Motorradblog über Benzinkultur, Motorradtouren und Custombikes

Schlagwort: Dresden

Return of the Zweitaktbrenner: Ronax 500

Meine erste Erinnerungen an die Motorrad-WM sind aus der Zeit, in der Toni Mang noch um WM-Titel fuhr und die Rennergebnisse noch in der Tagesschau vermeldet wurden. Das hochfrequente Zweitakter-Geräusch habe ich heute noch in den Ohren. Meine eigene Zweiradsozialisation war auch vom Zweitakter geprägt und ich schnüffele noch gerne jeder alten Vespa hinterher.

Im modernen MotoGP Rennzirkus hat der „ventillose Ottomotor mit Gemischschmierung“ seit mehreren Jahren ausgedient. Valentino Rossi’s war der letzte Weltmeister auf einer Zweitaktmaschine – er ritt eine Honda NSR500, 185 PS aus 500 Kubik sind immer noch eine beeindruckende Zahl.

Offiziell wird kein Vergleich gezogen, aber zumindest einige „Designzitate“ nahmen die Hersteller des aus Dresden stammenden Ronax 500 bei Rossis Renner.

Ronax wer? Die kleine Manufaktur aus Dresden stellt 46 Exemplare einens straßenzugelassenen Zweitaktrenners her. Aus den 500 Kubik des V4-2Takters werden 160 PS geschöpft, bei einem Trockengewicht von 145 kg wird das Motorrad mehr als nur eine Wurst vom Teller ziehen.

Quelle: Ronax GmbH - www.ronax500.com Fotoagentur: Knitterfisch Dresden - www.knitterfisch.de

Quelle: Ronax GmbH – www.ronax500.com Fotoagentur: Knitterfisch Dresden – www.knitterfisch.de

Quelle: Ronax GmbH - www.ronax500.com Fotoagentur: Knitterfisch Dresden - www.knitterfisch.de

Quelle: Ronax GmbH – www.ronax500.com Fotoagentur: Knitterfisch Dresden – www.knitterfisch.de

Quelle: Ronax GmbH - www.ronax500.com Fotoagentur: Knitterfisch Dresden - www.knitterfisch.de

Quelle: Ronax GmbH – www.ronax500.com Fotoagentur: Knitterfisch Dresden – www.knitterfisch.de

Quelle: Ronax GmbH - www.ronax500.com Fotoagentur: Knitterfisch Dresden - www.knitterfisch.de

Quelle: Ronax GmbH – www.ronax500.com Fotoagentur: Knitterfisch Dresden – www.knitterfisch.de

Quelle: Ronax GmbH - www.ronax500.com Fotoagentur: Knitterfisch Dresden - www.knitterfisch.deQuelle: Ronax GmbH - www.ronax500.com Fotoagentur: Knitterfisch Dresden - www.knitterfisch.de

Quelle: Ronax GmbH – www.ronax500.com Fotoagentur: Knitterfisch Dresden – www.knitterfisch.de

Der einzige Haken an der in Handarbeit hergestellten Maschine? Das Preisschild: schlappe 100.000 € zzgl. Mwst. werden für die Maschine aufgerufen. Ich bin mal gespannt, welcher der Käufer die Maschine auch auf Strasse oder Rennstrecke in den Grenzbereich führen wird.

Riesengebirgstour, Tag 4: Dresden – Berlin

Schade, schon der letzte Tag der Tour. Nach den beiden tollen und intensiven Tagen durch Sächsische und Böhmische Schweiz sowie Riesen- und Isergebirge hieß es jetzt wieder Solofahrt, da sich hier wieder Thomas und meine Wege trennten.

Um noch zu einigermassen familienfreundlicher Zeit in Berlin zu sein klingelte der Wecker schon um 06:00 Uhr und kaum eine Stunde später brabbelte mein Einzylinder durch das sonntägliche Dresden, das gerade von der Morgensonne wachgeküsst wurde.

