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Schlagwort: DTM

Spektakuläres DTM-Finale 2025: Güven schreibt Geschichte, Manthey EMA dominiert

Was für ein Finale: Die DTM-Saison 2025 endete in Hockenheim mit einem Wochenende, das alle Erwartungen übertraf. Neun Fahrer hatten vor den letzten beiden Rennen noch Titelchancen, zwei Läufe entschieden über Ruhm oder Enttäuschung – und am Ende triumphierte Ayhancan Güven. Der 27-jährige Türke krönte sich mit einem waghalsigen Überholmanöver in der letzten Runde zum ersten türkischen DTM-Champion der Geschichte.

Die Saison 2025 war von Anfang bis Ende unberechenbar, eng und voller Wendungen. Fünf verschiedene Hersteller, zahlreiche Rennsieger und ein Titelkampf, der bis zum letzten Meter offen blieb – die DTM zeigte sich in Bestform.

Samstag im Regen: Preining schlägt zurück

Das vorletzte Rennen der Saison begann mit einem Wetterdrama. Starker Regen sorgte auf dem Hockenheimring für rutschige Bedingungen, und schon in der ersten Runde drehte sich das Blatt. Pole-Setter Ben Green im Ferrari verlor nach einem Verbremser die Führung an Jack Aitken, wenig später übernahm Thomas Preining das Kommando. Der Österreicher nutzte die Stärken seines Porsche 911 GT3 R im Nassen perfekt aus, zog nach acht Runden an die Spitze und fuhr anschließend ein fast fehlerfreies Rennen.

Mit konstant schnellen Rundenzeiten setzte sich Preining deutlich ab und holte nach 32 Umläufen einen souveränen Sieg – seinen dritten der Saison. Damit kletterte er in der Gesamtwertung vom achten auf den zweiten Platz und brachte sich in eine ideale Ausgangsposition für das Finale.

Thomas Preining siegt im Regen von Hockenheim im Porsche 911 GT3 R

„Ein super Tag für uns“, sagte Preining nach dem Rennen. „Wir haben darauf hingearbeitet, im Titelkampf wieder dabei zu sein. Jetzt wollen wir das Ding morgen holen.“

DTM Sachsenring: Güven mit Doppelsieg, Auer zurück an der Spitze

Der Sachsenring hat wieder einmal gezeigt, warum er zu den spannendsten Stationen der DTM gehört. An beiden Tagen gab es turbulente Rennen, wechselnde Bedingungen und jede Menge Drama – am Ende aber immer denselben Sieger. Ayhancan Güven nutzte seine Chancen eiskalt und feierte sowohl am Samstag als auch am Sonntag den Sieg. Damit steht der Porsche-Pilot nun bei vier Saisonsiegen und ist mitten im Titelkampf angekommen.

Samstag: Last-Minute-Sieg im Regenchaos

Am Samstag war es vor allem das Chaos der letzten Runde, das für Gesprächsstoff sorgte. Jordan Pepper und Thomas Preining lieferten sich im Regen ein Rad-an-Rad-Duell um die Spitze. Beide gingen weit, die Lücke nutzte Güven clever und schoss nach vorn. Der Türke jubelte über seinen dritten Saisonsieg, während Pepper und Aitken die weiteren Podiumsplätze belegten. Preining, der das Rennen fast schon sicher hatte, fiel noch auf Platz vier zurück. Jules Gounon komplettierte die Top Fünf.

Top 5, 11. Meisterschaftslauf am Samstag:

  1. Ayhancan Güven (Manthey EMA, Porsche)
  2. Jordan Pepper (TGI Team Lamborghini by GRT, Lamborghini)
  3. Jack Aitken (Emil Frey Racing, Ferrari)
  4. Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche)
  5. Jules Gounon (Mercedes-AMG Team Mann-Filter, Mercedes)

Sonntag: Aitken im Kies, Güven wieder ganz oben

Auch am Sonntag sollte es nicht ruhiger zugehen. Pole-Setter Jack Aitken führte das Feld zunächst souverän an, dahinter lagen Güven und Preining. Nach den Boxenstopps drehte sich das Bild, als Preining im Angriff auf Aitken zu spät bremste und den Briten ins Kiesbett schickte. Preining kassierte eine Strafe, Aitken musste weit hinten weitermachen – und Güven erbte die Führung. Souverän brachte er den Sieg ins Ziel, während Jules Gounon und Ben Green die weiteren Podiumsplätze belegten. Für Freude sorgte auch Marco Wittmann mit einer starken Aufholjagd auf Rang vier, René Rast schaffte es als Fünfter ebenfalls in die Top 5.

