Ein Motorrad, das eigentlich für die Kurvenjagd auf Rennstrecken gebaut wurde, stand plötzlich auf dem endlosen Weiß der Bonneville Salt Flats. Indian Motorcycle hat gemeinsam mit S&S Cycle und Mission Foods seine Challenger aus der King of the Baggers-Serie zum Hochgeschwindigkeits-Test geschickt – mit Erfolg. Tyler O’Hara, zweifacher King of the Baggers-Champion und Fahrer im Indian Wrecking Crew Team, stellte einen neuen AMA-Geschwindigkeitsrekord in der Klasse 2000cc APS-AG auf: 194,384 mph, also rund 312 km/h. Der bisherige Rekord lag seit 1972 bei 169,828 mph, aufgestellt von J. Angerer auf einer Triumph.

Dass Indian ausgerechnet nach Bonneville fährt, ist kein Zufall. Die Salzseen sind für die Marke fast heiliger Boden. Hier hat Burt Munro mit seiner legendären „World’s Fastest Indian“ Rekorde gesetzt und die Geschichte des Motorrad-Rennsports geprägt. Mit der Challenger knüpft Indian an dieses Erbe an – wenn auch in einer sehr modernen Form: ein ausgewachsener Bagger, der normalerweise in der US-Rennserie King of the Baggers gegen Harley-Davidson Road Glides antritt.
Das Bike selbst ist weit entfernt von der serienmäßigen Challenger, die man beim Händler kaufen kann. S&S hat den V-Twin für Bonneville optimiert, die Verkleidung aerodynamisch überarbeitet und alles auf maximale Geschwindigkeit ausgelegt. O’Hara beschrieb die Fahrt als eine Hommage an die Generationen von Fahrern, die hier zuvor Rekorde jagten.
Indian hat das Ganze nicht nur technisch dokumentiert, sondern auch filmisch. Der begleitende Kurzfilm ist mehr als ein simples PR-Video – er fängt die Stimmung von Bonneville ein, das Knistern der Salzkruste unter den Reifen und den Respekt vor dem Ort. Ein sehenswertes Stück Motorradkultur, das die Brücke schlägt zwischen Burt Munro und der Gegenwart.




