Der Beginn der Route glich der Hinfahrt von Tag 1. Zunächst durch Dresden durch und dann auf der B97 grob Richtung Hoyerswerda rollen. In Schwepnitz führte mich die Route weiter nach Osten Richtung Spremberg, Gubin, Eisenhüttenstadt und Frankfurt / Oder.

Die morgendliche Sonne und die leeren Strassen sorgten für ein stressfreies und zügiges Fortkommen und mit Klangkarussell hatte ich mir Gute-Laune-Mucke auf die Ohren gelegt.

Hinter Hoyerswerda fuhr ich weiter Richtung Schwarze Pumpe durch renaturiertes Braunkohletagebaugebiet. Das sieht insofern etwas ungewohnt aus, daß es streckenweise ein „normales“, von der Natur geformtes Landschaftsbild vermissen lässt. Dies fiel mir aber erst nach einiger Zeit auf, zu vor war es nur eine unterbewusste Wahrnehmung à la „Irgendwas ist hier anders!“. Jedenfalls stand auf dem, was früher Tagebau war nun Windräder, die Landschaft diente also nach wie vor der Energiegewinnung, nur in anderem Kontext.

Aus der Ferne bereits gut zu erkennen war das Braunkohle-Großkraftwerk „Schwarze Pumpe“. Das Kesselhaus ragt hoch über die umstehenden Wälder hinaus und der Schlot stiess massive Wolkengebilde in den stahlblauen Himmel.

Etwas absurd mutete streckenweise das Tempolimit von 30 an, fuhr ich doch auf sehr gut ausgebauten Landstrassen. Die Begründung lieferte das Zusatzschild unter der „30“, daß diese Massnahme mit Erdabsackungen begründete. Es könnte also durchaus der Fall sein, daß hinter der nächsten Biegung einfach mal statt Strasse ein einfamilienhausgroßes Loch ist.

Fahrerisch war die Strecke bislang eher kurvenarm, das sollte sich auch erst nach Cottbus ändern. Doch zu vor machte ich noch halt an der Talsperre Spremberg, die über das Örtchen Schäferberg zu erreichen ist. An Campingplätzen vorbei kam mir das schattige Plätzchen am Seeufer ganz recht für eine erste Pause für den Tag.

Weiter ging es hinter Cottbus auf der B97 durch ziemlich ortschaftsloses Gebiet. Dafür passierte ich den einen oder anderen Tagebau sowie Bahngleise, die vornehmlich dem Koheltransport dienen. In seeeeeehr langen Zügen, wie ich an dem einen Bahnübergang feststellen musste, an dem ich gefühlt einen halben Tag stand.

Eine Ortschaft, genauer gesagt eine Tankstelle wären langsam aber angebracht gewesen, wie mir mein Warnlämpchen im Cockpit anzeigte. Morgens in Dresden hatte ich nur zum Brötchenfassen angehalten, da der Tank noch halb voll war. Es sollte sich herausstellen, daß sich meine treue F650GS auf der Landstrasse um einiges sparsamer herausstellen sollte als im Normalbetrieb, der schwerpunktmässig im Stadtverkehr oder auf kleineren Touren stattfand. Hier musste nach spätestens 220km getankt werden, aber auf dieser Tour ging das Warnlämpchen erst nach 260km an.

Die Tankreichweite erlaubte es mir jedenfalls noch, in Gubin auf die polnische Seite zu fahren und hier nochmals günstig vollzutanken, bevor ich weiter nach Eisenhüttenstadt fuhr.

Dort kam ich erstmal an vornehmlich rosa getünchten DDR-Vorzeigewohnblocks vorbei, bevor ich stadtauswärts am Stahlwerk vorbeikam, das der Stadt ihren Namen gab. Auch hier im tiefen Osten hatte die Globalisierung nicht Halt gemacht, prangte doch von der Anlage in großen Lettern das Logo des indischen Stahlmultis ArcelorMittal.