Top 5, 12. Meisterschaftslauf am Sonntag:

  1. Ayhancan Güven (Manthey EMA, Porsche)
  2. Jules Gounon (Mercedes-AMG Team Mann-Filter, Mercedes)
  3. Ben Green (Emil Frey Racing, Ferrari)
  4. Marco Wittmann (Schubert Motorsport, BMW)
  5. René Rast (Schubert Motorsport, BMW)

In der Gesamtwertung bleibt es eng: Lucas Auer erkämpfte sich mit Platz acht am Sonntag die Tabellenführung zurück, knapp vor Aitken und Güven. Mit 51.000 Zuschauerinnen und Zuschauern über drei Tage war das Wochenende auch neben der Strecke ein voller Erfolg. Der Titelkampf verspricht in den letzten vier Saisonrennen noch jede Menge Spannung – und Ayhancan Güven ist spätestens jetzt einer der ganz heißen Kandidaten.

Zwischen Mythos und Maschinen – zu Besuch im Nationalen Automuseum – The Loh Collection

Eigentlich dachte ich, mich könne nicht mehr viel überraschen, wenn es um Automuseen geht. Dann stand ich in einer ehemaligen Schraubenfabrik in Dietzhölztal – und staunte. Das Nationale Automuseum – The Loh Collection ist nicht nur ein Museum. Es ist ein Statement. Und für mich eine der eindrucksvollsten Fahrzeugsammlungen, die ich je gesehen habe.

Von der privaten Leidenschaft zum öffentlichen Museum

Hinter der Sammlung steht der Unternehmer Rainer M. Loh, der über Jahrzehnte hinweg mit viel Gespür, Fachwissen und Leidenschaft eine der exklusivsten Fahrzeugsammlungen Europas aufgebaut hat. Ursprünglich war die Sammlung nicht öffentlich zugänglich – sie war ein privates Refugium für Liebhaber klassischer Technik. Doch 2023 wurde daraus ein echtes Museum: In den aufwändig restaurierten Industriehallen einer früheren Fabrik in Dietzhölztal-Ewersbach entstand auf 5.000 Quadratmetern ein Ort, der Technikgeschichte, Designikonen und Motorsport-Mythen zusammenbringt.

Exponate mit Gänsehautgarantie

Wer durch die Ausstellung geht, merkt schnell: Hier wurde nicht einfach ein Fuhrpark in Reih und Glied gestellt. Die Fahrzeuge sind sorgfältig kuratiert, thematisch sortiert und mit viel Raum zur Wirkung gebracht. Und das Line-up? Mehr „Wow“ geht kaum.

DTM-Vorschau: Mit Vollgas in die Lausitz – Rennsonntag am Dekra Lausitzring

Am kommenden Sonntag bin ich mit Sohn II am Lausitzring – nicht nur als Zuschauer, sondern als Teil eines kleinen Familienrituals: gemeinsam Motorsport erleben. Und die DTM liefert dafür wieder mal das passende Programm. Nach dem Saisonauftakt in Oschersleben geht’s jetzt in Runde zwei – genauer gesagt zu den Rennen 3 und 4 auf dem 3,5 Kilometer langen Kurs bei Schipkau. Der Dekra Lausitzring, mit seinen zwölf Kurven und dem rauen Asphalt, verlangt den Fahrern einiges ab – fahrerisch wie technisch. Wer hier vorne mitfahren will, muss Linie, Mut und Material im Griff haben.

Das Feld sortiert sich – Pepper unter Druck

Jordan Pepper (Lamborghini) kommt als Tabellenführer. Doch Lucas Auer (Mercedes) und Ayhancan Güven (Porsche) haben in Oschersleben gezeigt, dass sie vorne mitmischen können. Auer kennt den Lausitzring bestens – hier holte er 2016 seinen ersten DTM-Sieg. Auch Titelverteidiger Mirko Bortolotti will nach einem eher verhaltenen Auftakt zurück in die Spur finden. Beim DTM-Test fuhr er Bestzeit – er kennt also den Weg zum Limit.

