km wieder zu Hause zu sein.

Toll Tour, wann fahren wir wieder?

Routenplanung Mittelgebirgstour – Tag 4

An Tag 4 werden sich Sebastian und Thomas wieder in südliche Gefilde verabschieden und ich sattle mein treues Stahlroß, um den Heimweg nach Berlin anzutreten. Nach den knapp 500 km des ersten Tages wird das die zweitlängste Etappe mit 450 km, von Bischofsheim in der Rhön nach Berlin.

Rhön   Thüringer Wald   Hoher Fläming   Berlin   Mopedmap  Google Map

Grob betrachtet orientiert sich die Route an der direkten Verbindung der beiden Orte. Zum Warmfahren geht es erst ein Stück durch die Rhön, bis ich südlich am Dolmar vorbei fahre und mich dann bei Zella-Mehlis wieder im Thüringer Wald finde. Am Großen Beerberg vorbei über Oberhof werde ich vorraussichtlich in Erfurt die erste Pause machen und mir etwas das Städtchen anschauen.

Von Erfurt aus orientiere ich mich Richtung Halle / Saale und erreiche beim Überqueren der Hohen Schrecke immerhin noch schwindelerregende 330 Höhenmeter. Ein Abstecher Richtung Kyffhäuser und Harz wäre sehr verlockend, aber ob der Länge der Tagesetappe nicht machbar. Kurz danach lasse ich Thüringen hinter mir und fahre durch das Landschaftsschutzgebiete Unstrut-Triasland und übers Seegebiet Mansfelder Land bis Halle. Von dort aus geht es ziemlich direkt nach Dessau, wo ich den zweiten Zwischenstopp einlegen werde, um mir das Bauhaus anzuschauen.

Danach folge ich ein Stück der Elbe bis Lutherstadt Wittenberg, um dann links abzubiegen in Richtung Hoher Fläming über Burg Rabenstein bis zum Hagelberg (der höchsten Erhebung des Fläming mit 200 Höhenmetern, yeah!). Im Grunde folge ich dann in umgekehrter Richtung meiner Route der Flämingtour aus dem letzten Herbst.

Als Abschluss folgt noch ein kurzer Stopp an der Spinnerbrücke in Berlin, bevor ich dann über die Avus nach Hause gurke, um nach 1.600 km in 4 Tagen den Bock wieder in die Ecke zu stellen.

Herbsttour durch den Hohen Fläming

Was Tagestouren angeht, so habe ich das Revier nördlich von Berlin fast schon komplett abgegrast. Da ich im Nordosten von Berlin lebe, bietet sich das Revier rund um die Schorfheide Chorin auch eher an, als der Berliner Süden, für den ich immer erst eine Dreiviertelstunde durch die Stadt gurken muss. Da der heutige Tag aber mit Sonne und sommerlichen Temperaturen lockte, habe ich heute die Jahresabschlussfahrt der Berliner F650-Crew durch den Hohen Fläming nachgefahren, die ich am Sonntag verpasst hatte. Ausgangs- und Endpunkt der Tour war die Spinnerbrücke.

Von dort aus fuhr ich erstmal ein Stück Autobahn bis zur Ausfahrt Michendorf, wo ich über die B2 Beelitz erreichte – fällt erstmal unter die Kategorie Verbindungsetappe. Über die Dörfer ging es weiter Richtung Bad Belzig, daß Schloß dort würdigte ich keines Zwischenstopps, sondern fuhr direkt weiter zur höchsten Erhebung des Flämings, dem Hagelberg. Sensationelle 200 Meter über dem Meeresspiegel. Alle Leser südlich der Donau pullern sich exakt jetzt beim Lesen dieser Zeilen ein!

Egal, über laubbedeckte Nebenstrassen fuhr ich eine Schlaufe über Schmerwitz zurück nach Hagelberg, um von dort aus weiter zu fahren in den Naturpark Hoher Fläming zur Burg Rabenstein. In der Burgschänke gabs ein zünftiges Mittagessen – Blutwurst mit Kartoffelpüree und Sauerkraut, yeah!

Über Klepzig ging es weiter nach Wiesenburg, wo ich mit 300ml Restsprit im Tank endlich eine Tankstelle fand. Wenn man vergißt, vor der Tour das Mopped zu betanken, bekommt man den Nervenkitzel in Brandenburg umsonst dazu.

Weiter ging es über Görzke, Gräben und Groß Briesen (Brandenburger Ortsnamen FTW) nach Kloster Lehnin. Von dort aus nach Busendorf (*prust*) nach Ferch und zur Umrundung des Schwielowsees nach Potsdam. Die Uferstrasse hier ist wirklich sehr nett!

Generell war die Tour ab Bad Belzig sehr nett und abwechslungsreich zu fahren. Die Nebenstrecken waren schön kurvenreich und immerhin wurden Topographiewechsel von 30 bis 200 Meter über Normalnull geboten. Wenn man auf Zwischenstopps mit Kultur steht, bieten sich die Burgen in Bad Belzig und in Rabenstein an. Oder die Bockwind-Mühle hinter Borne, zu der ich über den Feldweg und die Wiese hochfuhr, um oben bereits ein Mopped stehen zu sehen. Das gehörte zu Jürgen, der hier in seinem Heimatrevier unterwegs war und mir noch den einen oder anderen Routentipp mitgab.

Ab Spinnerbrücke fuhr ich 220km für die Runde und je nach Pausenbedarf dauert es 3,5 bis 4 Stunden.

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