Von Eisenhüttenstadt wäre es noch ein Katzensprung nach Frankfurt / Oder gewesen, aber da ich dermaßen gut in der Zeit lag, erlaubte ich mir eine spontane Routenmodifikation. Also erstmal den Abzweig nach Pohlitz genommen um beim Segelflugplatz eine Pullerpause zu machen.

Müllroser See

Über Müllrose (ja, so heisst der Ort wirklich) und Beeskow sollte es Richtung Scharmützelsee gehen – oh, kuck mal ein Golfplatz – um dann bei Fürstenwalde auf die Autobahn zu fahren und die letzen Kilometer zur Familie nach Hause zu reiten. 320 Kilometer sollten es am Ende für den Finaltag gewesen sein. Und ich war kurz nach dem Mittagessen zu Hause. Toll!

Die Route der Tour könnt ihr bei Checkmytour einsehen!

Notiz an mich selber: wenn man seine Tour mittels GoPro-Kamera dokumentiert, sollte man neben Batterieladezustand und verbleibender Speicherkapazität auch ab und zu mal die Linse kontrollieren. Dann hat man auch feststellen ob irgendein Fluginsekt auf selbiger nicht spektakulär den Freitod gesucht hat und – nur ein klitzekleines bisschen – die Bildqualität beeinträchtigt.

Fazit: Schon bereits nach dem Aufstehen an diesem Morgen fragten wir uns „Und wo fahren wir nächstes Jahr hin?“ Am Abend des Tages beantworteten wir uns diese Frage selber:

@heliumkiffer komm, wir treffen uns in ein paar Stunden in Dresden und fahren die Tour noch mal andersherum!

— Hz (@HerrZinger) 5. Mai 2013

So viele Touren bin ich ja noch nicht gefahren und in den Alpen war ich auch noch nicht. Aber an dieser Region – Sächsische Schweiz, Osterzgebirge, Riesen- und Isergebirge – habe ich Blut geleckt. Zumal Dresden von Berlin aus relativ schnell erreichbar ist. Man könnte sicherlich eine Woche lang in Dresden das „Basislager“ beziehen und jeden Tag neue, tolle Touren fahren. Oder von Dresden aus das Erzgebirge runter bis in den Bayrischen Wald.

Auf jeden Fall waren diese vier Tage nur ein erster Vorgeschmack. Wie sagte schon Arnold Schwarzenegger? „I’ll be back!“

Riesengebirgstour, Tag 3: Žacléř – Dresden

Nach einer ruhigen Nacht in unserer Pension in Žacléř galt nach dem Aufwachen der erste Blick aus dem Fenster dem Wetter. Und siehe da: Petrus hatte ein einsehen und bescherte uns einen schäfchenbewölkten Himmel mit Sonne. Das hob die Laune spontan deutlich und frohen Mutes machten wir uns auf die nächste Etappe.

Žacléř liegt bereits im Grenzgebiet zu Polen und so überquerten wir bereits nach wenigen Kilometern auf sonnigen Alleen den tschechisch-polnischen Grenzübergang. Vor Kamienna Góra bogen wir ab Richtung Kowary, der Weg führte uns über ein nett geschwungenes Sträßchen durch seeehr ländliches Gebiet. Von Ferne konnte man schon unser erstes Tagesziel sehen, die Schneekoppe. Das mit dem ländlichen Eindruck sollte sich schnell ändern als wir in Karpacz ankamen, dem Wintersportort am Fuße der Schneekoppe. Hier waren plötzlich alle Strassen neu geteert, die Häuser schmuck gestrichen und ein Hotel reihte sich an das nächste. Krasser Gegensatz.