Rast, Aitken, Paul – starke Namen, starke Geschichten

René Rast (BMW) gehört mit seinen drei Siegen hier zu den erfolgreichsten Fahrern auf dem Lausitzring. Jack Aitken (Ferrari) hält den aktuellen Rundenrekord – auch er zählt zu den Favoriten. Und dann ist da noch Maximilian Paul. Der Dresdner fährt fast vor der Haustür – für ihn ist das Wochenende ein Heimspiel. Und man spürt: Er hat Bock. Zitat: „Natürlich ist es etwas Besonderes, wenn man so nah an der Heimat mit der DTM fährt.“

Mehr als nur DTM: Trucks, GT Masters, Prototypen

Was mich besonders freut: Neben der DTM gibt’s ein volles Motorsportpaket. Die ADAC GT Masters starten in ihre neue Saison, dazu kommen die Prototypen des Prototype Cup Germany. Und als Bonus rollen die Renn-Trucks an – mit mehr als 1.000 PS und ganz großem Kino auf der Bremse.

Wer am Freitag schon da ist: Die Track Safari mit den DTM-Fahrern im Bus über die Strecke dürfte ein Erlebnis sein. Samstagabend dann DJ Tomekk in der Fan Zone – wer’s mag.

Für Familien geeignet

Gut zu wissen: Kinder unter 16 kommen kostenlos rein – in Begleitung eines Erwachsenen. Tickets gibt’s ab 59 Euro. Wir sind am Sonntag da – und wenn’s regnet, dann eben in Regenjacke und mit Ohrstöpseln. Motorsport ist live einfach ein anderes Erlebnis.

Also: Lausitzring. Sonntag. Rennen. Mal sehen, wer diesmal die Nase vorn hat.

Familienzeit auf der Rennstrecke: Unser DTM-Wochenende in Oschersleben

Manchmal braucht es nicht viel für ein perfektes Wochenende: ein paar Sonnenstrahlen, das Dröhnen von Motoren – und die eigenen Söhne an der Seite. Für uns war der DTM-Saisonstart 2025 in Oschersleben genau so ein Erlebnis. Nach unseren Besuchen am Lausitzring und Sachsenring im letzten Jahr war klar: Motorsport live hat uns gepackt. Und da sowohl der Lausitzring als auch Oschersleben für uns gut erreichbar sind, fiel die Wahl für den Saisonauftakt leicht. Nach rund 2,5 entspannten Stunden Anreise kamen wir an der Motorsport Arena an – nur das Parken dauerte etwas länger. Über eine halbe Stunde brauchten wir, bis wir unseren Platz auf einer Wiese hinter der Strecke gefunden hatten. Da ging es am Lausitzring spürbar schneller.

Für mich persönlich hatte Oschersleben noch eine besondere Bedeutung: Es ist die einzige Strecke im DTM-Kalender, die ich selbst schon befahren habe – und zwar auf zwei Rädern beim Triumph Media Day 2021.

Oschersleben: Motorsport hautnah erleben

Die Motorsport Arena Oschersleben trägt den Zusatz „Arena“ nicht zufällig im Namen. Der von allen Besuchern hoch geschätzte Arena-Charakter ist in Deutschland nahezu einmalig: Alle Zuschauerbereiche sind sechs bis acht Meter oberhalb der Strecke angelegt, sodass man jederzeit eine perfekte Übersicht hat. Vom angrenzenden Campingplatz aus durften die Wohnmobile bis an die Strecke heranfahren und parken. Komfortabler und näher dran geht kaum.

Wir hatten unsere Plätze auf der Hasseröder-Tribüne und konnten vom Ende der Start-Ziel-Geraden bis zur Zuschauerbrücke im Nordbereich einen großen Teil der Strecke einsehen – ideal, um das Renngeschehen hautnah mitzuverfolgen.

Dazu kam ein tolles Rahmenprogramm: Neben der DTM starteten in Oschersleben auch die ADAC GT4 Germany, der NXT Gen Cup (auf MINI Cooper SE) und der Tourenwagen Junior Cup (auf VW up! GTI). Besonders die beiden Nachwuchsserien lieferten spektakuläre Rennen – die kleinen Fahrzeuge ballerten teilweise im Millimeterabstand über die Geraden und lieferten sich packende Positionskämpfe. Mehr Action auf kleinstem Raum geht kaum!

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