Abends in Genf angekommen wälzten wir nochmals die Tourkarten und schauten auf diverse Wetter-Apps. Zum einen sollte der Tag 7 von der Fahrstrecke mit annähernd 500 Kilometern relativ lange werden, zum anderen waren ab Mittags für das Elsaß Gewitter angekündigt. Da uns an den Kurven im Elsaß mehr lag als an der Überquerung des französischen Juras, disponierten wir um.

Nach der Überquerung des Pont Du Mont Blanc in Genf (Skandal, die Wasserfontäne war aus) orientierten wir uns Richtung Autobahn und fuhren am Genfer See und später an Lac de Neuchâtel entlang. Die an Tag 3 der Tour gekaufte Autobahnvignette musste ja noch für irgendwas gut sein.

Dort verliessen wir dann die Autobahn und orientierten uns nordwärts durch den Parc naturel régional du Doubs. Die Städte wurden hübscher und die Strassen kurviger. Der Doubs ist auch der Grenzfluss zwischen der Schweiz und Frankreich, nachdem wir ihm einige Kilometer auf der schweizer Seite folgten überfuhren wir kurz vor Biaufond die Grenzbrücke und orientierten uns weiter Richtung Montbéliard. Ein Stück weit schummelten wir und nahmen die Autobahn Richtung Belfort, an der Peugeot-Fabrik in Sochaux vorbei.
In sämtlichen Wetter-Apps stand immer noch Gewitter am Nachmittag, jedoch verschoben sie sich langsam zeitlich nach hinten. Die Hoffnung stieg, daß wir doch halbwegs trocken unseren Zielort Ingwiller im Nordelsass erreichen sollten.
In Burnhaupt-le-Bas verliessen wir die Autobahn und setzten das Navi auf den Col de la Schlucht. Leider haben wir verpasst zu kucken, wie das Navi uns leitete. So fuhren wir statt über den Hartmannswillerkopf, den Großen Belchen und den Markstein im Tal nebendran entlang. Voll der Anfängerfehler.

So hätten wir fahren sollen

Nach der lustigen Auffahrt zum Col de la Schlucht folgten wir der Route des Crêtes zum Col du Bonhomme. Danach wollten wir uns Richtung der N159 Richtung Schirmeck orientieren und das Navi suchte uns auch eine spannende Route. Von der Hauptstrasse auf die Nebenstrasse auf die Schotterpiste durch den Wald. Alles regulär befahrbare Wege, aber am Schluss dann eben ohne Apshaltdecke. Aber nach dem Colle delle Finestre konnte Thomas und mich nichts mehr abschrecken und so holperten wir gut gelaunt die Strecke entlang.
Die N159 sah auf der Karte gut aus, war in echt so mittel. Aber für das letzte Stück unserer Tagesetappe hatten wir uns noch ein schönes Stück ausgesucht. Hinter Schirmeck bogen wir in Urmatt Richtung Wangenbourg-Engenthal und Dabo ab. Hier ging es weitestgehend durch den schattigen Wald (kühl!) lustig bergauf und bergab. In Pfalzbourg kamen wir wieder aus dem Wald raus, um dann für ein kurzes Stück durch die Réserve Nationale de Chasse de la Petite-Pierre wieder in den Wald reinzufahren.

Nach einem langen, heissen Tag kamen wir in dem putzigen Städtchen Ingwiller an und parkten unsere Moppeds in der Garage unserer Gastgeber, wo die beiden Maschinen auch über Abkühlung froh waren. Wir kühlten uns dann auch innerlich mit Bieren und Crémant d’Alsace.

Gefahrene Route

Unsere improvisierte Routenplanung wurde den Möglichkeiten des Elsasses nicht gerecht. Hier müssen wir dringend mal nachbessern. Nächstes Jahr dann!