Ursprünglich hatten wir ja gehofft, irgend einen mit dem Motorrad befahrbaren Weg auf die Schneekoppe hinauf zu finden, aber es gabe lediglich mit dem Fahrrad oder zu Fuß ein weiterkommen. Dann ging es eben weiter auf der Route durch das Hirschberger Tal in Richtung Szklarska Poręba. Ab Piechowice begann die Strecke wieder schön kurvig zu werden und wir fuhren durch ein von einem Gebirgsbach durchzogenen Tal hinauf Richtung Harrachov. Anfangs musste man hier sehr aufpassen und konnte die Kurven allzu dynamisch durchfahren, weil alle Nase lang – auch blind hinter Kurven – Parkplätze waren, von denen aus allerlei wanderlustige Menschen die Wälder erkundeten. Kurz vor der tschechischen Grenze erreichten wir auf dem Neuweltpass den für den heutigen Tag mit 880m höchsten Punkt der Route, bevor es dann wieder gen Harrachov den Berg hinab ging. Von der Strasse aus konnte man am gegenüberliegenden Berg schon die Skisprungschanzen sehen, die wir uns auch von Nahem noch anschauten. Irre, wie hoch das ist! Auf den Bildern wird das nur annähernd deutlich.

In der Stadt folgte ich dann rechts ab spontan dem Wegweiser Richtung Golfplatz Harrachov, schliesslich habe ich nebem dem Motorrad fahren auch noch ein zweites Hobby, das will nicht vernachlässigt werden. Und wenn es nur Golfplatz ankucken ist. Kurioserweise führte uns der Weg nicht nur zum Golfplatz sondern auch zum daneben befindlichen Bahnhof Harrachov, wo bis zum heutigen Tage noch eine Zahnradbahn fährt.

Als nächstes galt es, den Weg zur Darretalsperre zu finden. Was nicht ganz einfach ist, da zum einen die Beschilderung nicht ganz so ausführlich ist und zum anderen die Strassen abseits der großen Hauptverkehrsrouten gleich immer so aussehen, was ob hinter der nächsten Kurve der geteerte Feldweg enden würde, auf dem man gerade unterwegs ist. Man darf sich also nicht irritieren lassen, auch wenn man das Gefühl hat, am Arsch der Welt unterwegs zu sein. Meistens ist man doch auf dem richtigen Weg. So auch diesmal. Ich war schon kurz davor nochmal anzuhalten und die Route zu überprüfen als wir nach einer Rechtskurve plötzlich den bereits 1915 fertig gestellten Staudamm und den gesuchten See fanden.

Um den See herum führte ein schmales Sträßchen, welches wiederum sehr reizvoll zu fahren war. Statt auf Autos musste man eher auf Fahrradfahrer und Inlineskater achten, die sich ihren Weg durch den Tannenwald machten. Links und rechts wurde das ganze eingerahmt durch die Hügel des Isergebirges und ich fühlte mich hier sehr „Rübezahl“. Am Ende des Wäldchens erwartete uns eine alte Holzhütte, in der eine gefühlte Hundertschaft an Fahrradfahrern Mittagsrast machten. Wir gesellten uns dazu und genossen ein Hirschgulasch mit Laib Brot Knödel auf der Terasse.

Frisch gestärkt nahmen wir die Talfahrt in Richtung des 600m tiefer gelegenen Frýdlandt in Angriff, die allerdings deutlich langsamer als gedacht in Angriff genommen werden musste. Fast in allen Kurven der Strecke lag Rollsplit, so daß wir da bestenfalls durchschnecken konnten. Schade, diese ganzen Kurven so ungenutzt liegen zu lassen. Hinter Frýdlandt mussten wir noch ein Stück Polen durchqueren, bevor es in Zittau wieder nach Deutschland ging. Bei der Routenplanung hatte ich mich hier schon gewundert, warum man um Bogatynia so einen komischen Bogen fahren musste. Auf der Karte waren da nur zwei große weisse Flecken zu sehen, in denen nicht das kleinste Sträßchen zu finden war. Diese weissen Flecken stellen sich als gigantisches Loch im Boden heraus in Form eines Braunkohletagebaus. Wir waren sichtlich beeindruckt, selbst dieses riesigen Schaufelbagger wirkten am Grund des Kraters wie Spielzeuge.

Von Zittau aus wollten wir eigentlich über Neustadt den Weg nach Dresden zurückfinden. Uns kam da aber ein – auf jedem zweiten Straßenschild penetrant angebrachter – Hinweis namens „Zittauer Gebirge“ dazwischen. Trotz bereits über 200 gefahrener Tageskilometer waren wie beide so fahrgeil, daß wir an der dritten Ampel sagten „Scheiss drauf, dann nehmen wir das Zittauer Gebirge eben auch noch mit!“. Also links abgebogen und Kurs Richtung Olbersdorf und Oylen genommen. Kurz hinter Oylen einmal rechts abgebogen und – schwupps – waren wir wieder in der Tschechei. Wir waren ja lange schon nicht mehr da.

Von hier aus führen wir erstmal frei Schnauze Richtung Westen, der tief stehenden Sonne entgegen. Kartenausdrucke für diesen Teil Tschechiens hatten wir nicht und das Navi haben wir nur stellenweise nach der aktuellen Position befragt. Aber auch das führte uns an nette Orte:

Habe eben versucht die tschechischen Ortsnamen auszusprechen. Jetzt ist der Helm innen nass. #riesengebirgstour

— Hz (@HerrZinger) 4. Mai 2013

Stehe vor einer tschechischen Toilette, die nicht mit Symbolen beschriftet ist. Befürchte bevorstehende Mißverständnisse #riesengebirgstour

— Alexander Hauser (@heliumkiffer) 4. Mai 2013

Über Mařenice fuhren wir – oh, kuck mal, ein Golfplatz – weiter nach Kytlice und dann Richtung Chřibská, wo wir zurück auf die Strecke kamen, die wir an Tag 2 unserer Tour genommen hatten. War ja geil, so konnten wir die Strecke nach Hřensko nochmal in entgegengesetzter Richtung fahren. Irgendwo im böhmischen Wald „nullte“ auch Thomas‘ VFR:

Die Veefer hat Geburtstag. Alles Gute zum 100.000ten! #riesengebirgstour twitter.com/HerrZinger/sta…

— Hz (@HerrZinger) 4. Mai 2013

Hinter Hřensko passierten wir wieder die Grenze nach Deutschland und fuhren wieder der Bastei im Abendlicht entgegen. Superschöner Anblick.

Zum Abendessen luden wir uns spontan bei einem Freund und seiner Familie in Heidenau ein und ritten dann kurz vor Toreschluss ins Hotel nach Dresden zurück. Was für ein geiler Tag!

Riesengebirgstour – Tag 1: Berlin – Dresden

Meine Fresse war die Tour geil! Vorletzte Woche stellte ich Euch die Route zur Riesengebirgstour 2013 vor, letzte Woche waren wir unterwegs und ich muss noch bis heute dämlich grinsen, wenn ich an diese geilen vier Tage danke. Doch eins nach dem anderen. Hier erstmal Tag 1., der mich von Berlin nach Dresden geführt hat.

Dieser erste Tag der Riesengebirgstour stellte – wenn man es in Rallyesprech ausdrücken möchte – eine Verbindungsetappe nach Dresden dar. Aus Berlin heraus fuhr ich auf der A113 aus der Stadt raus, um nach einem kurzen Stück auf dem Berliner Ring in Königs Wusterhausen die Autobahn zu verlassen und mich auf den Weg in den Spreewald zu machen.

GOPR2755_2

Schnell sollte sich herausstellen, daß ich die Kleiderordnung hinsichtlich der herrschenden Temperaturen plus Fahrtwind etwas zu leger eingeschätzt hatte. So hielt ich also mitten im Spreewald an, um mich wärmer anzuplünnen. Rein streckentechnisch kam leider auch keine größere Aufregung auf, die Landschaft war zwar nett anzuschauen, aber es ging meistens schnurgeradeaus mit gelegentlichen Biegungen. Der Puls blieb also unten.

Über Lübben, Lübbenau und Großräschen erreichte ich Senftenberg, wo ich einen kleinen Abstecher zum Eurospeedway machte, aber mit meiner Enduro NICHT auf die Strecke durfte 😉 Skandal!

GOPR2830_2

Von dort aus ging es nach einer kleinen Mittagspause beim goldenen Schotten rings um den Senftenberger See über die B97 nach Dresden, wo ich am Nachmittag ankam. Da Thomas noch auf der Strecke von München nach Dresden war nutzte ich die verbleibende Zeit für eine Stadtrundfahrt und einen kleinen Abstecher zum Motorradladen, um mir noch lange Unterwäsche zu kaufen. Ob ich diese brauchen würde, kann ich Euch im nächsten Teil des Tour-Logbuches erzählen.

GOPR2914_2

Den Tourverlauf könnt ihr auf Checkmytour einsehen.

Riesengebirgstour 2013 – Vorschau

Ich muss ja gestehen ich bin ein bischen uffjerecht. Wie ein Vierjähriger am Weihnachtsabend. Nächste Woche fahre ich auf meine erste richtige  – weil mehrtägige – Motorradtour. Vor ungefähr einem halben Jahr las ich in einer Motorradzeitschrift über eine Tour durchs Riesengebirge. Da von Berlin aus die „echten“ Alpen etwas weit weg sind, ein Trip nach Dresden als Anreise aber nur etwas über zwei Stunden dauert, war ich gleich Feuer und Flamme.

Alleine fahren wollte ich nicht, also fragte ich mal im Freundes- und Bekanntenkreis rum, letztendlich fahre ich nun mit meinem Schulfreund Thomas in Rübezahls Reich.

Riesengebirgstour 2013

Donnerstag geht es los mit der Anfahrt nach Dresden, wo ich mit dem aus München kommenden Thomas treffen werde. Statt wie diese Woche stumpf über die Autobahn zu hobeln, habe ich mir eine Landstraßenroute durch den Spreewald und über Senftenberg nach Dresden ausgesucht (ca. 218 km, 4 Stunden 30 Minuten).

Am Freitag geht es von Dresden aus zunächst zu einem der Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz, der Bastei. Danach die Elbe entlang und bei Hřensko links ab in die Tschechei und ins die Böhmische Schweiz. Danach weiter Richtung Liberec, wo wir den Hausberg Ještěd erklimmen werden – das ist der Berg mit dem lustigen Spitzhütchen oben drauf. Über Tanvald geht es weiter über kurvige Bergstraßen Richtung Špindlerův Mlýn (Spindlermühle), einer der bekanntesten Wintersportorte Tschechiens, hier entspringt übrigens auch die Elbe. Die letzte Etappe des zweiten Tages führt und nach Zaclér, kurz vor der polnischen Grenze, wo wir übernachten werden. Hier der Routenverlauf (ca. 277 km, 6 Stunden), den ihr übrigens bei Google Maps auch in einer 3D-Ansicht animiert anschauen könnt, wenn ihr auf den 3D-Button drückt:

Google Maps 3D Funktion

Ein sehr lustiges Feature.

An Tag 3 (270 km, 6 Stunden) geht es auf die polnische Seite des Riesengebirges, wo als erstes Highlight gleich die höchste Erhebung des Riesengebirges auf uns wartet: die Schneekoppe mit über 1.600 Metern. Ich konnte im Vorfeld nicht herausfinden, ob der Weg zum Gipfel komplett befahrbar ist, aber das werden wir schon sehen. Anschliessend geht es durch das Hirschberger Tal, bevor wir über Szklarska Poręba wieder den Weg nach Tschechien zurück finden um kurz hinter der Grenze nach Harrachov zu kommen. Mal schauen wie die Skisprungschanzen im Frühling aussehen. Danach führt uns die Route Richtung Isergebirge an der Darretalsperre vorbei. Über Hejnice und Frydlant geht es kurz nach Bogatynia, Polen, bevor wir in Zittau wieder nach Deutschland kommen. Über Neustadt fahren wir dann wieder zurück nach Dresden.

An Tag 4 trennen sich wieder Thomas und meine Wege. Die Heimfahrt nach Berlin (292 km, 5 Stunden) werde ich über Spremberg, Guben, Eisenhüttenstadt und Frankfurt / Oder antreten. Entweder fahr ich von dort aus denn den Restweg über die Autobahn oder fahre über die B5 und B1 nach Hause.

Ob mir nach 4 Tagen und 1.100 Kilometern der Ar*** weh tun wird? Sicherlich! Ob es das Wert sein wird? Auf jeden!

Dresdner Feierabendtour

Diese Woche war ich das erste Mal mit dem Motorrad auf Dienstreise. Drei Tage Konferenz in Dresden standen auf dem Programm und ob der überschaubaren Distanz von Berlin nach Dresden entschied ich mich dafür, das Zweirad statt der Bahn zu nehmen. Also den Anzug, die Hemden und die Schlübber ordentlich gefaltet in die Seitenkoffer packen und ab dafür.

Statt eines Stadtrundgangs in Dresden als Feierabendprogramm nahm ich als Alternative lieber einen Abstecher die Sächsische Schweiz (und die Ausläufer des Erzgebirge).

DCIM101GOPRO

Relativ ohne Plan fuhr los, ich wollte auf jeden Fall Richtung Glashütte und Altenberg, weil ich mal auf Checkmytour eine Runde in der Ecke gesehen hatte, die ganz spannend aussah. Raus aus Dresden ging es auf der B107, von der ich leider etwas zu spät den Absprung auf die kurvigeren Nebenstrecken fand. Erst in Dippoldiswalde bog ich ab Richtung Glashütte und da fing der Spass an. Lustig bergauf und bergab, von den Hügeln aus hatte man einen schönen Blick Richtung Erzgebirge in der Abendsonne.

DCIM101GOPRO

Richtung Glashütte ging es sehr kurvenreich den Berg herunter, die Strecke war fast komplett auf Tempo 30 beschränkt. An die ich mich auch fast gehalten habe *hüst*.

In Glashütte fuhr ich Richtung Bärenstein weiter, hier bot die Strecke sehr schöne, langgezogene Kurven. Auch wenn nur Tempo 60 bis 80 erlaubt waren, der Spaß war groß.Vor lauter Euphorie verpasste ich vor Bärenstein den Abzweig nach Altenberg, merkte es aber leider zu spät.

DCIM101GOPRO

So kam ich etwas früher als geplant nach Lauenstein, hier folgte ich der Beschilderung Richtung Autobahn, die mich wieder nach Dresden zurückbringen sollte. Zuerst aber wurden die Strassen enger und kurviger, zunächst an der mittelalterlichen Burgruine Lauenbergs vorbei.

Anschliessend fuhr ich über eine ziemlich neu gebaute Rampe, die über zwei sehr große, ausladende Kurven den Höhenunterschied aus dem Tal auf den Bergrücken Richtung Liebenau überwand. Geil, geil, geil, da konnte man super durchzirkeln.

DCIM101GOPRO

Danach folgte noch ein kleines Stück Landstrasse, bevor ich in Bad Gottleuba wieder auf die Autobahn auffuhr, um rechtzeitig zum CL-Halbfinale wieder in Dresden zu sein.

Wenn man mehr Zeit hat, dann sollte man von Dresden aus besser über die Landstrasse nach Dohna und dann das Müglitztal nach Glashütte folgen um dann nach Altenberg und Lauenstein zu fahren. Super Gegend!

Bildschirmfoto 2013-04-25 um 21.24.24

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén